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Schülerzeitung Argus - Druckfreigabe

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Zu viel des Guten

Die Welt der verrückten Gesetze

Warum darf man in China ertrinkende Menschen nicht vor dem Tod retten? Oder weshalb

ist in Israel samstags das Ausdrücken von Pickeln auf der Nase verboten? Verrückte

Gesetze findet man auf der gesamten Welt – und natürlich auch in diesem Artikel

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© Edward Lich, Pixabay

Justitia ist blind. Vielleicht übersieht sie deshalb manchmal längst veraltete Gesetze

Die Rechtsprechung ist logisch und wohl

durchdacht – möchte man meinen. Weit

gefehlt! Noch heute wimmelt es in den Gesetzesbüchern

dieser Welt von Verordnungen, die

scheinbar sinnlos sind. Die Zeiten, in denen sie erlassen

wurden, sind vorbei, und oft vergessen ist

der Grund, weswegen die Gesetze einst eingeführt

wurden. Trotzdem wurden sie offiziell nie abgeschafft!

Obacht also – etwa für Männer, die in Italien

Röcke tragen, denn sie können deshalb verhaftet

werden. Woher die Rock-Phobie bei Männern

rührt, ist nicht überliefert.

Ein weiteres skurriles altes Gesetz, das offiziell

noch existiert, ist jenes, dass die Bürger Mailands

immer lachen müssen oder eine hohe Geldstrafe

riskieren, wenn sie allzu grimmig dreinschauen.

Die einzigen Ausnahmen gelten bei Beerdigungen

und in Krankenhäusern. Vielleicht geht das Gesetz

darauf zurück, dass die Menschen während der

Pest, die zwischen 1347 und 1353 in Europa wütete,

in schweren Zeiten lebten und sich eine depressive

Stimmung breitmachte. In Venedig wurde deshalb

das Tragen von schwarzen Gewändern verboten

und bunte Kleidung war Pflicht, um – trotz

des Elends – ein bisschen Freude und Festlichkeit

in den Alltag zu bringen. Mailand hatte sich zu Beginn

der Pest stark abgeschottet und es geschafft,

sich gut gegen die Krankheit zu schützen, sodass

die Stadt nur wenige Tote zu beklagen hatte. Später

jedoch zog die Pest auch in Mailand ein, und

es wäre nachvollziehbar, dass zu diesem Zeitpunkt

das Lach-Gesetz in der Stadt eingeführt wurde, um

für eine etwas bessere Stimmung zu sorgen und die

Bürger nicht vollends in Depression versinken zu

lassen.

Auch nördlich der Alpen, in Deutschland, gibt

es Gesetze, die den wenigsten bekannt sein dürften:

Dort ist es einer Wandertruppe verboten, im

Gleichschritt über Brücken zu marschieren. In der

heutigen Zeit scheint das Gesetz obsolet, doch Ingenieure

wissen, dass eine reale Gefahr dahintersteckt:

Das Gleichschritt-Verbot sollte in Kriegszeiten

verhindern, dass marschierende Soldaten

argus

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