Menschen mit Demenz verstehen und begleiten
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Viele <strong>Menschen</strong> haben gerade auch im fortgeschrittenen Stadium<br />
der <strong>Demenz</strong> Probleme, sich im Raum zu orientieren <strong>und</strong> ihre Lage<br />
im Raum zu bestimmen, was nicht selten zu Fehltritten <strong>und</strong> Stürzen<br />
führt. Überraschenderweise bleibt die personenbezogene Orientierung,<br />
also das Empfinden für die eigene Person trotz des Wegfalls der<br />
eigenen Lebenserinnerungen relativ lange erhalten.<br />
Zwischenstopp: Welche Möglichkeiten fallen Ihnen ein, wie Sie in<br />
Ihrer Tätigkeit <strong>Menschen</strong> in ihrer Orientierung unterstützen können?<br />
… Zählen ist gefragt<br />
Sprache <strong>und</strong> Rechenvermögen<br />
Zu Beginn der Erkrankung funktioniert die Sprache noch relativ gut,<br />
allerdings kann es immer wieder zu Wortfindungsstörungen kommen.<br />
Im Verlauf der <strong>Demenz</strong> wird dann der Wortschatz karger, der<br />
<strong>Demenz</strong>kranke verliert schnell den roten Faden <strong>und</strong> kann auch der<br />
Unterhaltung kaum noch folgen. In der Schlussphase können die Erkrankten<br />
dann oft gar nicht mehr sprechen <strong>und</strong> verständigen sich eher<br />
durch kurze Lautäußerungen.<br />
Auch das Rechenvermögen ist betroffen. Während in der frühen <strong>Demenz</strong><br />
oft nur Mengen- oder Entfernungsangaben nicht richtig gedeutet<br />
werden können, lässt im Laufe der <strong>Demenz</strong>erkrankung auch das<br />
Rechenvermögen immer mehr nach. Das kann unter Umständen beim<br />
Umgang <strong>mit</strong> Geld zu erheblichen Problemen führen.<br />
Geistige Fähigkeiten <strong>und</strong> Aufmerksamkeit<br />
Mit dem nachlassenden Sprachvermögen wird es für <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>Demenz</strong> immer schwieriger, Gedankengänge zu formulieren <strong>und</strong> sich<br />
verständlich zu machen. Was für den Erkrankten in seiner Welt logisch<br />
erscheint, muss nicht zwangsläufig <strong>mit</strong> der Welt der anderen übereinstimmen.<br />
Schwierig wird es für den Erkrankten dann, wenn zu viele Reize aus<br />
der Umgebung auf ihn einströmen. Dann lässt seine Konzentrationsfähigkeit<br />
nach <strong>und</strong> er kann die Geschehnisse nicht mehr richtig filtern.<br />
Diese Reize können sowohl akustischer Natur sein, wie laute Musik<br />
bei den Mahlzeiten, als auch visueller Art wie zu viele Gegenstände<br />
auf dem Tisch, was dazu führen kann, dass die Konzentration auf die<br />
Mahlzeit selbst nicht mehr möglich ist.<br />
Apraxie<br />
Dieses Störungsbild löst im Umfeld oft Unverständnis aus. Plötzlich<br />
weiß jemand nicht mehr, was er wie tun soll, z.B. sich auf den Stuhl<br />
setzen, das Besteck benutzen, den Wasserhahn bedienen.<br />
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