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DER KUNSTBLITZ | LEOPOLD MUSEUM WIEN
AUGUST MACKE 1887–1914
Porträt Mathilde Macke, 1907 Öl, Bleistift auf
Karton 46,6 × 37,5 cm, Renate und Friedrich Johenning
Stiftung, Foto: Leopold Museum, Wien/
Manfred Thumberger
on ihrer Ehemänner. Die hohe Qualität der
Kollektionen beruht in beiden Fällen auf der
gemeinsamen Auswahl der Kunstwerke.
DER EXPRESSIONISMUS – EINE
KUNSTREBELLION
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war eine
aufstrebende Generation von Kunstschaffenden
auf der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln.
In Opposition zur akademischen
Tradition und in Auflehnung gegen
gesellschaftliche Normen kämpften sie für
die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks.
Sie hinterfragten den Schönheitsbegriff,
enthoben die Farbe ihrer abbildenden Funktion,
bevorzugten lapidare Formen und bedienten
sich einer raschen und impulsiven
Malweise. Nicht mehr die naturalistische
Darstellung zählte, sondern die Vermittlung
innerer Zustände. Anfangs unverstanden
oder ignoriert, sahen sich die VertreterInnen
der neuen Kunstrichtung in der Zwischenkriegszeit
zunehmend mit Diffamierungen
konfrontiert. Die Nationalsozialisten beschlagnahmten
ihre Werke und entfernten
sie aus den Museen. Im Deutschland der
Nachkriegszeit wurde der Expressionismus
als scheinbar völlig „unbelastete“ Kunstrichtung
zum Symbol demokratischer, humaner
Werte. Heute ist die herausragende
internationale Bedeutung expressionistischer
Kunst unumstritten und sorgt für Rekordergebnisse
am Kunstmarkt.
„Von ihrer suggestiven Wirkung haben die
Werke des deutschen Expressionismus
bis heute nichts eingebüßt. Von diesem Gedanken
geleitet, widmet sich das Leopold
Museum diesem folgenreichen Kapitel der
europäischen Moderne.“
Hans-Peter Wipplinger
LEOPOLD MUSEUM Museums Quartier,
Museumsplatz 1, 1070 Wien
T+ 43 1 525 70 1584
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WINTER | 2020