DER BIEBRICHER, Nr. 335, Oktober 2019
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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Neuigkeiten aus dem Ortsbeirat<br />
Dass die Grenze zwischen geselliger<br />
Harmonie und lautstarker<br />
Konfrontation im Biebricher<br />
Ortsbeirat ein schmaler<br />
Grat ist, ist begeisterten Zuschauern<br />
schon seit vielen<br />
Jahren bekannt. Wenn es zu<br />
allem Überfluss noch ums Geld<br />
geht, dann sind hitzige Debatten<br />
aber vorprogrammiert. So<br />
auch in der außerplanmäßigen<br />
Sitzung Ende September<br />
im Biebricher Rathaus, die sich<br />
unter anderem dem Haushaltsplan<br />
der kommenden zwei Jahre<br />
widmete.<br />
Erfreulich für die Ortsbeiratsmitglieder:<br />
Der Umfang der<br />
Haushaltsmittel bleibt auf dem<br />
Stand der letzten Jahre. Auch<br />
die größten finanziellen Vorhaben,<br />
die Ausgaben für die<br />
Projekte „Soziale Stadt“ im<br />
Biebricher Zentrum und auf<br />
dem Gräselberg, wurden vom<br />
Wiesbadener Magistrat bereits<br />
abgesegnet. Das betrifft zum<br />
einen die Planungskosten für<br />
den Bau des neuen Bürgersaals<br />
auf dem Gelände der alten<br />
Freiherr-vom-Stein-Schule<br />
sowie den Neubau des Gräselberger<br />
Stadtteilzentrums. „Die<br />
dicksten Brocken, also unsere<br />
Leuchtturmprojekte, sind damit<br />
schon mal abgesichert“, so<br />
der zu diesem Zeitpunkt noch<br />
sichtlich erleichterte Helmut<br />
Fritz (SPD).<br />
Vom Rathaus der Landeshauptstadt<br />
abgeschmettert wurde<br />
allerdings der Vorschlag des<br />
Ortsbeirats für die Gründung<br />
einer Außenstelle der Stadtpolizei<br />
in Biebrich. Alle weiteren<br />
Anregungen für den Doppelhaushalt<br />
wurden von Magistratsseite<br />
erst einmal mit der<br />
Bitte um eine Vorschlagsliste<br />
zurück an den Absender geschickt.<br />
Schnell wurde klar, dass sich<br />
der Kompromiss aus über 25<br />
für Biebrich wichtigen Punkten<br />
zu einer knappen Favoritenliste<br />
fraktionsübergreifend schwer<br />
finden lassen würde. Größter<br />
Streitpunkt: Der Neubau der<br />
Turnhalle an der Waldstraße.<br />
Die sanierungsbedürftige Halle<br />
ist für Anwohner und den ansässigen<br />
Turnverein seit Jahren<br />
eine Last. Von einem Neubau<br />
profitiere auch die benachbarte<br />
Diesterwegschule. Die<br />
geschätzten Kosten für eine<br />
Zweifelderhalle von 13,5 Millionen<br />
Euro machen jedoch<br />
wenig Hoffnung auf zeitnahe<br />
Umsetzung. „Bis wir da mit einem<br />
Bau rechnen können fließt<br />
noch viel Wasser die Waldstraße<br />
hinunter“, erklärte Fritz und<br />
war dementsprechend skeptisch.<br />
Die Turnhalle schaffte<br />
es dennoch auf die Liste. Genauso<br />
wie der Vorschlag zur<br />
Renovierung der Aula in der<br />
Riehlschule, die den Bau einer<br />
Aufzuganlage für einen behindertengerechten<br />
Zugang<br />
ermöglicht, wie auch die Beteiligung<br />
an den Planungskosten<br />
zu Arbeiten an der Ludwig-<br />
Beck-Schule. Den Schlusspunkt<br />
der Prioritätenliste setzte man<br />
in die Bemühung um die Fortsetzung<br />
der Renovierungsarbeiten<br />
der Trauerhalle auf dem<br />
Biebricher Friedhof. Der Zustand<br />
der Halle sei, so Ortsvorsteher<br />
Kuno Hahn überspitzt,<br />
bereits seit Jahren ein einziges<br />
„Trauerspiel“: „Wir machen das<br />
sicher nicht für den Verstorbenen,<br />
sondern für die Trauernden.<br />
Denn auch sie haben ein<br />
Recht auf einen angemessenen<br />
Ort des Gedenkens.“<br />
Die Chance, sich einem wichtigen<br />
Zuhörerkreis in Biebrich<br />
vorzustellen, nutzen außerdem<br />
die Sprecher der neu gegründeten<br />
Initiativgruppe „Ideen<br />
für Biebrich“. Die Gruppe hat<br />
anfangs nur die gemeinsame<br />
Nachbarschaft verbunden.<br />
Den Willen etwas für die eigene<br />
Umgebung zu tun und ein<br />
Sprachrohr für den eigenen<br />
Wohnort zu werden, das kam<br />
mit der Zeit. Dabei wollen sie<br />
als Mitbürger einfach mal mit<br />
anpacken, sagt Projekt-Sprecherin<br />
Ursula Rössner-Prümm:<br />
„Wir sind nicht da um zu motzen.<br />
Wir wollen ganz einfach<br />
dort etwas ändern, wo uns<br />
Dinge als Biebricher stören.“<br />
Dafür traf man sich bereits auf<br />
offenen Impulsabenden, lud<br />
Experten auf dem Gebiet des<br />
Quartiersmanagements ein<br />
und setzte sich eigene Leitlinien<br />
für die kommende Zeit. Ein<br />
außergewöhnliches Engagement<br />
für den Stadtteil, das attestierte<br />
ihnen der neugierige<br />
Ortsbeirat, der bereits jetzt auf<br />
die ersten Ideen der Gruppe<br />
gespannt ist.<br />
(rei)<br />
Die zehn größten Testamentsfehler vermeiden<br />
Im Rahmen einer Vortragsveranstaltung<br />
erklärt die Anwältin<br />
Leonie Lehrmann am<br />
6. November um 15 Uhr im<br />
Nachbarschaftshaus, Rathausstraße<br />
10, wie mögliche Fehler<br />
bei der Errichtung eines Testaments<br />
vermieden werden<br />
können. Weitere Informationen<br />
gibt es bei Antonia Kimmling<br />
unter der Telefonnummer<br />
(0611) 9672120. (red)<br />
„WAS BEDEUTET EIGENTLICH<br />
BESTATTUNGSVORSORGE?“<br />
Sicherheit und Entlastung<br />
für die Zukunft – Infos<br />
auf unserer Website.<br />
Rathausstraße 69-71<br />
65203 Wiesbaden-Biebrich<br />
Tel. 0611-662 21<br />
www.vogt-bestattungen.de<br />
<strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / OKTOBER <strong>2019</strong> 15