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prima! Magazin – Ausgabe Jänner 2020

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SPÖ, HANS PETER DOSKOZIL FPÖ, JOHANN TSCHÜRTZ ÖVP, THOMAS STEINER

Nicht leistbar ist aber scheinbar die Reaktivierung der Bahn im Bezirk Oberwart. Die Strecke Friedberg–Oberwart wurde in der SPÖ-

ÖVP Regierung 2011 bekanntlich eingestellt. Konkret gefragt: Unter Regierungsbeteiligung Ihrer Partei – wird es 2025 eine Bahnlinie für

den Personenverkehr im Bezirk Oberwart geben – ja? nein?

Das Land hat die VIB GmbH gegründet, um

den Erhalt der Schieneninfrastruktur sicherzustellen.

Wir reaktivieren die Strecke nach Großpetersdorf

und errichten eine neue Verladestelle

in Rotenturm. Die Versorgung mit öffentlichem

Verkehr ist durch die Buslinie G1 sichergestellt,

eine neue Bus-Verbindung nach Graz wird hinzukommen.

Personenverkehr auf der Bahn wäre

nur attraktiv, wenn die Infrastruktur verbessert

würde. ÖBB und BMVIT waren bisher zur

Finanzierung nicht bereit, das Burgenland alleine

kann das nicht stemmen. Ein völlig neues

Konzept sieht zwei große Verkehrsknotenpunkte

– im Nord- und Südburgenland – vor, über

die PendlerInnen per Bahn nach Wien kommen

könnten. Wir sind da in Gesprächen mit ÖBB

und Ministerium.

Das Land Burgenland hat das EU-geförderte

Projekt „Grenzbahn“ initiiert, in dem die Machbarkeitsstudie

erarbeitet wurde. In Nachfolgeprojekten

werden Finanzierungsmöglichkeiten

untersucht. Brüssel stellt derzeit leider nur

Mittel für transeuropäische Netze zur Verfügung.

Wir werden uns da aber weiter engagieren.

Dieses Bahnprojekt kann zu einer positiven

grenzüberschreitenden Entwicklung beitragen,

wenn es auch wirtschaftlich sinnvoll ausgerichtet

ist – aber da muss auch die EU mitspielen!

Volksbegehren sind ein direktdemokratisches

Instrument, mit dem die Bürger ihre Anliegen

an die Politik artikulieren können. Ich bin daher

skeptisch, wenn sich aktive Politiker zu sehr

für oder gegen Volksbegehren in Szene setzen,

und halte mich auch daran – mit Ausnahme des

Raucherschutz-Volksbegehrens, wo ein persönliches

Interesse dahinter stand.

Ausbau der Schiene (Personen- und Güterverkehr/Schieneninfrastruktur)

ist wichtig und

wird auch weiterhin forciert. Gütertransporte in

Österreich gehören von der Straße auf die klimafreundliche

Schiene. Da sind vermehrte Anstrengungen

notwendig. Wichtig ist dies auch

für die Lebensqualität und den Klimaschutz.

Die Volkspartei hat immer für diese Linie gekämpft

und wird es auch weiter tun. Nicht alles,

was für die Menschen und die Entwicklung

einer Region wichtig ist, ist auch wirtschaftlich

rentabel. Hier muss die öffentliche Hand

Geld in die Hand nehmen und die Strecke

attraktivieren. Das ist also vor allem eine Frage

des politischen Willens – und diesen haben wir,

weil die Menschen und die Unternehmen diese

Strecke brauchen. Dafür habe ich mich auch im

Bund bei den Regierungsverhandlungen stark

gemacht.

Thema Grenzbahn, also die Bahnverbindung des Südburgenlandes mit Ungarn. Seit Jahren wird auf eine Überprüfung verwiesen. Dann

heißt es wieder, es scheitert an Ungarn. Wird die Sache zu halbherzig verfolgt, und für wie wichtig erachten Sie diese Bahnlinie für die

wirtschaftliche Verbindung mit unserem Nachbarn?

Siehe dazu vorige Frage: Ausbau der Schiene

(Personen- und Güterverkehr/Schieneninfrastruktur)

ist wichtig und wird auch weiterhin

forciert. Gütertransporte in Österreich gehören

von der Straße auf die klimafreundliche Schiene.

Da sind vermehrte Anstrengungen notwendig.

Wichtig ist dies auch für Lebensqualität

und Klimaschutz.

Das Burgenland soll Schritt für Schritt zum

Bio-Vorzeigeland in Österreich werden.

Regionalität ist wichtig. Regionale Produkte

müssen vermehrt in den Vordergrund treten.

Die Menschen müssen schon von klein auf

vermehrt für Bio- und regionale Produkte sensibilisiert

werden.

Unser Georg Rosner ist in ständigem Kontakt

mit seinem Kollegen aus Szombathely. Beide

forcieren diese Strecke vehement, weil sie eine

absolute Wirtschaftsader ist. Wir brauchen diese

Linie für die Pendler und um den steigenden

Güterverkehr von der Straße wegzubekommen.

Das ist von entscheidender Bedeutung für die

ganze Region – und auch das habe ich in Wien

deponiert.

Das Burgenland soll zum Bioland Nr. 1 werden. Regionalität ist wichtig. Haben Sie das Klimaschutz- und das Tierschutz-Volksbegehren

unterschrieben?

Ich will einen guten Mix aus Bio und Konventionell.

Für uns ist – im Gegensatz zum

rot-blauen Plan – Regionalität das Schlüsselwort.

Mir ist das normale Hendl vom Nachbarhof

schon alleine wegen dem CO2-Abdruck

lieber wie das Bio-Hendl aus Chile. Tier- und

Klimaschutz sind wichtige Themen. Aber trotz

unterstützenswerter Punkte gibt es in beiden

Volksbegehren Forderungen, die ich nicht

unterschreiben kann. Die CO2-Steuer etwa

würde vor allem die ländliche Bevölkerung und

die Pendler massiv treffen.

Welches Thema ist Ihnen eine Herzensangelegenheit und würde von Ihnen im Falle einer Regierungsbeteiligung vertreten werden?

Mir ist ein Herzensanliegen, dass alle Menschen

im Burgenland – natürlich auch im Südburgenland

– gut und sicher leben können. Daher mein

Einsatz für faire Löhne, kluges Wachstum und

für Sicherheit in einem umfassenden Sinn.

Das Thema Sicherheit – Sicherheit ist ein

Grundbedürfnis.

Das Burgenland muss sicherstes Bundesland

bleiben.

Mobilität bedeutet Lebensqualität und Lebenschancen.

Dabei geht es um ordentliche Verbindungen

in die Ballungszentren, aber auch die

Zubringer und die Mikro-Mobilität. Ich will,

dass sich jeder entscheiden kann, ob er mit dem

Auto oder mit den Öffis zur Arbeit, zur Apotheke

oder zur Oma fährt. Wir wollen mit unseren

Burgenland-Bussen eine echte Mobilitätswende

erreichen. Das sind kleine, gemeindeübergreifende

Regionalbusse, die gut getaktet und leistbar

in und zwischen den Gemeinden und zu den

Verkehrsknotenpunkten unterwegs sind.

6 JÄNNER 2020

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