Menschen mit Demenz verstehen und begleiten
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Bei der Verordnung von Medikamenten müssen der behandelnde<br />
Arzt <strong>und</strong> der Patient bzw. die Angehörigen <strong>mit</strong>einander im Gespräch<br />
bleiben <strong>und</strong> sich gegenseitig über die eingenommenen Medikamente<br />
informieren. Bei den Erkrankten ist darauf zu achten, dass sie ausreichend<br />
feste Nahrung <strong>und</strong> Flüssigkeit zu sich nehmen <strong>und</strong> ihre Nierenfunktion<br />
<strong>und</strong> Ausscheidung nicht eingeschränkt sind.<br />
Prozentuale Häufigkeit von <strong>Demenz</strong>erkrankungen<br />
in verschiedenen Altersgruppen:<br />
> 65-Jährige.................................................................................... ca. 1 %<br />
> 75-Jährige.................................................................................... ca. 5%<br />
> 80-Jährige.................................................................................... ca. 10%<br />
> 85-Jährige.................................................................................... ca. 20%<br />
> 90-Jährige.................................................................................... ca. 35%<br />
4 <strong>Demenz</strong><br />
„<strong>Demenz</strong>“ wird heute als Syndrom bezeichnet, das durch unterschiedliche<br />
Erkrankungen oder Schädigungen des Gehirns hervorgerufen<br />
wird. Mit der <strong>Demenz</strong> verb<strong>und</strong>en ist ein kontinuierlicher Verlust an<br />
Funktionen <strong>und</strong> Fähigkeiten <strong>und</strong> – im Laufe der Zeit – die Entwicklung<br />
verschiedener <strong>begleiten</strong>der Symptome. <strong>Demenz</strong>erkrankungen<br />
sind heute in der Regel noch nicht heilbar.<br />
Derzeit leben in Deutschland etwa 1,7 Millionen Erkrankte. Jährlich<br />
kommen Schätzungen zufolge um die 250.000 Neuerkrankungen hinzu.<br />
Für 2050 werden in Deutschland über zwei Mio. Erkrankte erwartet,<br />
wovon 70% Frauen sein werden. Das Risiko für eine <strong>Demenz</strong>erkrankung<br />
nimmt <strong>mit</strong> dem Lebensalter zu. An einer <strong>Demenz</strong> können<br />
zwar auch jüngere <strong>Menschen</strong> erkranken, aber <strong>mit</strong> dem Alter erhöht<br />
sich die Wahrscheinlichkeit.<br />
Nach der Ursache unterscheidet man primär degenerative, vaskuläre/<br />
gefäßbedingte <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre <strong>Demenz</strong>erkrankungen. Die häufigste<br />
Form ist die Alzheimer Erkrankung, eine primär degenerative Form.<br />
Häufig treten aber auch Mischformen von Alzheimer <strong>und</strong> gefäßbedingter<br />
Erkrankung auf.<br />
Insgesamt liegt etwa 70 % der <strong>Demenz</strong>en eine Alzheimer Erkrankung<br />
zugr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> 20 % werden den gefäßbedingten Formen zugerechnet.<br />
10 % der <strong>Demenz</strong>erkrankungen haben als Ursache eine internistische<br />
oder neurologische Erkrankung.<br />
Es gibt einige Medikamente, die für eine gewisse Zeit helfen, die<br />
Symp tome zu lindern. Es gibt aber kein Medikament, das eine <strong>Demenz</strong><br />
verhindern oder heilen kann.<br />
Sehr wirkungsvoll sind die sogenannten „nicht-medikamentösen“<br />
Ansätze wie soziale <strong>und</strong> kulturelle Angebote, Bewegung <strong>und</strong> Sport,<br />
mentale Stimulation, Gedächtnisübungen, biografische Ansätze <strong>und</strong><br />
die Pflege von Reminiszenz, <strong>und</strong> vor allem die gewohnten Aktivitäten,<br />
die den Erkrankten im Alltag <strong>mit</strong> einbeziehen.<br />
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