Angsthunde und der Umgang mit diesen
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Angsthunde und der Umgang mit diesen
Ute Contius
Tu‘ dies aber verantwortungsvoll, auch, wenn die Suche nach einem geeigneten neuen
Zuhause etwas länger dauern sollte. Hol‘ dir Vermittlungshilfe von einem seriösen
Tierschutzverein, von engagierten Menschen u.Ä., denn dieser Hund ist LEBEN, das zu
schützen DU DICH bei Übernahme bereit und verantwortlich erklärt hast! Dieser Hund hat
nur dich und du allein bestimmst sein weiteres Schicksal.
4.5.2 Voraussetzung: Souveräne Führung
Eine grobe Umschreibung könnte sein:
„Führe den Hund unter Beachtung des Prinzips von „der, der es am besten kann,
übernimmt es/tut es“, in der Sprache, die er wirklich versteht, somit „seiner Sprache“.
Korrigiere ihn in seiner „Sprache“ unter Beachtung eines angemessenen Energielevels
und sei dabei überzeugt, selbstsicher, mental gefestigt und entschlossen.
Sei der, der jede Situation im Griff hat, der keine Angst hat, der entscheidet, der, auf den er
sich in jeder Situation verlassen kann und berücksichtige dabei immer seine Natur, das,
wofür zu leben er gemacht wurde.“
Um einen Hund aber in dieser Art führen zu können, braucht es gewisse Eigenschaften,
welche man sich u.U. erst aneignen muss. Neben dem Verständnis „hündischer Sprache“
ist somit zwingend notwendig: Selbstsicherheit und „innere Ruhe“.
Es gibt Menschen, die diese Eigenschaften von Natur aus mitbringen und es gibt
Menschen, die sich diese Eigenschaften mit dem konsequenten Willen dazu z.B. mittels
entsprechendem Coaching oder eigenem Training aneignen können. Zahlreiche
„Selbsthilferatgeber“ und vor allem auch zahlreiche Seminare bieten z.T. gute
Unterstützung. Es gibt Übungen, welche sich in der Praxis bewährt haben, jedoch z.T.
leider auch solche, die ihre Zielsetzung verfehlen. Um eine grobe Orientierung zu bieten,
sind in separater Zusammenfassung die erfolgversprechensten Übungen kurz zusammengestellt.
Um „die Sprache“ der Hunde zu erlernen, beobachte Hundegruppen, sieh‘ deren
Interaktionen und du wirst vielleicht erkennen, wie Hunde untereinander kommunizieren,
ihr Ausdrucksverhalten, und dass eine Korrektur immer mit einem angepassten
Energielevel stattfindet. Dass ein „leichtes Vergehen“ eben nicht mit Nackenschütteln,
Schnauzgriff, dem (ich mag es ja kaum schreiben) „Alphawurf“ o.Ä. geahndet wird,
ebenso, wie ein „schwereres Vergehen“ wie z.B. eine ungerechtfertigte Attacke auf einen
Artgenossen nicht mit einem sinngemäßen „Dududu“.
Die Energie, die Intensität der Korrektur, erfolgt immer auf dem Level des zu
korrigierenden Verhaltens. Dies mit einer Ausnahme: Hunde, die sich wie zuvor erläutert
„im Tunnel“ befinden, deren Hormone überschießen und die infolgedessen weder
ansprechbar noch zu adäquater Reaktion fähig sind, werden von souveränen Hunden mit
Führungsqualität nicht mit entsprechendem Energielevel korrigiert. Man sieht souveräne
Hunde mit Führungsqualität vielmehr Hunde „im Tunnel“ überwältigen und so zur Ruhe
zwingen oder aber diese wegdrängen, was einem „aus der Situation Nehmen“ ähnelt.
Intuitiv sorgen diese Hunde so dafür, dass sich der nicht mehr „erreichbare“ Hund
beruhigen kann.
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