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EGTA-Journal 12-2019

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Stefan Hackl

Six Variations pour la Guitarre sur la chanson

nationale: I bin a Kohlbauern Bub: com-

seule sur le Thème favori: Das ist alles eins,

Introducion et Variations pour la Guitarre

posées e dediées à Mme M.A. De Ritterspurg ob wir Geld haben oder keins Composées

par Mauro Giuliani Oeuvr. 49 erschien erstmals

1814 bei Thadé Weigl, später auch in Gentilhomme Belge par Mauro Giuliani

et dediées A Monsieur Constant Moretus

einer Ausgabe von Anton Diabelli. Es ist Oeuvre 99 erschien 1819 bei Cappi & Diabelli.

Das Lied ist wie die Air Tirolien kein

interessant, dass die Melodie in der Version

von Zischka/Schottky (1819, verwendet

in Diabellis Originalländler… nach aus der Komödie Die Büchse der Pandora

echtes Volkslied, sondern ein Theaterlied

österreichischen Volksweisen) von jener von Johann Fuss (Wien, 1818). Sein folkloristischer

Stil könnte Giuliani dazu in-

Giulianis in einigen Passagen abweicht.

Andere Quellen wie Hans Commenda spiriert haben, Elemente der alpenländischen

Volksmusik in seinen Variationen

(1914) zeigen wiederum eine fast identische

Version. Unterschiedliche Varianten zu verwenden. Ein anderes Theaterlied

sind bei mündlich überlieferten Melodien wurde in op. 97 variiert: Variationen für

keineswegs selten, eher die Regel.

die Gitarre über das beliebte Duett „Ich bin

Thema von Giulianis „Kohlbauernbub“, © The Music and Theatre Library of Sweden

liederlich, du bist liederlich“ aus dem Zauberspiel

„Der Schatten von Fausts Weib“. Einige

der Wiener Theaterlieder waren so

beliebt, dass sie gemein als Volkslieder

galten.

Introduction et Variations pour la Guitarre

seule sur un Walz favori composées et dediées

à Mademoiselle Cressence Comtesse

de Tannenberg par Mauro Giuliani Oeuvre

103 wurde erstmals 1819 von Cappi

& Diabelli veröffentlicht und 1826 nochmals

in einer Bearbeitung für Gitarre und

Streichquartett (Introduction et Variations

sur un Valse favori pour la Guitare avec accompagnement

de deux Violons, Alto et

Violoncelle composées par Mauro Giuliani

Oeuvre 103).

Das „Walz favori“ betitelte Thema ist eher

ein Lied als ein Tanz: Der erste Teil der

Melodie enthält einige jodlerartige Glissandi

(die in der damaligen Gitarrenmusik

sehr ungewöhnlich waren!), der

zweite Teil klingt wie ein instrumentales

Zwischenspiel zwischen den Strophen.

Die Melodie könnte ein Hinweis auf

die Widmungsträgerin, die Tiroler Gräfin

Kreszenz von Tannenberg, sein. Sie

„Der Kohlenbauer“ aus Zischka/Schottky, S. 155,

© Bayerische Staatsbibliothek München

„Da Kohlnbaunbua“ aus der Sammlung Hans Commenda.

© Oberösterreichisches Volksliedwerk: HL VI/4/14

Ausgabe 7 • 12/2019

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