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WOMAN-INTHECITY MAGAZIN | November/Dezember 2019

das intelligente Frauenmagazin an der Kieler Förde

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portrait

In Zukunft NACHHALTIG

U

mweltschutz, Armutsbekämpfung, globale

Gerechtigkeit – jede Generation entdeckt

diese Themen für sich neu. Etwas aber ändert sich.

Nur was? Katrin Kolbe muss das wissen. Sie arbeitet

mit den Sustainable Development Goals (SDG)

der Vereinten Nationen, festgehalten 2015 in der Resolution

der UN Generalversammlung.

Ein Jahr nach ihrem Magister an der Christian-Albrechts-Universität

stieg Katrin Kolbe 2012 beim Verein

Bündnis Eine Welt in Schleswig-Holstein ein. Heute

ist sie dessen stellvertretende Geschäftsführerin.

Als Dachverband entwicklungspolitischer Organisationen

vertritt der BEI e.V. über hundert Mitglieder

− vom Weltladen im Knooper Weg bis zur Stiftung

Landesmuseen auf Schloss Gottorf. Am Klima-Streik

nahmen deutschlandweit zuletzt mehr als eine Million

Menschen teil. Auch Katrin Kolbe ging in Kiel auf die

Straße. „Die letzte große Klimademo hat mich bewegt.

Menschen aller Generationen schlossen sich

der Freitagsdemonstration von Schülerinnen und

Schülern an. Vom Rathausplatz bis hinauf zu unserer

Geschäftsstelle zog sich der Zug. Das Sophienblatt

war voll mit Menschen“, berichtet sie erfreut.

Immer mehr Menschen machen mit

Hat der Erfolg der Fridays for Future Bewegung sie

überrascht? Katrin Kolbe verneint: „Schon länger stellen

wir bei unserer Arbeit fest, dass das zivile Engagement

wächst, nicht allein für Klimaschutz, sondern insgesamt

für Nachhaltigkeitsziele. Da öffnen sich Sportvereine für

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Menschen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus. Jüngere

tun sich spontan zu Aktionsgruppen zusammen. Bei uns

hat sich die Art der Kooperationspartner verändert“. Sie

zeigt auf das Foto eines Gebäudes am Theodor-Heuß-

Ring, der als Kiels Schadstoff-Hotspot Schlagzeilen

machte. „Mit der AWO Kiel realisierten wir dieses Wandbild

zur Nachhaltigkeit. An den Ideen für das Motiv beteiligten

sich Seniorinnen und Senioren aus dem Servicehaus

am Lübscher Baum. Diese Generation bringt eine

andere Perspektive mit. Die ist für uns unverzichtbar.“

Regierung muss Agenda umsetzen

Die 17 Entwicklungsziele der Agenda 2030, die SDGs,

ergeben einen bunten Strauß wirtschaftlicher, sozialer

und ökologischer Themenfelder, die alle gleichermaßen

berücksichtigt werden müssen. Nur so lässt sich echte

Nachhaltigkeit erreichen. Durch Unterzeichnung hat sich

Deutschland zur Umsetzung verpflichtet. Bis hinunter zu

den Kommunen sind alle Ebenen gefordert, Strategien

zu entwickeln. Vier Jahre regte sich wenig. Daher lud das

Bündnis eine Welt e.V. mit seinen Kooperationspartnern

Ende August zum Bürgerdialog über die Nachhaltigkeitsziele

in den Landtag.

Was ergab sich aus der Halbzeitbilanz unserer Landesregierung?

Katrin Kolbe macht eine Pause bevor sie

darauf antwortet: „2020 will die Jamaika-Koalition den

ersten Nachhaltigkeitsbericht vorlegen. Wir sind sehr

gespannt, was darin steht. Bisher gibt es nur ein Indikatorenset,

aber keine konkreten Ziele, keine Maßnahmenpläne

und erst recht kein Budget, um irgendwas umzusetzen.“

Das erscheint absurd. Demnach wird bereits

gezählt, gemessen und gewogen, ohne dass es einen

Plan gibt, was das Ganze soll? Sie bemerkt, dass sie etwas

weiter ausholen muss: „Als Vertreterinnen und Ver-

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