Gemeindeblattl 2019-red
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NACHRUF KATHARINA BACHER
Neben der Stallarbeit schaffte Kathi auch im Haushalt
viel. Regelmäßig zog der Duft von frisch gebackenem
Brot durch`s Haus. Auch Marmeladen, Sirup und vieles
mehr bereitete Kathi in liebevoller Arbeit selbst zu
und versorgte mit den hausgemachten Köstlichkeiten
ihre Familie. Ihr Garten war Kathi`s große Leidenschaft.
Der Blumenschmuck rund ums Haus war für
sie eine Herzensangelegenheit.
Die „Steirer Kathi“, wie sie von vielen genannt wird,
wurde am 5. Mai 1944 in Mört-schach geboren. Sie
war das jüngste von sechs Kindern beim „Außer -Juri“
im Ortsteil Stranach. Ihre Eltern Theresia und Jakob
Schrall bewirtschafteten dort einen Bauernhof, auf
dem sie gemeinsam mit ihren Geschwistern Wastl,
Hansl, Sepp, Adolf und Geno-vefa ihre Kindheit verbrachte.
Ihre Mutter Theresia verstarb bereits in
jungen Jahren, womit die ältere Schwester Genovefa
die Erziehung der Geschwister übernehmen musste.
Kathi besuchte die Grundschule und begann danach
eine Lehre als Schneiderin, die sie aber bald wieder
abbrechen musste. Einige Zeit arbeitete sie in einer
Wirt-schaft in Innsbruck, sowie beim Wirt in Lavant.
Schließlich wurde es ihr möglich, die Schule im Schloss
Lengberg zu besuchen, danach trat sie wiederum
ihren Dienst beim „Lavanter Wirt“ an. Hier lernte Kathi
ihren Emil kennen.
Wenn zwischen der vielen Arbeit etwas freie Zeit übrigblieb,
unternahm Kathi gerne Ausflüge und Wanderungen.
Auch heuer war sie das ein oder andere Mal
unterwegs, unter anderem wanderte sie im Frühling
noch einmal auf ihre geliebte „Lavanter Alm“. Kathi
unternahm gerne gemeinsam mit ihrer Brigitte ausge-dehnte
Spaziergänge, oft führten sie dabei auch
Emil`s Jagdhund aus.
Kathi genoss es, wenn ihre Enkelkinder zu ihr kamen.
Oft standen dann lustige Spielenachmittage am Programm.
Im Mai dieses Jahres vollendete Kathi ihr 75. Lebensjahr,
was sie, bescheiden wie im-mer, im Kreise der
Familie feierte. Im September kam dann für alle überraschend
eine leider aussichtslose Diagnose, welche
dazu führte, dass Kathi schließlich am 14. Oktober,
nach kurzer schwerer Krankheit, für immer eingeschlafen
ist.
Kathi war zeitlebens um das Wohl ihrer Lieben bemüht .
Möge sie nun in Frieden ruhen!
Am 25. März 1967 schlossen die beiden in der Wallfahrtskirche
von Maria Locherbo-den in der Nordtiroler
Gemeinde Mötz den Bund fürs Leben. Vor zwei
Jahren feierten Kathi und Emil ihre „Goldene Hochzeit“
im Kreis ihrer Familie.
Mit viel Fleiß errichteten Kathi und Emil die Hofstelle
beim „Steirer“ in Lavant und bau-ten das bestehende
Wohnhaus um. Kathi und Emil bekamen vier Kinder:
Brigitte, Hu-bert, Carola und Sabine. Kathi kümmerte
sich stets aufopfernd und mit viel Liebe um Ihre Familie.
Sie holte auch ihren betagten Vater zu sich nach
Lavant, damit er hier bei ihr und ihrer Familie seinen
Lebensabend verbringen konnte. Ebenso kümmerte
sie sich vorbildlich um ihre Schwiegereltern.
Die Landwirtschaft bereitete Kathi zeitlebens viel
Freude. Ob Stall- oder Feldarbeit – sie half mit, wo sie
nur konnte. Über die Nachricht, dass während ihres
letzten Kranken-hausaufenthaltes zwei Kälber geboren
wurden, freute sie sich noch besonders. So gerne
hätte sie sich selbst um die Kälber gekümmert.
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DIE GEMEINDE INFORMIERT
DEZEMBER 2019