WOMAN-INTHECITY MAGAZIN | November/Dezember 2019
das intelligente Frauenmagazin an der Kieler Förde
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Interview: MANNOHMANN
Telefon gab’s! Nach etlichen Gesprächen
mit Kollegen und Hospitationen deutschlandweit
– und nachdem ich über das Buch
„ClownSprechstunde – Lachen ist Leben“
von Joachim Meincke gestolpert war – habe
ich mich an die Erstellung eines Konzepts
gemacht. Währenddessen lernte ich auf einer
Kieler-Woche-Veranstaltung Marten Freund vom
Schlemmermarkt Freund in der Holtenauer Straße kennen.
Er war von der Idee begeistert und sagte mir gleich seine
Unterstützung zu! Er gehört übrigens seit mittlerweile 16
Jahren zu den großzügigen Förderern der Klinikclowns.
Wie reagieren die kleinen Patienten auf Dich,
v. a. wenn sie Dich zum ersten Mal sehen?
Harald Roos: Je nach Alter, Geschlecht oder Gemüt
sehr unterschiedlich! Von Kindern, die in schallendes
Gelächter ausbrechen, bis zu Jugendlichen, die vor Angst
schreien und sich die Decke über den Kopf ziehen, weil
sie am Vorabend einen Horrorfilm mit „bösem“ Clown
angeschaut haben, ist alles dabei. Von diese seltenen
Ausnahmen abgesehen ist die übliche Reaktion allerdings
eine Stimmungsaufhellung, und zwar unabhängig davon,
wie schlecht es dem jeweiligen Patienten geht. Sobald wir
das Zimmer betreten, wird die Laune besser. Ist das nicht
herrlich?
Absolut! …Welche Rolle spielt Freude im Heilungsprozess?
Harald Roos: Es gibt den Spruch: Lachen ist die beste
Medizin. Und es gibt Untersuchungen, die belegen, dass
Lachen tatsächlich physiologische Reaktionen hervorruft,
die der Heilung dienen. Für mich bedeutet Lachen Freude,
Unbeschwertheit, Mut, Ablenkung, Spiel und gute Laune
– es liegt auf der Hand, dass jedes für sich wohltut! Davon
abgesehen bildet Lachen zu verursachen nur einen Teil
unserer Arbeit: Wir treten mit den Patienten
in Kontakt, wir hören ihnen zu, bestärken sie,
lassen sie träumen, schaffen unbeschwerte
Erinnerungen an den Krankenhausaufenthalt
und setzen damit den unangenehmen
Erlebnissen etwas entgegen, beispielsweise mit
unserem relativ neuem Service, dass wir Kinder zu
angstbesetzten oder schmerzhaften medizinischen
Prozeduren begleiten und im Idealfall ein traumatisches
Erleben vermeiden.
Das positive Feedback überwiegt eindeutig: Manchmal
erzählen uns Eltern noch Jahre später, wie wichtig ihren
Kindern die Momente mit uns waren. Darin steckt auch
eine Verantwortung, achtsam zu sein und an mir zu arbeiten,
um mich weiter zu entwickeln und zu verbessern.
Was bewegt sich dabei in Dir?
Harald Roos: Es ist ja meine Absicht, Patienten Freude
zu bereiten. Und wenn ich das erreiche, bin ich glücklich
und zufrieden. Bisweilen bin ich auch erstaunt darüber, wie
wenig manchmal dazu nötig ist ...
Wie kann man Deine Arbeit als Klinikclown
konkret unterstützen?
Harald Roos: Unsere Arbeit, Fortbildungen, Material –
alles wird ausschließlich aus Geldspenden finanziert, beispielsweise
über Mitgliedschaften im UKSH-Freunde- und
Förderverein „Wissen schafft Gesundheit e. V.“.
Aber auch Sachspenden helfen. Unsere Internetseite
www.klinikclowns-kiel.de und die dazugehörigen Printmedien
werden von der Agentur WortBildTon betreut.
Und die Firma Heinrich Eimecke berät uns in allen Fragen
die Elektrik betreffend.
Stichwort Blaulicht …
Harald Roos: Ganz genau!
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