Angsthunde und der Umgang mit diesen
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Angsthunde und der Umgang mit diesen
Ute Contius
Menschen mit Nahrung und Obdach versorgt wird. Letzteres im Übrigen eine Aussage,
welche mir als passionierter Hundehalterin das Herz bluten lässt, ferner eine Aussage,
welche durch die betreffenden Trainer, Therapeuten und Halter zumindest mir gegenüber
nicht ein einziges Mal erwähnt wurde.
Wir müssen doch die Gesamtheit sehen und realistisch bleiben und es bestürzt mich vor
diesem Hintergrund ferner, dass Menschen diese Forschungsergebnisse in geradezu
unsinnigem Zusammenhang, in isolierten Aussagen und z.T. unter meines Erachtens
bewusster Fehldeutung nutzen, um ihre meiner Ansicht nach tierschutzrelevanten
Maßnahmen zu rechtfertigen; Maßnahmen, welche oftmals erst, wenn überhaupt, nach
Jahren Erfolg in vorstehend genanntem Sinn zeigen und die Hunde während der
gesamten Jahre über ihrem lähmenden Stress ausliefern.
Um nochmals klarzustellen, worum es mir im Zusammenhang mit der Summe an
Forschungsergebnissen geht:
Wir bewegen uns z.B. im Zusammenhang mit Miklosis Forschungsergebnissen durchaus
im Bereich der Interpretation menschlicher Körpersprache, wir bewegen uns jedoch
NICHT im Bereich der UMDEUTUNG des in eigener „Sprache“ bekannten
(Ausdrucks-)verhalten, diese Umdeutung war nicht Gegenstand dieser neuerdings gern
bemühten Studien, lediglich ein Verstehen von in eigener Sprache UNBEKANNTEN,
einfachen Gesten („Gesten“ nicht gleichzusetzen mit Stimmung u.Ä.).
Wer tatsächlich davon überzeugt ist bzw. wer behauptet, dass Vorstehendes keinen
Unterschied darstellt und auf Basis weiterer Forschungsergebnisse Rückschlüsse
dergestalt zu ziehen sind, dass menschliche Körpersprache von Hunden richtig
UMGEDEUTET wird, dem sei folgende Frage gestellt:
Ich bin in erschreckender Häufigkeit mit der Situation konfrontiert, dass mehrjährige
Hundehalter frontal vor ihrem Hund stehen, welcher gähnt, schmatzt etc. und ich voller
Überzeugung die Aussage höre "oh, er ist schon wieder soooo müde", oder ich
Hundehalter auf einer Wiese sehe, auf welcher Hunde ihre Rangordnung klären und sich
die Halter darüber freuen, wie schön die Hunde doch wieder miteinander spielen würden,
oder ich einen Hund sehe, der in höchstem Maße beschwichtigend die Lefzen nach hinten
zieht und sich darüber gefreut wird, wie schön er lächele, oder Hunde aufreiten und sich
über deren Sexualtrieb ausgelassen wird usw.
Wenn selbst Menschen nicht in der Lage dazu sind, mit ihren naturgegebenen Hirnstrukturen
ihnen bekannte Verhaltensweisen UMZUDEUTEN, wie soll es denn ein Hund
können? Hunde seien dem Menschen ähnlicher als lange Zeit angenommen, zweifelsohne,
bei der Behauptung aber, ein Hund könne ein Ausdrucksverhalten seiner ihm in die
Wiege gelegten „Sprache“ richtig umdeuten, wird die Aussage getroffen, dass Hunde in
Denken, Schlussfolgern, Erkennen, Deuten usw. dem Menschen weit überlegen sind!
So (erschreckend) viele Elemente der "Spitze der Evolution" stehen vor ihrem
beschwichtigend gähnenden Hund und sind der vollen Überzeugung, er sei müde, sie
sehen Hunde ihre Rangordnung klären und sind der vollen Überzeugung, die Hunde
würden gerade so schön spielen usw. usw., und sie behaupten zeitgleich, dass ihr Hund
schon verstehe, dass sie ihn mit „eingefallener“ Statur und vom auslösenden Reiz
abgewandten Blick beschützen wollen und vor allem beschützen können. Die
Körpersprache sei nicht wichtig, „souveräne Führung“ sei nicht wichtig, nichts, das dem
Hund als „Sprache“ von insbesondere seiner Mutter mitgegeben wurde, sei im Verhältnis
zum Menschen wichtig?
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