Angsthunde und der Umgang mit diesen
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Angsthunde und der Umgang mit diesen
Ute Contius
4.8 Sinnvolle und notwendige Unterstützung
4.8.1 Unterstützung zur Beruhigung und zur Gewinnung von Selbstsicherheit
Vielen dieser Hunde hilft es generell sowie in speziellen Situationen, wenn ein
Körperbezug hergestellt wird, was sich im Übrigen auch u.a. bei Babys bewährt hat.
Insofern werden dem ein oder anderen nachfolgende Maßnahmen evtl. bekannt sein.
Sollte dem nicht so sein, bitte ich, die jeweils genannten Maßnahmen einschließlich deren
Wirkung gesondert nachzulesen.
Um einem Hund einen generellen Körperbezug, ein Gefühl für den eigenen Körper, mit
u.a. dem Zweck der Selbstsicherheit zu vermitteln, gibt es z.B. die Möglichkeit, speziell
Cavaletti-Übungen zu trainieren, oder einfach, den Hund im Rahmen der Spaziergänge
auf Baumstämmen balancieren zu lassen, auf wechselnden Untergründen laufen zu
lassen u.Ä., je nachdem, was der Hund individuell mitmacht.
In speziellen Angstsituationen hat sich für den Moment der Situation dagegen z.B. das
„Pucken“ bewährt – natürlich wickelt man Hunde nicht in der Art ein, wie man es mit Babys
tut, es gibt jedoch spezielle Körperbandagen, mit welchen in speziellen Wickeltechniken
der Körper dem Hund ebenso fühlbar gemacht wird. Eine Maßnahme, die erfahrungsgemäß
ganz erstaunliche Ergebnisse erzielt und welche neben der Vergleichbarkeit zum
Pucken von Babys u.a. dem Tellington-Touch (TTouch) entspringt.
Der TTouch ist eine Maßnahme, welche gleichermaßen zur generellen Stabilisierung als
auch in bestimmten Angstsituationen eingesetzt werden kann. Sie basiert auf der Theorie,
dass durch gezielte Stimulation, und somit Sinnesreizung, das parasympathische
Nervensystem aktiviert und dadurch u.a. Stress reduziert wird.
Neben vorstehenden Maßnahmen, die durchaus regelmäßig in den Alltag eingeflochten
werden sollten, empfiehlt es sich zur Beruhigung durchaus auch, z.B. ruhige Musik
abzuspielen, aber vor allem empfiehlt es sich, dem Hund einen Teddy mit Herzschlag aus
dem Kinder-Fachhandel zur freien Verfügung auf den Schlafplatz zu legen, nachdem man
ihm den Teddy einschließlich seines Herzschlags bekannt gemacht hat. Belegterweise
wirkt ein gleichmäßiger, fühlbarer Takt überaus beruhigend - für Babys und auch für
ängstliche Hunde.
Ebenso vergleichbar zum Menschen ist, dass sowohl Kauen als auch ruhige Bewegung
zum Abbau von Stresshormonen beiträgt und es sich folglich anbietet, Kauartikel zu
nutzen, dem Hund regelmäßige Bewegung zu ermöglichen usw. Ferner ist es sowohl für
Menschen als auch für Hunde wichtig, Ruhezeiten zu gewähren und ggf. zu etablieren, da
der Körper während dieser Phasen entspannt, verarbeitet, Kraft schöpft.
Anders als beim Menschen aber wirken Berührungen und insbesondere Umarmungen. Da
Hunde sich im Gegensatz zum Menschen nunmal nicht zur Beruhigung umarmen o.Ä.,
empfinden sie diese Geste meist auch alles Andere als beruhigend. Bis ein Hund diese
rein menschliche Geste positiv besetzt, kann es einige Zeit dauern, so es überhaupt dazu
kommt. In Sachen von Berührungen sollte somit geschaut werden, wie der Hund auf diese
reagiert und dementsprechend sollten Berührungen eingesetzt werden oder eben nicht.
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