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HANSEstyle 2 | 2019

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FACES<br />

Mit ihr sitzt man<br />

nie auf dem Trockenen<br />

Einflussreiche Unternehmerin:<br />

Magnus-Chefin<br />

Gaby Gaßmann<br />

Gaby Gaßmann macht ihr Ding und das ist groß: MAGNUS – das<br />

bedeutet im Lateinischen groß. Mit ihren 46 Jahren gehört sie zu<br />

den bedeutenden Unternehmerinnen Hamburgs. Sie ist Inhaberin<br />

der Magnus Mineralbrunnen GmbH & Co. KG in Norderstedt –<br />

doch ihr größter Schatz ist ihre bald siebenjährige Tochter.<br />

Power, gebündelt auf 1,68 Meter: Ihre tintenblauen Augen registrieren<br />

alles – sie schlussfolgert blitzschnell – ihre Aussagen sind<br />

auf den Punkt – Businessfrau durch und durch – und liebevolle<br />

Mutter eines Schulkindes. Alleinerziehend wuppt sie beides mit<br />

Souveränität und Herz.<br />

Gaby Gaßmann trifft ihre Entscheidungen selbst, sie ist der Boss,<br />

kaufte 2014 das Unternehmen ihrem Vater ab. Der erwarb die<br />

Quelle in den 70er Jahren aus einer Insolvenz heraus, er kümmert<br />

sich heute ausschließlich um seine Firmen im Automobil-Bereich.<br />

Auch sie wuchs mit einer berufstätigen Mutter auf<br />

In einer Unternehmer-Familie, ebenso mit berufstätiger Mutter,<br />

groß geworden, hat Gaby Gaßmann Zuneigung und Liebe nie<br />

missen müssen: „Meine Eltern waren immer da. Wir hatten eine<br />

Kinderfrau, aber meine drei Jahre ältere Schwester und ich wurden<br />

auch mit ins Büro genommen – das war normal. Unser Vorteil<br />

war, dass Wohnung und Firma in einem Haus lagen.“ Nach einer<br />

Banklehre studierte sie in Lüneburg an der Fachhochschule BWL,<br />

ging anschließend nach Berlin und arbeitete in einer renommierten<br />

Werbeagentur als Junior-Beraterin. Nach zwei Jahren fragte<br />

der Vater, ob sie es sich vorstellen kann, ins Wasser-Unternehmen<br />

für den ausscheidenden Geschäftsführer einzusteigen – mit<br />

der Option, sich das Ganze ein Jahr anzusehen und dann endgültig<br />

zu entscheiden. Das war im Jahr 2000 – ein halbes Jahr<br />

machte sie Praktika bei befreundeten Quellen, 2001 entschloss<br />

sie sich, die Geschäftsführung zu übernehmen. Die Magnus-Hall<br />

(befand sich in der Amsinckstraße, das Grundstück wurde 2015<br />

verkauft, die Halle geschlossen), ein Ort für Veranstaltungen, war<br />

ihre Idee: „Die Agenturwelt hatte mich noch nicht so losgelassen<br />

– wir stellten den Veranstaltern neben den Räumlichkeiten auch<br />

die Bar mit Getränken und Personal zur Verfügung.“ 2008 brachte<br />

sie die Gastro-Flasche von Magnus heraus, in diesem Kontext<br />

machte sie einen kompletten Relaunch der Marke. Ihr Werberinnen-Herz<br />

schlug eben immer noch für innovatives Marketing – in<br />

Hamburg kommt man seitdem nicht mehr an den spritzig frechen<br />

Werbeslogans von Magnus vorbei. Doch damals war noch der Vater<br />

Inhaber, musste bei Investitionen gefragt werden: “Natürlich<br />

ist durch die familiäre Nähe der eine oder andere Konflikt nicht<br />

ausgeschlossen. Doch jeder Inhaber will bei monetären Entscheidungen<br />

begründet wissen, wofür er sein Geld ausgeben soll. Da<br />

kann man beim eigenen Vater natürlich emotionaler agieren“, erzählt<br />

Gaby Gaßmann.<br />

Sie schmunzelt, wenn Post an „Herrn Gaßmann“ kommt<br />

Heute ist sie ihr eigener „Herr“, entscheidet selbst. Zwei Jahre<br />

ist ihre Tochter alt, als sie die Magnus Mineralbrunnen GmbH<br />

& Co. KG als Inhaberin übernimmt. 55 Angestellte arbeiten mit<br />

ihr, zwei Berater sind eng an ihrer Seite. Mit mehr als 55 Millionen<br />

Abfüllungen im Jahr gehört die Quelle zu einer der größten<br />

Getränkehersteller in Norddeutschland. Neben dem Wasser<br />

in verschiedenen Ausführungen gibt es Schorlen, Limonaden,<br />

Brausen und Sportdrinks. Und bald wird sich dies noch steigern,<br />

denn Gaby Gaßmann hat sich dazu entschieden, die Produktionsstätte<br />

in Norderstedt zu erweitern, 4.000 Quadratmeter<br />

hat sie bauen lassen, mit einer zweiten Abfüllanlage, Lager- und<br />

Logistik-Gebäuden. Ein Schritt, der unternehmerischen Mut fordert.<br />

„So manche bauliche Verzögerung und damit verbundene<br />

Kapazitätsengpässe haben mich dann doch mal etwas in Unruhe<br />

versetzt, aber so ist es nun mal als Unternehmerin: Da muss<br />

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