jahresbericht 2006 - Innere Mission München
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Nicht jeder Alleinstehende ist wohnungslos.<br />
Doch wer wohnungslos<br />
ist, ist automatisch alleinstehend.<br />
Abgesehen von Kontakten in der<br />
Szene, die aber oft genug reine<br />
Zweckgemeinschaften sind.<br />
Wo verbringt nun ein familienund<br />
obdachloser Mensch Weihnachten,<br />
Geburtstage, seelische Krisen,<br />
Freuden- und Trauertage? Meist alleine<br />
auf der Straße. Vielleicht kommt<br />
er in die Teestube. Er wird hier nicht<br />
Familie suchen, aber vielleicht etwas<br />
finden, was ihn daran erinnern<br />
könnte: Angenommen werden, so<br />
wie man ist. Geborgenheit bekommen,<br />
Wärme und Ruhe. Eine Art<br />
Wohnzimmer – zumindest das, denn<br />
ein Schlafzimmer fehlt ohnehin. Wir<br />
Sozialarbeiter von der Teestube sind<br />
kein Elternersatz. Aber wir nehmen<br />
die Menschen so, wie sie sind. Viele<br />
seelische Wunden unserer Besucher<br />
rühren davon, dass sie in ihrem früheren<br />
Leben keine oder schlechte Familien-Erfahrungen<br />
gemacht haben.<br />
In den Betreuten Wohngemeinschaften<br />
leben Familienlose in ihrem<br />
eigenen Zimmer; für viele von<br />
ihnen ist es das erste Mal in ihrem<br />
Leben. Nicht selten entsteht hier der<br />
Wunsch: Arbeit und Familie haben<br />
wäre schön. Und genauso oft sehen<br />
wir die Traurigkeit dieser Menschen,<br />
die wohl für immer familienlos bleiben.<br />
Auch hier können wir ein wenig<br />
helfen: mit Ausflügen, einem Weihnachtsessen,<br />
Geburtstagskarten. FamilienLeben<br />
in der Teestube. Zumindest<br />
fast wie im richtigen Leben.<br />
Christoph Rabas<br />
10 Jahre<br />
Frauenobdach Karla 51<br />
Am 2. Dezember 1996 eröffnete in<br />
der Karlstraße das Frauenobdach<br />
Karla 51; am 30. November <strong>2006</strong><br />
feierte die immer noch bundesweit<br />
einmalige Einrichtung ihr zehnjähriges<br />
Bestehen. Karla 51 nimmt rund<br />
um die Uhr wohnungslose Frauen<br />
und ihre Kinder auf, versorgt sie mit<br />
Kleidung, Hygieneartikeln und Lebensmitteln.<br />
Im Frauencafé können<br />
Besucherinnen für wenig Geld warme<br />
Mahlzeiten einnehmen, kostenlos<br />
Wäsche waschen und duschen.<br />
Ein Team von Sozialpädagoginnen<br />
bietet fast zu jeder Zeit Krisen- und<br />
Beratungsgespräche an.<br />
Zehn Jahre Frauenobdach Karla<br />
51 heißt: Zehn Jahre Obdach ge-<br />
Briefe an die Kleiderkammer<br />
Vielen Dank und ein großes Lob an alle Ihre Mitarbeiter für<br />
Ihre aufopferungsvolle Tätigkeit. Wir freuen uns, dass die<br />
Kleiderkammer noch existiert, damit wir armen Leute uns in der<br />
Gesellschaft bewegen können.<br />
Gleichzeitig möchten wir ein ganz großes Dankeschön an alle<br />
Menschen senden, die es ermöglichen, dass mit ihren Spenden<br />
die Kleiderkammer weiter existieren kann.<br />
Wir hoffen, dass wir im Namen aller Armen und Bedürftigen<br />
sprechen!<br />
Hochachtungsvoll, Herr G. und Herr K.<br />
Grüß Gott!<br />
Meine Frau hat verabredet sich mit ihrer Mitarbeiterin<br />
über große Maus. Ihre Mitarbeiterin<br />
hat versprochen verlegen Maus für unsere<br />
Tochter. (völlig klar: die große Diddl-Maus war<br />
zurückgelegt worden.)<br />
29<br />
Evangelisches Hilfswerk<br />
währt, zehn Jahre Hunger gestillt,<br />
zehn Jahre Armut gelindert, zehn<br />
Jahre Hoffnung und Zuversicht gegeben,<br />
zehn Jahre Schutz vor Gewalt.<br />
Diese Leistung würdigten bei<br />
der Feier rund 400 Festgäste in der<br />
Abtei St. Bonifaz.<br />
Bürgermeisterin Christine Strobl<br />
sagte weiterhin gute Zusammenarbeit<br />
und finanzielle Unterstützung<br />
der Landeshauptstadt zu. Klientinnen,<br />
ehrenamtliche Helferinnen,<br />
langjährige Spenderinnen und<br />
Spender gesellten sich zu Mitarbeiterinnen<br />
aus kooperierenden Einrichtungen<br />
und zu den Vertretern von<br />
Politik und Stadtverwaltung. Cafébesucherinnen<br />
sangen Karla 51 ein<br />
Geburtstagsständchen; alle Redner<br />
würdigten die Initiatorin des Frauenobdachs,<br />
Carol Wandt.<br />
Gleichzeitig gilt es aber auch, daran<br />
zu erinnern, dass das Frauenobdach<br />
und die Arbeit, die hier geleistet<br />
wird, notwendiger denn je sind.<br />
Denn die Situation von armen und<br />
wohnungslosen Menschen, insbesondere<br />
von Frauen, verschlechtert<br />
sich zusehends. Auch trotz des derzeit<br />
spürbaren wirtschaftlichen Aufschwungs.<br />
Isabel Schmidhuber<br />
Liebes Kleiderkammerteam,<br />
herzlichen Glückwunsch: Sie haben<br />
den Herz-schmeckt-besser-als-Hartz-<br />
Oscar gewonnen!<br />
Es dankt Ihnen Frau M.<br />
...auf diesem Weg möchte ich Ihnen noch einmal von Herzen danken,<br />
dass Sie mich – nach einer wahren Odyssee auf der wochenlangen<br />
Suche nach einer zuständigen Stelle – so schnell und unbürokratisch<br />
unterstützt haben. Nach all den Neins und Abweisungen war Ihre<br />
persönliche und finanzielle Zuwendung ein doppelter Segen, wofür<br />
ich immer dankbar sein werde.<br />
Es sind schwere Zeiten; da tut es gut zu wissen, dass es<br />
Menschen wie Sie gibt. Herzlichst, Ihre P.T.