DorfStadt 17-2019
Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.
Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.
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8 • DorfStadt-Zeitung 17/2019 • 12.12.2019 Kultur
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AH
Moin, liebe Leser,
der Hamburger Weihnachts -
mann hat schwere Arbeit geleistet.
Mit lautem „Hohoho!“ hat
er kürzlich wieder schwungvoll
rund 50 Tannenbäume für
Seeleute an Bord geworfen. Da -
mit hat unser Hafen eine
Tradition fortgesetzt, die vor 22
Jahren begann. Die Bäume sind
ein Stück Grün von Land für
diejenigen, die am 24. Dezem -
ber wieder für uns auf den
Welt meeren unterwegs sind -
vielleicht war ihr Weih nachts -
geschenk auch dabei? Die
Dorfstadt-Zeitung sagt allen
Seeleuten „Danke“ und ruft:
„HoHoHo! Ahoi!“
Klimakur für
Europas Schiffe
Brüssel - Der von EU-Kom mis -
sionspräsidentin Ursula von
der Leyen angekündigte „Green
Deal” für Europa betrifft auch
die Schifffahrt. So soll der
Emissionshandel auf die See -
fahrt ausgeweitet werden. Das
bedeutet: Reedereien können
weltweit Rechte zum Ausstoß
von Treibhausgasen erwerben
bzw. verkaufen. Experten sa -
gen: damit könnte die Schiff -
fahrt 30 - 50 Prozent klimaeffizienter
fahren.
Sauberes Island
Reykjavik - Als erste Nation
verbietet Island den Gebrauch
von Schweröl auf ihren Küsten -
gewässern. Bereits ab 1. Januar
ist es vor der Atlantikinsel mit
dem giftigen Treibstoff vorbei -
es sei denn, ein Filter steckt im
Abgasschlot. Besonders schädlich
ist der Ruß des Schweröls.
Er soll auf Island zur Glet scher -
schmelze geführt haben.
Nordreedeerei goes Asia
Aarhus - Die oft auf der Elbe
sichtbare Container-Zubringer -
reederei Unifeeder rückt dem
Weltmarktführer X-Press (Sin -
ga pur) auf die Pelle. Das von
Dänemark aus geführte Unter -
nehmen erwarb kürzlich die
Aktienmehrheit des Konkur -
renten Feedertech, ebenfalls
Singapur. Bislang fuhr Uni -
I, Hamburg!
Neues aus der Schifffahrt | Wolf Achim Wiegand
DorfStadt-Redakteur Wolf-Achim Wiegand
Foto: Küster
feeder, das dem Konzern DP
World aus Dubai gehört, mit 53
Schiffen vor allem Ziele in und
rund um Europa herum. Nun
kommen Fahrgebiete in Asien
und im Nahen Osten dazu.
Internet der Seedinge
London - Das Vorantreiben der
Digitalisierung auf See ist das
Ziel einer „Elefantenhochzeit”
zwischen dem weltumspannenden
Satellitenbetreiber Inmar -
sat und dem Technologie kon -
zern ABB Marine & Ports. Die
beiden britischen Firmen wollen
eine Netzplattform aufbauen,
die in Echtzeit alle Schiffs -
daten von Technik bis Ladung
zusammenführt. Reeder sollen
mit dem „Internet der See -
dinge“ schnellere Businessent -
schei dungen treffen können.
Fährt mit Container-Batterie: Die Maersk Cape Town. Hier im
Sommer letzten Jahres auf der Elbe
Foto: Wiegand
Riesenbatterie
nutzt Abluft
Esbjerg – Die weltgrößte Ree -
derei Maersk (Dänemark) testet
eine 600-kWh-Bordbatterie. Sie
soll Energieleistung und -verlässlichkeit
verbessern, wäh -
rend die CO2-Emissionen reduziert
werden. Versuchska nin chen
ist die 249 Meter lange „Maersk
Cape Town“. Der Ener giespeicher
steckt in einen Con tainer. Für
das Aufladen wird heiße Abluft
genutzt, die sonst ungenutzt
entweicht. Maersk-Chef Søren
Toft: „Der Test soll Wissen dazu
beitragen, dass wir bis 2050 klimaneutral
werden.“
Gebührenstopp
im Hafen Hamburg
Hamburg – Die Hafenbehörde
(HPA) wird ihre Liegegebühren
2020 für alle Schiffe einfrieren.
Das soll Unannehmlichkeiten
wie Tempodrosselungen wäh -
rend der Arbeiten zur Fahr rin -
nenanpassung in der Elbe wettmachen.
Von den Tempo be -
schränkungen sind besonders
Großschiffe über 10.000 TEU
betroffen. Das Ausbaggern der
rund 100 km langen Unterelbe
soll die Wassertiefe auf bis 19
m bringen – genug für größte
Schiffe.
Hamburg bekommt Weihnachtszirkus
Team Mignon verzaubert mit Jahrmarktaktionen, Schlittschuhbahn und Artistik | Markus Krohn
Fast vier Jahre lang hat es
gedauert, bis das Team
Mignon nach dem Tod des
Mignon-Gründers und Va -
ters der neuen Mignon-
Generation seine Aus rich -
tung gefunden hat. In diesem
kreativen Prozess hat es
viele neue Ideen gegeben, es
wurde mit Traditionen gebro-
BAHRENFELD
Wie Blankenese
wurde was es ist
Auf die turbulenten An fangs -
jahre der Weimarer Republik
folgt eine Phase relativer Sta -
bilität. Dieser Abschnitt endet
auch in den Elbgemeinden mit
der Weltwirtschaftskrise, an
deren Folgen die Republik
zerbricht. Mit
Elektromeister
Eduard See -
burg, NSDAP-
Mitglied seit
1930, wird
1934 ein Blan -
keneser eh -
ren halber zum
Ratsherrn in
Altona er -
nannt. Wie
k o m m t
Seeburg zu
der Ehre? Wie
schlagen sich die Ent -
wicklungen der Weimarer Wirt -
schaft, Kultur und Politik vor
Ort nieder? Gibt es den Um -
bruch oder prägen Konti nui -
täten in Denken und Handeln
das Geschehen?
Ina Brockmann, Anna Bruhns,
chen und auf andere
Weise wiederentdeckt. Denn
das, was vor vielen Jahren in
Nien sted ten als Kinderzirkus
begann, steckt auch heute noch
in den Geschwistern, die das
modern ausgerichtete Zirkus -
unter neh men mittlerweile leiten.
Der Zirkus, der bis 2016
unter der Leitung von Martin
Kliewer noch als hauptsächlich
soziales Projekt agierte, ist zu
einem profitablen Event-Unter -
neh men geworden, das immer
noch einen sozialen Anspruch
hat. Mit der großen Eventfläche
an der Trabrennbahn Bahren feld
hat sich das Team Mignon eine
eigene Existenz aufgebaut, an der
die Kreativen gewachsen sind.
Inzwischen laufen in der Voss’
schen Villa in der Osdorfer
Land straße wieder die beliebten
Circuskurse für Kinder, Ferien-
Workshops, Shows, Kinderge -
burtstage und die Zirkusschule.
Gleichzeitig starten die beiden
Geschwister Mischa und Han nah
Kliewer ihre erste eigene große
Veranstaltung für Ham burg.
Auf dem Gelände der Trab renn -
bahn Bahrenfeld wird zurzeit
auf Hochtouren und in vier riesigen
Jahrmarkts- und Zirkus -
zelten das Winterspektakel Ham -
burg vorbereitet. Das insgesamt
9000 Quadratmeter um fassende
Pop-Up-Areal soll zukünftig
In den Zelten an der Trabrennbahn wartet
ein Jahrmarkt und ein Artistik-Programm
auf die Besucher. Auch eine Schlitt schuh -
bahn ist aufgebaut.
Fotos: PR/Hammerl
mit seinen rund 40 Ständen
und Attraktionen An zie hungs -
punkt für Familien werden. Ein
Jahrmarkt und der Food Market
bieten Vergnügen und kulinarische
Highlights, eine 90-mi nü -
tige Show unterhält die Be su -
cher mit beeindruckender Ar -
tistik, Live-Ge sang, Tanzcho -
reo grafien und viel Comedy.
Das Win ter spek takel hat das
Potential, eine neue Fami lien -
tradition zu be gründen.
Der erste Eindruck entführt die
u.a., Joachim Eggeling, Hans
Jür gen Höhling, Bernhard Kel -
ler, Jan Kurz, Frank Omland,
Leonas Pausch und Carolin
Vogel analysieren und be -
schrei ben das
kul turelle und
gesellschaftlche
Leben der 1920er
Jahre, den fatalen
Aufstieg der
NSDAP und seine
Gründe in dem
Buch „Blankenese
in der Weimarer
Republik”, das aus
Anlass einer Aus -
stellung in Blan -
kenese erschien
und jetzt als Weih -
nachtsgeschenk
jeden (ehemaligen)
Blankeneser
erfreuen dürfte.
Das Buch ist für 20 € im
Handel erhältlich (286 Seiten,
broschiert, ISBN: 978-3-96194-
091-2, 20 €)
www.kjm-buchverlag.de
Besucher in die Welt des klassischen
Jahrmarkts. Zahlreiche
Attraktionen warten darauf,
entdeckt zu werden. Eine be -
eindruc kende Eislauf bahn, ein
Riesen -
rad, Ka -
rus sells,
eine Zir -
kusschule
– hier steht
Spaß an erster Stelle. In einer
Fami lien rallye können alle Ge -
ne ra tio nen das gesamte Ge län -
de entdecken und ihre ge meinsame
Zeit voll auskosten.
Die zentrale Show im größten
Zelt des Areals, dem großzügigen
Chapiteau mit sechs Ma -
Ernst Barlach Museum zum
Jubiläum in neuem Licht
Noch ist das Ernst Barlach Haus
geschlossen, um eine moderne
LED-Beleuchtung zu installieren.
Pünktlich zum 150. Ge burt -
stag Ernst Barlachs wird sich
das Museum mit neuer Strahl -
kraft präsentieren können.
Am 2. Januar 2020 jährt sich
der Geburtstag des expressionistischen
Bildhauers, Zeichners
und Dramatikers Ernst Barlach
(1870–1938) zum 150. Mal.
Fragt man, welche Bedeutung
diesem Klassiker des 20. Jahr -
hunderts heute zukommt, so
trifft man auf prominente Für -
sprecher wie den Schauspieler
Charly Hübner oder den
Schriftsteller Ingo Schulze.
„Das ist Kunst, die bewusstseinserweiternd
wirkt”, erklärt
Hübner. Und Ingo Schulze
betont: „Für mich kommt in
den Plastiken Bar lachs alles
zusammen, was große Kunst
ausmacht.” Beide Künstler sind
am 4. Januar 2020 zum Auftakt
des Jubiläums im Ernst Barlach
Haus zu Gast.
Die Ausstellung zum Jubilä ums -
sten, kombiniert klassische Zir -
kusatmosphäre mit einem
modernen Bühnenbild, arrangiert
aus umgebauten Schiffs -
containern. 28 internationale
Künstler präsentieren ein atemberaubendes
Spektakel. Arti -
sten am Aerial Ring erzählen
von großen Emotionen, Roller -
skater beeindrucken durch
spektakuläre Schnelligkeit. Die
Akrobaten, die zum Teil mehrfach
ausgezeichnet wurden und
u.a. im Lido in Paris und im
Cirque du Soleil performt ha -
ben, bieten in dieser Premiere
Unterhaltung für alle Genera -
tionen. Die bunte, moderne
Mischung aus Show elementen
machen die Ver anstaltung zu
einem unvergleichlichen Erleb -
nis für die ganze Familie.
Kulinarisch bietet der Food
Market für jeden Geschmack
ein Angebot auf hohem Niveau.
Auch hier kommen Tradition
und moderner Lifestyle zusammen,
z.B. am stimmungsvollen
Schwenkgrill oder an der Ginoder
Craft Beer Bar. Zahlreiche
Sitz- und Picknickgelegen hei -
ten ermöglichen Familien einen
entspannten Genuss.
Vom 18. Dezember bis 5. Ja n -
uar auf dem Gelände der Trab -
rennbahn Bahrenfeld Je weils
um 14.30 Uhr und 18.30 Uhr.
Einlass zwei Stunden vor Show -
beginn.
www.winterspaktakel.de
jahr möchte zentrale Themen
Barlachs wie Spiritualität, Ge -
schlechterrollen oder das
Prekäre der menschlichen Exi -
stenz medienübergreifend verfolgen
und in ihrem Wechsel -
spiel neu beleuchten. Eine ortssensible
Intervention des in
Berlin lebenden Künstlers
Marten Schech unterstützt das
Anliegen, der Ambivalenz wie
der Aktualität von Barlachs
OEuvre nachzugehen. Dabei
sollen – trotz aller Ernsthaf tig -
keit – auch die humoristischen
Seiten des Künstlers nicht zu
kurz kommen. Denn, wie er
selbst bemerkte: „Barlach ist
lachbar.”
„Werden, das ist die Losung!”
präsentiert plastische, zeichnerische
und druckgrafische Wer -
ke aus der Sammlung des Ernst
Barlach Hauses. Die Aus -
stellung ist ein Gemein schafts -
projekt mit dem Kunstge -
schich tlichen Seminar der Uni -
versität Hamburg.
www.barlach-haus.de