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Menschen mit Demenz verstehen und begleiten

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Musische Angebote<br />

Mit dem Fortschreiten der <strong>Demenz</strong> <strong>und</strong> dem Verlust der sprachlichen<br />

Möglichkeiten kann gut auf musische Ausdrucksformen zurückgegriffen<br />

werden. An erster Stelle steht für viele <strong>Menschen</strong> dabei das gemeinsame<br />

Singen, auch wenn der richtige Ton nicht immer getroffen<br />

wird. Auch Erkrankte, die kaum noch reden, kennen oft noch sämtliche<br />

Strophen alt vertrauter Lieder. Aber auch Musik <strong>mit</strong>einander<br />

hören oder das Tanzen können geeignete Begegnungsformen sein,<br />

ebenso wie Malen oder Zeichnen. Hier kommt es immer auf einen<br />

Versuch an.<br />

Vorlesen einmal anders…<br />

Biografie <strong>und</strong> Reminiszenz<br />

Die Kenntnis der Lebensgeschichte (Biografie) eines <strong>Menschen</strong> kann<br />

genutzt werden, um besser auf seine individuellen Bedürfnisse einzugehen<br />

<strong>und</strong> ihn zu fördern. Sie bietet Anknüpfungspunkte für Gespräche,<br />

aber auch fürs Vorlesen, Singen etc. Wenn erkrankte <strong>Menschen</strong><br />

selber nicht mehr Auskunft geben können, kann es hilfreich sein, Angehörige<br />

oder Fre<strong>und</strong>e zu befragen.<br />

Team<br />

Entscheidend für das Wohlergehen eines an <strong>Demenz</strong> Erkrankten ist,<br />

dass sich die <strong>Menschen</strong>, die ihn versorgen, untereinander absprechen,<br />

sich gegenseitig informieren <strong>und</strong> ein Team bilden. Das gilt für Therapiemaßnahmen<br />

<strong>und</strong> die Einnahme von Medikamenten genauso wie<br />

für die Möglichkeiten der Kommunikation <strong>und</strong> Aktivierung.<br />

Hier kann eine gute Absprache untereinander <strong>mit</strong> dazu beitragen, die<br />

Lebensqualität aller Beteiligten zu steigern. Der an <strong>Demenz</strong> Erkrankte<br />

wird dabei ebenso als Teil des Teams gesehen wie der Arzt, die Pflegekraft,<br />

die Angehörigen <strong>und</strong> diejenigen, die ehrenamtlich unterstützen<br />

<strong>und</strong> <strong>begleiten</strong>. Er wird <strong>mit</strong> einbezogen <strong>und</strong> es wird <strong>mit</strong> ihm geredet<br />

<strong>und</strong> nicht über ihn. Er hat zudem die letzte Entscheidung!<br />

Die Reminiszenz ist eine spezielle Form der Erinnerungsarbeit, die<br />

das Langzeitgedächtnis aktivieren soll. Konkret werden Themen, die<br />

sich am Lebenslauf des Betroffenen orientieren <strong>und</strong> dem allgemeinen<br />

Kulturgut entsprechen, bearbeitet. Alte Schallplatten, Zeitungen, Fotoalben,<br />

Filme etc. können diese Form der Begegnung unterstützen.<br />

Zwischenstopp: Wer gehört konkret zu Ihrem Team?<br />

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