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Industrieanzeiger 32.2019

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zuletzt ...<br />

Ein Leben<br />

ohne Apfel<br />

Die Apfelpreise sollen in diesem<br />

Jahr um 200 % steigen. Angesichts<br />

schwieriger Klimabedingungen<br />

erwartet die deutsche Fruchtsaft -<br />

industrie die schwächste Streuobst -<br />

ernte seit 1991. Frost, Trockenheit<br />

und Hitze verknappen der Deutschen<br />

Lieblingsobst. Mit<br />

rund 20 kg pro Jahr und Kopf ist<br />

der Apfel Spitzenreiter unter den<br />

hier vertilgten Obstsorten. Eine<br />

Preissteigerung um 200 %<br />

bedeutet für die meisten ein Leben<br />

ohne Apfel. Was Verknappung für Konsumenten heißt, erleben sie derzeit bei<br />

ihren Sparkonten. Der Zins ist weg, und so schnell wird er auch nicht<br />

wiederkommen. Auch der Apfel entschwindet, aber er wird wiederkommen –<br />

und sogar reichlich. Wenn wie derzeit die Bundesregierung die<br />

knappen Apfelbestände aufkauft, hat sie gemäß dem Sprichwort „An apple<br />

a day keeps the doctor away” doch nur die<br />

Volksgesundheit im Auge: Pro Kopf und<br />

Tag soll jedem Einwohner ein Stück der prallen<br />

Vitaminbombe zugeteilt werden. Die verordnete<br />

Ration hebt den Pro-Kopf-Verbrauch auf jährlich<br />

60 kg an und macht Deutschland zum weltweiten<br />

Apfelimportland Nummer eins. Damit schlägt die<br />

Regierung zwei Fliegen mit einer Klappe: das Volk<br />

wird pumperlgesund und der im Ausland<br />

oft kritisierte deutsche Handelsüberschuss nimmt<br />

Kritikern wie Trump den Zündstoft. dk<br />

Bild: Roman Samokhin(stock.adobe.com<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> 32.19

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