Warum rennst du so,wenn du nicht mal weißt,wohin du läufst?——ROBERT BETZ22
Eine Frage, die viele immer wieder stellen, heißt: Wennes stimmt, dass wir alle von Natur aus machtvolleSchöpfer-Wesen sind (und ich selbst habe keinenZweifel daran), warum erschaffen wir uns dann so viel »Mist«,das heißt Schmerz, Leid, Enttäuschungen, Krisen, Krankheitenund Konflikte? Sind wir vielleicht ein bisschen »blöd«?Meine Antwort: Nein, blöd sind wir nicht. Wir wissen nurnicht, was wir tun, weil wir nicht wissen, dass wir es tun –bis wir es wissen. Wir erschaffen unbewusst, ohne uns unsererSchöpferkraft und Schöpfernatur bewusst zu sein. Darumsind unbewusstheit und unklarheit die ersten Ursachenfür die Erzeugung von Mangel und Leid.Wenn du, der du das hier liest, dirKlarheit wünschst über deinen Wegdurch dieses dein Leben, dann wendedich in den kommenden Wochenund Monaten immer wieder allemUnklaren in deinem Geist zu, dasheißt: Stell dich den wichtigsten offenenFragen deines Lebens – undbeantworte sie dir. Die erste und vielleichtwichtigste heißt: »Weißt dueigentlich wirklich, was du willst indeinem Leben?« Oder anders gesagt:»Ist mir eigentlich klar, wozuich morgens aufstehe?«DURCH DIE UNKLARHEITZUR KLARHEITWenn du bisher keine Antwort aufdiese und manch andere Fragen hast,dann ist es der erste Schritt hin zurKlarheit zu sagen: »Alle Unklarheitin mir darf jetzt da sein!« inklusivealler Gefühle rund um die Unklarheit.Und das sind in der Regel unteranderem: Unzufriedenheit, Angst,Ohnmacht, Wut, Scham und Kleinheit.Also mach dir klar, was dir imMoment alles (noch) nicht klar ist.Und flüchte nicht vor der eigenenUnklarheit und Unsicherheit.Wenn du es jetzt noch nicht weißt, musst du jetzt, in diesemAugenblick, auch noch nicht genau wissen, was du genau in deinemLeben willst, wofür du dich – morgen – glasklar im Geistentscheiden könntest. Warum? weil du es jetzt nicht weißt.Akzeptiere das einfach mal. Eine Klarheit in uns entstehtdann am leichtesten, wenn wir alles Unklare in uns aufdecken,annehmen und uns ihm bewusst und fühlend stellen. Dasheißt, wir dürfen anfangen, unsere Unzufriedenheit, Angst, Ohnmacht,Kleinheit etc. bewusst anzunehmen und zu durchfühlen.HÖRE, WAS SICH FÜR DEIN HERZUNSTIMMIG ANFÜHLT.Denn es sind diese Gefühle, die uns den Zugang zu unseremHerzen und seiner Stimme verstellen. Nicht dein meist angstgesteuerterVerstand weiß um das Wichtigste in deinemLeben, sondern nur dein Herz. Viele können seine Stimmeaber nicht hören, weil sie durch ihr Leben rasen, ohne anzuhaltenund innezuhalten. Sie hasten und rennen und wissennicht einmal, wohin sie rennen. Dein Herz lässt dich genaufühlen, was in deinem Leben stimmt, was sich gut, rund undmit Freude verbunden anfühlt und was nicht. Dein Herz lässtdich fühlen, in welchem deiner Lebensbereiche es nach Veränderungenruft.Auch hier sagt der angstvolle Verstand oft: »Lass gut sein,anderen geht es auch nicht besser. Halte aus und halte durch!«Dieses jahre- oder jahrzehntelange Aushalten und Durchhaltenführt in diesen Jahren der großen Transformation dazu,dass immer mehr Menschen ihren Halt verlieren und körperlichoder psychisch zusammenbrechen. Sowohl Erschöpfungund Burnout wie auch eine Reihe von Krankheiten (zum Beispielder Gelenke) zeigen deutlich die Sackgassen an, in diesich viele hineinmanövriert haben. Warum? Weil sie sich niedie Zeit nahmen, um wirklich anzuhalten, um innezuhaltenund sich um Klarheit im Geist zu bemühen. Weil sie nie aufihr Herz oder ihr Bauchgefühl hörten und den Mut aufbrachten,Licht (= Aufmerksamkeit) in das eigene Dunkel (= Unbewusstes)23