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RE KW 40

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Willkommenskultur und Integration<br />

<strong>RE</strong>A lud zur Podiumsdiskussion in die Kellerei Reutte<br />

„Alles ausser fern“ – Buchautorin Ksenia Konrad präsentierte<br />

ihr Werk im Vorfeld passend zur Podiumsdiskussion zum Thema<br />

Willkommenskultur und Integration. Günter Salchner begrüßte<br />

dazu Landtagsabgeordnete Gabi Fischer, den Geschäftsführer der<br />

Allgäu GmbH Klaus Fischer, Bürgermeister Alois Oberer und die<br />

Autorin.<br />

Von Sonja Kofelenz<br />

Der Slogan „alles ausserfern“ ist<br />

sicher jedem Reuttener ein Begriff.<br />

Als der Haymon-Verlag mit der Anfrage,<br />

ob diese Wortkreation für ein<br />

Buch verwendet werden dürfe, an die<br />

<strong>RE</strong>A herantrat, war man sofort dabei.<br />

Dieser Slogan, meint Regionalmanager<br />

der <strong>RE</strong>A Günter Salchner,<br />

passt perfekt zum Inhalt des Buches<br />

– nämlich zum Thema Integration<br />

und Sprache.<br />

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RUNDSCHAU Seite 18<br />

BUCHPRÄSENTATION. „Integration<br />

beginnt mit Begegnung“, so<br />

Salchner. In seiner Moderation stellt<br />

er Ksenia Konrad die Frage, wie sie<br />

Integration erlebt. Zuerst komme<br />

die Eingewöhnungsphase, das Kennenlernen<br />

der Kursteilnehmer untereinander<br />

und es dauert, von der<br />

Lehrerin zur Trainerin zu werden,<br />

berichtet sie. Bis zum Ende der Kurse<br />

von A1 bis B2 durchläuft jeder Lernende<br />

einen Deutschmarathon. Es<br />

ist eine große Herausforderung, sich<br />

zurechtzufinden und die Tücken der<br />

deutschen Sprache, hier vor allem<br />

die Grammatik, zu meistern. Zur<br />

Verdeutlichung liest sie einige Passagen<br />

aus ihrem Buch, die Situationen<br />

aus dem Deutschtraining zeigen. In<br />

ihren Kursen treffen oft 10–11 verschiedene<br />

Nationen und damit verschiedene<br />

Kulturen aufeinander, was<br />

die Arbeit erschwert. Ksenia Konrad<br />

empfiehlt ihr Buch allen, die im<br />

multikulturellen Bereich arbeiten,<br />

Deutschlehrern und Trainern, natürlich<br />

Zugezogenen und allen, die<br />

Freunde in anderen Kulturen haben.<br />

Speziell für Muttersprachler hat sie<br />

Grammatikerklärungen im Buch<br />

platziert. Diese sollen verdeutlichen,<br />

wie schwierig es ist, eine andere Sprache,<br />

speziell Deutsch, zu lernen.<br />

INTEGRATIONSLEITBILD.<br />

Brauchen bzw. wollen wir Zuwanderung<br />

– und wie sieht es mit Integration<br />

bei uns in Reutte aus? LA Gabi Fischer<br />

stellt dazu fest, dass Willkommenskultur<br />

bereits Integration ist. Sie geht auf<br />

das neue Integrationsleitbild für alle<br />

in Tirol lebenden Menschen ein. Vier<br />

wichtige Punkte umfasst das Leitbild:<br />

Orientierung schafft Sicherheit, Beziehung<br />

braucht Auseinandersetzung,<br />

Kooperation stärkt Zusammenhalt<br />

und gesellschaftliche Entwicklung benötigt<br />

individuelle Potenziale.<br />

STICHWORT FACHKRÄF-<br />

TEMANGEL. Auf die Frage, was tut<br />

das Allgäu in Bezug auf den Fachkräftemangel,<br />

entgegnet Geschäftsführer<br />

Fischer, dass Flüchtlinge das Fachkräfteproblem<br />

nicht lösen. Ansätze zur<br />

Integration von Flüchtlingen in den<br />

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AUSSERFERNER<br />

SEIT 1922<br />

NACHRICHTEN<br />

Die Diskussionsrunde: Moderator Günter Salchner, GF Klaus Fischer, LA Gabi Fischer,<br />

Ksenia Konrad, BM Alois Oberer (v.l.).<br />

Arbeitsmarkt wären da: Es wird Ausbildung,<br />

vor allem bei Pflegeberufen<br />

und im Tourismus, angeboten. Das<br />

A & O für die Integration sei jedoch<br />

die Sprache. Man versucht andere<br />

Wege, um Personal in den gesuchten<br />

Bereichen (technische Berufe, Pflege,<br />

einige Handwerksberufe) zu lukrieren.<br />

Er erklärt zudem, dass das Allgäu als<br />

attraktiver Arbeitsort beworben werden<br />

muss. Mit dem Portal Great Place<br />

To Work wird auf Lebensqualität und<br />

interessante Arbeitgeber aufmerksam<br />

gemacht. Ziel sei es, das Allgäu als Arbeitsort<br />

nach außen zu bringen, meint<br />

Fischer.<br />

INTEGRATION IN <strong>RE</strong>UTTE.<br />

„Man braucht Zuwanderung und<br />

Pluralität, um die Gesellschaft weiterzuentwickeln“,<br />

so Bürgermeister<br />

Alois Oberer. Es sei „die humanitäre<br />

Pflicht“, Asylsuchenden zu helfen.<br />

Flucht, so Oberer, ist immer der letzte<br />

Ausweg aus einer misslichen Lage.<br />

Reutte hat 2015, während der großen<br />

Flüchtlingswelle, 105 Flüchtlinge<br />

aufgenommen. Es gab keinerlei Vorkommnisse<br />

mit den Aufgenommenen<br />

und man habe nur positive Erfahrungen<br />

gemacht. Er berichtet von der<br />

demografischen Aufteilung in Reutte:<br />

71,3 % Österreichern stehen 28,7 %<br />

aus anderen Nationen gegenüber, davon<br />

haben die Deutschen den größten<br />

Anteil. Zuwanderung sei jedoch<br />

notwendig, auch, um bestehende Systeme<br />

aufrechtzuhalten.<br />

SPRACHFÖRDERUNG UND<br />

KURSE. Das Schlüsselwort ist Bildung<br />

und damit auch Sprache, womit<br />

er die gekürzten Mittel seitens des<br />

Landes für Sprachförderung ins Spiel<br />

bringt, was LA Gabi Fischer bestätigt.<br />

Dazu kommt noch, dass verschiedene<br />

Hürden das Anbieten von Sprachkursen<br />

erschweren. Ein interessanter<br />

Aspekt ist die Tatsache, dass Asylwerber<br />

zum Erlangen einer Mindestsicherung<br />

Deutschkenntnisse auf B1-<br />

Niveau haben müssen. Das entspricht<br />

Maturaniveau. Ksenia Konrad gibt<br />

aus ihrer Erfahrung als Trainerin zu<br />

Ksenia Konrad im Gespräch mit Günter Salchner über ihr Buch.<br />

RS-Foto: Kofelenz<br />

2./3. Oktober 2019

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