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KUNST<br />
INTERVIEW<br />
SAMMLUNG JAKOB:<br />
„Das zu machen, was andere nicht tun, ist immer gut“<br />
Gemälde, Grafiken,<br />
raumfüllende Klang- und<br />
Videoinstallationen und auch<br />
klassische Skulpturen: Die Sammlung<br />
des Freiburger Lukas Jakob<br />
kann sich sehen lassen.<br />
Wir fragten nach.<br />
Du bist 1998 geboren, wann ging<br />
es denn los mit der Kunst?<br />
In den letzten fünf Jahren war ich selbst<br />
in verschiedenen Bereichen der Kunst<br />
tätig, sei es Literatur, elektronische<br />
Musik oder bildende Künste. So richtig<br />
los ging es mit meiner ersten Einzelausstellung<br />
im Alter von 16 Jahren in der<br />
Jugendkunstgalerie Freiburg. Ich sehe es<br />
heute als gutes Fundament an, um die<br />
Arbeiten der Künstler in meiner Sammlung<br />
aus einem anderen Blickwinkel zu<br />
sehen. Aktuell konzentriere ich mich<br />
aber auf meine Sammlung.<br />
Dein erstes Kunstobjekt war ...<br />
Zwei Grafiken von Michael Rausch.<br />
Welche Künstler inspirieren dich<br />
besonders?<br />
Die Arbeiten von Berliner Künstlerinnen<br />
wie Isa Genzken, Sati Zech oder Katharina<br />
Grosse ziehen mich bereits seit Jahren in<br />
ihren Bann. Ich weiß selbst nicht so genau,<br />
wieso es mir die „Berlinerinnen“ so angetan<br />
haben.<br />
Auf welche Anschaffung bist du<br />
besonders stolz?<br />
Eine Arbeit von Katharina Grosse, die zu<br />
den wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen<br />
zählt. Sie ist ebenfalls in Freiburg<br />
geboren, wusstest du das?<br />
Wonach entscheidest du, was du<br />
erwirbst?<br />
Generell arbeite ich mich gerne an einem<br />
Kunstwerk ab. Deshalb interessieren mich<br />
auch Arbeiten, die ich nicht ganz verstehe,<br />
viel mehr als Arbeiten, die gefällig sind.<br />
Auswirkungen auf den Kunstkauf haben<br />
aber für meine Sammlung auch das Œuvre<br />
des Künstlers, seine kommenden Projekte<br />
und natürlich auch der Preis. Der Kauf muss<br />
immer etwas wehtun, nur dann kann er beständig<br />
sein. Außerdem kaufe ich nur Kunst<br />
von Künstlern, die aktuell noch leben.<br />
Dein Herz schlägt für Pop-Art, oder?<br />
Weil einige Arbeiten sehr farbenfroh sind?<br />
Das täuscht. Außer vielleicht den Arbeiten<br />
des Berliner Künstlers Christian Perdix<br />
lassen sich keine Künstler der Sammlung<br />
so wirklich in die Pop-Art kategorisieren.<br />
Schwerpunktmäßig verfolge ich eher Abstraktion,<br />
Konzept und Medienkunst. Mein<br />
Partner liebt Pop-Art – ich eher weniger.<br />
Du bist in Freiburg geboren und<br />
dortgeblieben. Was magst du an der<br />
Stadt?<br />
Ich habe auch schon kurze Zeit in Karlsruhe<br />
gelebt und mich in Mannheim oder Berlin<br />
verliebt, habe aber immer wieder hierher<br />
zurückgefunden. Natürlich wäre aus kultureller<br />
Sicht eine Großstadt erst mal interessanter.<br />
Für mich zeichnet sich Freiburg aber<br />
durch eine einzigartige Lebensqualität aus.<br />
Sei es das viele Grün, der Münstermarkt,<br />
die Schwarzwälder Küche oder die große<br />
Familie. Ich habe mich im Tempo dieser<br />
Stadt gefunden.