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DorfStadt 17-2019

Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.

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2 • DorfStadt-Zeitung 17/2019 • 12.12.2019

Altona in Kürze

Aktuelles aus dem Bezirk | Markus Krohn

Elbvororte

DorfStadt-Herausgeber Markus Krohn

Hamburg braucht Fernwärme –

und vor allem: Hamburg HAT

Wärme. Selbst wenn das veraltete

Fernwärmekraftwerk in

Wedel abgeschaltet wird, verfügt

die Stadt über reichlich

Ressourcen, um die Haushalte

mit Wärme zu versorgen. Bei -

spielsweise aus Abwärme aus

Industrie und Müllverbrennung.

Dafür wäre eine Unterquerung

unter der Elbe notwendig, denn

die meisten Fernwärmekunden

leben nördlich der Elbe, die

Abwärme entsteht südlich der

Elbe… – um die Anwohner in

Othmarschen durch die dann

notwendigen Bauarbeiten nicht

allzu sehr zu belasten, schlägt

die CDU-Bezirksfraktion vor, zu

prüfen, ob die Leitung durch

un terirdischen Rohrvortrieb er -

stellt werden kann. Der Antrag

wurde zunächst in den zuständigen

Ausschuss verwiesen.

Schon länger fordert eine Bür -

gerinitiative in Othmarschen

eine Nordvariante für die nachhaltige

Erzeugung der Fern -

wärme zu erwägen. Es gibt also

reichlich Vorschläge für eine

umweltfreundliche Zukunft im

Bezirk Altona, die seit vielen

Jahren diskutiert werden. Wann

gibt es endlich eine Entschei -

dung? Wann setzen sich die

verantwortlichen Politiker aus

Stadt und Bezirk mit den An -

wohnern und Bürgerinitiativen

zusammen, um gemeinsam zu

einer Lösung zu kommen? Wie

wäre es, alle Beteiligten an

einem Wochenende zu versammeln,

um die verschiedenen

Optionen zu bewerten, ähnlich

dem Bauforum für Hamburgs

Magistralen?

Wie schön kann

Wohnen sein?

Immer mehr Menschen ziehen

in die Metropolen. Auch in

Ham burg erleben wir derzeit

eine Phase städtischen Wachs -

tums, in der der Bedarf an

Wohn raum steigt. Bei aller

Notwendigkeit, den Woh nungs -

bau anzukurbeln und bezahlbare

Mieten für alle Bewoh ne -

rinnen und Bewohner zu schaffen,

darf dabei die Qualität des

Wohnens und der Architektur

nicht ins Hintertreffen geraten.

In einer Ausstellung hat sich

Foto: privat

der Bund Deutscher Architek -

ten, BDA Hamburg, im vergangenen

Jahr mit der Qualität im

Wohnungsbau auseinandergesetzt.

Unter dem diskursiven

Titel „Qualität im Wohnungs -

bau ist…“ haben Mitglieder des

BDA, Hamburger Architekten

und Architektinnen, anhand

von persönlichen Statements

und Wohnprojekten gezeigt,

was aus ihrer Sicht Qualität im

Wohnungsbau ausmacht. So ist

ein facettenreiches Quali täts -

bild entstanden, das im Tech -

nischen Rathaus Altona präsentiert

wird:

Ausstellung bis 9. Januar 2020

Jessenstraße 1

Mo. – Do. 6 bis 17 Uhr, Fr. 6 –

15 Uhr.

Blüten für Gesundheit

Im Rahmen eines Gutachtens

sollen laut Beschluss der Be -

zirksversammlung Pflanz stand -

orte für zusätzliche Bäume und

Baumgruppen im Kerngebiet

von Altona gefunden werden,

zum anderen im Straßen be -

gleitgrün Blühstreifen für heimische

Wildbienen und Schmet -

terlinge angelegt werden.

Lars Andersen, Abgeordneter

GRÜNE Fraktion Altona und

Vorsitzender im Ausschuss für

Grün, Naturschutz und Sport:

„Bäume in der Stadt sind lebende

Klimaanlagen. Sie sind

Luftbefeuchter, binden Staubund

Luftschadstoffe, spenden

Schatten und speichern Regen -

wasser. Mit der fortschreitenden

Klimaerwärmung nimmt

ihre Bedeutung für die Men -

schen in der Stadt zu. Leider

gehen durch Baumaßnahmen,

Baumkrankheiten und Trocken -

heit auch im öffentlichen Raum

mehr Bäume verloren, als nachgepflanzt

werden. Mit unserer

Baumoffensive wollen wir eine

Trendwende erreichen.“

Globale Herausforde run -

gen in Blankenese:

Der Bezirk rechnet mit 1,8 Mio.

Euro Baukosten für die Neu ge -

staltung der Blankeneser Bahn -

hofstraße zwischen Oester ley -

straße und Elbchausse. Unter

anderem soll die Straße höhengleich

zu den Bürgersteigen ge -

legt werden.

Bekommt Rissen Höhenweg auf Stelzen?

Amt stellt Pläne einem interessierten Publikum in Rissen vor | Konrad Matzen

Seit über einem Jahr ist der

Otto-Schokoll-Höhenweg

am Rissener Elbufer ge -

sperrt. Inzwischen haben

die Altonaer Behörden ge -

meinsam mit Architekten, In -

genieuren und Naturschützern

intensiv über eine Sanierung des

Weges nachgedacht. Das Er -

gebnis dieser Arbeit wurde vor

kurzem in Rissen vorgestellt.

Zunächst waren die Planer

davon ausgegangen, den Weg

an derselben Stelle wie bisher

wiederherstellen zu können.

Dies erwies sich jedoch als

schwierig, da der Untergrund

eine einfache Aufschüttung

von stabilisierenden Erdmassen

sofort wieder ins Rutschen

bringen könnte. Ab gesehen

davon hat sich in den letzten

36 Jahren seit der Anlage des

Höhenweges an diesem relativ

steilen Hang eine Artenvielfalt

an unterschiedlichsten Kleinle -

Foto: Bürgerverein Rissen

RISSEN RISSEN

Kooperation für mehr

Bewegung – im Bus: In

Rissen kommen Fahrgäste

mit den Bussen der Linie

388 nicht nur an ihr Ziel, sondern

auch in Bewegung. Immer

donnerstags zwischen 9:33 und

11:36 Uhr bietet Claudia

Teschner, ReHa-Leiterin des

Rissener Sportvereins (RSV),

die Möglichkeit, gemeinsam im

Bus Sport zu treiben.

Interessierte steigen an einer

beliebigen Station in den Bus

ein und nehmen an dem Be we -

gungsangebot teil, bei dem vor

allem Koordination und Be -

weg lichkeit im Fokus stehen.

Wer sein Ziel erreicht oder

genügend Sport getrieben hat,

steigt an seiner Wunsch hal -

testelle einfach wieder aus. Das

Angebot ist kostenlos und freiwillig.

„Die Idee dabei ist, dass Bewe -

bewesen entwickelt, wie es sie

sonst nirgendwo in Hamburg

gibt. Viele davon finden sich

auf der roten Liste, teilweise

wiesen die Bezirksmitarbeiter

Erstfunde nach. Allein über 50

Brutvogelarten nisten hier,

mehr als 200 Tag- und Nacht -

falterarten wurden nachgewiesen.

Die 55 Molluskenarten

(Weichtiere) tragen zur Erhal -

tung der Vorkommen in Ham -

burg entscheidend bei. Zorn -

eidechse und Blindschleichen

und viele weitere Kleinst lebe -

wesen lieben den hier vorherrschenden

Boden, der sich ständig

verschiebt.

Eine Neupflanzung von Bäu -

men oder Büschen, die den

Hang in den Zustand vor 36

Jahren zurück versetzen, wäre

daher nicht wünschenswert.

Die zuletzt diskutierte Stegva -

riante wäre für die Planer aus

zwei Gründen sinnvoll: Zum

»Dorfkutsche« in Bewegung

gung ein selbstverständlicher

Teil des Alltags wird. Angebo ten

werden einfache und leicht um -

setzbare Übungen im Sit zen.“,

erläutert Claudia Teschner.

„Wir freuen uns, dass der RSV

mit dieser ungewöhnlichen Idee

an uns herangetreten ist und

unterstützen die Aktion natürlich.“,

so Toralf Müller, Ge -

schäftsführer der VHH.

Ebenfalls neu: Die Busse der

Linie 388 tragen jetzt offiziell

den Namen „Dorfkutsche“. Ge -

meinsam mit der Marsch weg -

schule hatte der Bürgerverein

Rissen zu einem Namens wett -

bewerb aufgerufen, an dem

sich nicht nur die Schüler sondern

auch viele Einwohner mit

Vorschlägen beteiligt hatten.

Vergangene Woche tauften die

Kinder der Marschwegschule

den Bus im Rahmen einer feierlichen

Zeremonie.

Einen würden die Bauarbeiten

hierfür von unten ausgeführt

und würden somit die hier

lebenden Kleinlebewesen und

Pflanzen weitestgehend schonen.

Zum Anderen könnte da -

durch der Höhenweg erhalten

bleiben, der zwischen der Lan -

des grenze Rissen und der Alster

als Teil des Elbuferwa nder -

weges eine Wanderung über 23

Kilometer entlang der Elbe

ermöglicht. Darüber hinaus

böte die Stegvariante nicht nur

einen herrlichen Blick auf die

Elbe, sondern auch auf die darunter

sich entfaltende Flora

und Fauna. Das Problem dürfte

der Preis für diese Variante

sein: Bis zu 5 Millionen Euro

würde die Realisierung kosten –

inklusive Rückbau der abgerutschten

Wegstrecke. Der

Rück bau allein würde allerdings

schon mit 1,2 Millionen

Euro zu Buche schlagen.

SÜLLDORF

Abb: Render-Manufaktur

Zur Wahl stehen derzeit zwei

unterschiedliche Varianten, die

in Holz oder Stahl ausgeführt

werden, wobei die vom Amt

favorisierte Stahlvariante teurer

ausfällt, aber wesentlich

halt barer sein soll.

Nicht nur aufgrund der hohen

Kosten, sondern auch, weil

einige Anwohner um ihren

Elbblick fürchten, favorisierten

die Bürger die so genannte

„Nullvariante“, bei der der

bestehende Höhenweg lediglich

zurückgebaut wird, ohne einen

neuen Weg zu bauen. Ob dieses

Votum in den weiteren Pla -

nungen so stark bewertet wird,

wie es die Anwohner gern hätten

ist allerdings fraglich, denn

den Stadtplanungsbehörden geht

es im gesamtstädtischen Inter -

esse darum, den Elbufer wan -

derweg wiederherzustellen. Die

Planer versprachen, alle Anre -

gungen der Bürger zu prüfen.

Foto: Tanzen

An der grau gefärbten Ste -

lle sollte eigentlich jetzt ein

neuer Obstbaum stehen,

nachdem im Oktober 2018

hier und an anderer Stelle

im Sülldorfer Fruchtweg

zwei Birnbäume von einem

Baufahrzeug umgefahren wurden.

Mit einer Petition setzten

die An wohner durch, dass statt

der von der Stadt geplanten

Linden wieder Obstbäume

gepflanzt werden sollten, passend

auch zum Straßennamen.

13 Monate, diverse administrative

und wetterbedingte Verzö -

gerungen später machte sich

nun die beauftragte Garten bau -

firma daran, die Bepflanzung

zumindest vorzubereiten. Und

musste das Auskoffern sofort

abbrechen, alles wieder zu -

schaufeln: „Die eine Stelle war

zugeparkt, unter der anderen

Stelle laufen diverse Kabel, das

müssen wir erst mit der Stadt

abklären“, so ein Mitarbeiter

des Unternehmens. Es heißt

also weiter Geduld haben im

Fruchtweg… Manuela Tanzen

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