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Erfolg Magazin Ausgabe 6-2019

ILKA BESSIN: Die Frau, die Cindy aus Marzahn war JOACHIM GAUCK: Keine Toleranz für Intoleranz JEANETTE BIEDERMANN: Musik und Liebe HARALD GLÖÖCKLER: Bleib dir selbst treu! MICAELA SCHÄFER: Das nackte Leben TOKIO HOTEL: Erfolgsstory

ILKA BESSIN: Die Frau, die Cindy aus Marzahn war
JOACHIM GAUCK: Keine Toleranz für Intoleranz
JEANETTE BIEDERMANN: Musik und Liebe
HARALD GLÖÖCKLER: Bleib dir selbst treu!
MICAELA SCHÄFER: Das nackte Leben
TOKIO HOTEL: Erfolgsstory

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Einstellung<br />

Bild: imago images/TT, Depositphotos/Ale Mi<br />

reik für das Klima) steht. Das sorgte drei<br />

Wochen vor der Wahl zum Schwedischen<br />

Reichstag für enormen Medienrummel,<br />

der schnell landesweite Wellen schlug,<br />

und schließlich am 27. August mit einem<br />

Bericht in der „Die Tageszeitung“ auch<br />

nach Deutschland schwappte. Bis zur<br />

Reichstagswahl am 9. September 2018<br />

stand sie täglich vor dem Gebäude, auch<br />

entgegen der Kritik ihrer Schule und Eltern.<br />

Danach ging sie jeden Freitag auf<br />

die Straße, um die Regierung daran zu<br />

erinnern, dass sie von Schweden eine<br />

Treibhausgasemmissions-Reduktion um<br />

15 Prozent pro Jahr erwartet, weil es als<br />

reiches Land die Verpflichtung habe, die<br />

Emissionen schneller als arme Staaten<br />

zu senken.<br />

Im August <strong>2019</strong> überquerte sie per Segelschiff<br />

in zwei Wochen den Atlantik, um<br />

pünktlich zum Klimagipfel in New York<br />

eine Ansprache halten zu können. Ihre<br />

Ansprache vor den Politikern war sowohl<br />

Anklage als auch klare Forderung.<br />

Lob, Häme und Gerüchte<br />

War ihr Einsatz für den Klimaschutz bis<br />

zu ihrem Segelturn schon polarisierend,<br />

kochten die Sozialen Medien nach ihrer<br />

Ansprache am UN-Sondergipfel über.<br />

Besonders, dass sie von der Right Livelihood<br />

Stiftung direkt mit dem Alternativen<br />

Nobelpreis ausgezeichnet wurde,<br />

ist zum Zankapfel zwischen Fans und<br />

Gegnern geworden. Stiftungssprecher<br />

Ole von Uexküll begründet: „Thunberg<br />

ist die mächtige Stimme einer jungen Generation,<br />

die die Konsequenzen des heutigen<br />

politischen Versagens beim Stoppen<br />

des Klimawandels tragen werden muss“.<br />

Auch ihre Weigerung, sich mit Präsident<br />

Trump zu treffen und sich lieber mit Barack<br />

Obama zu unterhalten, wurde von<br />

der Presse heiß diskutiert. Gretas Terminplan<br />

ist durchgetaktet, als wäre sie selbst<br />

Wir stehen am Anfang eines Massenausterbens<br />

und alles über was ihr reden<br />

könnt, ist Geld und das Märchen vom<br />

ewigen Wirtschaftswachstum?<br />

eine Präsidentin. Interviews, Pressekonferenzen,<br />

dann zum Fototermin bevor<br />

es zur Rede ins Parlament geht, danach<br />

noch kurz bei er örtlichen Umweltdemo<br />

reinschneien – das hält man nur mit viel<br />

Rückendeckung und Planung durch. Einerseits<br />

regnet es Anfeuerung und Lob<br />

von Unterstützern, die vor so viel Konsequenz<br />

den Hut zogen und mit neuer<br />

Begeisterung für das Klima stritten. Auf<br />

der anderen Seite hagelte es Häme und<br />

Versuche, sie ins Lächerliche zu ziehen.<br />

Des Weiteren versuchten einige mehr<br />

oder weniger seriöse Unternehmen und<br />

Gruppierungen, den Hype um Thunberg<br />

für Werbung in eigener Sache zu nutzen.<br />

Doch Greta und ihrer Eltern distanzierten<br />

sich von solcher Vereinnahmung schnell.<br />

Dabei nutzte auch ihre Mutter selbst den<br />

Hype um ihre Tochter, um ein Buch von<br />

und über ihre Familie zu veröffentlichen<br />

und gut zu vermarkten. „Szenen aus dem<br />

Herzen. Unser Leben für das Klima“<br />

schoss schon kurz nach der Erstveröffentlichung<br />

auf Platz 2 der Bestsellerlisten.<br />

Die Erlöse fließen – wie sollte es anders<br />

sein – in Umweltschutzprojekte.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> 06/<strong>2019</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

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