altlandkreis - das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel, Ausgabe März/April 2020
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<strong>Ausgabe</strong> 58 | <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
.de<br />
Eine Produktion von<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Titelbild: Maximilian Auer, Adobe Stock<br />
Blick auf Peiting<br />
Auf der Roten Couch<br />
Rallye-Fahrer Niki Schelle<br />
Sonderteil<br />
BAUEN<br />
WOHNEN<br />
&<br />
im Altlandkreis<br />
Immer wieder freitags<br />
Schauweißwursten in Prem
Zocker, Zimmerer, Züchter<br />
Eine Gruppe junger Erwachsener<br />
steht in Jogginghosen<br />
und Kapuzenpullis<br />
im Kreis.<br />
Sie halten mindestens<br />
ein, einige sogar zwei<br />
Handys in ihren Hän<strong>den</strong><br />
und drücken wie<br />
wild auf <strong>den</strong> Displays<br />
herum. Jens Roeder aus<br />
Schongau kennt diese Gruppe.<br />
Er selbst st zählt zu <strong>den</strong> erfolgreichsten<br />
Pokémon-Go-Spielern -Spi<br />
er überhaupt. Uns hat<br />
der stellvertretende Leiter der Heimerer-Schulen nun<br />
Einblick gewährt in eine gleichermaßen verrückte<br />
wie faszinierende Szene. Diese Beschreibung könnte<br />
auch auf <strong>das</strong> Leben von Niki Schelle zutreffen. Der<br />
Rallye-Fahrer kann es einfach nicht lassen, mit PSstarken<br />
Autos über Schnee, Eis, Schotter und Asphalt<br />
zu rasen. Im großen Interview auf der Roten Couch<br />
spricht der GRIP-Moderator über halsbrecherische<br />
Unfälle, ein stressiges Leben aus dem Koffer, intensive<br />
Mountainbike-Touren zwischen Heimat und Adria<br />
sowie über die Zukunft von Elektro- und Wasserstoffmotoren.<br />
Energieeffizienz ist auch im Betrieb von Sepp Krönauer<br />
ein gewichtiges Thema. Anfang Mai aber<br />
konzentriert sich der Geschäftsführer der Schönegger<br />
Käse-Alm voll und ganz auf seine zweite Lei<strong>den</strong>schaft:<br />
Die traditionelle Blasmusik. Zum Almfestival<br />
auf Schönegg wer<strong>den</strong> sieben Spitzenkapellen aufspielen.<br />
Ob dort auch die eine oder andere Dame in<br />
einem schicken Dirndl von Angelina Beer auftaucht?<br />
Die gelernte Modedesignerin aus Schongau hat<br />
kürzlich ihre erste eigene Kollektion auf <strong>den</strong> Markt<br />
gebracht — zeitlos, schön und modern.<br />
Davon können die Schüler von Real- und Mittelschule<br />
sowie Gymnasium nur träumen. Umso wichtiger,<br />
sich rechtzeitig über Ausbildungsberufe zu informieren,<br />
um über kurz oder lang selbst <strong>den</strong> beruflichen<br />
Traum leben zu können. Gute Gelegenheit bieten<br />
hier<strong>für</strong> die Ausbildungsmessen in Weilheim und<br />
Schongau.<br />
Dort vertreten ist auch <strong>das</strong> Handwerk, <strong>das</strong> <strong>den</strong> Sonderteil<br />
„Bauen & Wohnen“ dominiert. Wie es der<br />
noch junge Schongauer Andreas Reßle geschafft hat,<br />
in gerade mal zehn Jahren drei Firmen unter einem<br />
Dach groß zu machen? Wir haben <strong>den</strong> Zimmerermeister<br />
in seinem H.R.W.-Büro an der Ammergauer<br />
Straße in Peiting besucht. Ebenfalls in der Marktgemeinde<br />
wohnhaft ist Andreas „Bubi“ Holl. Nur hält<br />
er sich dort selten auf. Aus beruflichen Grün<strong>den</strong> arbeitet<br />
der gelernte Landwirt mit seinem monströsen<br />
Harvester in <strong>den</strong> größten Wäldern Deutschlands, Österreichs,<br />
Italiens und Tschechiens. Dagegen <strong>den</strong> Arbeitsplatz<br />
im eigenen Wohnhaus hat Susanne Achtzehner<br />
aus Birkland. Sie übt ein in der heutigen Zeit<br />
extrem seltenes Handwerk aus – und kann trotzdem<br />
ganz gut davon leben. Die Lei<strong>den</strong>schaft von Stefan<br />
Geiger aus Kinsau ist mehr Hobby als Beruf. Der „Apfeldorfer<br />
Feuerteufel“ fertigt Feuersäulen aus Stahl –<br />
stets mit individueller Note. Was „Individualität“ zu<br />
bedeuten hat, bekommen auch die sechs <strong>für</strong> einen<br />
Sonderauftrag abgestellten Mitarbeiter der Firma<br />
Brei<strong>den</strong>bach zu spüren. Sie schmie<strong>den</strong> Rüstungen<br />
<strong>für</strong>s weltberühmte Passionsspiel in Oberammergau.<br />
Berühmt sind auch die Kun<strong>den</strong> von Familie Göbl aus<br />
Wildsteig. Dass ihre aus hauseigener Zucht stammen<strong>den</strong><br />
Schäferhunde sogar im thailändischen Königshaus<br />
gefragt sind, hat staunend zur Kenntnis<br />
genommen,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
Ja, ich will ...<br />
- meine Bestattungsform selbst wählen<br />
- die Trauerfeier nach meinen Wünschen gestalten<br />
- meine Familie mit der Bestattungsvorsorge entlasten<br />
- richtig beraten wer<strong>den</strong><br />
Wir beraten Sie gerne umfassend zu diesem Thema.<br />
Schongau, Gebatstr. 1a, Tel: 08861-204 97<br />
Peiting, Bahnhofstr. 5, Tel: 08861-670 62<br />
Kaufbeuren, Ledergasse 11, Tel: 08341-999 355 0<br />
GmbH<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Erstes Blasmusik-Festival mit<br />
sieben Spitzenkapellen auf der<br />
Schönegger Käse-Alm<br />
Seite 6<br />
„Zocken ja, aber nicht auf<br />
der Couch“: 12 000 Kilometer<br />
zu Fuß <strong>für</strong> Pokémon Go<br />
Seite 9<br />
Rallye-Fahrer Niki Schelle<br />
im großen Interview auf der<br />
Roten Couch<br />
Seite 16<br />
Der einsame Beruf von<br />
„Bubi“ Holl — Holzen mit<br />
dem Harvester<br />
Seite 20<br />
Im Wirrwarr der<br />
Formulare: Die Steuererklärung<br />
<strong>für</strong> 2019 steht an<br />
Seite 34<br />
Die Weißwurst, eine Schau!<br />
So entsteht die bayerische<br />
Traditionswurst<br />
Seite 36<br />
Leben wie im Jahre 1558 —<br />
„Man muss sich halt<br />
warm anziehen“<br />
Seite 42<br />
Zwei Institutionen, ein<br />
Jubiläumsfest: Landjugend und<br />
Feuerwehr Rottenbuch<br />
Seite 46<br />
Ein fünf Monate andauerndes<br />
Festival — die Passionsspiele in<br />
Oberammergau<br />
Seite 50<br />
Mit Brunnenkresse und<br />
Bärlauch ins Frühjahr: Rezepte<br />
der Hauswirtschafterei<br />
Seite 74<br />
Über <strong>den</strong> Rettungsdienst zum<br />
Brandmeister — die Ausbildung<br />
bei der Berufsfeuerwehr<br />
Seite 78<br />
„Ein wahrgewor<strong>den</strong>er<br />
Dirndltraum!“ Schongauerin<br />
entwirft eigene Kollektion<br />
Seite 82<br />
80 Aussteller bei der<br />
vierten Schongauer<br />
Ausbildungsmesse<br />
Seite 85<br />
Der Frühling naht! Unsere<br />
Veranstaltungstipps <strong>für</strong> <strong>März</strong><br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 3
Blasmusik trifft Oberkrain – Almfestival auf Schönegg<br />
„Sieben absolute<br />
Spitzenkapellen“<br />
Die Schönegger Almmusikanten sind natürlich beim Festival dabei.<br />
Rottenbuch | Es ist eine weitere<br />
Großveranstaltung auf der Schönegger<br />
Käse-Alm zwischen Rottenbuch<br />
und Wildsteig. „Etwas,<br />
was wir noch nie hatten“, wie<br />
Schönegger-Chef Sepp Krönauer<br />
verspricht. Das Almfestival am<br />
Freitag, 1. Mai, unter dem Motto<br />
„Blasmusik trifft Oberkrain“ beruht<br />
nicht auf einer Initiative Krönauers,<br />
wie er selbst immer wieder betont:<br />
„Die Idee stammt einzig und allein<br />
von Moritz Heiserer.“ Der Gedanke<br />
an ein Blasmusik-Festival kam<br />
dem 24-jährigen Vollblutmusiker<br />
im Zuge seiner Geburtstagsfeier,<br />
<strong>für</strong> die er einige befreundete Blasmusikkapellen<br />
engagiert hatte. „Tu<br />
dich doch mit dem Sepp zam“, riet<br />
ihm einer seiner Freunde. Nach einem<br />
Anruf beim Inhaber der Käse-<br />
Alm war Moritz Heiserer sehr erfreut,<br />
wie offen Krönauer <strong>für</strong> diese<br />
Idee war. Bei genauer Betrachtung<br />
wenig überraschend, ist Krönauer<br />
doch bekannt da<strong>für</strong>, ein Faible <strong>für</strong><br />
bo<strong>den</strong>ständige Festlichkeiten, Bierzelt<br />
und Blasmusik zu haben.<br />
Um <strong>für</strong> ihr Almfestival ein derart<br />
hochkarätiges Programm<br />
zusammenzustellen,<br />
mussten die bei<strong>den</strong> Haupt-<br />
Organisatoren ziemlich bald in die<br />
konkreten Planungen einsteigen –<br />
vor über zweieinhalb Jahren wur<strong>den</strong><br />
die ersten Kapellen angefragt.<br />
„Sonst wird es tatsächlich schwer,<br />
sie zu bekommen“, bestätigt Moritz<br />
Heiserer. Geholfen haben sicherlich<br />
die Verbindungen der bei<strong>den</strong>.<br />
Während Sepp Krönauer „Berthold<br />
Schick und seine allgäu6“, „Die<br />
Schöffeldinger Musikanten“ und<br />
„Sašo Avsenik und seine Oberkrainer“<br />
engagierte, stellte Moritz<br />
Heiserer <strong>den</strong> Kontakt zu „Die Innsbrucker<br />
Böhmische“ sowie zum<br />
Headliner „Musikatzen“ her. Auch<br />
die „Blechböhmischen“, <strong>das</strong> Ensemble<br />
von Moritz Heiserer sowie<br />
die Lokalmatadoren der „Schönegger<br />
Almmusikanten“ rund um<br />
Sepp Krönauer wer<strong>den</strong> mit von der<br />
Festival-Partie sein. Zwischen anderthalb<br />
und zweieinhalb Stun<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> die „absoluten Spitzenkapellen“,<br />
wie die bei<strong>den</strong> Organisa-<br />
4 | <strong>altlandkreis</strong>
toren versprechen, jeweils spielen.<br />
„Wenn wir es machen, dann professionell“,<br />
hatte Sepp Krönauer schon<br />
bei ersten Gesprächen klargestellt.<br />
Alle zwei, drei Jahre fin<strong>den</strong> auf<br />
der Schönegger Käse-Alm größerer<br />
Festlichkeiten statt, häufig im<br />
Rahmen von Firmenjubiläen – zum<br />
ersten Mal ein eigenes Almfestival,<br />
welches Blasmusik-Fans aus<br />
Nah und Fern anlocken dürfte. Um<br />
möglichst flexibel zu sein, wur<strong>den</strong><br />
drei verschie<strong>den</strong>e Ticket-Kategorien<br />
geschaffen: Karten <strong>für</strong> <strong>den</strong> kompletten<br />
Festivaltag von 10 Uhr Vormittag<br />
bis 2 Uhr in der Nacht gibt es<br />
<strong>für</strong> 38 Euro. Das Tagesticket (10 bis<br />
19 Uhr) <strong>für</strong> 30 Euro, ein Abendticket<br />
<strong>für</strong> die „Musikatzen“ (20 bis<br />
2 Uhr) ist <strong>für</strong> 15 Euro erhältlich.<br />
Insbesondere die „Musikatzen“<br />
richten sich auch an ein jüngeres<br />
Publikum, „sind eher Partyband als<br />
Blaskapelle“, wie Moritz Heiserer<br />
sagt. Rund 1 000 Leute wer<strong>den</strong> im<br />
Festzelt auf Schönegg Platz fin<strong>den</strong>,<br />
viele der Karten sind bereits weg.<br />
Wer dabei sein möchte sei also gut<br />
beraten, sich zeitnah Karten zu besorgen,<br />
die es sowohl über Eventim<br />
als auch direkt in <strong>den</strong> Käse-Almen<br />
auf Schönegg, in Gründl und Peiting<br />
gibt.<br />
Wie eigentlich immer bei Veranstaltungen<br />
der Schönegger Käse-<br />
Alm soll es etwas <strong>für</strong> die gesamte<br />
Region sein, darüber hinaus zu<br />
Menschen, Traditionen und Landschaft<br />
passen. Gerade deshalb sind<br />
auch beim Almfestival wieder regionale<br />
Vereine involviert, die mit<br />
ihrem Engagement zum Gelingen<br />
der Veranstaltung beitragen und<br />
gleichzeitig ihre Vereinskassen<br />
aufpolieren können. Diesmal sind<br />
der TSV Rottenbuch, der Förderverein<br />
des TSV sowie Schönberger<br />
Vereine bei der Organisation dabei<br />
und allen voran <strong>für</strong> die Verpflegung<br />
der Festivalbesucher verantwortlich.<br />
Warme Küche, eine große<br />
Auswahl an Speisen, selbstre<strong>den</strong>d<br />
mit Weiß- und Käsewürsten, Bier,<br />
Weinlaube, Bar – <strong>das</strong> kulinarische<br />
Rahmenprogramm lässt kaum einen<br />
Wunsch offen. „Ich hätte mich<br />
nie zu träumen gewagt, <strong>das</strong>s wir<br />
so etwas auf die Beine stellen“,<br />
steigt die Vorfreude bei Sepp Krönauer<br />
spürbar, wohlwissend, <strong>das</strong>s<br />
noch eine Menge Arbeit auf die<br />
Veranstalter wartet. „Wir hoffen<br />
natürlich, <strong>das</strong>s es ein voller Erfolg<br />
wird“, so Moritz Heiserer. Dann sei<br />
trotz des enormen Aufwandes eine<br />
Wiederholung des Almfestivals definitiv<br />
nicht ausgeschlossen.<br />
Milchweglauf<br />
längst etabliert<br />
Ein solcher Erfolg ist längst der<br />
Pfaffenwinkler Milchweglauf, der<br />
in diesem Jahr zum bereits fünften<br />
Mal ausgetragen wird und längst<br />
als eine der Top-Sportveranstaltungen<br />
in der Region etabliert ist.<br />
Da der Lauf heuer am Samstag, 2.<br />
Mai, gestartet wird, sollten sich<br />
zumindest die Sportler während<br />
des Almfestivals am Vortag an der<br />
einen oder anderen Stelle zurücknehmen.<br />
Wie bei <strong>den</strong> bisherigen<br />
<strong>Ausgabe</strong>n wird auch diesmal ein<br />
prominenter Sportler <strong>den</strong> Startschuss<br />
zum Milchweglauf geben.<br />
Nachdem Doppel-Olympiasiegerin<br />
und zwölffache Weltmeisterin Magdalena<br />
Neuner vor zwei Jahren aus<br />
terminlichen Grün<strong>den</strong> absagen<br />
musste – mit Laura Dahlmeier jedoch<br />
adäquater Ersatz gefun<strong>den</strong><br />
wurde – hat der Ex-Biathlon-Star<br />
diesmal sein Kommen zugesagt.<br />
„Wir freuen uns über bo<strong>den</strong>ständige<br />
Leute, die zur Veranstaltung<br />
passen“, freut sich Sepp Krönauer<br />
insbesondere über die zahlreichen<br />
leuchten<strong>den</strong> Kinderaugen während<br />
Autogrammstunde und Siegerehrung.<br />
Vom Spitzenathleten bis<br />
zum absoluten Freizeitläufer dürfte<br />
auch heuer jegliches Leistungsvermögen<br />
bei <strong>den</strong> erwarteten rund<br />
700 Sportlern dabei sein. Kinder<br />
starten um 13 Uhr auf die zwei Kilometer<br />
lange Strecke, Erwachsene<br />
um 13.20 Uhr auf eine 4,2-Kilometer-Schleife,<br />
die Nordic Walker um<br />
13.30 Uhr. Die Startgebühr <strong>für</strong> Kinder<br />
beträgt fünf Euro, Erwachsene<br />
zahlen 15 Euro. Jeder Starter erhält<br />
ein großzügiges Teilnehmerpaket,<br />
jedes Kind eine Medaille. Zudem<br />
wer<strong>den</strong> Pokale und Sonderpreise<br />
<strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e Jahrgangs- und<br />
Disziplinwertungen vergeben. Meldeschluss<br />
ist Montag, 27. <strong>April</strong>, unter<br />
www.tsv-rottenbuch.de – hier<br />
sind sämtliche Infos zu fin<strong>den</strong>. „Die<br />
Veranstaltung gibt es im Grunde<br />
nur wegen Silvia Schlögel, die einst<br />
mit der Unterstützung anderer die<br />
Initiative <strong>für</strong> <strong>den</strong> Milchweg ergriffen<br />
hat“, betont Sepp Krönauer.<br />
„Das wird im Erfolgsfall häufig vergessen.“<br />
Durchaus möglich, <strong>das</strong>s in<br />
ein paar Jahren über <strong>das</strong> Almfestival<br />
und Moritz Heiserer ähnlich<br />
gesprochen wird.<br />
tis<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 5
„Zocken ja, aber nicht auf der Couch“<br />
12 000 Fuß-Kilometer<br />
<strong>für</strong> Pokémon Go<br />
Altlandkreis | Mittwochabend,<br />
Parkplatz Schützenheim in Peiting.<br />
Sechs Jugendliche in Kapuzenpulli<br />
und Jogginghose gho stehen im Kreis<br />
und drücken wie wild auf ihren<br />
Smartphones herum. Manch einer<br />
sogar auf zwei Handys gleichzeitig,<br />
hält eines<br />
in<br />
der<br />
linken, eines in der rechten Hand.<br />
Jens Roeder war an diesem Abend<br />
ausnahmsweise mal nicht dabei.<br />
Aber er kennt diese Typen.<br />
Persönlich, oder zumindest aus<br />
dieser WhatsApp-Gruppe, der<br />
insgesamt 50 Männer und Frauen<br />
aus Schongau und Peiting<br />
angehören. Deren Ziel: Pokémon<br />
schlüpfen lassen oder geschlüpfte<br />
Pokémon auffin<strong>den</strong>, einfangen,<br />
trainieren und gegen die Fantasiewesen<br />
der Gegner kämpfen<br />
lassen, um schnellstmöglich in<br />
<strong>das</strong> nächsthöhere Level aufzusteigen.<br />
Jens Roeder zählt<br />
zu <strong>den</strong><br />
besten Pokémon-Go-<br />
Spielern des Landkreises.<br />
In nur<br />
zweieinhalb i Jahren<br />
ist er<br />
aufgestiegen ins Level<br />
40, <strong>das</strong> höchste überhaupt.<br />
„Dabei wollte ich von die-<br />
sem Spiel am Anfang gar<br />
nichts wissen, fand es ehrlicherweise<br />
ziemlich albern.“ Er<br />
Poké-Bälle sind notwendig, um<br />
Pokémons zu transportieren.<br />
konnte sich vielmehr <strong>für</strong> digitale<br />
Schnitzeljag<strong>den</strong> begeistern: Mit<br />
einer speziellen App und GPS-<br />
Daten markante Punkte in wilder<br />
Landschaft aufsuchen, Rätsel<br />
lösen und Verstecke aufsuchen,<br />
wo als Belohnung Kleinigkeiten<br />
wie USB-Sticks oder Spielfiguren<br />
zu fin<strong>den</strong> waren. „Ein Spiel, <strong>das</strong><br />
deutlich älter ist als Pokémon<br />
Go.“ Aber im Detail betrachtet vergleichbar.<br />
Je<strong>den</strong>falls bekam Jens<br />
Roeder während seines Studiums<br />
in Pflegewissenschaften immer<br />
mehr mit von diesem Pokémon-<br />
Hype. Und fing schließlich dann<br />
doch an, selbst zu spielen. Auch<br />
hier<strong>für</strong> braucht es ein GPS-fähiges<br />
Smartphone, die (kostenlose) Pokémon-Go-App<br />
und: zwei gesunde<br />
Füße.<br />
5 000 Kilometer in<br />
zweieinhalb Jahren<br />
Pokémon sind Fantasiewesen,<br />
erfun<strong>den</strong> von einem Japaner und<br />
erstmals im Jahre 1996 auf <strong>den</strong><br />
Der Brunnen an <strong>den</strong> Heimerer-Schulen in Schongaus Altstadt, hier noch<br />
winterfest, ist ein beliebter Poké-Stop von Jens Roeder.<br />
Markt gekommen. Inzwischen<br />
gibt es rund 900 verschie<strong>den</strong>e.<br />
Sie kommen vor in Comics, Sammelheften,<br />
Kinofilmen und Videospielen.<br />
Häufig zu entdeckende<br />
Wesen bei Pokémon Go sind der<br />
gelbe und allseits bekannte Pikachu,<br />
aber auch Dusselgurr, eine<br />
„hässliche“ Taube. Dagegen äußerst<br />
selten ist beispielsweise <strong>das</strong><br />
drachenähnliche Kaumalat.<br />
Zwischendrin flachte der Pokémon-Hype<br />
zwar ab – viele erinnern<br />
sich sicherlich an die<br />
intensiven Sammlereien von<br />
Pokémon-Stickern, überwiegend<br />
praktiziert von jungen Schülern,<br />
was jedoch nach wenigen Jahren<br />
wieder aus der Mode gekommen<br />
war. Insgesamt aber ist <strong>das</strong><br />
Thema „Pokémon“, damals wie<br />
heute, eine beeindruckende Erfolgsgeschichte<br />
weltweit. Seit 1998<br />
wur<strong>den</strong> mehr als 20 Kinofilme<br />
veröffentlicht und 200 (!) Millionen<br />
Videospiele verkauft. Letztere<br />
sind auch im Hier und Jetzt der<br />
Renner. Interessanterweise nicht<br />
nur bei Schülern, sondern überwiegend<br />
bei Jugendlichen und<br />
junggebliebenen Erwachsenen.<br />
Jens Roeder ist bereits 40 Jahre alt<br />
und bei weitem nicht der älteste<br />
Pokémon-Go-Spieler im Schongauer<br />
Altlandkreis. An dieser<br />
Stelle erzählt er von einem Peitinger<br />
Rentner-Ehepaar, <strong>das</strong> in <strong>den</strong><br />
vergangenen Jahren schier unglaubliche<br />
12000 (!) Kilometer zu<br />
Fuß zurückgelegt hat. Einzig und<br />
allein <strong>für</strong> Pokémon Go, <strong>das</strong> grundsätzlich<br />
so funktioniert: Weltweit
gibt<br />
es sogenannte<br />
nnte<br />
„Poké-Stops“. Das sind markante<br />
Punkte in Städten, Dörfern oder<br />
Landschaften, an <strong>den</strong>en sich virtuell<br />
Pokémon aufhalten. Über<br />
die Pokémon-Go-App und mit<br />
Hilfe von GPS-Navigation kann der<br />
Pokémon-Go-Spieler diese Orte<br />
aufsuchen und <strong>das</strong> dortige Pokémon<br />
aufsammeln, was sich nicht<br />
immer als einfach gestaltet. Oft<br />
wehrt sich <strong>das</strong> gefun<strong>den</strong>e „Tier“,<br />
muss erst auf dem Display des<br />
Der Screenshot zeigt <strong>den</strong> Brunnen<br />
auf Roeders Handy.<br />
Handys „besiegt“ wer<strong>den</strong>, um es<br />
letztlich zu bekommen. Ein anderes<br />
Mal befindet sich <strong>das</strong> jeweilige<br />
Pokémon noch im Ei, muss erst<br />
zum Schlüpfen gebracht wer<strong>den</strong>.<br />
„Und <strong>das</strong> geht nur, indem man<br />
mit dem aufgesammelten Ei zehn<br />
Kilometer zu Fuß zurücklegt“,<br />
sagt Jens Roeder, der aus diesem<br />
Grund ebenfalls eine stattliche<br />
Fußmarsch-Zahl aufzuweisen hat:<br />
5000 Kilometer in nur zweieinhalb<br />
Jahren.<br />
Markante Punkte mit<br />
Wiedererkennungswert<br />
Insofern ist <strong>den</strong> Machern von Pokémon<br />
Go etwas ziemlich Geniales<br />
gelungen: Ein Spiel in der virtuellen<br />
Welt, <strong>das</strong> entgegen vieler<br />
anderer Computer-Spiele nicht<br />
zuhause auf der Couch, sondern<br />
Sommer wie Winter draußen im<br />
Dorfzentrum oder in freier Natur<br />
„gezockt“ wird. Noch besser: Die<br />
Spieler von Pokémon Go lernen<br />
sich auch persönlich kennen. Allen<br />
voran an Tagen wie an diesem<br />
Mittwochabend am Schützenhaus-Parkplatz<br />
in Peiting. Es gibt<br />
nämlich auch die Möglichkeit, Pokémon<br />
als Team aufzusuchen und<br />
zu befreien. Jens Roeder stammt<br />
ursprünglich aus Stuttgart, hat in<br />
Osnabrück studiert und kam erst<br />
vor sechs Jahren in die Region – er<br />
arbeitet als stellvertretender Leiter<br />
der Heimerer-Schulen in Schongaus<br />
Altstadt. „Und ich muss ehrlicherweise<br />
zugestehen, <strong>das</strong>s es<br />
wahnsinnig schwer war, hier Anschluss<br />
zu fin<strong>den</strong>.“ Geholfen hat<br />
ihm tatsächlich Pokémon Go, „wodurch<br />
auch richtige Freundschaften<br />
entstehen können“. Darüber<br />
hinaus lerne man Fleckerl, Skulpturen<br />
und diverse andere Sehenswürdigkeiten<br />
kennen, <strong>für</strong> die man<br />
sich ohne dieses Spiel vermutlich<br />
nie interessiert hätte. Hintergrund:<br />
Nicht nur die Hersteller des Spiels,<br />
sondern auch die Spieler selbst<br />
dürfen neue „Poké-Stops“ im<br />
System des Spiels integrieren. Vorausgesetzt<br />
wird hier<strong>für</strong> Level 40.<br />
Und ein Standort, in dessen Umkreis<br />
von 40 Metern noch kein anderer<br />
Poké-Stop zu fin<strong>den</strong> ist. Und:<br />
„Es muss ein markanter Punkt mit<br />
Wiederkennungswert sein, zum<br />
Beispiel ein Brunnen, eine Ge<strong>den</strong>kkapelle<br />
oder ein Wegweiser,<br />
<strong>den</strong> man möglichst professionell<br />
zu fotografieren hat“, sagt Jens<br />
Roeder. Der historisch wertvolle<br />
Brunnen im Hof der Heimerer-<br />
Schulen in Schongaus Altstadt ist<br />
so ein Stop, der von einem Pokémon-Go-Spieler<br />
aus der Region<br />
erfolgreich vorgeschlagen wurde.<br />
Ebenso der steinerne Löwe an der<br />
Hauswand des Rathauses sowie<br />
ein auffallendes Kuppeldach. Damit<br />
zählt Pokémon Go zu <strong>den</strong> wenigen<br />
Computer-Spielen, <strong>das</strong> nicht<br />
nur Bewegung draußen an der frischen<br />
Luft voraussetzt und Teambil<strong>den</strong>de<br />
Maßnahmen ermöglicht.<br />
Es zwingt einen regelrecht dazu,<br />
die reale Welt vor seiner eigenen<br />
Haustüre auch abseits des Handy-<br />
Displays wahrzunehmen. „Zocken<br />
ja, aber nicht auf der Couch. Und<br />
<strong>das</strong> finde ich an diesem Spiel alles<br />
andere als albern“, sagt Jens<br />
Roeder, der die Suchtgefahr an<br />
diesem Spiel gar nicht bestreiten<br />
möchte. Aber sie durchaus als<br />
eine positive ansieht.<br />
js<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 7
Rallye im Kopf<br />
Auf der Roten Couch<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 9<br />
Auf der Roten Couch<br />
märz<br />
märz/april <strong>2020</strong> | 9<br />
april <strong>2020</strong> | 9<br />
Wie er leibt und lebt: Rallye-Fahrer<br />
Niki Schelle im Rennanzug und mit<br />
Integralhelm unter seinen Hän<strong>den</strong>.<br />
Das Foto entstand vor seiner Werkstätte<br />
in Böbing.<br />
Foto: Felix Baab<br />
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Wie er leibt und lebt: Rallye-Fahrer<br />
Niki Schelle im Rennanzug und mit<br />
Integralhelm unter seinen Hän<strong>den</strong>.<br />
Das Foto entstand vor seiner Werkstätte<br />
in Böbing.<br />
Foto: Felix Baab
Böbing | Niki Schelle ist Vollblut-<br />
Motorsportler. Auch mit 53 Jahren<br />
brennt der Böbinger regelrecht<br />
darauf, Sportwagen ans Limit<br />
zu bringen. Zwar wer<strong>den</strong> seine<br />
Rallye-Einsätze altersbedingt immer<br />
weniger. Mit Fahrtrainings,<br />
TV-Auftritten und Weltrekordfahrten<br />
im In- und Ausland wird dem<br />
gelernten Kfz-Mechaniker und<br />
-Meister jedoch nicht langweilig.<br />
Was ein Schlagzeugsolo mit<br />
Rallye-Fahren zu tun hat? Warum<br />
er auf einer bayerischen Autobahn<br />
mit weit über 300 Stun<strong>den</strong>kilometern<br />
unterwegs war? Wo und wie<br />
er in jungen Jahren trainiert hat,<br />
obwohl es weit und breit keine<br />
offiziellen Trainingsstrecken gibt?<br />
Im großen Interview auf der Roten<br />
Couch hat uns der TV-Star und<br />
Inhaber von „Recce Rent GmbH“<br />
Einblick gewährt in eine ereignisreiche<br />
Welt voller halsbrecherischer<br />
Fahrten auf Schotter, Schnee<br />
und Asphalt.<br />
Herr Schelle, lieber schrauben oder<br />
fahren?<br />
Natürlich lieber fahren. Aber <strong>das</strong><br />
Schrauber-Verständnis hat mir<br />
<strong>für</strong>s Rallye-Fahren enorm viel gebracht.<br />
Wenn du weißt, wie weit<br />
du mit einem Auto gehen kannst,<br />
bis es auseinanderfliegt, hilft dir<br />
<strong>das</strong> auf der Strecke enorm. Die<br />
Kupplung mal länger gedrückt<br />
halten als die Konkurrenz, nicht in<br />
jedes Schlagloch Vollgas hineinfahren<br />
– im Detail achtet man als<br />
fahrender Mechaniker auf Dinge,<br />
worauf andere Fahrer nicht achten,<br />
was oft entschei<strong>den</strong>d ist, um<br />
es unfallfrei bis zur Ziellinie zu<br />
schaffen.<br />
Wie fühlt es sich an, ein Auto bei<br />
359 Stun<strong>den</strong>kilometern zu steuern?<br />
Erstmal musst du ein Auto fin<strong>den</strong>,<br />
<strong>das</strong> bei 300 Stun<strong>den</strong>kilometer<br />
überhaupt noch zulegen kann,<br />
was aufgrund eines extremen<br />
Luftwiderstands echt schwer ist.<br />
Gefahren bin ich schließlich mit<br />
einem getunten BMW M5, der von<br />
10 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Haus aus wenige Spoiler hat – bereits<br />
bei leichten Wellen blinkte<br />
die Traktionsleuchte auf, weil alle<br />
vier Räder <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>kontakt verloren<br />
haben. Und beim Vorbeifahren<br />
an einem Lkw – wir waren<br />
spät nachts auf einer Autobahn<br />
bei Dingolfing unterwegs – muss<br />
man bei mehr als 300 Stun<strong>den</strong>kilometern<br />
echt viel korrigieren.<br />
Vor allem dann, wenn bei diesen<br />
„unmenschlichen“ Geschwindigkeiten<br />
auch noch ein technischer<br />
Defekt passiert.<br />
Bei der Spitzengeschwindigkeit<br />
von 359 Stun<strong>den</strong>kilometer hat es<br />
die Zylinderkopfdichtung rausgehauen,<br />
woraufhin ich auf Leerlauf<br />
schalten und <strong>das</strong> Auto über mehrere<br />
Kilometer hinweg bis zur ersten<br />
Ausfahrt rollen lassen musste.<br />
Ich dachte erst, <strong>das</strong>s ich es niemals<br />
schaffen werde bis zur nächsten<br />
Ausfahrt – am Ende musste ich<br />
sogar stark runterbremsen, um<br />
sie zu schaffen. Da wurde mir erst<br />
so richtig bewusst, wie schnell<br />
wir wirklich unterwegs waren.<br />
Insofern war dieser Geschwindigkeitstest<br />
schon brutal und definitiv<br />
auch nicht ungefährlich. Zum Vergleich:<br />
Ein Passagierflugzeug hebt<br />
bei etwa 270 Stun<strong>den</strong>kilometern<br />
ab.<br />
Woher rührt Ihre grenzenlose Lei<strong>den</strong>schaft<br />
<strong>für</strong> Motorsport?<br />
Als Kind habe ich bei damaligen<br />
Fahrern zugeschaut und gewusst:<br />
Ich möchte später auch was mit<br />
Motorsport machen. Der Rest war<br />
eine schrittweise Entwicklung,<br />
was auch gar nicht anders möglich<br />
gewesen wäre. Allein die finanzielle<br />
Hürde ist im Motorsport extrem<br />
hoch und ganz anders als beispielsweise<br />
beim Fußball, wo es in<br />
jedem Dorf einen Verein gibt, man<br />
bereits als Kind zum Probetraining<br />
gehen kann. Zum Rallye-Fahren<br />
aber musst du erst mal volljährig<br />
wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong> Führerschein machen,<br />
enorm viel Geld investieren,<br />
um ein passendes Auto kaufen zu<br />
Keine Verkleidung, da<strong>für</strong> jede Menge Überrollbügel: Niki Schelle zeigt<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur Johannes Schelle seinen Suzuki von innen.<br />
können, beziehungsweise teure<br />
Teile besorgen, um es dir selbst<br />
aufzubauen. Insofern war es mir<br />
nie möglich, bereits als Kind zu<br />
sagen: Ich fange jetzt sofort an,<br />
Rallye-Fahrer zu wer<strong>den</strong>.<br />
Trotzdem waren Sie bereits mit 14<br />
Jahren als Beifahrer aktiv bei Rallyes<br />
dabei. Mit 18 dann als Fahrer.<br />
Was war rückblickend Ihr größter<br />
Erfolg?<br />
Für mich persönlich gleich bei<br />
meiner fünften oder sechsten Rallye.<br />
Ich war gerade mal 19 Jahre<br />
jung, bin mit einem ganz normalen,<br />
nur 60 PS starken Auto gefahren<br />
und habe von 159 Startern<br />
<strong>den</strong> vierten Platz erreicht. Dass<br />
ich damals trotzdem nicht in <strong>den</strong><br />
Förderkader aufgenommen wurde,<br />
obwohl ich schneller war als<br />
andere, deutlich ältere Kaderfahrer,<br />
hat mich natürlich noch mehr<br />
angespornt – ich wollte es allen<br />
beweisen.<br />
Wo und wie haben Sie trainiert?<br />
Meistens war ich bis elf Uhr<br />
abends bei meiner damaligen<br />
Freundin und bin dann mitten in<br />
der Nacht nochmals raus ins Gelände,<br />
um <strong>für</strong> rund zwei Stun<strong>den</strong><br />
zu trainieren. „Wenn ich bis zwei<br />
Uhr nicht zurück bin, solltest du<br />
nach mir schauen“, habe ich ihr<br />
immer gesagt. Natürlich durfte<br />
davon keiner wissen, schließlich<br />
gab und gibt es in unserer Gegend<br />
keine ausgewiesenen Rallye-Strecken<br />
zum Trainieren. Oft bin ich<br />
zigfach mit 80 Stun<strong>den</strong>kilometern<br />
in die gleiche Kreuzung gefahren,<br />
um ein Gefühl <strong>für</strong>s richtige Bremsen<br />
zu bekommen – <strong>das</strong> A und O<br />
beim Rennen fahren.<br />
Das nächtliche Geheimtraining hat<br />
Früchte getragen. Ihr größter Erfolg<br />
als Profi ?<br />
Sicherlich die Teilnahme an der<br />
Rallye-Weltmeisterschaft im Jahr<br />
2002, wo ich stärkster Deutscher<br />
Fahrer war. Im gleichen Jahr<br />
wurde ich auch im Rahmen der<br />
Deutschland-Rallye dritter, obwohl<br />
ich mit meinem Suzuki ein<br />
wesentlich schwächeres Auto hatte<br />
als der Erst- und Zweitplatzierte.<br />
Viele Topfahrer haben damals<br />
<strong>den</strong> Hut vor mir gezogen und mir<br />
realistische Siegchancen attestiert,<br />
hätte ich ein stärkeres Auto gehabt.<br />
Teil des Geschäfts waren auch bittere<br />
Niederlagen.<br />
Meistens die, die man sich selbst<br />
zuzuschreiben hatte, weil man<br />
sein eigenes Auto zu Schrott gefahren<br />
hat. Es gab mal eine Saison,<br />
in der mein Team nicht mehr<br />
in der Lage war, ausreichend Ersatzteile<br />
zu besorgen.
Welche Auswirkungen hatten die<br />
Unfälle auf Sie persönlich?<br />
Natürlich habe ich heute mit körperlichen<br />
Abnutzungserscheinungen<br />
zu kämpfen. Allen voran<br />
im Wirbelsäulen-Bereich. Aber<br />
in Summe habe ich echt großes<br />
Glück gehabt, <strong>das</strong>s mir nie was<br />
richtig Schlimmes passiert ist.<br />
Entgegen einiger Kollegen?<br />
Freud und Leid liegen im Rallye-<br />
Sport sehr oft nah beieinander.<br />
Zum Bespiel 1997, als es auch um<br />
die Deutsche Meisterschaft ging<br />
und ich ebenfalls mit einem zweitklassigen<br />
Auto bei <strong>den</strong> Großen<br />
ganz weit vorne mitgefahren bin.<br />
An einem Tag konnte ich sogar die<br />
Führung in der Gesamtwertung<br />
übernehmen, <strong>den</strong> Erfolg aber weder<br />
feiern noch genießen.<br />
Warum nicht?<br />
Der Fahrer vor mir baute einen<br />
extrem schweren Unfall, bei dem<br />
sein Beifahrer verbrannt ist. In<br />
solchen Momenten zweifelt man<br />
schon, ob <strong>das</strong>, was man hier<br />
macht, wirklich sinnvoll ist.<br />
Der Wagen krachte damals mit hoher<br />
Geschwindigkeit gegen einen<br />
Baum…<br />
Ja. Was mir und meinen Beifahrern<br />
auch schon mehrfach passiert<br />
ist. Ein richtig schlimmer, ähnlicher<br />
Unfall, <strong>den</strong> ich nie vergessen<br />
werde, ist mir mal auf Schotter<br />
in Thüringen passiert. Wir haben<br />
die Kontrolle über unseren Wagen<br />
verloren, erst einen, dann einen<br />
zweiten Telegraphenmasten mitgenommen,<br />
dabei hat es uns drei<br />
Reifen rausgerissen, die Nockenwelle<br />
und <strong>den</strong> Motor komplett zerstört,<br />
dann mehrfach überschlagen<br />
und schließlich sind wir auf<br />
der Motorhaube dahingerutscht,<br />
ehe unser Wagen auch angefangen<br />
hat zu brennen. Irgendwie<br />
konnten wir uns beide noch rechtzeitig<br />
aus dem Wagen retten. Danach<br />
fühlst du dich allerdings so,<br />
als hätten dich fünf Hooligans mit<br />
einem Baseballschläger bearbeitet<br />
– du kannst keinen Meter mehr<br />
geradeaus gehen.<br />
Umso wichtiger <strong>für</strong> <strong>den</strong> Rallye-<br />
Sport: Körperlich topfi t zu sein.<br />
Ich fahre extrem viel Mountainbike.<br />
Bis zu 6 000 Kilometer im Jahr. Dazu<br />
gehört auch meine obligatorische<br />
Alpenüberquerung, in drei Tagen<br />
von Böbing nach Jesolo, wo wir<br />
dann mit der Familie, die mit dem<br />
Auto hinfährt, Urlaub machen. Im<br />
Winter gehe ich gern Skitouren. Oft<br />
gleich vor der Haustüre auf Kolben<br />
oder Hörnle, auch gerne mal zweioder<br />
dreimal hintereinander.<br />
Ende 2001 haben Sie ihre eigene<br />
Firma „Recce Rent GmbH“ gegründet.<br />
Was bietet die?<br />
Damals, als ich <strong>für</strong> Suzuki Rallye<br />
gefahren bin, hat man jeman<strong>den</strong><br />
<strong>für</strong> Trainingsautos gesucht. Diesen<br />
Bereich habe ich dann mit Gründung<br />
meiner Firma übernommen –<br />
es ging um Trainingsservice mit<br />
drei, vier Autos. Später habe ich<br />
<strong>für</strong> Suzuki Deutschland über meine<br />
Firma einen eigenen Rallye-<br />
Cup veranstaltet, wo alle Starter<br />
mit einem baugleichen Suzuki<br />
Swift an <strong>den</strong> Start gegangen sind.<br />
Das Kerngeschäft <strong>für</strong> mich aber<br />
war immer: Für externe Fahrer,<br />
die sich bei mir eingekauft haben,<br />
ein komplettes, professionelles<br />
Rallye-Team mit Autos, Training<br />
und Service zur Verfügung zu stellen.<br />
Der Kunde kam quasi nur mit<br />
Anzug und Helm zu mir. Um <strong>den</strong><br />
Rest habe ich mich mit meinen<br />
Mitarbeitern gekümmert.<br />
Worin unterscheidet sich <strong>den</strong>n ein<br />
„normales“ Auto von einem „Rallye-Auto“?<br />
Das Innenleben wie Dämmmaterial<br />
und Verkleidung fehlt komplett.<br />
Da<strong>für</strong> stechen handgeschweißte<br />
Überrollbügel aus Stahl umso<br />
mehr ins Auge – insgesamt wer<strong>den</strong><br />
da<strong>für</strong> fast 30 Meter Rohr gebraucht.<br />
Ein weiteres Sicherheitsmerkmal<br />
sind Hosenträgergurte<br />
an topsportlichen, ergonomisch<br />
geformten Schalensitzen. Und natürlich<br />
haben wir heute wesentlich<br />
mehr PS in einem Rallye-Auto<br />
unter der Haube als es zu Beginn<br />
meiner Laufbahn der Fall war. Oft<br />
bis zu 300 oder mehr, dazu passend<br />
ein größeres Fahrwerk sowie<br />
eine größere Bremsanlage. Und<br />
die Schaltung funktioniert sequenziell,<br />
im Grunde wie die Fußschaltung<br />
bei einem Motorrad. Letztlich<br />
muss man sich innerhalb der vorgegebenen<br />
Regularien bewegen,<br />
die unter anderem vorschreiben,<br />
<strong>das</strong>s ein Auto nicht weniger als<br />
1 000 Kilogramm wiegen darf.<br />
Warum sollte der Laie die Finger<br />
von einem Rallye-Auto lassen?
Es ist wesentlich schwieriger zu<br />
steuern als ein herkömmliches<br />
Auto von der Stange. Man braucht<br />
enorm viel Gespür, <strong>das</strong> Auto ans<br />
Limit bewegen zu können, ohne<br />
dabei zu sehr ins Rutschen zu<br />
kommen und die Kontrolle zu verlieren.<br />
Und es gibt keine automatischen<br />
Fahrhilfen. Die modernen<br />
Autos heute haben derart viele<br />
Extras verbaut, wovon die meisten<br />
Autofahrer ohnehin nie Gebrauch<br />
machen, weil sie nie in Situationen<br />
kommen, wo beispielsweise<br />
ABS oder ESP zum Tragen kommen.<br />
Wenn doch, gleicht es Fahrfehler<br />
aus, was bei einem Rallye-<br />
Auto eben nicht der Fall ist.<br />
Wie schwer ist Rallye-Sport generell?<br />
Allein aus dem Grund, <strong>das</strong>s Rallye-Strecken<br />
über oft 30, 40 Kilometer<br />
wesentlich länger sind<br />
und nach dem zehnten Fahrer oft<br />
aussehen wie ein Schlachtfeld,<br />
sich viele tiefe Spuren, Rillen und<br />
große Schlaglöcher bil<strong>den</strong>, kann<br />
man eine Rallye nicht ansatzweise<br />
mit Motorsport auf asphaltierten<br />
Rundkursen vergleichen. Es gibt<br />
auch keine Absagen bei schlechtem<br />
Wetter. Auch dann nicht, wenn<br />
es tagelang durchregnet, schneit<br />
oder staubtrocken ist und man vor<br />
lauter Staub nichts mehr sieht.<br />
Heißt: Rennserien wie Formel 1,<br />
DTM oder GT4-Cups sind tatsächlich<br />
einfacher zu fahren?<br />
Meiner Meinung nach, auch wenn<br />
es sich im Grunde um zwei verschie<strong>den</strong>e<br />
Sportarten handelt,<br />
sogar wesentlich einfacher. Bei<br />
kurzen Rundkursen lernt man sehr<br />
schnell je<strong>den</strong> Streckenabschnitt<br />
in- und auswendig kennen, kann<br />
<strong>den</strong> Kurs quasi im Schlaf bewältigen.<br />
Beim Rallye-Fahren gibt es<br />
<strong>das</strong> nicht, darüber hinaus sind die<br />
Wege oft schmal, extrem kurvig,<br />
der Untergrund lose und es gibt<br />
am Streckenrand in <strong>den</strong> seltensten<br />
Fällen Ausläufe, um im Falle<br />
eines Unfalls Zusammenstöße mit<br />
12 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Bäumen, Masten oder Abstürze in<br />
Böschungen verhindern zu können.<br />
Außerdem können wir auf Schotter,<br />
Sand, Schnee oder Eis wesentlich<br />
weniger auf Zug fahren, müssen<br />
viel mehr driften, was die Sache<br />
auch bei niedrigeren Spitzengeschwindigkeiten<br />
von gut 170 Stun<strong>den</strong>kilometern<br />
deutlich erschwert.<br />
Ihre Lieblingsstrecke?<br />
Ganz klar die Strecken in Neuseeland,<br />
der Rallye-Himmel schlechthin.<br />
Endlose Schotterstrecken mit<br />
leichten Steilkurven. Der Start<br />
oft unten am Meer, <strong>das</strong> Ziel, 40<br />
Kilometer weiter, durch Palmen<br />
hindurch auf einem Berg mit fast<br />
2 000 Metern Höhe. Speziell im<br />
Rahmen des Trainings bin ich einer<br />
der wenigen Fahrer, der dann<br />
gerne mal rechts ranfährt, aussteigt,<br />
innehält und diese sensationell<br />
schöne Landschaft genießt.<br />
Ob Training oder Wettkampf. Wie<br />
groß sind die Sorgenfalten Ihrer<br />
Frau und Kinder, auch wenn Sie<br />
mittlerweile nur noch selten an <strong>den</strong><br />
Start einer Rallye gehen?<br />
Meine Familie steht nach wie vor<br />
voll hinter mir und dem Motorsport.<br />
Wir sind sogar nach der Geburt<br />
von Sohn Johannes <strong>für</strong> einige<br />
Zeit fest nach Australien gezogen,<br />
wo ich <strong>für</strong> ein Team gearbeitet<br />
habe.<br />
Seither sind viele Jahre ins Land gegangen.<br />
Wie arg ruiniert ist der Ruf<br />
des Motosports in Zeiten des offensichtlichen<br />
Klimawandels?<br />
Natürlich macht man sich Gedanken<br />
und wird bei einem Sprit-Verbrauch<br />
von rund 50 Litern auf 100<br />
Kilometern von mehreren Seiten<br />
auch kritisch beäugt. Ich persönlich<br />
aber verbrauche sicherlich<br />
wesentlich weniger Sprit, als der<br />
durchschnittliche deutsche Autofahrer,<br />
da ich im Alltag nahezu<br />
alles mit dem Fahrrad erledige.<br />
Selbst größere Supermarkteinkäufe<br />
sind mit großem Rucksack kein<br />
Problem, per Radl zu erledigen.<br />
Und da es ohnehin nur noch wenige<br />
Rallyes im Jahr gibt, die Autos<br />
selbst am Rennwochenende nur<br />
wenige Fahrten im Einsatz sind,<br />
hält sich die Umweltbelastung<br />
insgesamt dann doch in Grenzen.<br />
Sie haben die Wahl zwischen Elektro,<br />
Wasserstoff, Benzin oder Diesel:<br />
Wir haben neulich E-Autos am<br />
Großen Arber getestet, wo sich<br />
<strong>das</strong> dichteste La<strong>den</strong>etz <strong>für</strong> E-Autos<br />
in ganz Bayern befindet. Als eine<br />
Kollegin von mir dann mit einem<br />
E-Up von VW von dort nach München<br />
gefahren ist, hat sie es nicht<br />
geschafft, weil es an ausreichend<br />
Ladestationen fehlt. Momentan<br />
bringt mir ein E-Auto also nichts.<br />
Wasserstoff ist technisch gesehen<br />
eine tolle Lösung, aber noch viel<br />
zu wenig ausgereift. Die nächste<br />
Tankstelle aus unserer Sicht gibt es<br />
hier<strong>für</strong> in München, eine weitere<br />
in Innsbruck, in ganz Italien sogar<br />
nur eine einzige, die sich in Bozen<br />
befindet. Bringt also auch nichts.<br />
Insofern ist aktuell <strong>für</strong> Menschen,<br />
die regelmäßig längere Strecken<br />
mit dem Auto zurücklegen müssen,<br />
ein Dieselmotor, der durchschnittlich<br />
rund fünf Liter auf 100<br />
Kilometer verbraucht, ganz klar die<br />
sinnvollste Lösung in Sachen Autoverkehr.<br />
Wie sieht die Zukunft der Oberland-<br />
Rallye aus?<br />
Sie findet heuer statt und ist sogar<br />
wieder in die Deutsche Rallye-<br />
Meisterschaft integriert wor<strong>den</strong>,<br />
worüber ich absolut happy bin.<br />
Vielleicht fahre ich sogar mit. Im<br />
Optimalfall in der größten Kategorie<br />
mit einem Auto, <strong>das</strong> mir<br />
Siegchancen ermöglichen könnte<br />
– da<strong>für</strong> brauche ich allerdings<br />
noch <strong>den</strong> einen oder anderen zusätzlichen<br />
Sponsor.<br />
Abgesehen von der Oberland-Rallye<br />
ist im Schongauer Altlandkreis<br />
dahingehend nichts geboten. Nie<br />
überlegt, die Heimat <strong>für</strong> ein Rallyeaffi<br />
neres Land zu verlassen?
Volle Konzentration? Hier beschreibt Niki Schelle (re.) eindrucksvoll, wie<br />
intensiv sich Rallye-Fahren <strong>für</strong> Geist und Körper anfühlt.<br />
Ich habe 1996 ein Angebot aus Argentinien<br />
vorliegen gehabt, was<br />
landschaftlich betrachtet gigantisch<br />
gewesen wäre, aber finanziell<br />
und in Sachen Professionalität ein<br />
Reinfall. Ich habe sehr viele tolle<br />
Sachen erleben dürfen, aber in<br />
erster Linie auch immer geschaut,<br />
<strong>das</strong>s ich damit auch Geld verdienen<br />
kann. Dass ist mir, unter anderem<br />
mit verschie<strong>den</strong>sten Jobs <strong>für</strong> Suzuki,<br />
immer gelungen, ohne unsere<br />
wunderbare Heimat fest verlassen<br />
zu müssen. Gibt es was schöneres,<br />
als nach der Arbeit schnell aufs<br />
Hörnle zu springen und die von<br />
dort geniale Aussicht zu genießen?<br />
Professionelles Rallye-Fahren und<br />
Jobs bei Suzuki waren und sind<br />
nicht ihre einzigen Einnahmequellen.<br />
Sie arbeiten seit knapp 15 Jahren<br />
auch <strong>für</strong>s Fernsehen.<br />
Angefangen hat alles bei Männer-<br />
TV, wo<strong>für</strong> ich richtig PS-starke<br />
Autos testen durfte. So bin ich in<br />
der TV-Branche bekannt gewor<strong>den</strong><br />
und schließlich zu „GRIP – <strong>das</strong><br />
Motorsportmagazin“ gekommen.<br />
GRIP ist eine deutschlandweit beliebte<br />
Motorsport-Sendung, die<br />
je<strong>den</strong> Sonntagabend auf RTL II gesendet<br />
wird. Ihre Aufgabe dort?<br />
Hauptsächlich bin ich dort als<br />
Testfahrer unterwegs, der sowohl<br />
während als auch nach diversen<br />
Fahrten unterhaltsame Resümees<br />
zu ziehen hat.<br />
Ist Böbinger Dialekt vor laufender<br />
Kamera überhaupt erlaubt?<br />
(grinst) Als ich zu Beginn meiner<br />
TV-Auftritte hochdeutsch sprechen<br />
musste, war allen schnell klar:<br />
Das bin nicht ich. Aber klar gibt<br />
es noch immer Szenen, vor allem<br />
in Norddeutschland mit norddeutschem<br />
Kamerateam, wo ich auch<br />
verstärkt hochdeutsch sprechen<br />
sollte.<br />
Wie sieht ein klassischer Drehtag<br />
aus?<br />
Sehr lang und anstrengend. Es<br />
geht in der Regel in der Früh um 8<br />
Uhr los. Das Kamerateam verbaut<br />
in <strong>den</strong> jeweiligen Autos mehrere<br />
GoPros. Die laufen dann oft<br />
eineinhalb Stun<strong>den</strong> <strong>für</strong> letztlich<br />
zwölf Minuten Sendezeit durch.<br />
Da wir auch nur ein Kamerateam<br />
zur Verfügung haben, fangen wir<br />
die unterschiedlichsten Fahrbilder<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt ein, was <strong>den</strong><br />
ganzen Tag andauert.<br />
Die verrückteste Challenge, die Ihr<br />
bislang <strong>für</strong> GRIP gedreht habt?<br />
Einer der Renner, auch auf You-<br />
Tube mit derzeit 2,4 Millionen<br />
Klicks: Als ich und Kollege Matthias<br />
Malmedie mit einem Lancia<br />
die Wallberg-Straße in Rottach-<br />
Egern hochgefahren bin – die<br />
einzige Sendung, in der beide<br />
keinen Ton gesagt haben, weil ich<br />
mich komplett am Limit bewegt<br />
habe.<br />
Wann und wo können Sie die<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Leser im TV sehen?<br />
GRIP läuft immer am Sonntag um<br />
18.15 Uhr, wobei ich persönlich in<br />
nur 20 Sendungen pro Jahr vorkomme.<br />
Wann genau die gesendet<br />
wer<strong>den</strong>, ist schwer vorherzusagen,<br />
weil es häufig zu kurzfristigen Programmänderungen<br />
innerhalb des<br />
Motormagazins kommt.<br />
Ein anderes Highlight Ihrer Motorsport-Karriere:<br />
Weltrekord im Serpentinenfahren!?<br />
Diese durchaus verrückte Idee hatte<br />
<strong>das</strong> Deutsche Institut <strong>für</strong> Weltrekorde,<br />
zustande gekommen ist<br />
<strong>das</strong> ganze letztlich über Mazda.<br />
Die Vorgabe war: In zwölf Stun<strong>den</strong><br />
2 000 Serpentinen zu fahren. Umgesetzt<br />
haben wir die Challenge<br />
auf der Kaunertaler Gletscherstraße<br />
in Österreich. Mit drei weiteren<br />
Fahrern im Wechsel sind wir eine<br />
ganze Nacht lang rauf- und runtergebolzt.<br />
Insgesamt haben wir<br />
sogar 2 900 Serpentinen geschafft,<br />
was echt gut war <strong>für</strong> uns. Einziger<br />
Nachteil dieser Aktion: Von der<br />
dort traumhaften Landschaft haben<br />
wir im Grunde nichts gehabt,<br />
weil wir bei Dunkelheit fahren<br />
mussten, damit die Strecke <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Tourismus tagsüber wieder aufgemacht<br />
wer<strong>den</strong> konnte.<br />
Eine Nacht lang Serpentinenfahren<br />
klingt extrem anstrengend.<br />
Es kommt noch besser: Ich habe<br />
hinterher in meinem Bus eine<br />
Stunde geschlafen, in der Früh<br />
noch kurz Fotos geschossen, bin<br />
dann nach Reutte gefahren, von<br />
dort in einer Propeller-Maschine<br />
eines Bekannten nach Daun,<br />
Rheinland-Pfalz, mitgeflogen, um<br />
dort noch am selben Nachmittag<br />
eine Rallye zu fahren.<br />
Macht Ihnen diese ständige Reiserei,<br />
gepaart mit Nachtschichten<br />
und viel zu wenig Schlaf, <strong>den</strong>n gar<br />
nichts aus?<br />
Neulich bin ich von Schwe<strong>den</strong>, wo<br />
ich regelmäßig Driving-Events <strong>für</strong><br />
Mercedes betreue, zurückgekommen,<br />
dann gleich in <strong>den</strong> Bayerischen<br />
Wald, anschließend <strong>für</strong><br />
wenige Tage heim nach Böbing<br />
und schließlich wieder <strong>für</strong> zehn<br />
Tage nach Schwe<strong>den</strong>. Das stresst<br />
schon irgendwann. Auch deshalb,<br />
weil ich mit 53 nicht mehr der Allerjüngste<br />
bin. In Summe aber ist<br />
es schon ein geniales, abwechslungsreiches<br />
Berufsleben.<br />
Was macht Niki Schelle, wenn Motorsport-technisch<br />
mal nichts mehr<br />
auf dem Programm stehen wird?<br />
Da ich durch Skitouren und Radl<br />
fahren kein Geld verdienen werde,<br />
bin ich echt froh, <strong>das</strong>s es noch<br />
viele weitere Möglichkeiten gibt,<br />
mein Fahrkönnen auch weiterhin<br />
beruflich einsetzen zu können.<br />
Ich teste nicht nur Fahrzeuge auf<br />
Herz und Nieren, sondern gebe<br />
auch Fahrtrainings <strong>für</strong> angehende<br />
Rennfahrer sowie Fahrsicherheitstrainings<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> einfachen<br />
Bürger. Richtig bremsen, richtig<br />
ausweichen – da kann ich auch<br />
im hohen Alter noch viel weitergeben.<br />
Könnten Sie an dieser Stelle nochmals<br />
versuchen zu beschreiben: Wie<br />
fühlt es sich an, Rallye zu fahren?<br />
Es ist ein bisschen wie beim<br />
Schlagzeuger, der ein Solo spielt.<br />
Ein Fuß bremst, der andere gibt<br />
Gas, eine Hand lenkt, die andere<br />
schaltet und betätigt die Handbremse.<br />
Man braucht Koordination,<br />
Kondition, Konzentration, ein<br />
gutes Auge, muss im Schlaf sein<br />
Auto richtig bedienen können,<br />
muss einem Beifahrer, ohne <strong>den</strong><br />
überhaupt nichts funktionieren<br />
würde, zu 100 Prozent vertrauen<br />
können und nonstop in Bruchteilen<br />
von Sekun<strong>den</strong> die richtigen<br />
Entscheidungen treffen. Deshalb<br />
ist mentale und körperliche<br />
Fitness so immens wichtig <strong>für</strong>s<br />
Rallye-Fahren – nach einem Lauf<br />
läuft Dir die Soße runter von Kopf<br />
bis Fuß, du bist komplett durchgeschwitzt.<br />
js<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 13
Deutsche Schäferhunde aus dem Altlandkreis<br />
Erfolgsgeschichte<br />
„vom Wildsteiger Land“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Unsere kommende<br />
Veranstaltung:<br />
Wildsteig | „Man muss immer<br />
mit dem Herzen dabei sein. Sobald<br />
der finanzielle Aspekt in <strong>den</strong><br />
Vordergrund rückt, geht es nicht<br />
mehr.“ Spricht Martin Göbl über<br />
seine Schäferhunde, funkeln seine<br />
Augen noch immer. Seit 1971<br />
züchtet der mittlerweile 81-Jährige<br />
Deutsche Schäferhunde, wie viele<br />
Welpen genau seither in seinem<br />
Zwinger „vom Wildsteiger Land“<br />
<strong>das</strong> Licht der Welt erblickt haben,<br />
kann er nicht auf Anhieb sagen.<br />
„Wir sind <strong>das</strong> Alphabet bereits fünf<br />
Mal durch“, so Göbl. Zur Erklärung:<br />
Bekommt eine Hündin einen Wurf,<br />
wer<strong>den</strong> alle Welpen mit dem gleichen<br />
Anfangsbuchstaben benannt.<br />
Pro Wurf sind es im Schnitt sechs<br />
Welpen, 26 Buchstaben hat <strong>das</strong><br />
Alphabet bekanntermaßen – es<br />
waren enorm viele. Laut Satzung<br />
des Vereins <strong>für</strong> Deutsche Schäferhunde<br />
dürften Züchter wie Martin<br />
Göbl zehn Würfe im Jahr „produzieren“.<br />
Doch während sich früher<br />
noch weitaus mehr Tiere auf dem<br />
Hof im Wildsteiger Schildschwaig<br />
tummelten, züchtet Göbl heute pro<br />
Jahr noch ein oder zwei Würfe.<br />
Gerade in <strong>den</strong> letzten fünf bis zehn<br />
Jahren habe der Ruf des Deutschen<br />
Schäferhundes insbesondere hierzulande<br />
laut Martin Göbl ein wenig<br />
gelitten. Von <strong>den</strong> sieben Welpen<br />
des letzten Wurfes „vom Wildsteiger<br />
Land“ wur<strong>den</strong> kürzlich sechs<br />
Tiere ins Ausland verkauft, nur<br />
eines blieb in Deutschland. „Eine<br />
artgerechte Haltung ist schlichtweg<br />
schwieriger gewor<strong>den</strong>“, weiß Göbl.<br />
Viele Menschen ziehen in die Stadt,<br />
haben dort nicht ausreichend Platz,<br />
einen solch großen Hund mit bis zu<br />
65 Zentimetern Widerristhöhe und<br />
bis zu 40 Kilogramm Gewicht zu<br />
halten. Hinzu kommt der zeitliche<br />
Aspekt, <strong>für</strong> viele lassen sich Arbeit,<br />
Familie und ein derart zeitintensives<br />
Hobby nur noch schwer vereinen.<br />
Haltung heutzutage<br />
deutlich erschwert<br />
Martin Göbls Liebe zu Deutschen<br />
Schäferhun<strong>den</strong> ist mittlerweile über<br />
ein halbes Jahrhundert andauernd.<br />
Während seiner Grundausbildung<br />
1959 / 1960 lernte er bei der ersten<br />
Gebirgsdivision Mittenwald <strong>den</strong><br />
damals bekannten Schäferhundezüchter<br />
Josef Wassermann kennen,<br />
dessen Sohn in der gleichen Einheit<br />
war. 1967 – Martin Göbl war inzwischen<br />
mit Frau Maria verheiratet –<br />
Viele Welpen „vom Wildsteiger<br />
Land“ gehen heute ins Ausland.<br />
kauften sie sich bei ihm ihre erste<br />
Schäferhündin. Im Jahr darauf trat<br />
Göbl dem Deutschen Schäferhundeverein<br />
bei, bildet seither seine<br />
Hunde selbst aus. 1972 wurde er<br />
Zuchtwart der Ortsgruppe Peiting,<br />
führte diese über viele Jahre darüber<br />
hinaus als Vorsitzender – auch<br />
derzeit ist er nach Unterbrechung<br />
wieder deren erster Vorstand. Die<br />
Erfolgsgeschichte des Zwingers<br />
„vom Wildsteiger Land“ begann<br />
schließlich 1977 mit der fünf Monate<br />
alten Hündin „Fina vom Badesee“.<br />
Seither konnten Göbls Schäferhunde<br />
zahlreiche Preise bei nationalen<br />
und internationalen Zuchtschauen<br />
einfahren. Unmengen an Trophäen,<br />
die <strong>das</strong> gesamte Göbl’sche Anwesen<br />
schmücken, beweisen dies eindrucksvoll.<br />
12. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
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Osterbrunch<br />
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Kunstcafé<br />
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Reservierung unter:<br />
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14 | <strong>altlandkreis</strong>
Martin Göbl mit einem seiner Deutschen<br />
Schäferhunde.<br />
Damit ein Deutscher Schäferhund<br />
eine Zulassung als Zuchttier erhält,<br />
müssen Hündinnen mindestens 20<br />
Monate und Rü<strong>den</strong> 24 Monate alt<br />
sein sowie diverse anspruchsvolle<br />
Prüfungen und Untersuchungen bestan<strong>den</strong><br />
haben. Martin Göbl legt bei<br />
seinen Zuchthun<strong>den</strong> allergrößten<br />
Wert auf eine hervorragende Anatomie,<br />
um <strong>den</strong> nachkommen<strong>den</strong><br />
Hun<strong>den</strong> beste Bewegungsvoraussetzungen<br />
zu ermöglichen. „Dabei<br />
lege ich ein besonderes Augenmerk<br />
darauf, <strong>das</strong>s der Rücken gerade<br />
ist“, erklärt Martin Göbl. „Kranke<br />
Hüften oder Ellenbogen waren <strong>für</strong><br />
uns nie ein Problem.“ Neben <strong>den</strong><br />
genetischen Voraussetzungen wird<br />
<strong>das</strong> Wesen der Hunde geprüft, um<br />
einen umweltsicheren und gesellschaftsverträglichen<br />
Nachwuchs<br />
zu garantieren. Erst nach Bestehen<br />
vielfältiger Anforderungen kann<br />
eine Körung, die Zulassung als<br />
Zuchttier, erfolgen. In jedem Fall<br />
muss eine Menge Zeit investiert<br />
wer<strong>den</strong>, wie Martin Göbl erklärt.<br />
Selbstverständlich sind alle Schäferhunde<br />
„vom Wildsteiger Land“<br />
geimpft und gechippt. Bis zu sechs<br />
Wochen leben die Hunde zunächst<br />
mit im Haus. „Das mag ich<br />
furchtbar gerne“, sagt Maria Göbl,<br />
umringt von sieben kleinen und<br />
ziemlich niedlichen Schäferhund-<br />
Welpen. Anschließend wer<strong>den</strong><br />
sie nach und nach ausquartiert.<br />
„Die Hinterlassenschaften wer<strong>den</strong><br />
schlicht zu viel“, merkt Maria Göbl<br />
mit einem Schmunzeln an, betont<br />
gleichzeitig: „Es ist keine Arbeit,<br />
weil wir es einfach gerne machen.“<br />
Generell habe sich <strong>das</strong> Hobby nach<br />
und nach entwickelt. Einst leitete<br />
Die gute Wildsteiger Ausbildung hat sich längst rumgesporchen.<br />
Martin Göbl ein Sägewerk, welches<br />
er vor knapp 20 Jahren an seinen<br />
Sohn übergeben hat. Bezogen auf<br />
seine Schäferhunde war der Einstieg<br />
des Sohnes in <strong>den</strong> Betrieb<br />
Mitte der Achtzigerjahre „unser<br />
Glück“. So konnten sich die Göbls<br />
unter anderem auf die vielen Zuchtschauen<br />
konzentrieren und so machen<br />
Triumph feiern. Doppelsiege,<br />
sogenannte Weltsiege und viele<br />
weitere Erfolge heimsten ihre<br />
Schäferhunde bereits ein. Längst<br />
haben sich die hervorragen<strong>den</strong><br />
Gene und auch die gute Ausbildung<br />
„vom Wildsteiger Land“ bis<br />
in die Promiwelt rumgesprochen.<br />
Unter anderem Norbert Rier von<br />
<strong>den</strong> Kastelruther Spatzen oder<br />
auch Schlagerstar Heino besitzen<br />
einen Schäferhund aus dem <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />
Selbst Königin Sirikit von<br />
Thailand wurde Mitte der Neunzigerjahre<br />
auf die Schäferhundezucht<br />
aufmerksam. Klar, <strong>das</strong>s Maria und<br />
Martin Göbl <strong>den</strong> Welpen höchstpersönlich<br />
im thailändischen Palast<br />
übergaben.<br />
Übergabe an die<br />
nächste Generation<br />
„Zuverlässig, treu, anhänglich und<br />
einfühlsam“, so beschreibt Martin<br />
Göbl <strong>das</strong> Wesen des Deutschen<br />
Schäferhundes. Die Bewertung bei<br />
<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Schauen sei<br />
ihm mittlerweile „wurscht“, wie er<br />
sagt: „Ich mag die Hunde einfach.“<br />
Altersbedingt übergeben Maria<br />
und Martin Göbl ihre Zucht nach<br />
und nach in jüngere Hände, Sohn<br />
Marcus und Enkelin Manuela teilen<br />
die Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong> die Vierbeiner.<br />
„Heute geht es nicht mehr ganz so<br />
leicht“, spricht Maria Göbl über die<br />
fünf Kilometer, die sie einst täglich<br />
mit <strong>den</strong> Hun<strong>den</strong> zurücklegte. Insbesondere<br />
die Zusammenarbeit<br />
mit dem Deutschen Schäferhundeverein<br />
und allen voran in der<br />
Ortsgruppe Peiting lobt Martin Göbl<br />
nach wie vor: „Ohne dieses gute<br />
Klima wären all die Erfolge nicht<br />
möglich gewesen.“<br />
tis<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 15<br />
MIT HOL- UND<br />
BRINGSERVICE!<br />
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Die Seniorenzentren<br />
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Der einsame Beruf von „Bubi“ Holl<br />
Holzen mit<br />
dem Harvester<br />
Peiting-Kurzenried | Februar 2019<br />
am Kronplatz in Südtirol: Andreas<br />
Holl aus Peiting-Kurzenried,<br />
bekannter als „Bubi“, schlottern<br />
die Knie. Wie gelähmt steigt er<br />
aus seiner Kabine, muss sich vor<br />
Schock erst mal übergeben. Eine<br />
Stunde später, beim Versuch, Hydraulikschläuche<br />
vom Fällkopf zu<br />
trennen, rutscht er aus und bricht<br />
sich beim Aufprall auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong><br />
die Schulter. Allein und mit starken<br />
Schmerzen kämpft er sich in<br />
über 1 900 Metern Höhe durch 1,40<br />
Meter hohen Tiefschnee zurück<br />
zur Forststraße. „Ein gebrauchter<br />
Tag“, sagt er rückblickend über<br />
seinen bislang schlimmsten Arbeitstag.<br />
Bei Holzarbeiten mit<br />
seinem Harvester ist ihm damals<br />
der komplette, tonnenschwere<br />
Kran abgebrochen. Der Grund:<br />
Von außen nicht sichtbare Schrauben<br />
sind aufgrund Erschütterung<br />
gebrochen. „Zum Glück ist keine<br />
Person zu Scha<strong>den</strong> gekommen.“<br />
Aber der Schock saß tief – und die<br />
Bergung der Maschine war in diesem<br />
steilen Gelände extrem kompliziert,<br />
zeit- und kraftaufwändig.<br />
Mittlerweile ist Andreas Holl, 37,<br />
selbstständiger Forstarbeiter und<br />
wohnhaft in Peiting-Kurzenried,<br />
wieder gesund und voller Tatendrang.<br />
Mit seinem schier monströsen<br />
Harvester durchforstet er<br />
Wälder, weit über <strong>den</strong> deutschsprachigen<br />
Raum hinaus. Tschechien,<br />
Italien, Österreich und ganz<br />
Deutschland sind grob betrachtet<br />
seine Einsatzgebiete. Oft arbeitet<br />
er elf Tage am Stück, kehrt dann<br />
zurück nach Hause, um Maschinen<br />
zu warten und sich auszuruhen.<br />
Anschließend fährt er wieder ins<br />
bereits bekannte Gebiet zurück.<br />
Sprichwörtlich ih h eine „Waffe“ im<br />
Wald: Der Fällkopf des Harvesters.<br />
Oder eben in ein neues. „Früher<br />
haben wir in Ferienwohnungen<br />
oder Hotels übernachtet.“ Inzwischen<br />
wohnt er während <strong>den</strong><br />
Holzarbeiten fernab der Heimat<br />
in seinem eigenen Campingbus.<br />
Der ist mindestens so wichtig wie<br />
der restliche Fuhrpark seines Unternehmens,<br />
bestehend aus einem<br />
Rückezug zum Abtransport<br />
von gefälltem Holz, einer mobilen<br />
Werkstätte mit Ersatzteillager,<br />
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16 | <strong>altlandkreis</strong>
einer mobilen Tankstelle und natürlich<br />
dem Hauptarbeitsgerät: Ein<br />
Harvester, der nur mit Sondergenehmigung<br />
und Begleitfahrzeug<br />
zum jeweiligen Arbeitsplatz transportiert<br />
wer<strong>den</strong> darf.<br />
Hochsicherheitskabine<br />
rettete sein Leben<br />
Seinen jüngsten Harvester hat Andreas<br />
Holl im Jahr 2017 gekauft.<br />
Von einem Schotten. Gebraucht.<br />
Für mehr als 300000 Euro. „Der<br />
war verhältnismäßig günstig“,<br />
sagt er über diese Allzweckwaffe<br />
schlichthin in Sachen Holzarbeiten.<br />
Folgende Eckdaten sprechen<br />
<strong>für</strong> sich: 286 PS Leistung, 23 Tonnen<br />
Eigengewicht, achtfache Bereifung<br />
mit aufziehbaren Ketten<br />
samt Spikes, sowie ein Kran mit<br />
elf Metern Reichweite und einem<br />
an der Spitze angebrachten, 1,5<br />
Tonnen schweren Fällkopf. Letzterer<br />
darf ohne Übertreibung als<br />
Wunder der Technik bezeichnet<br />
wer<strong>den</strong>, weil mit ihm in einem<br />
Aufwasch nahezu alle Arbeitsschritte<br />
verrichtet wer<strong>den</strong> können:<br />
Erst <strong>den</strong> zu fällen<strong>den</strong> Baum greifen,<br />
dann absägen, entasten, auf<br />
die gewünschte Länge stückeln<br />
und schließlich am Wegrand oder<br />
gleich direkt auf einen Transporter<br />
aufbeigen. Das Herzstück des<br />
Harvesters ist allerdings nicht der<br />
Fällkopf, sondern die Kabine mit<br />
Joystick, Fußpedalen und zig verschie<strong>den</strong>en<br />
Knöpfen zum Steuern.<br />
Sie ist rundherum verbaut mit gepanzertem<br />
Hochsicherheitsglas.<br />
Außerdem ist <strong>das</strong> Stahlgehäuse<br />
der Kabine so konzipiert, <strong>das</strong>s<br />
Kräfte von bis zu 40 (!) Tonnen<br />
aufgenommen wer<strong>den</strong> können.<br />
„Es kann immer mal passieren,<br />
<strong>das</strong>s ein Baum in die falsche Richtung<br />
kippt“, sagt Andreas Holl, der<br />
dieses unschöne Erlebnis schon<br />
mehrfach miterleben musste.<br />
„Man zuckt zusammen und reißt<br />
blitzartig die Hände vors Gesicht,<br />
obwohl man ganz genau weiß,<br />
<strong>das</strong>s es absolut nichts bringt und<br />
letztlich darauf hoffen muss, <strong>das</strong>s<br />
die Kabine tatsächlich Stand hält.“<br />
Gleiches gilt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fall, <strong>das</strong>s die<br />
messerscharfe Kette der Säge im<br />
Fällkopf reißt. „Auch die hat es<br />
schon an die Scheibe meiner Kabine<br />
geschleudert." Nicht auszumalen,<br />
was bei einer Geschwindigkeit<br />
von 1600 Umdrehungen pro<br />
Minute (!) passieren würde ohne<br />
diesen massiven Schutz.<br />
Umso wertvoller sind Arbeitstage,<br />
an <strong>den</strong>en alles glatt läuft,<br />
Andreas Holl die Vorzüge seines<br />
Arbeitsplatzes – die Harvester-<br />
Kabine – in vollen Zügen genießen<br />
kann. Zum Beispiel die des ergonomischen<br />
Sitzes, der dank zehn<br />
verschie<strong>den</strong>en Einstellungen perfekt<br />
auf seinen Körper angepasst<br />
wer<strong>den</strong> kann „und im Grunde so<br />
gemütlich ist wie ein hochwertiger<br />
Fernsehsessel“. Im Vergleich zum<br />
einfachen, von Hand arbeiten<strong>den</strong><br />
Holzarbeiter braucht Andreas Holl<br />
auch keine Schutzausrüstung. Kapuzenpulli,<br />
bequeme Jeans und<br />
„meistens strumpfsockert“ arbeitet<br />
er am liebsten. Je nach Wetter,<br />
Gelände und Tagesform oft bis<br />
zu zwölf Stun<strong>den</strong> am Tag. Dabei<br />
schafft er 40 bis 50 mittelstarke<br />
Bäume pro Stunde! Insofern ist<br />
diese Art des Holzens in Sachen<br />
Geschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
nicht ansatzweise durch<br />
andere Rodungs-Metho<strong>den</strong> zu<br />
toppen. Der Kritik von Naturschützern,<br />
Harvester wür<strong>den</strong> aufgrund<br />
ihres Gewichts <strong>den</strong> Waldbo<strong>den</strong><br />
zerstören und die <strong>für</strong> <strong>den</strong> Klimaschutz<br />
so wichtigen Wälder regelrecht<br />
niederwalzen, widerspricht<br />
Andreas Holl. „Natürlich klingen<br />
23 Tonnen Gewicht des Harvesters<br />
nach absolutem Bo<strong>den</strong>verdichtungs-Wahnsinn.“<br />
Aber: Erstens<br />
sei <strong>das</strong> Gewicht unbedingt notwendig,<br />
um nicht umzukippen –<br />
die großen Gummireifen wer<strong>den</strong><br />
hier<strong>für</strong> sogar zusätzlich mit jeweils<br />
400 (!) Litern Wasser-Magnesium-Gemisch<br />
(Magnesium, damit<br />
<strong>das</strong> Wasser nicht vereist) befüllt.<br />
Doch gerade wegen dieser speziellen<br />
Achtfach-Bereifung „sinkt<br />
der Harvester an weichen Stellen<br />
sogar weniger tief ein, als wenn<br />
ich zu Fuß durch <strong>den</strong> matschigen<br />
Waldbo<strong>den</strong> stapfen würde“. Hinzu<br />
kommt die Trasse, die er mit Astmaterial<br />
baut. Und: Er hat derart<br />
viele, strenge Auflagen zu erfüllen,<br />
um überhaupt <strong>für</strong> Deutschland,<br />
Österreich, Tschechien oder Italien<br />
arbeiten zu dürfen, <strong>das</strong>s er sich<br />
<strong>das</strong> Zerstören von Waldbö<strong>den</strong> gar<br />
nicht erlauben kann. „Ohne sauberes,<br />
bo<strong>den</strong>schonendes Arbeiten<br />
bekommst du keine Aufträge.“ Ein<br />
Analyseprotokoll dokumentiert<br />
Arbeitsleistung und Belastung<br />
der Natur ganz genau. Wer von<br />
<strong>den</strong> maximal zu erreichen<strong>den</strong> 100<br />
Punkten zu stark abweicht und<br />
unter 80 Punkte fällt, „ist raus aus<br />
dem Geschäft“.<br />
Östlich des<br />
Caldonazzosees<br />
Aktuell arbeitet Andreas Holl auf<br />
einer Hochebene im Trentino, östlich<br />
des Caldonazzosees. Heftige<br />
Stürme haben dort ein Bild der<br />
Verwüstung hinterlassen, zig tausende<br />
Tannen und Fichten entwurzelt.<br />
Holl greift die umgekippten<br />
Bäume mit seinem Kran, trennt sie<br />
vom Wurzelstock, entastet sie,<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 17
schneidet <strong>den</strong> jeweiligen Stamm<br />
gleich in mehrere, 4,10 oder 5,10<br />
Meter lange Stücke, stapelt diese<br />
am Wegrand auf und lässt sie dort<br />
von einem Rückewagen-Fahrer<br />
aus dem Gebiet transportieren.<br />
Eine anstrengende Arbeit, die von<br />
Anfang bis Ende vollste Konzentration<br />
abverlangt. Aber eben auch<br />
die Arbeit, die Andreas „Bubi“ Holl<br />
über alles liebt. „Natürlich hat es<br />
immer wieder Phasen gegeben,<br />
in <strong>den</strong>en man am liebsten alles<br />
hinwerfen möchte, am Ende des<br />
Tages aber kann ich mir nichts anders<br />
vorstellen.“ Die Lei<strong>den</strong>schaft<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Holzen mit dem Harvester<br />
hat er bereits als keiner Bub <strong>für</strong><br />
sich entdeckt. Sein Vater, ebenfalls<br />
Holzer, nahm ihn damals mit zur<br />
Forst-Messe nach München, wo<br />
er erstmals die größten und technisch<br />
ausgereiftesten Forstmaschinen<br />
aus Skandinavien hautnah<br />
erleben durfte. „Von da an habe<br />
ich Blut geleckt“, sagt der einst<br />
gelernte Landwirt, der bereits seit<br />
seinem 18. Lebensjahr als „Holzer“<br />
arbeitet. Die ersten acht Jahre als<br />
Subunternehmer <strong>für</strong> einen Forstbetrieb<br />
in Dießen am Ammersee.<br />
Seit 2009 als Selbstständiger mit<br />
komplett eigenem Fuhrpark. Damit<br />
setzt er die Familientradition<br />
fort, holzt im Hause Holl bereits<br />
in vierter Generation. Und ist<br />
nach wie vor nicht der einzige.<br />
„Mein älterer Bruder Hans macht<br />
<strong>das</strong> gleiche wie ich, ist ebenfalls<br />
selbstständig.“ Beide konnten sich<br />
über viele Jahre hinweg einen Namen<br />
machen, sich gegen durchaus<br />
Andreas „Bubi“ Holl an seinem „Baby“, dem Harvester.<br />
18 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Mit dem Rückewagen wird <strong>das</strong> Holz aus dem Wald transportiert.<br />
starke Konkurrenz durchsetzen.<br />
„Es kommen immer wieder neue<br />
Fahrer auf <strong>den</strong> Markt, die meisten<br />
aber hören nach kurzer Zeit wieder<br />
auf, weil sie <strong>den</strong> Belastungen<br />
nicht Stand halten.“<br />
YouTube als<br />
Bildungsplattform<br />
Ständig weg von Zuhause sein und<br />
tagelang komplett allein inmitten<br />
riesiger Wälder zu arbeiten, ist<br />
wahrlich nicht Jedermanns Sache.<br />
Wie sehr Andreas Holl auch nach<br />
zwei Jahrzehnten <strong>für</strong> diesen außergewöhnlichen<br />
Beruf brennt,<br />
unterstreicht eine seiner Lieblingsbeschäftigungen<br />
in der wenigen<br />
Freizeit, die er hat: Harvester-Arbeiten<br />
auf YouTube bis ins kleinste<br />
Detail verfolgen. „Man lernt in<br />
Sachen ansteuern nie aus“, sagt er<br />
und grinst. Und die Auftragslage?<br />
Die ist aus eher traurigem Grund<br />
gut. Stichwort Klimawandel und<br />
die damit verbun<strong>den</strong>en, immer<br />
stärker wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Extremwetterphasen.<br />
2015 Sturm Niklas. 2016<br />
starker Befall des Borkenkäfers.<br />
2017 schwere Sturmschä<strong>den</strong> im<br />
Passauer Raum sowie in Niederösterreich.<br />
Und seit 2018 sowohl jede<br />
Menge Sturmschä<strong>den</strong> als auch Käferbefall<br />
in ganz Europa.<br />
js
Zur Kommunalwahl am 15. <strong>März</strong> <strong>2020</strong><br />
So füllen Sie die vier<br />
Stimmzettel richtig aus<br />
Altlandkreis | Am Sonntag, 15.<br />
<strong>März</strong>, fin<strong>den</strong> bayernweit die<br />
Kommunalwahlen <strong>2020</strong> statt. Gewählt<br />
wer<strong>den</strong> an diesem Tag in<br />
<strong>den</strong> jeweiligen Dörfern, Märkten<br />
und Städten Bürgermeister sowie<br />
Stadt- und Gemeinderäte. Außerdem<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen Landkreis<br />
ein Landrat sowie Kreisräte.<br />
Wie viele Ratsplätze pro Ort und<br />
Landkreis zu vergeben sind, hängt<br />
stets von der Einwohnerzahl ab.<br />
Im Landkreis Weilheim-Schongau<br />
mit rund 134 000 Einwohnern sind<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Kreistag 60 Plätze zu vergeben.<br />
Gleiches gilt <strong>für</strong> die Landkreise<br />
Starnberg (rund 134 500<br />
Einwohner) und Garmisch-Partenkirchen<br />
(rund 88 000 Einwohner).<br />
Anzahl der Räte nach<br />
Einwohnerzahl<br />
Für die Stadt Schongau mit rund<br />
12 000 Einwohnern sind 24 Plätze<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Stadtrat zu vergeben.<br />
Ebenfalls <strong>für</strong> die Marktgemeinde<br />
in Peiting. Für kleinere Gemein<strong>den</strong><br />
wie beispielsweise Bernbeuren<br />
mit rund 2 300 Einwohnern sind 14<br />
Gemeinderatsplätze zu vergeben.<br />
An dieser Stelle wichtig: Kleinere<br />
Gemein<strong>den</strong> dürfen laut Gesetz<br />
doppelt so viele Stimmen vergeben,<br />
als sie Sitze haben. Die Gemeinde<br />
Bernbeuren nutzt dieses<br />
Gesetz, vergibt 28 Stimmen auf 14<br />
Gemeinderatsplätze. Das hat auch<br />
zur Folge, <strong>das</strong>s einige Kandidaten<br />
drei- oder zweifach gelistet sind.<br />
Unabhängig von der Einwohnerzahl<br />
ganz wichtig: Wer auf seinem<br />
Stimmzettel mehr „Kreuzerl“ setzt,<br />
als Stimmen zu vergeben sind,<br />
macht seinen Stimmzettel eigenhändig<br />
ungültig.<br />
Unter allen Landratskandidaten ist<br />
logischerweise nur ein Kreuzerl<br />
zu setzen – der zweite und dritte<br />
Landrat wird nämlich später vom<br />
Kreistag bestimmt. Gleiches gilt<br />
<strong>für</strong> die Wahl des Ersten Bürgermeisters.<br />
Auch hier wird der Stellvertreter<br />
später vom jeweiligen<br />
Gemeinde- oder Stadtrat gewählt.<br />
Weil die Anzahl an Kreis- und Gemeinderäten<br />
grundsätzlich sehr<br />
hoch ist, schließlich jeder einzelne<br />
Kandidat gelistet wer<strong>den</strong> muss,<br />
fallen die insgesamt vier Stimmzettel<br />
ziemlich groß aus. Allein<br />
deshalb sei jedem wahlberichtigten<br />
Bürger im Altlandkreis ans Herz<br />
gelegt, Briefwahl zu beantragen, age<br />
n,<br />
um so zuhause und in aller Ruhe<br />
sich die Kandidaten anzuschauen.<br />
uen.<br />
Der gelbe Stimmzettel ist <strong>für</strong> die<br />
Wahl des Ersten Bürgermeisters<br />
vorgesehen. Der hellgrüne Stimmzettel<br />
<strong>für</strong> die Wahl der Stadt- oder<br />
Gemeinderäte. Der weiße Stimmzettel<br />
<strong>für</strong> die Wahl der Kreisräte.<br />
Und der hellblaue Stimmzettel <strong>für</strong><br />
die Wahl des Landrats.<br />
Listenkreuz – damit keine<br />
Stimme verloren geht<br />
Unabhängig davon, ob Sie, liebe<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Leser, nun per Briefwahl<br />
oder am 15. <strong>März</strong> vor Ort Ihre<br />
Stimmen vergeben – die vier Stimmzettel,<br />
die sich farblich unterschei<strong>den</strong>,<br />
sind immer gleich aufgebaut.<br />
Ganz oben steht stets geschrieben,<br />
wie viele Stimmen maximal zu vergeben<br />
sind. Die Kandidaten selbst<br />
sind ihrer jeweiligen Partei zugeordnet.<br />
Beispiel: CSU-Mitglieder<br />
sind immer unter der Partei „CSU“<br />
aufgelistet, SPD-Mitglieder immer<br />
unter „SPD“, Mitglieder der Freien<br />
Wähler unter „Freie Wähler“. Dieser<br />
Aspekt ist insofern interessant,<br />
falls Sie, liebe Leser, alle Mitglieder<br />
der gleichen Partei auf einmal<br />
wählen möchten. Dann reicht<br />
nämlich ein Kreuz, <strong>das</strong> sogenannte<br />
Listenkreuz, vor dem Namen<br />
der jeweiligen Partei aus, und<br />
Sie müssen nicht je<strong>den</strong> einzelnen<br />
Kandidaten extra ankreuzen.<br />
„Kumulieren“ und<br />
„Panaschieren“<br />
Nun gilt es noch zwei Begrifflichkeiten<br />
zu erklären, mit <strong>den</strong>en<br />
sicherlich nicht jeder Wähler auf<br />
Anhieb etwas anzufangen weiß.<br />
Die Rede ist vom „Kumulieren“<br />
und „Panaschieren“.<br />
„Kumulieren“ bedeutet, <strong>das</strong>s Sie,<br />
liebe Wähler, einem Kandidaten,<br />
der Ihnen besonders zusagt, gleich<br />
zwei oder gar drei Stimmen auf<br />
einmal geben können. Und zwar<br />
sowohl in Form von zwei oder<br />
drei Kreuzerln als auch in Form<br />
von <strong>den</strong> Ziffern „2“ oder<br />
„3“, die<br />
Sie vor <strong>den</strong> Namen des von Ihnen<br />
n<br />
geschätzten Kandidaten schreiben<br />
dürfen.<br />
„Panaschieren“ ist ein aus dem<br />
Französischen stammender Begriff<br />
und heißt so viel wie „bunt mischen“.<br />
Auf die Kommunalwahl in<br />
Bayern bezogen bedeutet <strong>das</strong> lediglich,<br />
<strong>das</strong>s es sich um eine freie<br />
Listenwahl handelt. Sprich: Man<br />
ist bei der Abgabe seiner Stimme<br />
nicht dazu verpflichtet, sich ausschließlich<br />
<strong>für</strong> Kandidaten einer<br />
einzigen Partei zu entschei<strong>den</strong>,<br />
sondern darf wirklich je<strong>den</strong> gelisteten<br />
Kandidaten wählen, völlig<br />
gleich, welcher Partei er angehört.<br />
Wichtig – da wiederholen wir uns<br />
gerne – ist am Ende des Tages nur,<br />
<strong>das</strong>s die Anzahl an maximal erlaubten<br />
Stimmen nicht überschritten<br />
wird.<br />
js<br />
In diesem Sinne: Wählen Sie. Im<br />
besten Falle fehlerfrei! Und bei<br />
Bedarf auch am 29. <strong>März</strong>: Termin<br />
der Stichwahl.
Steuererklärung <strong>für</strong> 2019 steht an<br />
Im Wirrwarr<br />
der Formulare<br />
Peiting | Für viele ist und bleibt<br />
sie ein Buch mit sieben Siegeln:<br />
die Steuererklärung, ein wirklich<br />
leidiges Thema <strong>für</strong> die allermeisten.<br />
Dabei können nicht wenige<br />
schlicht und ergreifend eine Menge<br />
Geld sparen, schließlich liegt<br />
die durchschnittliche Steuererstattung<br />
<strong>für</strong> alle Steuerpflichtigen<br />
mit ausschließlich Einkünften aus<br />
nichtselbstständiger Tätigkeit bei<br />
1 007 Euro. Gerade deshalb wirbt<br />
auch Michael Brenner, seit 2011<br />
Beratungsstellenleiter des Altbayerischen<br />
Lohnsteuerhilfevereins in<br />
Peiting, da<strong>für</strong>, sich mit dem Thema<br />
zu beschäftigen, so unangenehm<br />
es <strong>für</strong> <strong>den</strong> einen oder anderen<br />
auch sein mag. Zunächst einmal,<br />
<strong>den</strong>n auch darüber ranken sich so<br />
manche Mythen: Die private Steuererklärung<br />
ist immer spätestens<br />
bis zum 31. Juli des Folgejahres<br />
abzugeben, die 2019er Erklärung<br />
entsprechend bis zum 31. Juli <strong>2020</strong>.<br />
Dies gilt allerdings nur, wenn die<br />
Steuererklärung vom Steuerpflichtigen<br />
selbst erstellt wird. „Wer<strong>den</strong><br />
wir als Lohnsteuerhilfeverein oder<br />
eine Steuerkanzlei engagiert, gilt<br />
eine Fristverlängerung“, erklärt<br />
Michael Brenner. Bis 28.<br />
Februar des übernächsten<br />
Jahres – <strong>für</strong> 2019 also<br />
bis Ende Februar 2021 –<br />
ist die Steuererklärung<br />
dann einzureichen, worum<br />
sich in diesem Fall ohnehin<br />
dann die Berater kümmern. Diese<br />
Regelung gilt erstmalig <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Veranlagungszeitraum 2018. „Der<br />
letztmögliche Abgabetermin wurde<br />
<strong>für</strong> alle zwar um zwei Monate<br />
nach hinten verlegt, da<strong>für</strong> wer<strong>den</strong><br />
Verstöße mittlerweile wieder strikter<br />
geahndet“, sagt Brenner. Bedeutet:<br />
Wird die Steuererklärung<br />
zu spät beim zuständigen Finanzamt<br />
eingereicht, bekommt man<br />
einen Verspätungszuschlag aufgebrummt.<br />
Für je<strong>den</strong> angefangenen<br />
Monat 0,25 Prozent der späteren<br />
Erstattung, mindestens jedoch 25<br />
Euro.<br />
Die meisten müssen –<br />
viele können<br />
Generell ist jede steuerpflichtige<br />
Person verpflichtet, eine Steuererklärung<br />
beim Finanzamt einzureichen.<br />
Ausnahme: Personen mit<br />
Michael Brenner von der Altbayerischen<br />
Lohnsteuerhilfe in seinem Büro in Peiting.<br />
Steuerklasse eins, die lediglich<br />
Einnahmen aus ihrer Arbeitnehmertätigkeit<br />
beziehen. Doch Vorsicht,<br />
auch hier gibt es die eine<br />
oder andere Bedingung, die erfüllt<br />
sein muss: Etwa, <strong>das</strong>s neben<br />
dem Arbeitslohn keine zusätzlichen<br />
Einkünfte von mehr als 410<br />
Euro im Jahr durch beispielsweise<br />
Vermietung, Verpachtung, Renten<br />
oder Entgeltersatzleistungen wie<br />
Arbeitslosengeld, Krankengeld,<br />
Elterngeld oder Mutterschaftsgeld<br />
bestehen. Häufig lohnt es sich<br />
ohnehin, freiwillig eine Steuererklärung<br />
abzugeben, zum Beispiel<br />
aufgrund hoher Werbungskosten,<br />
Sonderausgaben oder außergewöhnlichen<br />
Belastungen.<br />
Seit der Rentenreform im Jahr<br />
2005 müssen auch immer mehr<br />
Rentner Steuern zahlen und unter<br />
Umstän<strong>den</strong> eine Steuererklärung<br />
abgeben. „Wenn Rentner<br />
unsicher sind, ob <strong>das</strong> zu versteu-<br />
20 | <strong>altlandkreis</strong>
ernde Einkommen oberhalb des<br />
Grundfreibetrages liegt, gebe ich<br />
immer die Empfehlung, es unverbindlich<br />
durchrechnen zu lassen“,<br />
sagt Michael Brenner. Nicht selten<br />
passiere es, <strong>das</strong>s Rentner von der<br />
Finanzbehörde zur Abgabe der<br />
Steuererklärung aufgefordert wer<strong>den</strong>,<br />
meist <strong>für</strong> mehrere vergangene<br />
Jahre. Kommt es dann zur Nachzahlung,<br />
kann dies in einer bösen<br />
Überraschung en<strong>den</strong>.<br />
Steuerchecklisten, die Privatpersonen<br />
zuhause zur Hand nehmen<br />
und ihre Steuererklärung daran<br />
abarbeiten können, machen es<br />
zwar einfacher. Und auch Programme<br />
wie „Elster“ helfen, Herr<br />
der Zahlen zu wer<strong>den</strong>, allerdings<br />
„ist <strong>das</strong> auch immer nur so gut wie<br />
der Bediener“, wie Michael Brenner<br />
sagt. Auf der anderen Seite<br />
verkomplizieren ständig veränderte<br />
Formulare die Sache immens. So<br />
wer<strong>den</strong> aus dem 2016 bis 2018 bekannten<br />
vierseitigen Mantelbogen<br />
<strong>für</strong> die 2019er Steuererklärung vier<br />
einzelne Formulare mit zum Teil<br />
mehreren Seiten – verstehe wer<br />
will. „Es müsste wieder viel einfacher<br />
wer<strong>den</strong>, damit sich auch<br />
Laien rantrauen“, verweist Michael<br />
Brenner dabei auf Österreich als<br />
gutes Beispiel. „Wir überholen uns<br />
gerade selbst.“<br />
Ausschließlich <strong>für</strong><br />
Privatpersonen<br />
Die Lohnsteuerhilfe können im<br />
Übrigen alle Menschen aufsuchen,<br />
die ausschließlich Einkünfte aus<br />
nichtselbstständiger Arbeit, Arbeitslosengeld<br />
oder Krankengeld,<br />
Unterhaltsleistungen, Renten und<br />
Pensionen beziehen. Zusätzliche<br />
Einnahmen aus Kapitalvermögen,<br />
Spekulationsgeschäften sowie<br />
Vermietung und Verpachtung<br />
bis 18 000 Euro bei Einzel- oder<br />
36 000 Euro bei Zusammenveranlagung<br />
sind ebenfalls erlaubt.<br />
Alle anderen, wobei bereits eine<br />
gewerbliche Nebentätigkeit auf<br />
selbstständiger Basis oder etwa<br />
Photovoltaikanlagen auf dem Dach<br />
ausreichen, verweist Brenner an<br />
Steuerkanzleien. Auch Unternehmen<br />
sollten laut Brenner zwingend<br />
eine Steuer- oder Anwaltskanzlei<br />
aufsuchen: „Da ist <strong>das</strong> Geld gut<br />
angelegt.“ Der Altbayerische Lohnsteuerhilfeverein<br />
ist ausschließlich<br />
<strong>für</strong> Privatpersonen, es gibt ihn<br />
bereits seit 1992. „Damals wurde<br />
er <strong>für</strong> <strong>den</strong> ‚kleinen Mann‘ geschaffen“,<br />
wie Michael Brenner erklärt.<br />
Rund 900 Mitglieder betreut er in<br />
seiner Peitinger Beratungsstelle im<br />
Rahmen einer Mitgliedschaft, der<br />
jährliche Beitrag orientiert sich am<br />
Einkommen, ist nach oben hin gestaffelt.<br />
Bei Jahreseinnahmen bis<br />
10 000 Euro sind es beispielsweise<br />
52 Euro, bei 50 000 Euro sind<br />
es 152 Euro und ab 150 000 Euro<br />
Einkommen pro Jahr wären es 339<br />
Euro. Eine knappe Stunde sollte<br />
man <strong>für</strong> ein Steuererklärungs-Gespräch<br />
einplanen, zuvor zwingend<br />
einen Termin vereinbaren, wie<br />
Michael Brenner anmerkt, der an<br />
dieser Stelle <strong>den</strong> einen oder anderen<br />
Steuertipp parat hat: „Straßensperren<br />
sollte man sich immer<br />
aufschreiben.“ Umfahrungen, wie<br />
etwa beim Schongauer Mühlkanal,<br />
können als Mehrweg angesetzt<br />
wer<strong>den</strong>. Ebenso wie Fahrten <strong>für</strong><br />
Bewerbungsgespräche oder Ähnliches.<br />
Ein Hinweis an Eltern: Sind<br />
die Kinder in der Ausbildung, können<br />
Eltern Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge<br />
des Kindes<br />
in der eigenen Steuererklärung<br />
geltend machen. Wer weitere Tipps<br />
benötigt, dem sei der Gang zum<br />
Experten wärmstes empfohlen. tis<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 21
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Alex Vasilyev, Adobe Stock<br />
> > > ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Packende Unterhaltung mit Eishockey,<br />
Wirtschaftsexperte und Alpen-Krimi<br />
Neuer Alpen-Krimi<br />
von Nicola Förg<br />
Prem | Die bei Prem lebende Bestsellerautorin<br />
Nicola Förg bringt mit „Flüsternde<br />
Wälder“ ihren bereits elften Alpen-<br />
Krimi auf <strong>den</strong> Markt. Diesmal führt es die<br />
Ermittlerinnen Irmi Mangold und Kathi<br />
Reindl in <strong>den</strong> Wald. Wer diese mit Ohrstöpseln<br />
verpfropfte Waldbademeisterin<br />
wohl auf dem Gewissen hat? Und ob dieser<br />
Mord mit einer Serie von Einbrüchen<br />
im Wer<strong>den</strong>fels zusammenhängt,<br />
bei <strong>den</strong>en<br />
ein Mann mit einer<br />
Buddhastatue brutal<br />
erschlagen wird?<br />
Im Rahmen dieses<br />
packen<strong>den</strong><br />
Krimis<br />
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auf.<br />
Sie schreibt nicht<br />
nur über Waldba<strong>den</strong>de,<br />
sondern<br />
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darüber hinaus drei Exemplare von<br />
„Flüsternde Wälder“. Schicken Sie uns bis<br />
15. <strong>März</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort<br />
„Waldba<strong>den</strong>“ an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland<br />
40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an<br />
info@<strong>altlandkreis</strong>.de. Bitte die Absenderadresse<br />
nicht vergessen, da die Bücher<br />
per Post an die jeweilgen Gewinner versandt<br />
wer<strong>den</strong>. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Und unter allen Einsendungen<br />
entscheidet wie immer <strong>das</strong> Los. Wir wünschen<br />
allen Teilnehmern viel folg — und beste Unterhaltung tung<br />
Er-<br />
beim Lesen!<br />
Elf Bücher und sechs Theatertickets –<br />
die Gewinner der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />
Altlandkreis | Interessantes<br />
aus der Region<br />
haben erneut verschie<strong>den</strong>e<br />
Autoren <strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> <strong>2020</strong>er Jahrbuch<br />
vom Heimatverband<br />
Lech-Isar-Land zusammengetragen<br />
– allesamt<br />
ehrenamtlich<br />
wohlgemerkt. Mit je<br />
einem Exemplar durften<br />
wir Katharina Schramm aus Peiting,<br />
Michaela Stork aus Reichling und Regina<br />
Weßles aus Hohenpeißenberg eine<br />
Freude bereiten. Drei weitere Bücher,<br />
und zwar je eines von Markus Richters<br />
Neuschwanstein-Thriller, gingen an Birgit<br />
Link aus Schwabbruck, Paul Scholpp<br />
aus Erding und Stefan Diettrich aus Peiting.<br />
„Mit Hildegard von Bingen kann<br />
Gesundheit gelingen“ heißt der neueste<br />
Band von Apothekerin und Heilpraktikerin<br />
Marianne Porsche-Rohrer. Der Clou:<br />
Auf der Roten Couch<br />
Straßenmeisterin Claudia Immisch<br />
Für ganz Europa<br />
Loipenspurer aus Ingenried<br />
<strong>Ausgabe</strong> 57 | Januar / Februar <strong>2020</strong><br />
Sämtliche Alltagstipps<br />
sind in Reimform zu<br />
.de<br />
Papier gebracht. Karoline<br />
Bader aus Wildsteig,<br />
Katrin Roth aus Peiting,<br />
Rosemarie Ländlsberger<br />
und Sandra Krois,<br />
beide aus Schongau sowie<br />
Ursula Habersetzer<br />
aus Hohenpeißenberg<br />
durften wir je ein Exemplar<br />
zuschicken. Je zwei Tickets <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
fulminante Theater „Der Vorname“ vom<br />
Theaterverein Treibhaus Ende Januar in<br />
Herzogsägmühle gingen an Daniel Hipp<br />
aus Lechbruck, Heike Podack aus Peiting<br />
und Maria Baumann aus Kinsau. Allen<br />
Gewinnern der vergangenen <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Herzlichen Glückwunsch. Allen, die diesmal<br />
weniger Glück hatten, wünschen<br />
wir mehr Erfolg bei <strong>den</strong> losungen der aktuellen Gewinnspiele.<br />
Vertis<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
P iti l hi k
Wirtschaftsvortrag<br />
mit Professor Dieter Kempf<br />
Schongau | Professor Dieter<br />
Kempf, im Januar 2017 einstimmig<br />
zum Präsi<strong>den</strong>ten des<br />
Bundesverbandes der Deutschen<br />
Wirtschaft e.V. gewählt,<br />
kommt am Freitag, 13. <strong>März</strong>,<br />
in die Schongauer Altstadt. Ab<br />
19.30 Uhr wird er im Ballenhaus<br />
(<strong>das</strong> markante Gebäude am<br />
Marienplatz) einen spannen<strong>den</strong><br />
Vortrag zum Thema „Wirtschaftliche<br />
Herausforderungen –<br />
was wir tun müssen und weshalb<br />
wir uns nicht trauen“<br />
halten. Organisiert wurde der<br />
hochklassige Abend vom Informationskreis der Wirtschaft (idw),<br />
zuständig <strong>für</strong> Schongau und Umgebung. Zum Vortrag eingela<strong>den</strong><br />
sind alle interessierten Bürger aus Nah und Fern — völlig gleich,<br />
aus welcher Branche stammend. Allerdings wird um eine vorzeitige<br />
Anmeldung bis spätestens Freitag, 6. <strong>März</strong>, bei idw-Sprecher<br />
Helmut Pößniker unter E-Mail helmut.poessniker@<br />
hochland.com oder info@idw-schongau.de gebeten.<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
js<br />
EC Peiting lockt<br />
Nachwuchsspieler aus der Region<br />
Peiting | Der EC Peiting veranstaltet am Sonntag, 22. <strong>März</strong>, einen<br />
sogenannten „TryOut-Tag“ – ein Tag <strong>für</strong> Nachwuchs-Eishockeyspieler<br />
aller Altersklassen, genaugenommen von <strong>den</strong> Bambinis bis hinauf<br />
zu <strong>den</strong> Junioren. Heißt: Wer aus näherer und weiterer Region<br />
bereits Eishockey spielt und sich gerne sportlich weiterentwickeln,<br />
vielleicht sogar dauerhaft in einer höheren Liga bayern- oder gar<br />
deutschlandweit aktiv sein möchte, der kann an diesem Sonntag<br />
reinschnuppern in die professionelle Nachwuchsförderung des EC<br />
Peiting. Konkret geplant: Eine Eiszeit am Vormittag, eine Eiszeit am<br />
Nachmittag, ein gemeinsames Mittagessen, eine Führung durch<br />
<strong>das</strong> Stadion und <strong>den</strong> anliegen<strong>den</strong> Sportplatz sowie ein Athletiktraining.<br />
Anmeldungen mit Angabe<br />
von Namen, Geburtsdatum, Kontaktdaten<br />
sowie aktuellem Verein<br />
nehmen die lizenzierten Nachwuchstrainer<br />
Sebastiano Lo Castro<br />
(sebastiano.lo.castro@gmx.<br />
de; 0152 / 54063805) 5) und Markus<br />
Gleich (markusgleich@<br />
aol.de; 0151 / 24073409) 409)<br />
entgegen.<br />
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Foto: Holger Wieland<br />
Die MMM Group ist Premiumanbieter <strong>für</strong> individuelle, maßgeschneiderte<br />
Lösungen zur Sterilgutaufbereitung <strong>für</strong> Krankenhaus, Labor und<br />
in der Industrie. Als mittelständische Unternehmensgruppe mit rund<br />
1200 Mitarbeitern an verschie<strong>den</strong>en europäischen Standorten sind<br />
wir weltweit aktiv.<br />
Zur weiteren Verstärkung des Produktionsteams am Standort Peiting<br />
suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
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• Koordination der zugehörigen Schweißbaugruppen<br />
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• Qualitätssicherung des Bereichs<br />
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• Manuelle Bearbeitung von Kunststoff und Edelstahlteilen<br />
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Ihr Anforderungsprofil:<br />
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• Berufserfahrung im Montagebereich<br />
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• Teamfähigkeit, idealerweise erste Führungserfahrung<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 23
Die generalsanierte Weilheimer Klinik<br />
Mein Krankenhaus 2030 —<br />
Maximaler Nahversorger<br />
Weilheim | Es ist wahrlich ein Neubau<br />
der Superlative: <strong>das</strong> generalsanierte<br />
Weilheimer Krankenhaus.<br />
50 Millionen Euro Investitionen in<br />
Gebäude und innovativste Technik.<br />
18 800 Quadratmeter sanierte<br />
Geschossfläche plus 6 750<br />
Quadratmeter Grundfläche. 459<br />
modernisierte Räume sowie Baumaßnahmen<br />
über vier Ober- und<br />
zwei Tiefgeschosse. Alles, um der<br />
Bevölkerung im Landkreis Weilheim-Schongau<br />
auch in Zukunft<br />
wohnortnahe Gesundheitsversorgung<br />
zu garantieren. Hochspezialisierte<br />
Abteilungen und Notfallversorgung<br />
unter einem Dach<br />
nah an Zuhause, schließlich sind<br />
kurze Wege sowohl <strong>für</strong> Patienten<br />
als auch Angehörige eine echte<br />
Erleichterung.<br />
Zahlen gesteigert<br />
trotz Baustelle<br />
Die ersten Bagger rollten vor knapp<br />
vier Jahren an, im September 2016<br />
um genau zu sein. Seither hat die<br />
Baustelle nicht einen einzigen<br />
Tag geruht, wie Lothar Ragaller,<br />
Bauleiter der Krankenhaus GmbH<br />
Weilheim-Schongau, verrät. Dass<br />
die Arbeiten nicht gerade einfach<br />
waren, daraus macht keiner der<br />
Verantwortlichen ein Geheimnis,<br />
musste doch während des laufen<strong>den</strong><br />
Betriebes saniert und gebaut<br />
wer<strong>den</strong>. Als eine „OP am offenen<br />
Herzen“ hatte es Klinik-Geschäftsführer<br />
Thomas Lippmann im Vorfeld<br />
bezeichnet. Aber: „Es wurde<br />
kein Patient nicht behandelt, versichert<br />
ein sichtlich zufrie<strong>den</strong>er<br />
Geschäftsführer. Im Gegenteil: Die<br />
Patientenzahlen wur<strong>den</strong> während<br />
der Bauphase sogar deutlich gesteigert<br />
dank einer sukzessiven<br />
Erweiterung des medizinischen<br />
Angebots sowie fortwähren<strong>den</strong><br />
Verbesserungen in Sachen Qualität.<br />
Betten abzubauen, davon ist<br />
längst keine Rede mehr, was die<br />
enormen Investitionen in Technik<br />
und Infrastruktur eindrucksvoll<br />
Blickfang: die neue<br />
Fassade des Weilheimer<br />
Krankenhauses.<br />
zeigen. „Wir müssen uns bei allen<br />
Mitarbeitern und Patienten bedanken,<br />
die während der gesamten<br />
Bauzeit so kooperativ waren“,<br />
freut sich Thomas Lippmann noch<br />
immer über <strong>das</strong> gute Miteinander.<br />
Entstan<strong>den</strong> ist in jedem Fall ein<br />
Ort zum Wohlfühlen. „Eine Wellnessoase“,<br />
wie Markus Söder bei<br />
der feierlichen Eröffnung Anfang<br />
Februar <strong>das</strong> neue Weilheimer<br />
Krankenhaus bezeichnete. Der<br />
Bayerische Ministerpräsi<strong>den</strong>t hatte<br />
es sich nicht nehmen lassen,<br />
die Festrede persönlich zu halten,<br />
was angesichts seines proppenvollen<br />
Terminkalenders bei einer<br />
Generalsanierung beileibe nicht<br />
immer der Fall sei, wie er selbst<br />
zugibt. Damit unterstrich er einerseits<br />
die Wichtigkeit ländlicher<br />
Krankenhäuser, andererseits die<br />
Bedeutung öffentlicher Häuser,<br />
ohne die weder in der Stadt noch<br />
auf dem Land eine dauerhafte medizinische<br />
Versorgung aufrechtzuerhalten<br />
sind. Tatsächlich machen<br />
viele Bereiche eher <strong>den</strong> Anschein<br />
einer modernen Hotellobby, wirken<br />
keineswegs so steril wie man<br />
es zumeist von Krankenhäusern<br />
gewöhnt ist. Viele Materialien in<br />
Holzoptik wur<strong>den</strong> verbaut, an <strong>den</strong><br />
Wän<strong>den</strong> wur<strong>den</strong> bewusst farbliche<br />
Akzente gesetzt und Wandbilder<br />
mit Bergszenen installiert, die<br />
nicht nur <strong>den</strong> Standort repräsentieren<br />
sondern darüber hinaus als<br />
Metapher gelten – ganz zu schweigen<br />
vom künstlerischen Effekt. Dabei<br />
betont Thomas Lippmann: „Es<br />
wurde alles mit dem vorhan<strong>den</strong>en<br />
Budget geschafft, wir haben kein<br />
Geld aus dem Fenster geschmissen.“<br />
Die insgesamt 50 Millionen<br />
Euro Investitionssumme wurde im<br />
Übrigen zu gleichen Teilen vom<br />
Freistaat Bayern sowie vom Landkreis<br />
Weilheim-Schongau zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Lob <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Landkreis<br />
Ausschließlich Lob hatte der Ministerpräsi<strong>den</strong>t<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Landkreis<br />
Weilheim-Schongau und Land-<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Verbaut wur<strong>den</strong> unter anderem rund<br />
250 km Kabel und Leitungen<br />
17 000 m² Wand- und Deckenfarbe<br />
2 700 m² Fensterflächen<br />
415 Türen<br />
6 500 m Trinkwasserleitungen<br />
1 950 m Abwasserleitungen<br />
5 000 m medizinische Gasleitungen<br />
4 000 m Heizungsrohre
alsanierung mitgewirkt haben,<br />
vergaß dabei auch Reinigung und<br />
Haustechnik nicht. „Wir haben es<br />
alle zusammen zum Laufen gebracht.“<br />
Ministerpräsi<strong>den</strong>t Markus<br />
Söder bei seiner Festrede<br />
zur Eröffnung des Weilheimer<br />
Krankenhauses.<br />
rätin Andrea Jochner-Weiß parat,<br />
die sich seit Amtsantritt <strong>für</strong> „ihre“<br />
bei<strong>den</strong> Krankenhäuser einsetzt.<br />
Schließlich ist nichts wichtiger als<br />
die Gesundheit, ist man krank,<br />
wird schnell Hilfe benötigt. Dabei<br />
appellierte Söder auch an <strong>den</strong><br />
medizinischen Nachwuchs, sich<br />
in ländlichen Krankenhäusern<br />
niederzulassen und bezeichnete<br />
<strong>das</strong> Weilheimer in diesem Zusammenhang<br />
als „Hightech-Krankenhaus“.<br />
„Heilen, wo andere Urlaub<br />
machen.“<br />
Innovativ und modern, gleichzeitig<br />
bo<strong>den</strong>ständig und wohnortnah –<br />
<strong>das</strong> Motto hat sich die Krankenhaus<br />
GmbH längst auf ihre Fahnen<br />
geschrieben. Der Ärztliche Direktor<br />
Dr. Andreas Knez bedankte sich<br />
bei allen, die während der Gene-<br />
Kooperation mit<br />
Uniklinik<br />
Stolz zeigt sich Knez vor allem<br />
angesichts der aktiven Kooperation<br />
mit dem Universitätsklinikum<br />
Rechts der Isar von der TU<br />
München. Prof. Dr. med. Markus<br />
Schwaiger, Ärztlicher Direktor<br />
der TU München sowie Prof. Dr.-<br />
Ing. Sami Haddadin, Direktor<br />
„Munich School of Robotics and<br />
Machine Intelligence“ wohnten<br />
der festlichen Eröffnung ebenfalls<br />
bei, in einer Podiumsdiskussion<br />
diskutierten sie über „maximale<br />
Nahversorgung“. Die Kooperation<br />
mit dem Universitätsklinikum bedeutet<br />
<strong>für</strong> die Krankenhaus GmbH<br />
eine Ausweitung des Behandlungsspektrums.<br />
Mit dem großen<br />
Partner können auch komplexe<br />
Krankheiten behandelt, darüber<br />
hinaus Fortbildungen <strong>für</strong> ärztliches<br />
und pflegerisches Personal<br />
gemeinsam angeboten wer<strong>den</strong>.<br />
Ein Transfer der Ärzte von der<br />
Uniklink in die Krankenhaus GmbH<br />
ist jederzeit möglich — so ist die<br />
medizinische Versorgung im Landkreis<br />
<strong>für</strong> die Zukunft gesichert.<br />
Dr. Bertram Meier, designierter<br />
Bei der Podiumsdiskussion<br />
ging es um <strong>das</strong> Thema<br />
„maximale Nahversorgung“.<br />
Bischof des Bistums Augsburg<br />
und Christian Kopp, evangelischer<br />
Regionalbischof <strong>für</strong> München und<br />
Oberbayern hatten zuvor der Kapelle<br />
ihren feierlichen Segen gegeben,<br />
die nicht irgendwo im vierten<br />
Stock gebaut wurde, sondern<br />
direkt neben <strong>den</strong> Eingang – quasi<br />
in die Stadt hinein. Architekt <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Krankenhaus-Neubau waren<br />
im Übrigen Walter Koch und dessen<br />
Tochter Marion Wartner-Koch,<br />
die <strong>das</strong> Mammutprojekt in Rekordzeit<br />
realisiert haben.<br />
Über 1 000 Mitarbeiter<br />
beschäftigt<br />
Medizin und Pflege ändern sich,<br />
und die Krankenhaus GmbH sich<br />
mit: Mit dem Anspruch als „maximaler<br />
Nahversorger“ bietet<br />
sie nicht nur <strong>den</strong> Patienten eine<br />
wohnortnahe, medizinische Versorgung<br />
auf universitärem Niveau,<br />
sondern ist auch wichtiger<br />
Bestandteil zur Ausbildung und<br />
Gewinnung von Fachpersonal.<br />
Mittlerweile arbeiten über 1 000<br />
Menschen in <strong>den</strong> Krankenhäusern<br />
Weilheim und Schongau, womit<br />
die GmbH zu <strong>den</strong> größten Arbeitgebern<br />
der Region zählt. Passend<br />
zum Tag der offenen Tür am 25.<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> wird die Generalsanierung<br />
der Weilheimer Klinik komplett<br />
abgeschlossen sein. tis<br />
> > > KONTAKT<br />
Klinik Weilheim<br />
Johann-Baur-Straße 4<br />
82362 Weilheim<br />
Telefon: 0881 / 188-596 und -598<br />
Telefax: 0881 / 188-688<br />
E-Mail: info@kh-gmbh-ws.de<br />
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Hell, modern mit<br />
einigen Farbakzenten:<br />
Ein Blick in die<br />
neuen Aufenthaltsräume<br />
(links) sowie<br />
in einen der geräumigen<br />
OP-Säle.<br />
Neue Räumlichkeiten – modernste Technik<br />
Größer, komfortabler und lichtdurchflutet präsentieren sich die erweiterten<br />
und modernisierten Bereiche und Patientenzimmer, die<br />
allen Ansprüchen einer zukunftsorientierten Medizin und Pflege<br />
genügen. Hierzu zählen unter anderem:<br />
Eingangsbereich<br />
Kapelle<br />
Cafeteria<br />
Notaufnahme und Schockraum<br />
Herzkatheter und Radiologie<br />
Digitale Medienwand „Klettersteig 2.0“<br />
OP-Trakt<br />
Gastroenterologisches Zentrum und Endoskope<br />
IMC, Chest Pain Unit<br />
Intensivstation<br />
Station 8.1<br />
Station 2<br />
Station 3<br />
Aufnahmestation<br />
Station 4<br />
Station 5, Unfallchirurgie und Orthopädie,<br />
Station 6, Akutgeriatrie<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 25
Krankenhaus Weilheim öffnet seine Türen<br />
Ein Blick hinter<br />
die neuen Kulissen<br />
Samstag,<br />
25. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
von 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weilheim | Über 16 000 Patienten<br />
wer<strong>den</strong> in <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Krankenhäusern<br />
in Weilheim und Schongau<br />
jährlich versorgt. An 365<br />
Tagen – heuer sogar 366 – und<br />
24 Stun<strong>den</strong> ist die Krankenhaus<br />
GmbH <strong>für</strong> ihre Patienten da, egal<br />
ob im Notfall oder bei einer geplanten<br />
Operation.<br />
Hinter der optimalen medizinischen<br />
Versorgung stehen zahlreiche<br />
Teams, die nicht nur fachlich<br />
bestens ausgebildet sind, sondern<br />
allen voran in ihrer Zusammenarbeit<br />
harmonisieren. Grund<br />
genug, <strong>das</strong>s sich die einzelnen<br />
Mannschaften beim Tag der offenen<br />
Tür am Samstag, 25. <strong>April</strong><br />
<strong>2020</strong>, einer breiten Öffentlichkeit<br />
präsentieren und dabei eindrucksvoll<br />
zeigen, wer eigentlich<br />
der Hauptgrund <strong>für</strong> diese vollumfassende<br />
Versorgung ist. Da<br />
trifft es sich gut, <strong>das</strong>s im Rahmen<br />
dessen zusätzlich der Neubau<br />
des Weilheimer Krankenhauses<br />
besichtigt wer<strong>den</strong> kann. Im gesamten<br />
Zeitraum von 10 bis 16<br />
Uhr wer<strong>den</strong> Führungen durch die<br />
neue Klinik angeboten. Außerdem<br />
wer<strong>den</strong> interessierte Besucher<br />
sehen, wie Notfallpatienten<br />
im Schockraum versorgt wer<strong>den</strong>,<br />
wie ein Narkosearbeitsplatz aussieht<br />
und wie im OP gearbeitet<br />
wird.<br />
Innere Medizin<br />
Über 62 Betten, einschließlich<br />
einer nicht-invasiven Überwachungseinheit<br />
mit vier Monitorplätzen,<br />
verfügt die Klinik <strong>für</strong><br />
Innere Medizin unter der Leitung<br />
von Chefarzt Prof. Dr. Andreas<br />
Knez. Ein überdimensionales,<br />
begehbares Herzmodell wird sicherlich<br />
eines der Höhepunkte<br />
am Samstag, 25. <strong>April</strong>, zwischen<br />
10 und 16 Uhr sein. Es stellt <strong>den</strong><br />
anatomischen Aufbau des Organs<br />
dar, verdeutlicht, wie dieser<br />
Hohlmuskel <strong>den</strong> Blutkreislauf in<br />
Gang hält, zeigt aber auch krankhafte<br />
Veränderungen. Außerdem<br />
wird der Einsatz medizinischer<br />
Implantate wie Stents und künstlicher<br />
Herzklappen dargestellt<br />
sowie Gefäßumgehungen durch<br />
Bypasslegung aufgezeigt. Jede<br />
Menge Vorträge und Podiumsdiskussionen<br />
wer<strong>den</strong> darüber hinaus<br />
im Foyer stattfin<strong>den</strong>, ebenso<br />
wie Demonstrationen im Herzkatheterlabor,<br />
diverse Messungen<br />
und sogar ein Kasperltheater <strong>für</strong><br />
Kinder wird dabei sein.<br />
Notaufnahme<br />
Ein überdimensionales Herzmodell wird sicherlich einer der Höhepunkte<br />
sein am Tag der offenen Tür.<br />
Fotos: www.organmodelle.de<br />
Die Zentrale Notaufnahme wurde<br />
im Zuge der Generalsanierung<br />
ebenfalls erneuert und im Mai<br />
2019 eröffnet. Mit über 400 Quadratmetern<br />
ist sie heute mehr als<br />
doppelt so groß im Vergleich zur<br />
vormaligen. Kurze Wege, übersichtliche<br />
Raumstruktur inklusive<br />
attraktivem Anmelde- und Wartebereich.<br />
Beim diesjährigen Tag<br />
der offenen Tür wird <strong>das</strong> Team<br />
der Notaufnahme in Kooperation<br />
mit dem Bayerischen Roten<br />
Kreuz Simulationen von Notfällen<br />
vorführen. Dabei erleben Besucher,<br />
wie die Behandlungskette<br />
innerhalb des Schockraums aussieht<br />
und wie hier ein Rädchen<br />
ins andere greift.<br />
Gastroenterologisches<br />
Zentrum<br />
Die Gastroenterologie als großes<br />
Fach der Inneren Medizin hat eine<br />
lange Tradition und befasst sich<br />
mit Erkrankungen des Verdauungssystems<br />
von der Speiseröhre<br />
bis zum Darmausgang und bezieht<br />
sich auf Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse.<br />
Im Rahmen des<br />
Tages der offenen Tür wartet <strong>das</strong><br />
Team rund um Chefarzt Dr. Jochen<br />
Dresel neben Führungen durch die<br />
Räumlichkeiten auch mit einem<br />
Film über Endoskopie auf Interessierte.<br />
Anästhesie und<br />
Intensivmedizin<br />
In der Klinik <strong>für</strong> Anästhesie und<br />
Intensivmedizin wer<strong>den</strong> im Jahr<br />
rund 8000 Allgemeinnarkosen<br />
und Regionalanästhesien durchgeführt.<br />
Besonders auf die bedarfsgerechte<br />
Narkoseführung<br />
wird wertgelegt. Durch moderne<br />
Narkoseverfahren in Kombination<br />
Innere Medizin<br />
Gastroenterologisches Zentrum<br />
Anästhesie und Intensivmedizin<br />
Sonderveröffentlichung gder<br />
Unfallchirurgie und Orthopädie
mit Regionalanästhesien ist die<br />
Nebenwirkungsrate von Narkoseüberhängen,<br />
Übelkeit und Erbrechen<br />
weitgehend eliminiert.<br />
„Schlafen sie gut“, heißt es also<br />
beim Team der Anästhesie, welches<br />
dabei gut auf seine Patienten<br />
aufpasst. Verdeutlicht wird dies<br />
am 25. <strong>April</strong> mit der Veranschaulichung<br />
eines sogenannten „Blood<br />
Management System“.<br />
Unfallchirurgie und<br />
Orthopädie<br />
In der Klinik <strong>für</strong> Unfallchirurgie/<br />
Orthopädie wer<strong>den</strong> sämtliche Verletzungen<br />
des Bewegungsapparates<br />
behandelt. Stets <strong>das</strong> oberste<br />
Ziel: Die schnellstmögliche Wiederherstellung<br />
der Mobilität und<br />
Selbstständigkeit. Eines der Höhepunkte<br />
am Tag der offenen Tür<br />
wird sicherlich der mittlerweile<br />
weitum bekannte Mako, die Roboterarm-assistierte<br />
Operationstechnik<br />
bei Hüft- und Kniegelenkersatz-Operationen.<br />
Damit kann<br />
<strong>das</strong> OP-Team auf <strong>den</strong> Millimeter<br />
genau operieren, was Chefarzt<br />
Dr. Thomas Löffler in einem entsprechen<strong>den</strong><br />
Vortrag anschaulich<br />
verdeutlicht.<br />
Gefäßchirurgie<br />
Neueste minimalinvasive Techniken,<br />
durch die aufwendige Operationen<br />
mitunter ganz vermie<strong>den</strong><br />
oder wesentlich schonender<br />
gestaltet wer<strong>den</strong> können, sind<br />
längst an der Tagesordnung in der<br />
Klinik <strong>für</strong> Gefäß- und Endovaskularchirugie.<br />
Letztlich wird alles da<strong>für</strong><br />
unternommen, damit <strong>das</strong> Blut<br />
fließen kann. Chefarzt Dr. Peter<br />
Baumann wird einen interessanten<br />
Vortrag zum Thema halten.<br />
Allgemein- und<br />
Viszeralchirurgie<br />
Die Klinik <strong>für</strong> Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
bietet ein breites diagnostisches<br />
und therapeutisches<br />
Spektrum. Ebenso breitgefächert<br />
ist <strong>das</strong> Angebot, welches sich <strong>das</strong><br />
Team <strong>für</strong> <strong>den</strong> Tag der offenen Tür<br />
überlegt hat: Eine Rallye durch<br />
<strong>das</strong> Krankhaus – ganz im Sinne<br />
des geförderten interdisziplinären<br />
Ansatzes bei der Krankenhaus<br />
GmbH – in Kooperation mit der<br />
Unfallchirurgie. Zudem gibt es einen<br />
Informationsstand und einen<br />
Laparoskopie-Trainer zum sich<br />
Ausprobieren in der „Schlüsselloch-Chirurgie“.<br />
Darüber hinaus<br />
wird <strong>das</strong> so spannende Thema Robotermedizin<br />
in der Allgemeinchirurgie<br />
behandelt. Was ist möglich,<br />
was ist machbar?<br />
Akutgeriatrie<br />
Ältere Patienten sind beim Team<br />
der Akutgeriatrie in <strong>den</strong> besten<br />
Hän<strong>den</strong>. Die Akutgeriatrie als Teil<br />
der Altersmedizin richtet sich an<br />
Patienten, die akute Erkrankungen<br />
entwickelt haben und dadurch<br />
eingeschränkt sind in ihrer Selbsthilfefähigkeit<br />
und Mobilität. Damit<br />
jüngere Menschen sich in die Umstände<br />
hineinversetzen können,<br />
bietet <strong>das</strong> Akutgeriatrie-Team im<br />
Zuge des Tages der offenen Tür<br />
eine aufwendige Alterssimulation<br />
an. Die Pflegerobbe wartet auf<br />
neugierige Besucher und es gibt<br />
ganz praktische sowie alltägliche<br />
Tipps zur Wundversorgung im Alter.<br />
Wirbelsäulenchirurgie<br />
In der Wirbelsäulenchirurgie wird<br />
nahezu jede Operation mit dem<br />
Mikroskop durchgeführt. So können<br />
beispielsweise Patienten<br />
mit Bandscheibenvorfällen oder<br />
Spinalkanalstenosen rasch von<br />
Schmerzen befreit wer<strong>den</strong>. „Wann<br />
muss, wann kann operiert wer<strong>den</strong><br />
und wann lieber nicht?“, lautet<br />
der Titel des Vortrages von Chefarzt<br />
Dr. Florian Soldner.<br />
Teddyklinik<br />
Kinder können spielend leicht<br />
operieren, <strong>den</strong> Notarzt mit seinem<br />
Rettungswagen kennenlernen,<br />
<strong>das</strong> Kuscheltier – bitte mitbringen<br />
– in der Teddyklinik verarzten<br />
lassen, Blutdruck messen, im Magen<br />
nach Gummibärchen suchen<br />
oder <strong>den</strong> Teddy in der Radiologie<br />
durchleuchten. Dies und vieles<br />
mehr erwartet kleine und große<br />
Kinder am Tag der offenen Tür.<br />
Auf viele weitere Aktionen dürfen<br />
sich Besucher am Tag der<br />
Die Notaufnahme ist an bei<strong>den</strong> Standorten<br />
24 Stun<strong>den</strong> an 365 Tagen im Jahr <strong>für</strong> Sie da!<br />
Telefon Weilheim 0881 / 188-0<br />
Telefon Schongau 08861 / 215-0<br />
offenen Tür freuen: Führungen<br />
zum „Konzept der neuen Kapelle“,<br />
Gleichgewichtstraining in der<br />
Physiotherapie, Informationen<br />
und Tests zur so wichtigen Hygiene<br />
innerhalb und außerhalb des<br />
Krankenhauses. Schüler der Krankenpflegeschule<br />
wer<strong>den</strong> aufzeigen,<br />
welche unmittelbaren Auswirkungen<br />
Alkohol hat, zusätzlich<br />
haben sie Tests <strong>für</strong> Blutdruck, Puls<br />
und Sättigung dabei. Die Suchtberatung<br />
ist ebenso anwesend<br />
wie ein Informationsstand <strong>für</strong> gesunde<br />
Ernährung. Aromatherapie<br />
wird eine Rolle spielen — damit<br />
wird die Anwendung ätherischer<br />
Öle zur Linderung von Krankheiten<br />
oder zur Steigerung des<br />
Wohlbefin<strong>den</strong>s bezeichnet. Auch<br />
externe Partner der Krankenhaus<br />
GmbH wer<strong>den</strong> mit von der Tagder-offenen-Tür-Partie<br />
sein wie<br />
etwa die Seelsorge oder auch die<br />
Bergwacht. Notärzte zeigen hautnah<br />
wie Einsätze ablaufen und<br />
die Hundestaffel vom Bayerischen<br />
Roten Kreuz hat ihre vierbeinigen<br />
Lebensretter dabei. Abgerundet<br />
wird der Tag der offenen Tür von<br />
einem umfangreichen kulinarischen<br />
Angebot.<br />
tis<br />
Kunst und Kirche, Kennenlernen der künstlerischen Akzente in der neuen<br />
Krankenhauskapelle — im Gespräch mit Seelsorgern und Künstlern.<br />
> > > INFORMATION<br />
Gefäßchirurgie<br />
Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
Akutgeriatrie<br />
Alle Informationen rund um<br />
<strong>den</strong> Tag der offenen Tür am<br />
25. <strong>April</strong> <strong>2020</strong> in Weilheim<br />
inklusive Programm, Zeitplan<br />
und Attraktionen hält<br />
zeitnah die Internetseite<br />
der Krankenhaus<br />
GmbH bereit: www.<br />
meinkrankenhaus2030.de<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 27
Weißer Ring – Lotsen im Hilfenetz<br />
„Wer bleibt<br />
dann beim Opfer?“<br />
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etc.)<br />
Weilheim-Schongau | Seit 1987 hat<br />
der Weiße Ring Weilheim-Schongau<br />
rund 180 000 Euro an Kriminalitätsopfer<br />
ausgezahlt, in dieser<br />
Zeit insgesamt 1 260 Menschen aktiv<br />
unterstützt. Durchaus beeindruckende<br />
Zahlen, <strong>den</strong>noch stellt Lorenz<br />
Haser, Leiter der Außenstelle<br />
Weilheim, fest: „Viele haben noch<br />
eine Barriere im Kopf, schämen<br />
sich womöglich sogar.“ Dabei sei<br />
dem Verein laut Haser besonders<br />
wichtig, <strong>das</strong>s Opfer und deren soziales<br />
Umfeld absolutes Vertrauen<br />
in die Arbeit des Weißen Ringes<br />
haben. Durch Gespräche ein wenig<br />
Kraft und Lebensmut zurückgeben<br />
oder auch mal ganz profan die<br />
Angst vor etwaigen Kosten nehmen<br />
– zwei der Ziele in der unmittelbaren<br />
Arbeit des Vereins. Der Weiße<br />
Ring wurde 1976 in Deutschland<br />
unter anderem vom damaligen<br />
Fernsehjournalisten Eduard Zimmermann,<br />
bekannt als Ideengeber<br />
von Aktenzeichen XY, gegründet.<br />
Analog zu <strong>den</strong> Bundesländern gibt<br />
es beim deutschlandweit organisierten<br />
Verein insgesamt 18 Landesverbände,<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
und Bayern sind jeweils unterteilt.<br />
In 420 Außenstellen engagieren<br />
sich rund 3 000 Ehrenamtliche bei<br />
der einzigen bundesweit tätigen<br />
Organisation der Opferhilfe. Der<br />
Weiße Ring ist unabhängig von<br />
staatlicher Finanzierung, generiert<br />
seine Gelder durch Mitgliedsbeiträge,<br />
Spen<strong>den</strong> und Vermächtnisse.<br />
Etwa 50 000 Mitglieder sind es in<br />
ganz Deutschland, der Mitgliedsbeitrag<br />
beläuft sich regulär auf<br />
durchaus überschaubare 2,50 Euro<br />
pro Monat.<br />
Zu wenig Beachtung<br />
<strong>für</strong> die Opfer<br />
Immer noch nehmen relativ wenige<br />
die Hilfe des Weißen Ringes in<br />
Anspruch, weiß Lorenz Haser, der<br />
nahezu seine gesamte berufliche<br />
Laufbahn bei der Kripo verbrachte.<br />
Übrigens ein Hauptgrund, warum<br />
sich Haser seit Mitte der Neunzigerjahre<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Weißen Ring<br />
engagiert. Aus Dienstgrün<strong>den</strong><br />
musste er von Haus aus neutral<br />
und objektiv bleiben, viel zu wenig<br />
Beachtung wurde seiner Meinung<br />
nach <strong>den</strong> Geschädigten geschenkt.<br />
„Wenn alle <strong>den</strong> Täter jagen, wer<br />
bleibt dann beim Opfer?“ Seit über<br />
25 Jahren – mit kurzer Unterbrechung<br />
– ist er Außenstellenleiter,<br />
seit 1996 Bundesdelegierter und<br />
viele Jahre bereits Seminarleiter<br />
sowie Referent in der Aus- und<br />
Weiterbildung.<br />
Will sich jemand ehrenamtlich<br />
beim Weißen Ring einbringen,<br />
muss er zunächst mindestens ein<br />
halbes Jahr im Zuge des sogenannten<br />
„Mentorensystems“ absolvieren:<br />
An <strong>den</strong> monatlichen Besprechungen<br />
teilnehmen sowie drei<br />
Opferfälle begleiten. „So können<br />
sowohl die Interessenten als auch<br />
wir abschätzen, ob es überhaupt<br />
etwas <strong>für</strong> jeman<strong>den</strong> ist“, spricht<br />
Lorenz Haser ganz offen darüber,<br />
<strong>das</strong>s nicht jeder <strong>für</strong> die ehrenvolle<br />
Tätigkeit gemacht sei, spielen<br />
Leid und tragische Schicksale doch<br />
eine zentrale Rolle. Im Anschluss<br />
geht es über ein Wochenende<br />
zum Grundseminar und später<br />
nochmal zu einem Wochenend-<br />
Ausbildungsseminar – beides <strong>für</strong><br />
die ehrenamtliche Mitarbeit beim<br />
Weißen Ring verpflichtend. Die<br />
danach folgen<strong>den</strong> Weiterbildungsseminare<br />
zu unterschiedlichsten<br />
Themen sind schließlich freiwillig.<br />
„Ich ermuntere unsere zehn Mitarbeiter<br />
immer, die Seminare zu<br />
besuchen.“ Opferarbeit, interkulturelle<br />
Kompetenz, Cybermobbing,<br />
Stalking, sexueller Missbrauch von<br />
Kindern oder häusliche Gewalt,<br />
um nur ein paar Titel zu nennen.<br />
„Die Ausbildung ist sehr professionell“,<br />
verspricht Lorenz Haser.<br />
Noch dazu wer<strong>den</strong> anfallende Kosten<br />
selbstverständlich direkt vom<br />
Weißen Ring übernommen.<br />
Unterstützung<br />
auch finanziell<br />
Der Zweck und die Ziele des Weißen<br />
Ringes sind unter anderem<br />
28 | <strong>altlandkreis</strong>
die unmittelbare Hilfe <strong>für</strong> Kriminalitätsopfer<br />
sowie die Kriminalitätsprävention<br />
und Unterstützung<br />
von Projekten der Scha<strong>den</strong>swiedergutmachung<br />
beziehungsweise<br />
des Täter-Opfer-Ausgleichs:<br />
Von menschlichem Beistand und<br />
persönlicher Beratung über Begleitung<br />
zu Terminen bei Polizei,<br />
Staatsanwaltschaft oder Gericht<br />
bis zu Hilfestellung im Umgang<br />
mit Behör<strong>den</strong> und Vermittlung<br />
von Hilfen anderer Organisationen.<br />
Außerdem gewähren sie<br />
Hilfeschecks <strong>für</strong> eine <strong>für</strong> <strong>das</strong> Opfer<br />
jeweils frei wählbare anwaltliche<br />
beziehungsweise psychotraumatologische<br />
Erstberatung und <strong>für</strong><br />
rechtsmedizinische Untersuchungen.<br />
„Bei akuten Notlagen kann<br />
jede Außenstelle Soforthilfen bis<br />
300 Euro vergeben“, erklärt Lorenz<br />
Haser. Die Opferhilfe kann<br />
aber durchaus auch mal mehrere<br />
tausend Euro betragen, en, wenn die<br />
Überwindung tatbedingter<br />
Notlagen dies erfordert. ert. Materielle<br />
Hilfen vom Weißen<br />
Ring setzen jedoch eine<br />
Bedürftigkeit des Opfers<br />
voraus. Scha<strong>den</strong>sersatz-<br />
oder Schmerzensgeldzahlungen<br />
können<br />
indes nicht erbracht<br />
wer<strong>den</strong>. Darüber hinaus<br />
kann bei schweren en<br />
Sexualdelikten, insbesondere<br />
an Kindern, n,<br />
sowie bei versuchten en<br />
oder vollendeten Tötungsdelikten<br />
<strong>für</strong> Opfer<br />
und Angehörige<br />
Erholungsmaßnahmen<br />
Lorenz Haser (2.v.r.) und die Ehrenamtlichen<br />
des Weißen Ringes<br />
Weilheim-Schongau bei einem ihrer<br />
monatlichen Treffen.<br />
gewährt wer<strong>den</strong>. Einem Kind,<br />
Opfer von schwerstem sexuellen<br />
Missbrauchs, wurde beispielsweise<br />
neben psychologischen Maßnahmen<br />
ein neues Kinderzimmer<br />
bezahlt. „Wie hätte <strong>das</strong> Kind in<br />
dem Bett weiterschlafen sollen,<br />
in dem diese scheußlichen Taten<br />
passiert sind?“<br />
Unter 116 - 006 ist ein bundesweites<br />
Opfertelefon eingerichtet,<br />
außerdem gibt es eine Online-<br />
Beratung (www.weisser-ring.de),<br />
besonders <strong>für</strong> diejenigen, die gerne<br />
anonym bleiben möchten. Ansonsten<br />
könne man sich natürlich<br />
jederzeit direkt an die jeweiligen<br />
Außenstellen wen<strong>den</strong>. „Wir sind<br />
immer auf der Seite des Opfers“,<br />
macht Lorenz Haser allen Betroffenen<br />
Mut, sich Hilfe einzuholen.<br />
„Solange uns ein Opfer braucht,<br />
begleiten wir es“, spricht Haser<br />
beim Weißen Ring ganz bewusst<br />
von <strong>den</strong> Lotsen im Hilfenetz.<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 29
Andrea und Peter Bierbrauer feiern 25-Jähriges<br />
Eine Fahrschule <strong>für</strong><br />
alle Fahrzeugklassen<br />
Altenstadt | Vor 25 Jahren hat<br />
Andrea Bierbrauer ihre gleichnamige<br />
Fahrschule in Altenstadt<br />
gegründet. „In einer Zeit, in der<br />
noch niemand <strong>für</strong> eine Frau arbeiten<br />
wollte“, sagt sie rückblickend<br />
mit einem Augenzwinkern. Doch<br />
warum händeringend nach einer<br />
tatkräftigen Unterstützung suchen,<br />
wenn diese in der eigenen Familie<br />
vorzufin<strong>den</strong> ist. Im Jahr 2000 steigt<br />
Ehemann Peter Bierbrauer in die<br />
Fahrschule an der Alten Bahnhofstraße<br />
ein. Heute führen die bei<strong>den</strong><br />
Quereinsteiger – Andrea hat<br />
Andrea und Peter Bierbrauer zwischen ihren Fahrschulautos am Hauptsitz<br />
in Altenstadt, wo die bei<strong>den</strong> auch privat zuhause sind.<br />
Diplom-Betriebswirtschaft studiert<br />
und als Controllerin gearbeitet,<br />
Peter war Ergotherapeut – ihre<br />
jeweils eigene Fahrschule. Die von<br />
Peter Bierbrauer (0157 / 53693880)<br />
ist spezialisiert auf Lkw, Traktoren<br />
und Autos. Die von Andrea Bierbrauer<br />
(0171 / 7494157) auf Autos<br />
und Motorräder. Gemeinsam unterrichten<br />
sie in Theorie und Praxis<br />
rund 100 Schüler pro Jahr, von<br />
<strong>den</strong>en die meisten aus unmittelbarer<br />
Region kommen. Lechbruck,<br />
Denklingen und Schongau ist grob<br />
betrachtet <strong>das</strong> Einzugsgrenzgebiet<br />
der mit Citroen-Autos bekannten<br />
Fahrschule. Wichtig an dieser<br />
Stelle: Neben dem Unterrichtsraum<br />
am Hauptsitz in Altenstadt<br />
gibt es mit Burggen und Schongau<br />
zwei weitere Stationen, an <strong>den</strong>en<br />
regelmäßig die Theorie geschult<br />
wird. „Kurze Wege sind unabdingbar,<br />
weil der Mensch immer<br />
bequemer wird“, sagt Peter Bierbrauer.<br />
Dass in der heutigen Zeit<br />
noch ein Schüler aus Schongau<br />
mit dem Fahrrad zum Unterricht<br />
nach Altenstadt hochkommen<br />
würde, sei nahezu un<strong>den</strong>kbar.<br />
Smartphone wichtiger<br />
als Fahrstunde?<br />
Überhaupt hat sich <strong>das</strong> Bild des<br />
durchschnittlichen Fahrschülers<br />
stark gewandelt die vergangenen<br />
Jahre. Vorkenntnisse in Sachen<br />
Autofahren haben immer weniger.<br />
Selbst <strong>das</strong> Lenken des Fahr-<br />
ab0,91<br />
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Wohlfühlen<br />
ist einfach.<br />
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Armin Haf<br />
„gegr. 2001“<br />
zeugs sei <strong>für</strong> viele eine große Herausforderung.<br />
„Einerseits, weil die<br />
jungen Leute mehr am PC sitzen<br />
und weniger rausgehen“, meint<br />
Andrea Bierbrauer. Andererseits,<br />
weil auch die Eltern immer weniger<br />
Risiko eingehen, ihren Heranwachsen<strong>den</strong><br />
<strong>das</strong> Autofahren auf<br />
abgelegenen Strecken beizubringen.<br />
Darüber hinaus fehlt es <strong>den</strong><br />
jungen Männern und Frauen häufig<br />
an der Begeisterung <strong>für</strong>s Autofahren.<br />
Stattdessen wird viel lieber<br />
und unmittelbar vor der Fahrstunde<br />
noch schnell ein Foto mit<br />
dem Smartphone <strong>für</strong> Social Media<br />
geknipst, um sich direkt nach<br />
der Fahrstunde gleich wieder ans<br />
Handy zu hängen. Trotzdem haben<br />
Peter und Andrea Bierbrauer<br />
noch immer großen Spaß an ihrer<br />
abwechslungsreichen und verantwortungsvollen<br />
Tätigkeit. „Allein<br />
deshalb, weil wir gern in Kontakt<br />
mit jungen Leuten sind, <strong>den</strong><br />
Trend der Jugend immer hautnah<br />
mitbekommen und so auch ein<br />
Stück weit selbst jung bleiben.“<br />
Außerdem wird es nie langweilig<br />
draußen auf <strong>den</strong> Straßen. „Man<br />
muss immer hochkonzentriert<br />
sein, um rechtzeitig eingreifen<br />
zu können.“ Bedauerlicherweise<br />
nicht nur aufgrund möglicher<br />
Fehler des jeweiligen Schülers.<br />
Probleme bereiten viel zu häufig<br />
rücksichtslose Verkehrsteilnehmer<br />
drumherum. „Es ist schon auffallend,<br />
<strong>das</strong>s die Fahrschulaufschrift<br />
auf viele Autofahrer wirkt wie ein<br />
rotes Tuch“, sagt Peter Bierbrauer.<br />
Viel zu dichtes Auffahren, aber<br />
auch zum Teil kriminelle Überholmanöver,<br />
wohlgemerkt innerorts.<br />
„Und eben auch dann, wenn man<br />
bereits die maximal erlaubten 50<br />
Stun<strong>den</strong>kilometer fährt.“<br />
Unfallfrei und personelle<br />
Veränderung<br />
Umso beachtlicher ist, <strong>das</strong>s sowohl<br />
Peter als auch Andrea Bierbrauer<br />
in all <strong>den</strong> 25 Jahren noch<br />
nie ein schlimmerer Unfall passiert<br />
ist. Dass dies auch die kommen<strong>den</strong><br />
Jahre so bleibt, ist der<br />
große Jubiläums-Wunsch, <strong>den</strong> die<br />
bei<strong>den</strong> fleißigen, bo<strong>den</strong>ständigen<br />
Fahrlehrer aus Altenstadt haben.<br />
Und zwar auch dann, wenn sich<br />
in Sachen Arbeitsaufteilung etwas<br />
verändern wird die kommen<strong>den</strong><br />
Wochen und Monate. Peter<br />
Bierbrauer, 66 Jahre alt, wird in<br />
Zukunft etwas kürzertreten, nicht<br />
mehr über die volle Distanz unterrichten.<br />
„Da<strong>für</strong> haben wir mit<br />
Marc Lodes einen Fahrlehrer in<br />
Vollzeit angestellt“, sagt Andrea<br />
Bierbrauer, seit kurzem 56 Jahre<br />
alt und noch voller Tatendrang,<br />
ihre am 1. Januar 1995 aufgemachte<br />
Fahrschule (www.fahrschulebierbrauer.de)<br />
so erfolgreich weiterzuführen<br />
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Theorie am Flachbildschirm: hi So geht Fahrschulunterricht Fh hl iht heute.<br />
32 | <strong>altlandkreis</strong>
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So entsteht die bayerische Traditionswurst<br />
Die Weißwurst,<br />
eine Schau!<br />
Prem | Im „Bayerischen Weißwurst-<br />
Stadl“ in Prem füllt der Metzgermeister<br />
mit Bedacht <strong>das</strong> Brät in <strong>den</strong><br />
Tischwurstfüller. Der Schweinesaitling<br />
liegt schon bereit, um die<br />
Wurstmasse dort hinein zu pressen<br />
und schon wenige Augenblicke<br />
später erkennt man, <strong>das</strong>s hier etwas<br />
Besonderes entsteht.<br />
Genau so, wie es am Faschingssonntag<br />
des Jahres 1857 der Münchner<br />
Wirt tat, dem die Erfindung<br />
der Weißwurst nachgesagt wird.<br />
Er wollte wohl <strong>für</strong> seine hungrigen<br />
Gäste Bratwürste zubereiten,<br />
stellte aber fest, <strong>das</strong>s er keinen<br />
Schafsdarm mehr hatte, um <strong>das</strong><br />
Wurstbrät abzufüllen. Daher griff<br />
er kurzerhand zu einem Schweinesaitling.<br />
Er <strong>für</strong>chtete aber zu Recht,<br />
<strong>das</strong>s<br />
die<br />
zarte Haut beim<br />
Braten<br />
platzen könne und brühte sie<br />
statt-<br />
ttdessen<br />
en auf. Seine Gäste staunten<br />
nicht schlecht, ob des leckeren<br />
Geschmacks der neu erfun<strong>den</strong>en<br />
Wurstsorte.<br />
Tatsächlich ist die Weißwurst eine<br />
Weiterentwicklung der Kalbsbratwurst,<br />
die auf <strong>das</strong> 19. Jahrhundert<br />
zurückgeht, als die Schweinehaltung<br />
auch in Bayern Einzug hielt.<br />
Die Metzger experimentierten und<br />
suchten nach neuen Rezepturen.<br />
Schließlich ergänzten sie die Zubereitung<br />
der Kalbsbratwurst um<br />
Rückenspeck vom Schwein und<br />
gekochter Schweineschwarte. Seitdem<br />
verleihen einige Gewürze,<br />
vor allem die Petersilie, der bayerischen<br />
Weißwurst ihren unnachahmlichen<br />
Geschmack.<br />
Schon fast in die Anfangszeiten der<br />
Weißwurst reicht auch die Tradition<br />
des Metzgerhandwerks<br />
er<br />
in Prem<br />
Handwerkskunst k zum Anschauen:<br />
Wie aus Brät und Wurstpelle die<br />
beliebte Weißwurst „Münchner<br />
Art“ hergestellt wird.<br />
am Lech zurück. 1888 wurde die<br />
Dorfmetzgerei gegründet und ist<br />
heute in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> der vierten<br />
Generation. Der Inhaber, Metzgermeister<br />
und Betriebswirt, Siegfried<br />
Eberle, hat sich neben seiner<br />
Metzgerei dem Weißwurstmachen<br />
verschrieben.<br />
„Eigentlich ic<br />
ist es ein<br />
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34 | <strong>altlandkreis</strong>
Frischer geht es nicht – von der Produktion wandern die Weißwürste<br />
direkt ins sie<strong>den</strong>de Wasser.<br />
Hobby von mir, <strong>das</strong> ich schon lange<br />
mit mir rumgetragen habe“, erklärt<br />
Siegfried Eberle. „Weißwurst machen<br />
und <strong>das</strong> gemütliche Beisammensein,<br />
<strong>den</strong> Gastgeber mimen –<br />
<strong>das</strong> ist eine Rolle, in die ich schon<br />
immer mal schlüpfen wollte“, lacht<br />
Eberle, dem man je<strong>den</strong> Freitag ab<br />
10 Uhr beim Weißwurstmachen<br />
über die Schulter schauen darf.<br />
Da<strong>für</strong> erbaute er einen eigenen<br />
„Bayerischen Weißwurst-Stadl“<br />
in seinem Hof, direkt hinter der<br />
Metzgerei. In der Stube, die durch<br />
<strong>das</strong> Interieur aus Holz eine urige,<br />
gemütliche Atmosphäre erhält, beobachten<br />
die Gäste <strong>den</strong> Meister bei<br />
seiner Arbeit in der Wurstküche.<br />
Wie <strong>für</strong> seine Weißwurst Münchner<br />
Art <strong>das</strong> Brät in die Pelle gelangt,<br />
mit welchen Arbeitsschritten <strong>das</strong><br />
beliebte Schmankerl entsteht und<br />
wie es im sie<strong>den</strong><strong>den</strong> Wasser seiner<br />
Vollendung entgegengart, erlebt<br />
man hier hautnah mit. Natürlich<br />
wer<strong>den</strong> die Köstlichkeiten gleich<br />
vor Ort ganz frisch und traditionell<br />
mit süßem Senf, mit Laugenbrezeln<br />
und einem Weißbier serviert.<br />
Bekanntheitsgrad dank<br />
Münchner Oktoberfest<br />
Auch wenn die bayerische Landeshauptstadt<br />
als Geburtsort der<br />
Weißwurst gilt, ist sie im gesamten<br />
bayerischen Raum und weit darüber<br />
hinaus als zweites Frühstück<br />
oder Brotzeit beliebt; obwohl ihre<br />
Ursprünge schon ins 14. Jahrhundert<br />
zurückreichen. In französischen<br />
Kochbüchern aus dem Beginn<br />
des 19. Jahrhunderts ist von<br />
weißen Würsten „Boudin Blanc“<br />
die Rede, die wohl auch auf Kalbsfleischbasis<br />
produziert wor<strong>den</strong><br />
sind. Der Historiker Richard Bauer,<br />
der <strong>das</strong> Münchner Stadtarchiv von<br />
1981 bis 2008 leitete, ist sogar der<br />
Meinung, <strong>das</strong>s es die Weißwurst<br />
Traditionell ist <strong>das</strong> Weißwurstfrühstück eine gesellige Angelegenheit.<br />
schon früher gab. So berichtet er<br />
von einer Maibockwurst. Auf einem<br />
Stich fand er die Darstellung der<br />
besagten Wurst, die 1814 „gezuzelt“<br />
wurde. Außerdem verweist er auf<br />
einen Eintrag in einem alten Metzgerhandbuch.<br />
Dort ist davon die<br />
Rede, <strong>das</strong>s die Weißwurst <strong>das</strong>selbe<br />
wäre wie die Maibockwurst, nur<br />
weniger scharf gewürzt und mit<br />
einem geringeren Anteil Schweinefleisch.<br />
Im Jahr 2004 wollte die Schutzgemeinschaft<br />
Münchner Weißwurst<br />
die „Original Münchner Weißwurst“<br />
als Herkunftsbezeichnung schützen<br />
lassen. Dieser Antrag wurde 2009<br />
vom Bundespatentgericht abgelehnt.<br />
In letzter Instanz begründete<br />
<strong>das</strong> Gericht seine Entscheidung<br />
damit, <strong>das</strong>s Münchner Weißwürste<br />
seit Jahrzehnten mengenmäßig<br />
überwiegend aus anderen Regionen<br />
Bayerns und nicht aus der Landeshauptstadt<br />
stammten.<br />
Über die Region hinaus bekannt<br />
wurde die Weißwurst durch<br />
Brauchtumsfeste wie <strong>das</strong> Oktoberfest<br />
oder <strong>den</strong> Münchner Fasching,<br />
bevor sie ihren Siegeszug durch die<br />
Republik antrat.<br />
Die Weißwurst darf <strong>das</strong><br />
12-Uhr-Läuten nicht hören<br />
Die Empfehlung, die besagt, <strong>das</strong>s<br />
die Weißwurst am Vormittag zum<br />
Frühstück oder zur Brotzeit zu essen<br />
sei, stammt aus frühen Jahren.<br />
Damals hatten die Metzgereien und<br />
Gaststätten noch keine Kühltechnik<br />
und verkauften die Würste direkt<br />
nach der Herstellung an ihre Kundschaft.<br />
Zu einer gepflegten Brotzeit gehören<br />
ein Paar Weißwürste, süßer<br />
Senf, Laugenbrezel und ein Weißbier.<br />
Bei der Weißwurst wird der<br />
Darm nicht mitgegessen. Daher<br />
wird die Wurst traditionell „gezuzelt“,<br />
also mit der Hand gefasst und<br />
mit <strong>den</strong> Zähnen aus der Haut gezogen.<br />
Man darf sie aber auch mit<br />
Messer und Gabel längs halbieren<br />
und portionieren.<br />
hun<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 35<br />
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Leben wie im Jahre 1558<br />
„Man muss sich halt<br />
warm anziehen“<br />
Wessobrunn | Es war Liebe auf<br />
<strong>den</strong> ersten Blick. Eine schicksalhafte<br />
Begegnung, an die sich Brigitte<br />
Mitschke noch heute genau<br />
erinnert. Vor bald 60 Jahren fand<br />
die damals 30-jährige Gymnastiklehrerin<br />
und Masseurin mit ihrem<br />
Mann Wilhelm zusammen<br />
ihr Traumhaus. Dem damaligen<br />
Zeitgeist entsprach ihr Traum aber<br />
nicht. In <strong>den</strong> 1960er Jahren wollten<br />
fast alle „modern“ bauen. Es begann<br />
die Zeit, in der alte Bausubstanz<br />
ersetzt wurde. Bausubstanz,<br />
die über Jahrhunderte weitgehend<br />
unverändert Lebensraum von Generationen<br />
gewesen war und die<br />
Dörfer geprägt hatte. Ersetzt durch<br />
Standardbauten, die sich kaum<br />
mehr unterschie<strong>den</strong> von <strong>den</strong>en in<br />
anderen Regionen. „Zeitgemäße“<br />
Wohnräume mit Normmaßen, deren<br />
Einhaltung die Baubehör<strong>den</strong><br />
überwachten. Mit höheren Deckenhöhen.<br />
Mit Türen, bei <strong>den</strong>en man<br />
nicht <strong>den</strong> Kopf einziehen musste.<br />
Mit großen Fenstern, viel Licht.<br />
Mit Annehmlichkeiten durch neue<br />
Wasser- und Strominstallation. Mit<br />
angenehmer Wärme in allen Räumen.<br />
Mit Beton statt Holz aus <strong>den</strong><br />
umliegen<strong>den</strong> Wäldern. Mit soli<strong>den</strong><br />
Fundamenten und großen Kellerräumen.<br />
Das „alte Glump“ hatte<br />
<strong>für</strong> die meisten keinen Wert mehr.<br />
Wer es sich leisten konnte, riss ab<br />
oder baute um.<br />
Die Mitschkes hatten einen völlig<br />
anderen Traum. Sie suchten 1960<br />
genau <strong>das</strong>, was andere verschmähten:<br />
ein altes Haus. Eines mit Charakter.<br />
Dem man seine Geschichte<br />
ruhig ansehen durfte. So schauten<br />
Wohlfühl-Umgebung seit bald 60 Jahren: Jh die heute 89-jährige Brigitte<br />
i<br />
Mitschke in ihrer historischen Stube mit Kassettendecke.<br />
sie sich am zweiten Advent 1960<br />
auch in der Gemeinde Haid um,<br />
heute Ortsteil von Wessobrunn. Ihr<br />
Spaziergang über die damals nur<br />
aufgekieste und schlaglochreiche<br />
Hauptstraße führte sie an der – an<br />
sich unscheinbaren – Stallseite eines<br />
Bauernhauses vorbei, <strong>das</strong> sie<br />
irgendwie anzog. Die Mistlege war<br />
fast leer, es scharrten nur einzelne<br />
Hühner herum, bemerkte Wilhelm<br />
Mitschke. War <strong>das</strong> Haus aufgelassen,<br />
unbewohnt? Ihrem Gefühl<br />
folgend, gingen sie um <strong>das</strong> Haus<br />
herum.<br />
Das älteste<br />
Haus Haids<br />
Auf der Wohnhausseite die erste<br />
Überraschung: Eine Hauswand aus<br />
Baumstämmen – ein offensichtlich<br />
uralter Blockbau aus Rundhölzern.<br />
Sie stan<strong>den</strong> vor dem ältesten<br />
noch erhaltenen Haus des Dorfs,<br />
Hausname „beim Brender“. Die<br />
Rundhölzer stammen, wie spätere<br />
Untersuchungen belegen, aus<br />
dem Jahr 1558. Die zweite Überraschung:<br />
Das Haus war doch bewohnt.<br />
Aber der Eigentümer, der<br />
„Brender Ferdl“, sagte gastfreundlich<br />
zu ihnen: „Wenn sie sich <strong>für</strong><br />
sowas interessieren, müssen sie<br />
schon reinkommen. Hier gibt es<br />
Sachen, die sie sonst nirgends zu<br />
sehen bekommen.“ Da hatte er<br />
Recht. Als er sie durch die niedrige<br />
Tür in die kleine Stube auf der<br />
Südseite führte, waren die Mitschkes<br />
sofort fasziniert. Eine alte, gut<br />
erhaltene Kassettendecke aus Holz.<br />
Alte, kleine Fenster mit Scheiben<br />
aus mundgeblasenem Glas. Ein<br />
Raum mit besonderer Atmosphäre.<br />
Auch wenn man ihm und dem<br />
36 | <strong>altlandkreis</strong>
Die alten Fensterscheiben der<br />
Stube sind aus mundgeblasenem<br />
Glas. Außen können Winterfenster<br />
vorgesetzt wer<strong>den</strong>.<br />
ganzen Haus durchaus ansah,<br />
<strong>das</strong>s schon viele Generationen<br />
hier gewohnt hatten. Der historische<br />
Blockbau war im Laufe der<br />
Jahrhunderte durch Tuffstein nach<br />
Nor<strong>den</strong> erweitert wor<strong>den</strong>. In einer<br />
Rauchküche im Hausgang war auf<br />
offenem Feuer gekocht wor<strong>den</strong>,<br />
wie rauchgeschwärzte Balken belegten.<br />
In ein kleines, außen liegendes<br />
Kellergewölbe führte von<br />
innen eine steile Ziegeltreppe.<br />
Beeindruckt von der Begegnung<br />
fuhr <strong>das</strong> Paar nach München zurück.<br />
Am nächsten Wochenende<br />
zog es die bei<strong>den</strong> wieder nach<br />
Haid. Und schon kam die dritte<br />
Überraschung. „Das Haus könnten<br />
sie haben“, sagte der Brender<br />
Ferdl. Er war dabei, an <strong>den</strong> Ortsrand<br />
auszusiedeln. Hatte dort ein<br />
paar Jahre vorher <strong>das</strong> Ökonomiegebäude<br />
erstellt und plante nun,<br />
ein Wohnhaus anzubauen. „Sie<br />
müssen aber ein Jahr warten, bis<br />
<strong>das</strong> neue Haus fertig ist.“ Warten<br />
war kein Problem. Wilhelm Mitschke,<br />
der in ganz Bayern Lehrer<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Musikunterricht fortbildete,<br />
war ohnehin viel unterwegs.<br />
Mündlich und per Handschlag<br />
wurde der Hauskauf vereinbart.<br />
Daran hielt sich der Brender Ferdl<br />
auch, als ein anderer Interessent<br />
kurz danach mehr bieten wollte.<br />
Ein einmal gegebenes Wort galt<br />
<strong>für</strong> ihn. Erst Monate später, im Juni<br />
1961, wurde der Hauskauf auch notariell<br />
verbrieft.<br />
Als Bekannte von dem Unterfangen<br />
erfuhren, schüttelten sie <strong>den</strong><br />
Kopf. „Wer zu viel Geld hat und ist<br />
dumm, kauft ein altes Haus und<br />
baut es um!“ kriegte <strong>das</strong> Paar zu<br />
hören. Und auch im Dorf wunderte<br />
man sich über die bei<strong>den</strong> „total<br />
Verrückten“. Später gestan<strong>den</strong><br />
alle ein, was die Mitschkes schon<br />
von Anfang an empfun<strong>den</strong> hatten:<br />
„Das ist ein Haus, in dem man sich<br />
wohlfühlen kann.“<br />
Alte Bausubstanz als<br />
Herausforderung<br />
Mit dem imposanten Blockbau aus Rundhölzern aus dem Jahr 1558 ist<br />
<strong>das</strong> Anwesen „beim Brender“ <strong>das</strong> älteste Haus in Haid.<br />
Bis es aber soweit war, wurde zunächst<br />
einmal die Begeisterung<br />
des Paares <strong>für</strong> <strong>das</strong> charaktervolle<br />
Haus über Jahre auf die Probe gestellt.<br />
Es galt, zum Teil erhebliche<br />
Schä<strong>den</strong> zu reparieren oder über<br />
nötige Veränderungen zu entschei<strong>den</strong>.<br />
Immer mit dem Gedanken,<br />
die Atmosphäre des Hauses und<br />
die historische Bausubstanz soweit<br />
zu erhalten, wie nur möglich.<br />
Fundamente im heute üblichen<br />
Sinne hatte <strong>das</strong> Haus nicht. Zum<br />
Hausbau waren lediglich schmale<br />
Gräben ausgehoben und mit Feldsteinen<br />
gefüllt wor<strong>den</strong>, auf <strong>den</strong>en<br />
die Wände aus Holz oder Tuffstein<br />
aufsetzten. Mal mussten Wände<br />
unterfangen, mal marode und direkt<br />
auf Erde liegende Holzbö<strong>den</strong><br />
ausgetauscht, mal Zwischenwände<br />
entfernt oder repariert wer<strong>den</strong>. In<br />
<strong>den</strong> ehemaligen Stallbereich hinein<br />
wurde die Wohnung erweitert<br />
und eine kleine Küche mit Wamsler-Herd<br />
gebaut. Wie frühere Bewohner<br />
im Haus gelebt hatten, war<br />
hautnah zu spüren. „Im Winter war<br />
es mal so kalt, <strong>das</strong>s die Schneereste<br />
auf einer kleinen Fichte, die uns<br />
ein netter Nachbar als Christbaum<br />
vor die Tür gestellt und die ich ins<br />
Haus geholt hatte, am nächsten<br />
Morgen noch immer vorhan<strong>den</strong><br />
waren“, erinnert sich Brigitte Mitschke.<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt meisterte<br />
<strong>das</strong> Paar damals – gut beraten vom<br />
alten ortsansässigen Zimmermann<br />
Engelbert Baab und zusammen mit<br />
anderen erfahrenen Handwerkern –<br />
alle Herausforderungen.<br />
Dem Dorf ist so ein Kleinod erhalten<br />
geblieben. Für die inzwischen<br />
89-jährige Brigitte Mitschke ein<br />
anheimelnder Lebensraum, <strong>den</strong> sie<br />
nach wie vor genießt. Sie lebt dort<br />
ähnlich beschei<strong>den</strong> wie Generationen<br />
vor ihr. Die Einschränkungen<br />
nimmt sie gern in Kauf. „Im Winter<br />
kann es schon recht kalt wer<strong>den</strong>“,<br />
sagt sie. „Man muss sich halt warm<br />
anziehen.“ Außerdem hat sie <strong>für</strong><br />
die Stube die Winterfenster, die<br />
dann von außen vor die dünnen<br />
Scheiben gesetzt wer<strong>den</strong>. Zwei<br />
Holzöfen, ihre kleine warme Küche.<br />
Vor allem aber ist Brigitte Mitschke<br />
nach wie vor aktiv. Sie versorgt<br />
ihren Haushalt, bewirtschaftet<br />
ihren Krautgarten, pflegt Kontakte,<br />
beschäftigt sich nach wie vor<br />
mit Gesundheitsfragen und ihrem<br />
Spezialgebiet, der Lymphdrainage.<br />
„Auch im Alter gefordert zu sein<br />
und trotz der üblichen Zipperlein<br />
aktiv zu bleiben, hält fit“, verrät<br />
Brigitte Mitschke schmunzelnd ihr<br />
Rezept. Die geliebte historische<br />
Wohnumgebung mit der Atmosphäre<br />
zum Wohlfühlen trägt sicher<br />
auch dazu bei.<br />
kp<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 37
<strong>März</strong> und <strong>April</strong>: Veranstaltungen des Kulturvereins<br />
Vom Alpen-Krimi zum<br />
bayerischen Dreigesang<br />
Schauspielerin Michaela May<br />
Peißenberg | Der Kulturverein Peißenberg<br />
hat sich in Sachen hochkarätiger<br />
Veranstaltungen längst<br />
einen Namen weit über die Gemeindegrenzen<br />
hinaus gemacht.<br />
Den Verein gibt es seit 2003, gegründet<br />
wurde er zur Förderung<br />
von Kunst und Kultur: darstellende<br />
Kunst, Literatur, Kabarett, Musik<br />
und viele weitere Events, geboten<br />
wird ein breites Spektrum<br />
von regionalen Talenten bis zu<br />
weithin bekannten Künstlern. Von<br />
der enormen Programmvielfalt<br />
können sich Interessierte bereits<br />
in <strong>den</strong> ersten Monaten des Jahres<br />
<strong>2020</strong> überzeugen.<br />
Am Samstag, 29. Februar, 20 Uhr<br />
sowie Sonntag, 1. <strong>März</strong>, um 15 und<br />
18 Uhr gastiert <strong>das</strong> neue Ensemble<br />
von Hotspot Kunstvollbühne<br />
mit ihrer humorvollen und artistischen<br />
Show „Spiel des Lebens“<br />
in Peißenberg. Samstag, 7. <strong>März</strong>,<br />
folgt um 20 Uhr der Auftritt von<br />
„quer“-Puppenspieler und Kabarettist<br />
Joe Heinrich. Weit weg von<br />
niedlichem Puppenspiel, vielmehr<br />
bitterböse Alltags- und Politsatire,<br />
ist sein zweites Soloprogramm<br />
„Der Wolpert“, ein echter Münchner:<br />
weltoffen, katholisch, bissig.<br />
Einst war er „Stift vom Mosi“,<br />
mittlerweile ist er selbst ein berühmter<br />
Modeschöpfer, der es<br />
versteht, die Welt auf einen einzigen<br />
Satz zu reduzieren: „Schee ist<br />
anders!“<br />
Ein echter Höhepunkt wird sicherlich<br />
der Abend mit Helmut<br />
Schleich und seinem Programm<br />
„Kauf, du Sau!“ am Samstag, 21.<br />
<strong>März</strong>. Allerdings: Die Veranstaltung<br />
ist bereits restlos ausverkauft.<br />
Karten gibt es indes noch <strong>für</strong> die<br />
Lesung am Donnerstag, 2. <strong>April</strong>, 19<br />
Uhr, wenn Schauspielerin Michaela<br />
May und Krimi-Autorin Nicola<br />
Förg <strong>den</strong> im <strong>März</strong> <strong>2020</strong> erscheinen<strong>den</strong><br />
elften Band „Flüsternde<br />
Wälder“ der Alpenkrimi-Reihe<br />
vorstellen. Darin führt es die beliebten<br />
Ermittlerinnen Irmi Mangold<br />
und Kathi Reindl zu Waldbademeistern,<br />
Holzfällern und einer<br />
Senioren-WG auf dem Bauernhof.<br />
Hochaktuell, spannend und mit<br />
> > > KARTENVERLOSUNG<br />
einem Augenzwinkern erzählt.<br />
Am Samstag, 25. <strong>April</strong>, um 20 Uhr<br />
sind schließlich die Wellküren in<br />
der Tiefstollenhalle zu Gast, um<br />
mit bayerischem Dreigesang <strong>das</strong><br />
Abendland und <strong>den</strong> Abend an<br />
sich zu feiern. Sie sitzen jetzt im<br />
Parlament, wur<strong>den</strong> von „versorgten<br />
Wut-Bürgern“ da reingebrüllt.<br />
Sie blasen <strong>den</strong> Leitkultur-Marsch<br />
und spielen Mozart. Alles echt,<br />
kein Fake, musikalisch hochwertig<br />
und ziemlich witzig. „Besonders<br />
geeignet <strong>für</strong> Menschen, die, auch<br />
wenn’s dunkel wird, nicht <strong>den</strong><br />
Humor verlieren“, heißt es in der<br />
Ankündigung des Musikkabaretts.<br />
Wie vielseitig Chorsingen sein<br />
kann, zeigen elf unterschiedliche<br />
Chöre am Donnerstag, 30 <strong>April</strong>,<br />
ab 18 Uhr bei einer gemeinsamen<br />
Chornacht. Infos zu dieser<br />
und allen weiteren Veranstaltungen<br />
vom Kulturverein Peißenberg<br />
gibt es unter www.tiefstollenhalle.<br />
de. Tickets sind im Vorverkauf online<br />
(www.reservix.de oder www.<br />
kartenengel.de) sowie bei PeissenBuch,<br />
beim Kreisboten Ticketservice<br />
in der Sparkasse Weilheim<br />
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Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost 3 x 2 Karten <strong>für</strong> die Lesung<br />
von Michaela May und Nicola Förg am Donnerstag, 2. <strong>April</strong>,<br />
um 19 Uhr. Wer gewinnen möchte, sendet bis 15. <strong>März</strong> eine Postkarte<br />
an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, 86971 Peiting oder eine Mail<br />
an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. Das Stichwort: Kulturverein. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen, <strong>das</strong> Los entscheidet.<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 39<br />
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Altlandkreis | Fragt man Urlauber<br />
oder Ausflügler, wie ihnen der Altlandkreis<br />
und Umgebung gefällt,<br />
schwelgen die meisten in Superlativen.<br />
Erst recht, wenn Sonnenstrahlen<br />
und weiß-blauer Himmel<br />
<strong>das</strong> Bild bestimmen, intensive<br />
Farbenpracht produzieren und der<br />
Föhn ungeahnte Fernsicht ermöglicht,<br />
alles zum Greifen nah scheint.<br />
„Traumhaft“, ist zu hören, „paradiesisch“,<br />
„ein Genuss“, „überwältigend<br />
schön“, „eine Augenweide“<br />
oder „Balsam <strong>für</strong> die Seele“. Was<br />
Touristen besonders schätzen? Die<br />
abwechslungsreiche Landschaft mit<br />
viel Wald, Wiesen, Hügeln, Flüssen,<br />
großen und kleinen Seen. Wohin<br />
<strong>das</strong> Auge reicht, lebendiges Grün,<br />
kaum Ackerflächen. Im Auf und Ab<br />
des Geländes immer wieder neue<br />
Perspektiven, Fernsicht und Einblicke,<br />
Wechsel von eindrucksvollen<br />
Motiven. Viele schöne Stellen zum<br />
Verweilen. Reichtum an Natur- und<br />
Kulturschätzen. Tradition, Biergärten,<br />
gewachsene Wirtshauskultur,<br />
geradezu italienisches Flair. Die<br />
Häuser meist verputzt und in hellen,<br />
freundlichen Farben gestrichen.<br />
Viele liebevoll gestaltete Gärten.<br />
Blumengeschmückte Fenster.<br />
Die Liste der Besonderheiten und<br />
Schönheiten, die Besucher im Altlandkreis<br />
und darüber hinaus entdecken<br />
und lieben, ist lang. Oft sind<br />
es die Details, die anders sind als in<br />
<strong>den</strong> Heimatorten der Urlauber, die<br />
zum Abschluss ihrer Aufzählung<br />
oft <strong>den</strong> Satz in <strong>den</strong> Mund nehmen:<br />
Dort leben, wo wir Urlaub machen.<br />
Oder: Allen Grund, glücklich zu<br />
sein. „Stimmt“, sagt Professor Dr.<br />
Bert te Wildt, Chefarzt der Psychosomatischen<br />
Klinik Kloster Dießen.<br />
„Ich empfinde es auch je<strong>den</strong> Tag<br />
als Geschenk, hier in der Region<br />
arbeiten zu dürfen. Das sind ideale<br />
Rahmenbedingungen, um sich<br />
wohlzufühlen. Und Rahmenbedingungen,<br />
die unsere Therapie unterstützen.“<br />
Ein zentraler Baustein<br />
des Therapiekonzepts in seiner<br />
Klinik ist nämlich die Besonderheit<br />
des Ortes. „Hier in Dießen eben ein<br />
geschichtsträchtiges, ehemaliges<br />
Kloster mit einer Ruhe ausstrahlen<strong>den</strong>,<br />
freundlichen Atmosphäre<br />
samt Blick auf <strong>den</strong> Ammersee<br />
sowie umgeben von wunderschöner<br />
Natur und mit<br />
einem großen kulturellen<br />
Angebot.“ Für <strong>das</strong> seelische<br />
Wohlbefin<strong>den</strong> sei<br />
Ein Spaziergang abseits<br />
des alltäglichen Trubels<br />
ist <strong>für</strong> Geist, Körper<br />
und Seele Gold wert.<br />
dies in <strong>den</strong> Augen des Professors<br />
ideal. Allerdings wirke die herrliche<br />
Umgebung auf <strong>den</strong> Menschen<br />
nicht von allein. Nicht alle, die in<br />
unserer Region leben dürfen, seien<br />
dadurch automatisch glücklicher<br />
als andere.<br />
Achtsamkeit<br />
kann man trainieren<br />
„Ohne Achtsamkeit fehlt dem Menschen<br />
der Schlüssel zu diesem<br />
Paradies. Ohne Achtsamkeit ist<br />
er nicht in der Lage, die Schönheit<br />
und Ästhetik der Umgebung<br />
wahrzunehmen und sich bewusst<br />
zu machen.“ Achtsamkeit sich<br />
selbst und seinen Bedürfnissen<br />
gegenüber sei nötig. Achtsamkeit<br />
anderen gegenüber – und eben<br />
auch seiner Umgebung gegenüber.<br />
Diese Achtsamkeit<br />
falle oft dem Alltagstrott und<br />
der Oberflächlichkeit zum<br />
Opfer. Das schöne Umfeld<br />
40 | <strong>altlandkreis</strong>
werde zur Gewohnheit. Man halte<br />
es <strong>für</strong> selbstverständlich, nehme es<br />
kaum mehr wahr. Oder Probleme<br />
beeinträchtigen die Wahrnehmung<br />
und verstellen <strong>den</strong> Blick <strong>für</strong> schöne<br />
Dinge. Und was ist, wenn <strong>den</strong> hier<br />
Leben<strong>den</strong> <strong>das</strong> Bewusstsein <strong>für</strong> die<br />
Besonderheiten und Schönheit ihrer<br />
Umgebung verloren gegangen<br />
ist? Wenn sie selbst kaum mehr<br />
bemerken, was begeisterten Urlaubern<br />
und Ausflüglern gleich ins<br />
Auge springt? Lässt sich <strong>das</strong> wieder<br />
ändern? „Ja. Achtsamkeit kann<br />
man nämlich trainieren“, beruhigt<br />
Professor te Wildt. Das vermittelt<br />
er und seine Mitarbeiter auch <strong>den</strong><br />
Patienten im Dießener Kloster. „Wir<br />
helfen ihnen dabei, sinnlich zu<br />
erfahren und sich bewusst zu machen,<br />
wie faszinierend zum Beispiel<br />
Lebens-Kreisläufe in der Natur,<br />
im Wald, im Garten sind.“ Dabei<br />
müsse es nicht gleich um große Zusammenhänge<br />
gehen. „Es sind die<br />
Details und kleinen Begegnungen,<br />
<strong>den</strong>en man sich in Muße widmet.“<br />
Zum Beispiel Bienenvölker, die<br />
man beobachten und bestaunen<br />
kann. Oder die klostereigenen Esel.<br />
„So wird nach und nach der Blick<br />
geöffnet und man merkt, <strong>das</strong>s es<br />
sich lohnt, aufmerksam und neugierig<br />
<strong>das</strong> Umfeld zu erkun<strong>den</strong>.“<br />
Auf diesem Weg kann sich letztlich<br />
jeder selbst bewusst machen,<br />
welche Schönheit und Vielfalt der<br />
Altlandkreis und seine Umgebung<br />
zu bieten hat. Und so herausfin<strong>den</strong>,<br />
wie gut es tut, hier leben zu dürfen.<br />
Einmal innehalten, sich Zeit nehmen,<br />
bewusst und mit Muße hinschauen,<br />
auf Kleinigkeiten achten,<br />
Abläufe beobachten und Eindrücke<br />
aufnehmen: All <strong>das</strong> sind Herangehensweisen,<br />
um selbst im<br />
hektischen Alltagstreiben die Lebensfreude<br />
zu erhöhen. Und um<br />
Fleckerl in der Gegend zu fin<strong>den</strong>,<br />
die einem besonders guttun, einen<br />
zur Ruhe kommen lassen, einem<br />
Kraft geben. Forscher sprechen<br />
inzwischen von „gesundheitsfördern<strong>den</strong><br />
Landschaften“ und haben<br />
in Studien herausgefun<strong>den</strong>, <strong>das</strong>s<br />
Landschaftserleben einen eigenständigen<br />
Beitrag zu Gesundheit<br />
und Wohlbefin<strong>den</strong> bieten kann.<br />
Naturräume mit Wiesen, Feldern,<br />
Bäumen und Wäldern hätten eine<br />
belebende Wirkung und unterstützten<br />
die Erholung von geistiger<br />
Müdigkeit und Stress. Naturräume<br />
wirkten sich deshalb günstig auf<br />
die Gesundheit aus, weil sie einen<br />
Abstand zum Alltagstrott ermöglichen<br />
und weil Naturerfahrungen<br />
Aufmerksamkeit provoziert, die<br />
nicht anstrengt, aber Wohlbefin<strong>den</strong><br />
und Lebensqualität fördert.<br />
Wald könne Symbol sein <strong>für</strong> Ruhe,<br />
Freiheit, Schönheit. Zudem wür<strong>den</strong><br />
bei Waldaufenthalten eigene<br />
schöne Erinnerungen an Kindheit<br />
und Unbeschwertheit aktiviert. Das<br />
Erleben von äußerer heiler Natur<br />
könne heilsam auch <strong>für</strong> die innere<br />
Natur des Menschen sein. Eine<br />
solche naturnahe Umwelt habe<br />
zudem <strong>den</strong> Vorteil, <strong>das</strong>s sie relativ<br />
unerschöpflich sei. Schon vor<br />
über 200 Jahren hat der Philosoph<br />
Immanuel Kant gemutmaßt, <strong>das</strong>s<br />
der Mensch „in sich ein Bedürfnis<br />
fühlt, irgendjemand da<strong>für</strong> dankbar<br />
zu sein, wenn er sich, umgeben<br />
von einer schönen Natur, in einem<br />
ruhigen, heiteren Genusse seines<br />
Daseins befindet“.<br />
Anlass zum Dank haben die im Altlandkreis<br />
verweilen<strong>den</strong> Menschen<br />
sicherlich. Nicht nur Urlauber und<br />
Ausflügler. Vor allem die, die hier<br />
leben dürfen.<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 41
Landjugend und Feuerwehr Rottenbuch<br />
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Rottenbuch | Die Kombination<br />
Feuerwehr und Landjugend war<br />
bereits im Jahre 2010 eine erfolgreiche.<br />
Damals feierten die Rottenbucher<br />
140- und 60-Jähriges.<br />
Zehn Jahre später steht nun <strong>das</strong><br />
150-Jährige der Rottenbucher Feuerwehr<br />
ins Haus. Und <strong>das</strong> 70-Jährige<br />
der Landjugend. Letztere bringt<br />
frischen Wind in <strong>das</strong> buntgemischte<br />
Team des Festausschusses. Die<br />
Feuerwehrler dagegen reichlich<br />
Erfahrung in Sachen Organisation<br />
und Ausrichtung. Erstmals am<br />
run<strong>den</strong> Tisch getroffen haben sich<br />
beide Vereine bereits vor mehr<br />
als zwei Jahren. Ob gefeiert wer<strong>den</strong><br />
soll? Und wie? Die Lösung:<br />
Ein viertägiges Fest auf der Fohlenhofwiese,<br />
dessen Rahmenprogramm<br />
seit Mitte Januar steht. Beginnend<br />
am Donnerstag, 23. <strong>April</strong>,<br />
um 20 Uhr mit einem Festabend<br />
mit musikalischer Unterhaltung<br />
der Rottenbucher Blasmusik, mit<br />
einer kleinen Theater-Einlage der<br />
Landjugend sowie einigen Ehrungen<br />
verdienter Mitglieder beider<br />
Vereine. Am Freitag, 24. <strong>April</strong>,<br />
wird’s modern. Wieder ab 20 Uhr,<br />
heizen die Lamas-Brüder Piero<br />
und Batti ein bis tief in die Nacht.<br />
Die im Allgäu beheimateten Pop-<br />
Musiker sind dank tiefer, italienischer<br />
Verwurzelung sowohl am<br />
Klavier als auch am Gesangsmikrofon<br />
äußerst temperamentvoll<br />
unterwegs. Wieder gemütlicher<br />
geht’s am Samstag, 25. <strong>April</strong>, im<br />
Rahmen eines Oldtimertreffens zu.<br />
Jahrzehnte alte Autos, Motorräder<br />
und Bulldogs lassen Nostalgiker-<br />
Herzen höherschlagen. Wobei<br />
auch moderne landwirtschaftliche<br />
Maschinen gezeigt wer<strong>den</strong>, so der<br />
Bogen von Alt und Neu gespannt<br />
und die technische Entwicklung in<br />
der Landwirtschaft gezeigt wird.<br />
Beginn mit Frühschoppen im Festzelt<br />
und schneidiger, origineller<br />
Volksmusik der Eggbichl Musi aus<br />
Peiting (Ziach und Tenorhorn) ist<br />
um 10 Uhr. Überhaupt ist an diesem<br />
Tag mit Oldtimer-Rundfahrt,<br />
Hüpfburg, Kinderschminken sowie<br />
Kaffee und Kuchen viel geboten<br />
<strong>für</strong> die ganze Familie, ehe es am<br />
Abend wieder fetziger zur Sache<br />
gehen wird. Ab 20 Uhr spielen die<br />
weithin bekannten Allgäu Feager<br />
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diesem Zeitpunkt.<br />
Starke Truppe: Die Mitglieder der Rottenbucher Landjugend, d fesch gekleidet in ihrer Vereinstracht.<br />
42 | <strong>altlandkreis</strong>
Helfen ehrenamtlich bei Brän<strong>den</strong>, Unfällen und Großereignissen: Die Rottenbucher Feuerwehrler.<br />
auf. Zunächst klassische, bayerische<br />
Blasmusik. Je länger der<br />
Abend jedoch dauert, desto fetziger<br />
die Songs.<br />
Böse Erinnerungen<br />
wer<strong>den</strong> wach<br />
Der Festsonntag, 26. <strong>April</strong>, beginnt<br />
verdammt früh. Weckruf ist bereits<br />
um 6.30 Uhr. Aufstellung <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Kirchenzug auf der Fohlenhofwiese<br />
um 9.30 Uhr. Gottesdienst in<br />
der Pfarrkirche Mariä Geburt inklusive<br />
Segnung des neuen Mehrzweckfahrzeugs<br />
der Freiwilligen<br />
Feuerwehr um 10 Uhr. Es folgt ein<br />
geselliges Mittagessen im Festzelt,<br />
ehe sich um 14 Uhr ein Festzug<br />
von der Festwiese auf der B23<br />
zum Autohaus Fohlenhof, hinein<br />
in die Raiffeisenstraße zur großen<br />
Kreuzung, weiter Richtung Fußballplatz<br />
und als Gegenzug wieder<br />
zurück auf die Festwiese durchs<br />
Rottenbucher Zentrum schlängelt.<br />
Es nehmen alle Feuerwehren und<br />
Landjugen<strong>den</strong> des Schongauer<br />
Unschöne Erinnerungen: Schwere Verkehrsunfälle wie dieser.<br />
Altlandkreises teil, darüber hinaus<br />
eine gute Hand voll zünftig aufspielender<br />
Musikkapellen. Zwei<br />
davon bleiben ihren Instrumenten<br />
nach dem Umzug treu. Die<br />
Schönberger spielen im Festzelt<br />
am Nachmittag, die Wildsteiger<br />
zum Festausklang bis in die späten<br />
Abendstun<strong>den</strong> hinein. Dass<br />
an allen vier Festtagen möglichst<br />
viele Besucher ins 1 000-Mann-<br />
Zelt kommen, gut gelaunt sind<br />
und Spaß haben, wünschen sich<br />
die Veranstalter inständig. Ebenso<br />
eine unfall- und brandfreie Zeit.<br />
Die Fohlenmärkte 2015 und 2017<br />
wer<strong>den</strong> die Rottenbucher Feuerwehrler<br />
mit derzeit 68 aktiven<br />
und 109 passiven Mitgliedern nie<br />
vergessen. „Wir haben jeweils<br />
um sieben Uhr in der Früh angefangen<br />
mit dem Parkplatzdienst,<br />
waren <strong>den</strong> ganzen Tag auf <strong>den</strong><br />
Beinen, als am Abend die Bauernhöfe<br />
gebrannt haben“, sagt<br />
Rottenbuchs erster Kommandant<br />
Werner Herbst. Vor gut vier Jahren<br />
in Hochkreit, direkt neben<br />
der B23 nördlich von Rottenbuch,<br />
vor zwei Jahren in Bad Bayersoien.<br />
Noch prägender <strong>für</strong> die Freiwilligen<br />
Feuerwehrmänner aus<br />
Rottenbuch waren zahlreiche<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 43
Verkehrsunfälle mit Todesfolge<br />
sowie der Großbrand im September<br />
2018, als <strong>das</strong> alte Klosterbrauhaus<br />
nicht mehr gerettet wer<strong>den</strong><br />
konnte – zu stark war damals die<br />
schier unerträgliche Hitze, um<br />
ins Gebäude eindringen und die<br />
Flammen schneller und effektiver<br />
bekämpfen zu können.<br />
Skifahren, Bowlen und<br />
Palmbuschen bin<strong>den</strong><br />
Manche sind reich an Geld.<br />
Wir sind reich an<br />
zufrie<strong>den</strong>en Kun<strong>den</strong>.<br />
© WoGi/Fotolia.com<br />
Durchwegs positiv sind dagegen<br />
die prägen<strong>den</strong> Momente im Geschichtsbuch<br />
der Rottenbucher<br />
Landjugend, die mit derzeit 111<br />
Mitgliedern zu <strong>den</strong> größten Gemeinschaften<br />
in der Region gehört.<br />
Einmal im Monat treffen sich<br />
die jungen Burschen und Madln<br />
zu Ausflügen und Basteleien.<br />
Bowlen, Skifahren und Hüttenbesuche<br />
stehen ebenso auf der<br />
alljährlichen Aktivitäten-Agenda<br />
wie Palmbuschen bin<strong>den</strong>, Ostereier<br />
bemalen und Osterfeuer<br />
entflammen – die Katholische<br />
Landjugend Rottenbuch macht<br />
ihrem Namen an dieser Stelle alle<br />
Ehre. Und ist ein richtig „netter<br />
Haufen“, wie es im Volksmund so<br />
Im September 2018 ist <strong>das</strong> alte Klosterbrauhaus in Rottenbuch niedergebrannt.<br />
Die Kraft der Flammen war zu stark, um <strong>das</strong> Gebäude zu retten.<br />
schön heißt. „Weil bei <strong>den</strong> Ausflügen<br />
der Andrang immer groß<br />
ist, unsere Mitglieder einfach Lust<br />
darauf haben, etwas gemeinsam<br />
zu unternehmen oder auf die<br />
Beine zu stellen“, sagt Stefanie<br />
Rößle, amtierende Vorsitzende.<br />
Deshalb funktionieren auch die<br />
intensiven Vorbereitungen <strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> große Jubiläumsfest Ende<br />
<strong>April</strong> beispiellos gut. „Ohne Hilfe<br />
der Feuerwehrler hätten wir aber<br />
keine Chance“, gibt Rößle offen<br />
und ehrlich zu. Allein <strong>das</strong> 40 auf<br />
25 Meter lange und breite Festzelt<br />
samt Bühne aufzubauen, sei eine<br />
ehrenamtliche Mammutaufgabe,<br />
<strong>für</strong> die es viele fleißige Hände und<br />
strategisch klug <strong>den</strong>kende Köpfe<br />
braucht.<br />
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44 | <strong>altlandkreis</strong>
Oberammergauer Passionsspiele <strong>2020</strong><br />
Festival über fünf Monate<br />
Oberammergau | Die Oberammergauer<br />
Passionsspiele und die<br />
Geschichte dahinter sind weltbekannt:<br />
Wie die Dorfbewohner im<br />
Jahr 1633 mitten im Dreißigjährigen<br />
Krieg, nach monatelangem Lei<strong>den</strong><br />
und Sterben an der Pest, geloben,<br />
alle zehn Jahre „<strong>das</strong> Spiel vom<br />
Lei<strong>den</strong>, Sterben und Auferstehen<br />
unseres Herren Jesus Christus“<br />
aufzuführen. <strong>2020</strong> ist es wieder<br />
soweit, <strong>das</strong> insgesamt 42. Passionsspiel<br />
wirft längst einen gewaltigen<br />
Schatten voraus. Denn auch<br />
nach nunmehr knapp 400 Jahren<br />
hat <strong>das</strong> Theater nichts an seiner<br />
Faszination eingebüßt, begeistert<br />
noch heute, in einer Zeit, in der Religion<br />
bei vielen keine Hauptrolle<br />
mehr zu spielen scheint. Apropos<br />
Hauptrolle: Für Jonas Konsek sind<br />
es heuer seine insgesamt dritten<br />
Passionsspiele, bereits 2000 war<br />
er als 13-Jähriger dabei, spielte<br />
eines der Kinder in <strong>den</strong> großen<br />
Volksszenen. An damals erinnert er<br />
sich noch heute ganz genau: „Die<br />
Bühne, die Dimensionen, <strong>das</strong> war<br />
schon beeindruckend.“ Vor dem<br />
riesigen, 4 500 Menschen umfassen<strong>den</strong><br />
Zuschauerraum hatte er<br />
natürlich einen Hei<strong>den</strong>respekt.<br />
„Während der Proben verfliegt die<br />
Aufregung, man ist derart konzentriert,<br />
blendet <strong>den</strong> Zuschauerraum<br />
zunehmend aus.“ 2010, mittlerweile<br />
23 Jahre alt, spielte Jonas Konsek<br />
<strong>den</strong> Apostel Petrus, hatte erstmals<br />
eine umfassende Sprechrolle. „Ich<br />
dachte anfangs, mich hört keiner“,<br />
erinnert er sich an erste Aufführung<br />
vor zehn Jahren. Ist der Saal<br />
wie bei <strong>den</strong> Proben leer, hallt es<br />
entsprechend. Ist er voll, wird <strong>das</strong><br />
Echo von der Zuschauermenge verschluckt.<br />
2010 Petrus,<br />
<strong>2020</strong> Nikodemus<br />
Bei der diesjährigen Inszenierung<br />
wird Jonas Konsek als Nikodemus<br />
zu sehen sein. Obwohl dem einen<br />
oder anderen der Name womöglich<br />
nicht ganz so geläufig sein<br />
mag, hat Spielleiter Christian Stückl<br />
die Rolle im Vergleich zu früheren<br />
Passionen ausgebaut, ihr deutlich<br />
mehr Gewicht gegeben. Nikodemus<br />
ist Pharisäer, zugleich Mitglied<br />
des hohen Rates, in dem sämtliche<br />
Angelegenheiten besprochen<br />
wer<strong>den</strong> und letztlich über Jesus<br />
gerichtet wird. Er gilt in diesem<br />
> > > JUGENDTAGE<br />
Spielleiter Christian Stückl bei einer<br />
der Leseproben.<br />
Rat als eine Art Opposition, die<br />
<strong>für</strong> Jesus Partei ergreift. Bekanntermaßen<br />
setzten sich trotz allem<br />
Jesus‘ Gegner durch. Nikodemus<br />
ist es, der Gottes Sohn vom Kreuze<br />
nimmt, sich zudem <strong>für</strong> eine Beerdigungszeremonie<br />
stark macht. „Er<br />
setzt bis zum Schluss alle Hebel in<br />
Bewegung, bezieht klar Stellung<br />
und riskiert dadurch sehr viel“,<br />
erklärt Jonas Konsek. Sowohl 2010<br />
als auch diesmal hatte er seine<br />
letztliche Rolle nicht wirklich auf<br />
dem Schirm. Hintergrund: Im Vorfeld<br />
der Passion meldet sich jeder<br />
Spielberechtigte, also interessierte<br />
Oberammergauer Bürger, an.<br />
In einem Fragebogen kann eine<br />
Wunschrolle angegeben wer<strong>den</strong>,<br />
wobei es hier weniger um einen<br />
bestimmten Part geht, vielmehr um<br />
eine Rollen-Gattung. Beispielsweise<br />
müssen sich die „Römer“ keinen<br />
Bart wachsen lassen, was <strong>für</strong><br />
einige jobtechnisch problematisch<br />
wäre. Die insgesamt 21 Hauptrollen<br />
sind jeweils doppelt besetzt, rund<br />
110 weitere Sprechrollen einzeln.<br />
Ein professioneller Stimmbildner<br />
arbeitet während der Proben gezielt<br />
mit <strong>den</strong> Darstellern. „Man<br />
lernt, einen solch großen Saal zu<br />
besprechen.“ Generell müsse laut<br />
Jonas Konsek allen voran <strong>das</strong> Zusammenspiel<br />
auf und hinter der<br />
Bühne funktionieren, worauf Spielleiter<br />
Christian Stückl bereits bei<br />
der Auswahl der Spieler ein großes<br />
Augenmerk legt. Die Hauptrollen<br />
mussten schließlich final vom Ge-<br />
Die Jugendtage rund um die Oberammergauer Passionsspiele<br />
sind von Donnerstag, 7. Mai, bis Sonntag, 10. Mai. In dieser Zeit<br />
wer<strong>den</strong> zwei Generalproben des Passionsspiels aufgeführt, <strong>für</strong> die<br />
es stark vergünstigte Karten zwischen 8 und 24 Euro gibt. Tickets<br />
sowie alle Informationen rund um die Jugendtage – auch zu Unterkünften<br />
– gibt es auf der Internetseite unter www.jugendtagepasssionsspiel.de.<br />
46 | <strong>altlandkreis</strong>
meinderat abgesegnet wer<strong>den</strong> –<br />
<strong>für</strong> <strong>2020</strong> wur<strong>den</strong> sämtliche Darsteller<br />
durchgewunken.<br />
Ein Theater<br />
im Geiste der Zeit<br />
Das Grundkonstrukt der Passionsspiele<br />
ist im Grunde seit knapp vier<br />
Jahrhunderten gleich, wird doch<br />
seit jeher die Geschichte vom Einzug<br />
Jesus in Jerusalem, über <strong>das</strong><br />
letzte Abendmahl und die Kreuzigung<br />
bis hin zur Auferstehung erzählt.<br />
Zwölf Szenen füllen die rund<br />
fünfstündige Aufführung, hinzu<br />
kommt eine dreistündige Pause.<br />
Dennoch wer<strong>den</strong> von Passion zu<br />
Passion Feinheiten geändert, am<br />
Text gefeilt, schließlich soll <strong>das</strong><br />
Stück in <strong>den</strong> Zeitgeist passen, entsprechende<br />
Schwerpunkte gesetzt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Weit über Oberammergaus Grenzen<br />
bekannt ist der traditionelle<br />
Haar- und Bart-Erlass, der Aschermittwoch<br />
2019 erfolgte. Seit diesem<br />
Datum dürfen sich die Darsteller –<br />
mit Ausnahme einzelner Rollen –<br />
weder Haare noch Bärte schnei<strong>den</strong>,<br />
um auf der Bühne möglichst<br />
authentisch zu wirken. Die Spielerwahl<br />
wurde <strong>für</strong> <strong>das</strong> aktuelle<br />
Passionsspiel ausnahmsweise auf<br />
Oktober 2018 vorgezogen, um <strong>den</strong><br />
Schneidern, die <strong>für</strong> je<strong>den</strong> einzelnen<br />
Schauspieler ein Kostüm maßanfertigen,<br />
entsprechend Zeit einzuräumen.<br />
Im vergangenen Herbst<br />
ging es <strong>für</strong> die Darsteller nach Israel,<br />
um an Originalschauplätzen<br />
und in tiefgründigen Diskussionen<br />
ein entsprechendes „Feeling“ <strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> Stück zu bekommen.<br />
Beruflich ist es <strong>für</strong> so manchen Akteur<br />
durchaus schwierig, einerseits<br />
aufgrund der Haar-Bart-Thematik,<br />
anderseits wegen des Faktors Zeit,<br />
schließlich sind Proben und Auftritte<br />
äußerst zeitintensiv. Vom 16. Mai,<br />
dem Tag der Premiere, bis zum 4.<br />
Oktober, sind es insgesamt 102 Aufführungen.<br />
„Je weiter der Arbeitsplatz<br />
von Oberammergau entfernt,<br />
desto weniger Verständnis, desto<br />
schwieriger wird es“, weiß Jonas<br />
Konsek. Viele legen <strong>für</strong> die Passionsspiele<br />
ein „Sabbatical“ ein,<br />
nehmen sich (unbezahlten) Urlaub,<br />
schrauben ihre Arbeitszeit runter<br />
Jonas Konsek (4.v.r.) als Petrus bei <strong>den</strong> Passionsspielen 2010.<br />
oder kündigen gar. So wie Jonas<br />
Konsek selbst, der seine Teamleiterposition<br />
in einem Münchner<br />
Planungsbüro aufgab, um – neben<br />
seiner Darstellertätigkeit – als Vollzeit-Projektleiter<br />
<strong>für</strong> die Jugendtage<br />
bei <strong>den</strong> Oberammergauer Passionsspielen<br />
anzuheuern.<br />
Die Jugendtage fin<strong>den</strong> erstmals im<br />
Rahmen der Passionsspiele von<br />
Donnerstag, 7. Mai, bis Sonntag,<br />
10. Mai, statt. Zwei der insgesamt<br />
sechs Generalproben sind ausschließlich<br />
<strong>für</strong> ein Publikum von 16<br />
bis 26 Jahren gedacht – mit enorm<br />
vergünstigten Ticketpreisen. Dazu<br />
gesellt sich ein umfangreiches<br />
Rahmenprogramm inklusive Gottesdienste,<br />
Party und Diskussionen<br />
mit Spielleiter und Schauspielern.<br />
Zudem gibt es vielerlei Möglichkeiten,<br />
günstig vor Ort zu übernachten.<br />
Unter anderem <strong>für</strong> fünf Euro<br />
in der Turnhalle oder Schule. Viele<br />
Privatpersonen bieten nach dem<br />
„Couchsurfing-Prinzip“ ein Plätzchen<br />
zum Nächtigen an, darunter<br />
auch einer der bei<strong>den</strong> Jesus-Darsteller.<br />
Übernachten bei Jesus auf<br />
dem Sofa, wenn man so will. „Wir<br />
möchten die jungen Leute mitnehmen,<br />
sie unabhängig vom Religionsunterricht<br />
begeistern“, formuliert<br />
Jonas Konsek die Ziele der<br />
Jugendtage. Die Hälfte der Tickets<br />
sind bereits verkauft. „Ich wünsche<br />
mir, <strong>das</strong>s wir durch unser Theater,<br />
durch unsere Interpretation, jedem<br />
eine Szene, einen Satz oder nur<br />
ein Wort mitgeben, der einem im<br />
Kopf bleibt und zum Nach<strong>den</strong>ken<br />
anregt“, sagt Jonas Konsek und<br />
betont: „Es ist ein friedliches Zusammenkommen<br />
verschie<strong>den</strong>ster<br />
Religionen.“ Nicht umsonst rundet<br />
ein gemeinsames internationales<br />
ökumenisches Frie<strong>den</strong>sgebet am<br />
Sonntag, 10. Mai, um 10 Uhr die<br />
Jugendtage ab. Sowohl <strong>für</strong> Spielleiter,<br />
Darsteller, Musiker, die ganze<br />
Crew hinter der Bühne, Gastronomen,<br />
Hoteliers, im Grunde <strong>für</strong> alle<br />
Oberammergauer, sind die Passionsspiele<br />
eine ziemlich intensive<br />
Zeit, in der Freundschaften über<br />
Generationen und Gesellschaftsschichten<br />
hinweg entstehen. „Genau<br />
<strong>das</strong> macht es aus“, findet Jonas<br />
Konsek. Genau wie bei einem fünf<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 47
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bekannt <strong>für</strong> herausragende Arbeiten<br />
im Metallbau. Auch einzigartig<br />
im Betrieb: Die noch ursprünglich<br />
erhaltene Schmiede aus dem<br />
Gründungsjahr 1946. Hunderte,<br />
hauseigen gefertigte Hämmer,<br />
Zangen und Treibwerkzeuge in<br />
unterschiedlichen Ausführungen<br />
hängen um eine riesengroße Esse –<br />
ein Anblick mit Museumscharakter.<br />
Von letzterem ist die Schmiede<br />
der Firma Brei<strong>den</strong>bach jedoch weit<br />
entfernt, da sie noch immer effektiv<br />
genutzt wird <strong>für</strong> Spezialaufträge. Allen<br />
voran in diesen Tagen, Wochen<br />
und Monaten. Seit Dezember 2019<br />
wer<strong>den</strong> dort Rüstungen <strong>für</strong>s weltberühmte<br />
Passionsspiel in Oberammergau<br />
geschmiedet. „Früher<br />
hat die Regie bei <strong>den</strong> Rüstungen<br />
nicht so viel Wert auf Details gelegt,<br />
in <strong>den</strong> 1990er Jahren aber wurde<br />
<strong>das</strong> Passionsspiel im wahrsten Sinne<br />
aufgemotzt“, erinnert sich Geschäftsführer<br />
Martin Brei<strong>den</strong>bach<br />
noch ganz genau an <strong>den</strong> ersten<br />
Großauftrag <strong>für</strong> Oberammergau vor<br />
exakt 30 Jahren. Seither bekommen<br />
die Darsteller von Römern, Rottlern<br />
(Tempelwache) und Ägyptern maßgeschneiderte<br />
Rüstungen aus der<br />
Peitinger Schmiede. Sechs von <strong>den</strong><br />
insgesamt 48 Mitarbeitern wur<strong>den</strong><br />
einzig und allein <strong>für</strong> diesen Sonderauftrag<br />
abgestellt. Darunter auch<br />
ganz bewusst Azubis, „weil sie im<br />
Rahmen dieses Projekts handwerklich<br />
enorm viel dazulernen“, sagt<br />
Martin Brei<strong>den</strong>bach. Während im<br />
alltäglichen Metallbau-Geschäft<br />
überwiegend maschinell gearbeitet<br />
wird, wer<strong>den</strong> Brustpanzer, Helme,<br />
Schutzschilde, Lanzen sowie Armund<br />
Schienbeinschoner nahezu<br />
ausschließlich von Hand gefertigt.<br />
„Im Grunde so, wie ein Schlosser<br />
oder Schmied noch vor 50 Jahren<br />
gearbeitet hat.“ Und weil aus dieser<br />
handwerklichen Basis heraus<br />
Potentiale <strong>für</strong> Neues entstehen,<br />
Martin Brei<strong>den</strong>bach zeigt eine Soldaten-Skizze Ski<br />
im Konstruktionsbüro.<br />
48 | <strong>altlandkreis</strong><br />
„profitieren unsere jungen Mitarbeiter<br />
enorm von diesem Sonderauftrag“.<br />
Handarbeit mit alten<br />
Treibwerkzeugen<br />
Die Rüstung <strong>für</strong> Römer und Rottler<br />
besteht komplett aus Stahl und<br />
wird – grob betrachtet – wie folgt<br />
hergestellt: Erst <strong>das</strong> 1,5 Millimeter<br />
(Helme) oder 0,75 Millimeter<br />
(Brustpanzer, Schoner, Schilde)<br />
dicke Blech großzügig zuschnei<strong>den</strong>.<br />
Anschließend in passende<br />
Schalenformen vorpressen. Danach<br />
in maßgenaue Formen, „die wir<br />
selbst hergestellt haben“, treiben<br />
und strecken. Selbstverständlich alles<br />
von Hand mit <strong>den</strong> eingangs beschriebenen<br />
Treibwerkzeugen. Abschließend<br />
folgt der finale Zuschnitt<br />
des jeweiligen Rüstungsstückes sowie<br />
<strong>das</strong> Formen der Ränder, indem<br />
rundum eine Sicke gefalzt und mit<br />
kleinen Hämmern umgelegt eine<br />
geschmeidige Kante erreicht wird.<br />
„Neben der so gewonnen Stabilität<br />
hat <strong>das</strong> auch <strong>den</strong> Vorteil, <strong>das</strong>s<br />
die scharfe Kante verschwindet,<br />
sich niemand verletzen kann“, sagt<br />
Martin Brei<strong>den</strong>bach. Wie viel Aufwand<br />
und Tüftlerei letztlich hinter<br />
dem Passionsspiel-Auftrag steckt?<br />
Aufschluss gibt an dieser Stelle<br />
eine alte Excel-Liste des Auftrages<br />
von 2010: Dort aufgelistet waren 80<br />
Soldaten, alle unterschiedlich groß,<br />
der eine dicker, der andere dünner.<br />
Und ähnlich viele sind es auch heuer<br />
wieder.<br />
Weil die Schmiedearbeiten der<br />
Firma Brei<strong>den</strong>bach aufgrund der
Alles handgemacht: Brustpanzer aus Stahl <strong>für</strong> Römer<br />
und Rottler, Messing-Helme (re.) <strong>für</strong> Ägypter.<br />
hohen Qualität ohnehin langlebig<br />
sind, wird der große Teil der<br />
Römerrüstung von 2010 wederverwendet.<br />
Wobei sie allesamt<br />
überarbeitet, teilweise abgeändert<br />
oder zusätzlich gefertigt und <strong>den</strong><br />
einzelnen Schauspielern individuell<br />
angepasst wer<strong>den</strong> müssen. Hinzu<br />
kommen weitere Projekte, die<br />
im Vergleich zu 2010 komplett neu<br />
sind. Unter anderem acht prunkvolle<br />
Rüstungen <strong>für</strong> Ägypter. Auch<br />
hier<strong>für</strong> wer<strong>den</strong> Helme, Arm- und<br />
Scheinbeinschoner sowie Lanzen<br />
gefertigt. Allerdings nicht aus Stahl,<br />
sondern aus Messing, was extrem<br />
edel aussieht.<br />
Als grobe Vorlage <strong>für</strong> die hochwertigen<br />
Handarbeiten dienen die Ideen<br />
und Entwürfe des Bühnen- und<br />
Kostümbildners Stefan Hageneier,<br />
aber auch Bilder aus überlieferten<br />
Schriften, aus <strong>den</strong>en im Hause<br />
Brei<strong>den</strong>bach erst grobe Skizzen,<br />
dann technische Zeichnungen mit<br />
exakten Maßen und Modellen entstehen.<br />
Kleine Änderungswünsche<br />
von Seiten der Oberammergauer,<br />
die größten Wert auf kleinste Details<br />
legen, kosten Martin Brei<strong>den</strong>bach<br />
und Mitarbeiter durchaus <strong>das</strong><br />
eine oder andere graue Haar. „Was<br />
wir aber gerne in Kauf nehmen.“<br />
Schließlich sei es <strong>für</strong> <strong>den</strong> Familienbetrieb<br />
in dritter Generation eine<br />
große Ehre, erneut aktiver Teil des<br />
größten Passionsspiels der Welt<br />
sein zu dürfen.<br />
Strahlenkranz aus<br />
300 Einzelteilen<br />
Wobei der Bezug zum Passionsspiel<br />
ohnehin in einigen Beispielen weit<br />
über <strong>das</strong> handwerkliche Engagement<br />
hinausgeht. Beginnend bei<br />
Martin Brei<strong>den</strong>bach selbst, der seit<br />
vielen Jahren mit seiner Familie in<br />
Oberammergau lebt – und Tochter<br />
Dominika sogar Sopransolistin im<br />
Passionschor ist. Ebenfalls beim<br />
Spiel aktiv mit dabei ist Azubi Marzell<br />
Leander, angehender Metallbauer<br />
in Fachrichtung Metallgestaltung,<br />
der als Teil der Rottler live<br />
auf der Bühne zu sehen sein wird.<br />
„Meine Mutter ist Schneiderin <strong>für</strong><br />
die Passion, mein Vater, der auch<br />
hier beim Brei<strong>den</strong>bach arbeitet, ist<br />
ebenfalls stark eingebun<strong>den</strong>“, sagt<br />
Leander, der die Worte von Chef<br />
Martin Brei<strong>den</strong>bach nur bestätigen<br />
kann. „Das Fertigen der Rüstungen<br />
ist eine total abwechslungsreiche,<br />
schöne und auch künstlerische<br />
Arbeit, bei der wir Azubis handwerklich<br />
sehr viel lernen können.“<br />
Das gilt auch <strong>für</strong> einen weiteren<br />
Spezialauftrag: Ein Strahlenkranz,<br />
acht Meter lang, sechseinhalb Meter<br />
hoch und aus 300 (!) Einzelstücken<br />
bestehend, die obendrein<br />
alle in unterschiedlichen Winkeln<br />
zueinanderstehen. Nicht weniger<br />
komplex zu fertigen: Der noch<br />
prunkvollere Kopfschmuck des<br />
ägyptischen Pharaos, Applikationen<br />
<strong>für</strong> Schwertgriffe oder der Brustpanzer<br />
<strong>für</strong> Pontius Pilatus. Hinzu<br />
kommen gol<strong>den</strong>-glänzende Gürtelschnallen<br />
und eine sogenannte<br />
Minora – ein siebenarmiger Kerzenhalter<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Abendmahltisch.<br />
Premiere der Passionsspiele <strong>2020</strong><br />
ist zwar erst am 16. Mai. Die Sonderanfertigungen<br />
von der Firma<br />
Brei<strong>den</strong>bach müssen <strong>den</strong>noch<br />
Anfang <strong>März</strong> fertig sein. „Fürs<br />
große Fotoshooting“, sagt Martin<br />
Brei<strong>den</strong>bach. Auf <strong>den</strong> Pressefotos<br />
dann in Hülle und Fülle erstmals zu<br />
sehen: Handgemachte Schmiedearbeit<br />
aus dem Jahr <strong>2020</strong>, made in<br />
Peiting.<br />
js<br />
Eine packende Szene aus 2010 mit<br />
viel Blech von Brei<strong>den</strong>bach.<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 49
Saisonal-regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />
TRANSPORTER ZUM MIETEN<br />
HABEN SIE<br />
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Wir haben die Lösung!<br />
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Sie können alle Fahrzeuge auch stun<strong>den</strong>weise mieten.<br />
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Bahnhofstr. 31 • 86971 PEITING • 08861/5817 • www.auto-rieser.de<br />
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Mit Brunnenkresse und<br />
Bärlauch ins Frühjahr<br />
Altlandkreis | Die Rezeptideen gehen<br />
<strong>den</strong> drei Damen der Hauswirtschafterei<br />
nicht aus. Mit „Frische<br />
bayerische Landküche“ veröffentlichen<br />
Silvia Schlögel, Christine<br />
Schilcher und Bettina Eder <strong>das</strong> bereits<br />
27. Kochbuch in gerade einmal<br />
zwölf Jahren. Es ist 192 Seiten stark,<br />
erscheint über <strong>den</strong> weltbekannten<br />
DK Verlag und sagt vor allem<br />
eines aus: Dass bayerische Küche<br />
nicht immer schwer und deftig sein<br />
muss, sondern auch leicht, gesund<br />
und natürlich sein kann. Und zwar<br />
ohne geschmackliche Abstriche<br />
machen zu müssen. Gerichte mit<br />
Fisch und Fleisch? Zahlreiche Kräuter-<br />
und Gemüseideen? Süßes?<br />
Völlig gleich ob Fleischesser, Vegetarier,<br />
Veganer oder bekennende<br />
Naschkatze: Von Lammrollbraten,<br />
Rahmschwammerl, Kasspatzn und<br />
Fischaufstrich über Kartoffeltarte<br />
und Brotsuppe mit Bier bis hin zu<br />
Kirschknödel und karamellisierten<br />
Dinkelschmarrn mit Birnen ist <strong>für</strong><br />
je<strong>den</strong> Geschmack, je<strong>den</strong> Anlass<br />
und jede Tageszeit <strong>das</strong> richtige Rezept<br />
dabei. Erhältlich ist <strong>das</strong> Kochbuch<br />
mit <strong>den</strong> neuen Rezeptideen<br />
der Hauswirtschafterei ab sofort <strong>für</strong><br />
19,95 Euro in allen örtlichen Buchhandlungen<br />
(ISBN: 978-3-8310-<br />
3876-3).<br />
Bärlauch-Obatzda<br />
Außerdem stellt Ihnen ihr Regionalmagazin<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“ mit<br />
„Bärlauch-Obatzda“ und „Brunnenkressesüppchen“<br />
zwei vielversprechende<br />
Frühjahrs-Rezepte zum<br />
Selbermachen ausführlich vor:<br />
Bärlauch-Obatzda<br />
ZUTATEN (vier Personen):<br />
150 g weicher Camembert<br />
50 g weiche Butter<br />
200 g Frischkäse<br />
50 g Bergkäse, gerieben<br />
3 bis 4 Blätter frisch gehackter<br />
Bärlauch<br />
Kräutersalz (siehe unten)<br />
frisch gemahlener schwarzer<br />
Pfeffer<br />
Paprikapulver<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Den Camembert klein schnei<strong>den</strong><br />
und mit einer Gabel zerdrücken.<br />
Mit der Butter und dem Frischkäse<br />
verrühren. Bergkäse und Bärlauch<br />
hinzufügen und mit Kräutersalz,<br />
Pfeffer und Paprikapulver pikant<br />
würzen.<br />
ZUTATEN Kräutersalz:<br />
50 g Bärlauch<br />
50 g Brennnesseln<br />
150 g grobes Salz<br />
50 | <strong>altlandkreis</strong>
ZUBEREITUNG Kräutersalz:<br />
Den Bärlauch und die Brennnesseln<br />
vorsichtig ausschütteln (nicht<br />
waschen), gleichmäßig auf einem<br />
Backblech verteilen und im<br />
Backofen bei 60–70 °C Umluft 2–3<br />
Stun<strong>den</strong> trocknen lassen. Dabei die<br />
Backofentür mit einem Kochlöffel<br />
einen Spalt geöffnet halten, damit<br />
die Feuchtigkeit entweichen kann.<br />
Herausnehmen und abkühlen lassen.<br />
Die getrockneten Brennnesselblätter<br />
von <strong>den</strong> Stielen streifen. Mit<br />
Bärlauch und Salz im Mixaufsatz<br />
einer Küchenmaschine fein zerkleinern.<br />
> > > KOCHBUCH ZU GEWINNEN<br />
Brunnenkresse-Süppchen<br />
Anschließend in einem Schraubglas<br />
aufbewahren.<br />
TIPP: Wenn die Bärlauchzeit vorbei<br />
ist, <strong>den</strong> Obatz<strong>den</strong> mit Schnittlauch<br />
zubereiten.<br />
Brunnenkresse-<br />
Süppchen<br />
ZUTATEN (vier Personen):<br />
2 Handvoll Brunnenkresse<br />
1 Zwiebel<br />
2 EL Butter<br />
2 EL Mehl<br />
900 ml Gemüsebrühe<br />
Ihr Regionalmagazin „atlandkreis“ verlost drei<br />
Exemplare von „Frische bayerische Landküche“,<br />
<strong>das</strong> neue Kochbuch der Hauswirtschafterei. Schicken<br />
Sie uns bis 15. <strong>März</strong> eine Postkarte mit dem<br />
Stichwort „Saisonal und regional“ an „<strong>altlandkreis</strong>“,<br />
Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-<br />
Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. Absenderadresse bitte nicht vergessen,<br />
da die Bücher per Post versandt wer<strong>den</strong>. Das Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />
100 ml trockener Weißwein<br />
2 EL grobkörniger Senf<br />
Salz<br />
frischgemahlener schwarzer<br />
Pfeffer<br />
ZUM ANRICHTEN:<br />
4 EL Croutons<br />
etwas Brunnenkresse<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Die Brunnenkresse waschen, trocken<br />
schütteln und die groben Stiele<br />
entfernen. Die Zwiebel schälen<br />
und fein würfeln.<br />
Die Butter in einem Topf bei mittlerer<br />
Hitze zerlassen und die Zwiebel<br />
darin fünf Minuten andünsten. Mit<br />
Mehl bestäuben, kurz anschwitzen<br />
und mit Brühe und Wein aufgießen.<br />
Den Senf unterrühren und bei<br />
schwacher Hitze etwa zehn Minuten<br />
kochen.<br />
Die Brunnenkresse zur Suppe geben<br />
und bei schwacher Hitze weitere<br />
fünf Minuten köcheln lassen.<br />
Mit einem Stabmixer pürieren und<br />
mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Die Suppe auf vier Teller verteilen<br />
und mit Croutons und etwas Brunnenkresse<br />
anrichten.<br />
TIPP: Ist keine Brunnenkresse zur<br />
Hand, kann man einfach Gartenkresse<br />
verwen<strong>den</strong>.<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“<br />
und die drei Damen der Hauswirtschafterei<br />
wünschen Ihnen, liebe<br />
Leser, nicht nur viel Spaß beim<br />
Ausprobieren dieser neuen Rezepte,<br />
sondern auch jede Menge<br />
Erfolg beim Bärlauch-Brocken.<br />
Die Bärlauch-Saison beginnt bekanntlich<br />
Mitte <strong>März</strong> und endet<br />
Ende Mai. Speziell im Altlandkreis<br />
gibt es zahlreiche naturbelassene<br />
Fleckerl, auf <strong>den</strong>en Bärlauch<br />
in Hülle und Fülle wächst<br />
und gedeiht.<br />
js<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 51<br />
* Änderungen vorbehalten<br />
Zeislerweg 4, 86971 Peiting, Telefon 0 88 61 | 66 2 33<br />
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Genießen Sie mit uns<br />
die neue Reisesaison <strong>2020</strong>.<br />
Auf Wunsch sen<strong>den</strong> wir Ihnen gerne kostenlos<br />
unseren neuen Reisekatalog <strong>2020</strong> zu.<br />
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25.07. 9 Tg. Andorra & Barcelona erwarten Sie 998,- €<br />
13.08. 8 Tg. Schottland – Land der Dudelsäcke 1.149,- €<br />
18.09. 11 Tg. Auf der Königsstraße durch Skandinavien 1.889,- €<br />
12.10. 8 Tg. Kroatien, Slowenien & Bosnien-Herzegowina 959,- €<br />
17.10. 15 Tg. Marokko – <strong>das</strong> Tor zu Afrika 2.298,- €<br />
07.11. 9 Tg. Sizilien – die Perle im Mittelmeer 879,- €<br />
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07.03. Konzert Andrea Berg, Olympiahalle München ab 139,- €<br />
08.03. Circus Krone, Beginn 14.30 Uhr 57,- €<br />
21.03. Ski-Event Montafon DJ Ötzi inkl. Skipass 99,- €<br />
22.03. Musical Aladdin & Ghost Stuttgart, 14.00 Uhr ab 139,- €<br />
04.04. Ski-Event Montafon Revolverheld inkl. Skipass 99,- €<br />
12.04. Musical Aladdin & NEU ab <strong>April</strong> Tanz der Vampire ab 139,- €<br />
20.04. Die größten Musicalhits aller Zeiten, München ab 99,- €<br />
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Wohnzimmerkonzert mit Pam Pam Ida<br />
Gute Musik in<br />
heimeliger Atmosphäre<br />
Bernbeuren | Der Traum von Musik,<br />
Freundschaft und ein wenig<br />
Weltschmerz – all <strong>das</strong> verkörpert<br />
Pam Pam Ida, die sechsköpfige<br />
Formation aus dem oberbayerischen<br />
Sandersdorf, die häufig in<br />
Begleitung des Streichquartetts<br />
Silberfischorchester auftritt. Einst<br />
von <strong>den</strong> Bayern-3-Hörern als „Matuschkes<br />
Lieblinge des Jahres 2015“<br />
ausgezeichnet, veröffentlichten sie<br />
2016 ihr erfolgreiches Debütalbum<br />
„Optimist“. Mit der Platte „Sauber“<br />
legten sie im Januar 2019 direkt<br />
nach und touren seither unter dem<br />
Motto „Die gwohnte Gäng“ durch<br />
ganz Deutschland. Am Sonntag, 22.<br />
<strong>März</strong>, um 20 Uhr macht Pam Pam<br />
Ida Halt in der Bernbeurer Käsküche,<br />
im historischen Molkereigebäude<br />
von 1890, <strong>das</strong> heute unter<br />
anderem zwei Ferienwohnungen<br />
beherbergt. Wer dabei sein möchte<br />
sollte schnell sein, schließlich ist<br />
es vorerst <strong>das</strong> einzige Konzert der<br />
Band im Schongauer Altlandkreis.<br />
Noch dazu wird der Abend sicherlich<br />
wieder etwas ganz Besonderes,<br />
ist es doch nach <strong>den</strong> fulminanten<br />
Auftritten von Kofelgschroa im Januar<br />
2016 und Monobo Son im Herbst<br />
> > > TICKETVERLOSUNG<br />
2018 <strong>das</strong> dritte Wohnzimmerkonzert<br />
in der Käsküche. Denn während<br />
<strong>das</strong> Publikum bei üblichen Konzerten<br />
in der Regel etwas distanziert<br />
von Künstlern sitzt oder steht,<br />
ist diese räumliche Trennung hier<br />
gänzlich aufgehoben. So können<br />
die insgesamt „nur“ 120 Besucher<br />
hautnah dabei sein, unmittelbar<br />
mit Pam Pam Ida interagieren –<br />
eine ganz besondere Atmosphäre.<br />
Musikalische<br />
Vielfalt garantiert<br />
Blockflöte, Sambatrommel, Streichquartett<br />
oder Saxophon – Pam Pam<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost 1 x 2 Karten <strong>für</strong> <strong>das</strong> exklusive<br />
Konzert von Pam Pam Ida am Sonntag, 22. <strong>März</strong>, um 20<br />
Uhr in der Käsküche Bernbeuren. Wer diese gewinnen möchte,<br />
sendet bis spätestens 15. <strong>März</strong> eine Postkarte an <strong>altlandkreis</strong>, Birkland<br />
40, 86971 Peiting. Oder ein E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
Das Stichwort: Käsküche. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, wie<br />
immer entscheidet <strong>das</strong> Los. Viel Erfolg.<br />
Ida wird in Bernbeuren ihr gesamtes<br />
Instrumenten-Repertoire dabei<br />
haben. Blitzen hier und da mal<br />
die Achtziger durch, klingt es an<br />
anderer Stelle wieder nach <strong>2020</strong>,<br />
in jedem Fall ist der Sound unverwechselbar.<br />
Man merkt zu jeder<br />
Zeit, <strong>das</strong>s sich Pam Pam Ida wohlfühlt<br />
mit ihrer Gratwanderung zwischen<br />
Ironie und Ernsthaftigkeit,<br />
zwischen Kunst und Komik. Lustige<br />
Geschichten während die Instrumente<br />
kurz ruhen wechseln sich<br />
in schöner Regelmäßigkeit ab mit<br />
Songs, die zu Tränen rühren oder<br />
solchen, die <strong>das</strong> Publikum zum unmittelbaren<br />
mittanzen animieren.<br />
In jedem Fall kommen Musikbegeisterte<br />
bei dem Konzerterlebnis<br />
mit Pam Pam Ida, die bereits als<br />
Act <strong>für</strong> <strong>das</strong> Heimatsoundfestival<br />
in Oberammergau im Herbst <strong>2020</strong><br />
feststehen, voll und ganz auf ihre<br />
Kosten. Der Eintritt <strong>für</strong> <strong>das</strong> Wohnzimmer<br />
kostet 19 Euro, Kartenwünsche<br />
nimmt die Käsküche Bernbeuren<br />
per Mail entgegen (mail@<br />
kaeskueche.de). Einlass ist um 19<br />
Uhr.<br />
tis<br />
52 | <strong>altlandkreis</strong>
Bauen<br />
Wohnen<br />
Energie<br />
Das <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>westlichen</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
Aus dem<br />
Inhalt Feuersäulen vom Feuerteufel . . . . . . . . . . . . Seite 54<br />
Bayerns älteste Gärtnerei . . . . . . . . . . . . Seite 56<br />
Zäune aus dem <strong>Pfaffenwinkel</strong> . . . . . . . . . Seite 58<br />
Möbel, Treppen und Balkone aus Metall . . . Seite 60<br />
Meisterstück auf 1 730 Metern . . . . . . . . . . . . Seite 62<br />
Alte Stühle mit neuem Geflecht . . . . . . . . . . . Seite 64<br />
Vollholzwände aus heimischem Holz . . . . . . Seite 66<br />
Mobile Holzhäuser aus hipper Zimmerei . . . Seite 68<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 53
Kun<strong>den</strong> kommen aus ganz Deutschland<br />
Die Feuersäulen vom<br />
Apfeldorfer Feuerteufel<br />
<br />
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<br />
54 | <strong>altlandkreis</strong><br />
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Kinsau | Stefan Geiger hat im Internet<br />
nach Grillvarianten gesucht,<br />
ist dabei auf eine Feuersäule gestoßen,<br />
war sofort begeistert davon<br />
und dachte sich: „Das kann<br />
ich auch selbst bauen.“ Schließlich<br />
kennt sich der hauptberufliche<br />
Maschinenbauer bestens aus<br />
mit der Verarbeitung von Metall.<br />
Was er damals noch nicht wusste:<br />
Dass diese von ihm gebaute<br />
Feuersäule im Familien- und Bekanntenkreis<br />
extrem gut ankommt.<br />
Er baut eine zweite <strong>für</strong> <strong>den</strong> 40.<br />
Geburtstag seiner Schwester. Und<br />
als <strong>das</strong> Feuersäulen-Interesse in<br />
Geigers Umfeld immer intensiver<br />
wird, fertigt er weitere Exemplare<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Apfeldorfer Weihnachtsmarkt.<br />
Er stellt sich in <strong>den</strong> Stand<br />
seiner Mutter, die dort seit Jahren<br />
selbstgemachte Kränze, Mützen<br />
sowie Bilder verkauft und hat auch<br />
selbst auf Anhieb Verkaufserfolg.<br />
Das war im Jahr 2015. Inzwischen<br />
ist <strong>das</strong> Nebengewerbe von Stefan<br />
Geiger bekannt als „Apfeldorfer<br />
Feuerteufel“. Ein fesselnder Name<br />
mit Wiedererkennungswert, „der<br />
momentan aus zwei Grün<strong>den</strong><br />
eher suboptimal ist“. Der erste:<br />
Geiger, aus Apfeldorf stammend,<br />
wohnt mit Frau und Kindern seit<br />
rund zwei Jahren in Kinsau, wo<br />
er ein älteres Haus komplett renoviert<br />
hatte. „Deshalb verwirrt<br />
der Name <strong>den</strong> einen oder anderen.“<br />
Und der zweite: Aufgrund<br />
der Brandstiftungs-Serie im Lechrain<br />
bekommt sein Künstlername<br />
eine äußerst negative Bedeutung,<br />
wo<strong>für</strong> Geiger jedoch nichts kann.<br />
„Das sollte man an dieser Stelle<br />
vielleicht klarstellen“, sagt er. In<br />
Sachen Neuaufträge macht dies<br />
jedoch keinen Unterschied. Kun<strong>den</strong>anfragen<br />
trudeln nach wie vor<br />
ein aus ganz Deutschland, aus der<br />
Hier schweißt Stefan Geiger die einzelnen Bleche zu einer Säule zusammen.<br />
Aufallend sind die lasergeschnittenen Muster an <strong>den</strong> Seiten.<br />
Schweiz, „und eine steht sogar in<br />
London“. In der britischen Hauptstadt?<br />
„Ich profitiere sehr stark von<br />
Mundpropaganda“, sagt Geiger.<br />
Die in London stehende Feuersäule<br />
war ein Hochzeitsgeschenk,<br />
überreicht von einem Pärchen, <strong>das</strong><br />
selbst im Lechrain zuhause ist. Und<br />
wie so viele andere Kun<strong>den</strong> auch<br />
begeistert ist von Qualität, Funktionalität<br />
und Optik der Werke des<br />
Feuerteufels.<br />
Unikate dank<br />
Symbol-Vielfalt<br />
„Dabei ist die Herstellung kein Hexenwerk“,<br />
gibt er offen und ehrlich<br />
zu. Alles was er braucht: 2,5 Millimeter<br />
dicke Stahlbleche in L-Form.<br />
Schweißtisch und Schweißgerät.<br />
PC oder Laptop mit CAD-Zeichen-<br />
Programm. Poliermaschine. Rostschutzmittel.<br />
Handwerkliches<br />
Geschick. Und ein Gespür da<strong>für</strong>,<br />
was zum jeweiligen Kun<strong>den</strong> wirklich<br />
passt. „Die meiste und auch<br />
schönste Arbeit an <strong>den</strong> Feuersäulen<br />
ist <strong>für</strong> mich <strong>das</strong> Beratungsgespräch<br />
mit unterschiedlichsten<br />
Menschen aus allen Gesellschaftsschichten<br />
und Regionen, die ich<br />
ohne mein Nebengewerbe sicherlich<br />
nie kennengelernt hätte“, sagt<br />
Geiger, der sich da<strong>für</strong> bewusst viel<br />
Zeit nimmt. Aufbau und Grundform<br />
der Feuersäulen dagegen<br />
sind immer gleich. Aber: „Jeder<br />
bekommt seine individuelle Note,<br />
<strong>das</strong> Muster, <strong>das</strong> er sich wünscht.“<br />
Unmöglich ist dank 3D-Zeichnung<br />
und der Laser-Maschine der Firma<br />
Eirenschmalz in Schwabsoien
Abholbereit: Zwei Feuersäulen in<br />
unterschiedlichen Größen.<br />
nichts. „Abgesehen von professionellen<br />
Fußballmannschaften,<br />
deren Vereinswappen markenrechtlich<br />
geschützt sind.“ Ansonsten<br />
sind so ziemlich alle Wappen,<br />
Sprüche, Namen, Daten und Ziffern<br />
dieser Welt erlaubt – der Symbol-<br />
Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt.<br />
Jäger möchten Hirsch, Gams und<br />
Wildschwein als Muster. Schützen<br />
Gewehr und Zielscheibe. Trachtler<br />
Vereinswappen, Schuhplattler,<br />
Ziach, schnalzende Goaßl. Musikkapellen<br />
Posaune, Flügelhorn und<br />
Notenschlüssel. Als Hochzeitsgeschenk<br />
sind Taube, Trau-Datum<br />
und die Namen des Brautpaars<br />
beliebt. „Es gibt wirklich nichts,<br />
was es nicht gibt“, betont Stefan<br />
Geiger, der <strong>das</strong> gewünschte Muster<br />
zunächst am PC einzeichnet und<br />
erst dann Hand anlegt, nachdem<br />
auch <strong>das</strong> virtuelle 3D-Modell vom<br />
Kun<strong>den</strong> abgesegnet wurde. Ist die<br />
Feuersäule nach rund zwei bis drei<br />
Stun<strong>den</strong> schweißtreibender Handarbeit<br />
fertig, „kann ich sie ganz<br />
normal per Post verschicken“. Zwei<br />
Pakete braucht es hier<strong>für</strong>. Eines <strong>für</strong><br />
die Säule an sich. Das andere <strong>für</strong><br />
die auf einem Fußgestell stehende<br />
Ascheschale. Die Feuersäulen vom<br />
Apfeldorfer Feuerteufel bestehen<br />
somit immer aus zwei Teilen, sind<br />
in zwei Größen (ein Meter hoch,<br />
30 Zentimeter breit; 70 Zentimeter<br />
hoch und 25 Zentimeter breit) erhältlich<br />
und haben viele Vorteile:<br />
Extrem hitzebeständig und langlebig.<br />
Aufgrund des kaminartigen<br />
Aufbaus zieht die Rauchwolke stets<br />
nach oben. „Beim offenen Lagerfeuer<br />
steht immer jemand voll im<br />
Rauch, was bei meinen Feuersäulen<br />
gar nicht der Fall ist.“ Die<br />
Säule strahlt Wärme gleichmäßig<br />
in alle vier Himmelsrichtungen ab.<br />
Der Aschebehälter kann hinterher<br />
bequem ausgeleert wer<strong>den</strong>. Und<br />
<strong>das</strong> Feuer sieht in der Säule dank<br />
der seitlich eingelaserten Muster<br />
extrem cool aus. Einziger Nachteil:<br />
Das Holz verbrennt aufgrund des<br />
guten Zuges deutlich schneller als<br />
in einem offenen Lagerfeuer. Stefan<br />
Geiger empfiehlt an dieser Stelle<br />
Buche oder Birke, verbrennt jedoch<br />
selbst hauptsächlich die in der<br />
Region stark vertretende Fichte –<br />
an zwei Tagen Weihnachtsmarkt<br />
braucht er <strong>für</strong> rund zehn Stun<strong>den</strong><br />
Brennzeit vier bis fünf Schubkarren<br />
voll Fichtenholz. An Silvester <strong>für</strong><br />
rund eine Stunde einen viertelten<br />
Schubkarren. Viel wichtiger aber<br />
ist, „<strong>das</strong>s sich meine Kun<strong>den</strong> an die<br />
Sicherheitsvorschriften halten“. Im<br />
Grunde selbsterklärend, ist es Geigers<br />
Pflicht, vor dem Verkauf auf<br />
die einzelnen Gefahren beim Benutzen<br />
seiner Werke hinzuweisen.<br />
Auf einem DIN-A4-Blatt steht unter<br />
anderem geschrieben: Die Feuersäule<br />
stabil, wackelfrei, immer<br />
im Freien und in ausreichendem<br />
Abstand zu Gebäu<strong>den</strong> und Brennmitteln<br />
aufstellen. Sie nie unbeaufsichtigt<br />
lassen. Das Feuer nach<br />
der Feier vollständig löschen. Nie<br />
mit Spiritus oder Benzin entzün<strong>den</strong>.<br />
Und auch nicht bei starkem<br />
Wind benutzen. Nur wer diesen<br />
und weiteren Regeln einwilligt,<br />
bekommt die zwischen 130 und 250<br />
Euro teuren Unikate vom Apfeldorfer<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 55
Gärtnerei Pröbstl: Im Herzen Schongaus seit 285 Jahren<br />
Bayerns älteste Gärtnerei<br />
Schongau | Die Schongauer Gärtnerei<br />
Pröbstl gilt ganz offiziell mit<br />
285 Jahren als älteste Privat-Gärtnerei<br />
Bayerns: Als Josef Pröbstl,<br />
geboren 1744, im Jahr 1772 Gärtnerswitwe<br />
Maria Anna Braun<br />
heiratete, kam die seit 1735 bestehende<br />
Gärtnerei in Schongaus<br />
Bauerngasse in <strong>den</strong> Besitz der Familie<br />
Pröbstl. In <strong>den</strong> Folgejahren<br />
führten zunächst Georg Pröbstl<br />
sowie später sein Sohn Franz die<br />
Gärtnerei innerhalb der Stadtmauern<br />
– beide waren darüber<br />
hinaus viele Jahre Bürgermeister<br />
von Schongau. In der vierten Generation<br />
siedelte Georg Pröbstl<br />
(1875 - 1957) <strong>den</strong> Betrieb vor die<br />
Tore der Stadtmauer aus, wo sich<br />
damals nur wenige Höfe und<br />
fruchtbare Ackerflächen befan<strong>den</strong>.<br />
Zunächst wur<strong>den</strong> nur die Produktionsflächen,<br />
später, 1928, auch<br />
Wohn- und Geschäftshaus in die<br />
heutige Augsburger Straße verlagert.<br />
Anton Pröbstl (1924 - 1969)<br />
und seine Ehefrau Maria bauten<br />
die Gärtnerei Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
mit hohem Engagement<br />
aber auch unter finanziellem Risiko<br />
weiter aus, um wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Sie errichteten<br />
neue ökonomische, doppelstöckige<br />
Gewächshäuser mit automatischer<br />
Temperatursteuerung,<br />
zudem ein neues Heizhaus mit<br />
heimischer Kohle- und späterer<br />
Ölfeuerung sowie <strong>den</strong> hier<strong>für</strong> notwendigen<br />
22 Meter hohen Ziegel-<br />
Kamin, der erst 2014 abgerissen<br />
wurde. „Das war damals schon<br />
innovativ und absolut nicht alltäglich“,<br />
erinnert sich Rupert Pröbstl,<br />
der <strong>den</strong> Betrieb heute mit seiner<br />
Frau Iris leitet. Zuvor führte die<br />
Gärtnerei noch viele Jahre Maria<br />
Pröbstl nach dem frühen Tod<br />
ihres Gatten. Keine einfache Zeit<br />
angesichts eines hohen Schul<strong>den</strong>bergs<br />
infolge vorangegangener<br />
Betriebsmodernisierung und fünf<br />
noch minderjähriger Kinder. Durch<br />
jahrerlange harte Arbeit gelang es<br />
ihr aber, die Gärtnerei zu erhalten<br />
und die Schul<strong>den</strong> abzubauen. Auf<br />
diesem Fundament bauen Iris und<br />
Rupert Pröbstl seit der Übergabe<br />
an die siebte Generation vor 30<br />
Jahren auf.<br />
Ein Beruf im<br />
Wandel der Zeit<br />
„Ein äußerst erfüllender Beruf“,<br />
freuen sich Iris und Rupert Pröbstl<br />
noch heute über die tägliche Arbeit,<br />
wenn sie auch zugeben: „Es<br />
ist schon etwas schwieriger gewor<strong>den</strong>.“<br />
Dabei sprechen sie insbesondere<br />
<strong>den</strong> Wandel im Berufsbild<br />
des Gärtners innerhalb der letzten<br />
Jahrhunderte an. Waren Gärtner<br />
einst noch die Lebensmittel-Versorger<br />
der Bürger, obliegt<br />
diese Aufgabe heute vielmehr <strong>den</strong><br />
Gemüsebauern, gerade deshalb<br />
mussten sich die Pröbstls immer<br />
wieder ein wenig neu erfin<strong>den</strong>.<br />
Rupert und Iris Pröbstl modernisierten<br />
die Gärtnerei mit neuen<br />
energieeffizienten Gewächshäusern,<br />
nachhaltiger Produktion<br />
und Vertrieb, Umstellung auf<br />
umweltfreundliche Fernheizung,<br />
neu gestaltete Verkaufsflächen und<br />
großzügigen, lichtdurchfluten<strong>den</strong><br />
Verkaufs-Gewächshäusern, die gemeinsam<br />
mit<br />
dem<br />
Verkaufsla<strong>den</strong> 1994 gebaut wur<strong>den</strong>.<br />
Es bleibt noch heute eine<br />
immerwährende Entwicklung, unter<br />
anderem in der Floristik, einer<br />
der größten Bereiche der Gärtnerei<br />
Pröbstl. „Durch Vergleiche mit<br />
entsprechen<strong>den</strong> Bildern aus dem<br />
Internet können wir noch besser<br />
auf Wünsche eingehen“, sieht Iris<br />
Pröbstl beileibe nicht jede Veränderung<br />
negativ. Trauerfloristik bei<br />
Beerdigungen, Hochzeitsfloristik,<br />
Blumengestecke <strong>für</strong> Geburtstage<br />
oder auch Firmen, die sich begrünte<br />
und buntere Geschäfts-<br />
56 | <strong>altlandkreis</strong>
Die Gärtnerei Pröbstl um 1930<br />
bereits am heutigen Standort<br />
vor <strong>den</strong> Toren der Altstadt.<br />
räume wünschen. Für je<strong>den</strong><br />
Anlass gebe es <strong>den</strong> passen<strong>den</strong><br />
Blumenschmuck aus<br />
dem Hause Pröbstl, wie Rupert<br />
Pröbstl verspricht und<br />
gleichzeitig anmerkt: „Der<br />
allgemeine Trend geht zum<br />
Selbstgärtnern.“<br />
Pröbstls<br />
Vorteil: Die älteste Gärtnerei<br />
Bayerns hat auch hier<strong>für</strong><br />
ein großes Sortiment<br />
zu bieten. Beet- und Balkonpflanzen,<br />
Zimmerpflanzen, Stau<strong>den</strong><br />
und Gehölze sowie Gemüsejungpflanzen<br />
und diverse Kräuter direkt<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Kochtopf. „Das kommt<br />
Tisch-Arrangements <strong>für</strong> Hochzeiten oder andere festliche Anlässe sind nur<br />
ein Bereich im Angebots-Portfolio der Schongauer Gärtnerei Pröbstl.<br />
auch bei jungen Leuten extrem<br />
gut an“, weiß Rupert Pröbstl. poster<strong>den</strong> verwendet und anstatt sechs Mitarbeiter inklusive einer<br />
„Man sollte sich immer auf seine chemischer Pflanzenschutzmittel Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> angestellt hat.<br />
Stärken besinnen“, ergänzt Iris mit biologischen Nützlingen gearbeitetsichtlich<br />
Daher sind sie beispielsweise hin-<br />
Pröbstl. Wie etwa bei verschie<strong>den</strong>sten<br />
Topfpflanzen immer auf<br />
Dienstleistungen, welche<br />
dem neuesten Stand, bieten auch<br />
die Pröbstls anbieten: Gartengestaltung,<br />
Gartenpflege, Grabpfle-<br />
an, „was gerade in ist“. Im Trend<br />
Tag der offenen dank zahlreicher Messebesuche<br />
Gärtnerei Ende <strong>April</strong><br />
ge, Mietpflanzen oder auch Pflanzenüberwinterung.<br />
seien derzeit Zimmerpflanzen, die<br />
Generell wird „Man muss <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> etwas wenig Pflege benötigen, zudem<br />
bei <strong>den</strong> Pflanzen auf Nachhaltigkeit<br />
geachtet, so wer<strong>den</strong> eigens in<br />
der Gärtnerei hergestellte Kom-<br />
bieten, um gegen die große<br />
Baumarkt-Konkurrenz zu bestehen“,<br />
weiß Iris Pröbstl, die derzeit<br />
Pflanzen im Stile der Sechzigerund<br />
Siebzigerjahre wie etwa Orchideen.<br />
Passenderweise gab es<br />
bei der Gärtnerei Pröbstl im Zuge<br />
des Tages der offenen Gärtnerei –<br />
immer am letzten <strong>April</strong>-Wochenende<br />
– im vergangenen Jahr eine<br />
Orchideen-Ausstellung. Heuer ist<br />
dieser bayernweite Tag der offenen<br />
Tür am Samstag, 25. <strong>April</strong>,<br />
von 8.30 bis 17 Uhr. Ein besonderes<br />
Jahr ist es <strong>für</strong> die Pröbstls allemal,<br />
feiern Iris und Rupert doch nicht<br />
nur ihr eigenes 30-jähriges Jubiläum<br />
seit der Übernahme, sondern<br />
auch <strong>den</strong> 285. Geburtstag der<br />
Gärtnerei. In diesem Rahmen soll<br />
natürlich auch an die Geschichte<br />
erinnert wer<strong>den</strong>, was insbesondere<br />
die etwas älteren Schongauer<br />
sehr freut, die sich auch über<br />
<strong>das</strong> Jahr hinweg gerne die historischen<br />
Bilder und Erinnerungen<br />
Immer eine nette Aufmerksamkeit: k Blumensträuße wie dieses sommerli-<br />
im Eingangsbereich der ältesten<br />
che Exemplar haben bis heute nichts an ihrer Symbolik eingebüßt. Gärtnerei Bayerns ansehen. tis<br />
NATUR PUR<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 57
Eigentums-Markierungen im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
In Dörfern dominiert<br />
der Holzzaun<br />
Altlandkreis | 1999 besang Entertainer<br />
Stefan Raab mit „Maschen-<br />
Draht-Zaun“ einen Nachbarschaftsstreit<br />
im Freistaat Sachsen.<br />
Das weckte die Boulevardpresse<br />
auf, wodurch heftige Diskussionen<br />
über Zäune und Nachbarschaft<br />
öffentlich geführt wur<strong>den</strong>. Für die<br />
einen wird der Gartenzaun heute<br />
mit kleinbürgerlicher Spießigkeit<br />
gleichgesetzt. Zusammen mit dem<br />
Gartenzwerg sehen Kritiker ihn als<br />
Synonym <strong>für</strong> Rechthaberei und<br />
kleinkariertes Besitz<strong>den</strong>ken. Für<br />
andere hingegen strahlt der Gartenzaun<br />
Gemütlichkeit und häusliche<br />
Harmonie aus.<br />
Die Geschichte des Zauns führt<br />
viele tausend Jahre zurück: Als der<br />
Mensch sein Noma<strong>den</strong>tum aufgab<br />
und sich dem Ackerbau und der<br />
Viehzucht widmete, baute er erste<br />
Weidezäune und Gatter <strong>für</strong> die<br />
Tierhaltung. Die bestellten Felder<br />
und Gemüsegärten schützte er mit<br />
aus Ästen geflochtenen Zäunen.<br />
Der Zaun erlebte einen regelrechten<br />
Boom. Es wur<strong>den</strong> Abgrenzungen<br />
in allen er<strong>den</strong>klichen Variationen<br />
erfun<strong>den</strong>: Pfostenreihen,<br />
Flechtzäune und Palisa<strong>den</strong>. Die<br />
ältesten und wohl bekanntesten<br />
Zäune der Menschheit sind neben<br />
dem römischen Limes, der<br />
die römischen Provinzen schützte,<br />
die mehr als 20 000 Kilometer<br />
lange chinesische Mauer, mit der<br />
die verschie<strong>den</strong>sten Dynastien ihr<br />
Reich markierten. So friedete der<br />
Mensch ganze Länder, Städte und<br />
Dörfer ein, um sich vor Angreifern<br />
aller Art zu schützen. In späteren<br />
Jahren wurde aus der funktionalen<br />
Abgrenzung ein Statussymbol der<br />
Reichen und Mächtigen, die mit<br />
zum Teil pompösen Grenzmarkierungen<br />
ihre Villen schützten.<br />
Schutz der<br />
Privatsphäre<br />
Für <strong>den</strong> Holzlattenzaun wird oft<br />
Lärche verwendet, die als besonders<br />
widerstandsfähig gilt.<br />
Mit dem Wandel der Gesellschaft<br />
von einer bäuerlichen zu einer<br />
industriell geprägten Arbeitskultur<br />
gewann der eigene Besitz<br />
auch im Schongauer Altlandkreis<br />
immer mehr an Bedeutung. Mit<br />
dem Sprung vom 20. ins 21. Jahrhundert<br />
trennte man, <strong>für</strong> andere<br />
durch einen Zaun sichtbar, sein<br />
Grundstück von dem des Nachbarn<br />
ab. So erhielt der Zaun eine<br />
völlig neue Funktion: Die Zäune<br />
heute umgrenzen Grundstücke,<br />
schützen die Privatsphäre und<br />
prägen <strong>das</strong> Bild der Gärten. Allerdings<br />
sind sie keine schnöde<br />
Begrenzung mehr, sondern längst<br />
zu einem repräsentativen Aushängeschild<br />
gewor<strong>den</strong>.<br />
Historische Bauformen begegnen<br />
einem heute nur noch selten. Groß<br />
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58 | <strong>altlandkreis</strong>
Zäune bieten nicht nur Sichtschutz, sondern auch Schallschutz.<br />
gewor<strong>den</strong> ist die Vielfalt durch widerstandsfähige<br />
Materialien. Wur<strong>den</strong><br />
früher Zäune meist aus Holz<br />
gemacht, entdeckt der Betrachter<br />
neben Holz auch Metall, Kunststoff<br />
und Stein ebenso wie die Kombinationen<br />
der Werkstoffe. Eine<br />
Welt ohne Gartenzaun scheint<br />
mittlerweile un<strong>den</strong>kbar, hat er<br />
sich doch durch die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
zu einem<br />
attraktiven Blickfang eines Anwesens<br />
entwickelt. „Im ländlichen<br />
Raum, vor allem in Dörfern, legen<br />
die Menschen Wert auf Holzzäune,<br />
während es in Neubaugebieten<br />
eher Metallzäune sind, die gefragt<br />
sind“, erklärt Emre Karaagac von<br />
der gleichnamigen Zaunbaufirma<br />
in Prem.<br />
Grundsätzlich gilt: Wer sein Grundstück<br />
einzäunen möchte, hat einige<br />
Fragen zu klären und Entscheidungen<br />
zu treffen. Denn die<br />
Vielfalt der Materialien bringt eine<br />
Menge Vor- und Nachteile mit sich:<br />
Holz ist <strong>das</strong> klassische Baumaterial<br />
<strong>für</strong> einen Gartenzaun. Es ist nachhaltig<br />
und umweltfreundlich. Für<br />
viele Menschen ist Holz der Inbegriff<br />
<strong>für</strong> Natur und passt optisch<br />
wunderschön in unsere Landschaft<br />
und zu unseren Gärten. Allerdings<br />
ist auch der Pflegeaufwand <strong>für</strong><br />
einen Holzzaun sehr hoch. Holz<br />
arbeitet und Spannungen, Risse<br />
oder Verformungen sind durch<br />
Witterungseinflüsse möglich, die<br />
es durch eine Lasur oder einen<br />
Farbanstrich zu verhindern gilt.<br />
„Bei <strong>den</strong> Holzzäunen konzentrieren<br />
sich die Kun<strong>den</strong> auf Lärche.<br />
Das ist <strong>das</strong> unempfindlichste Holz<br />
und die Kun<strong>den</strong> haben jahrelang<br />
Freude daran, ohne sich darum<br />
kümmern zu müssen“, stellt der<br />
Peitinger Zaunbauer Manfred Berger<br />
fest.<br />
Ein Zaun aus Kunststoff ist pflegeleicht<br />
und von Weitem selten von<br />
einem aus Holz zu unterschei<strong>den</strong>.<br />
Bei diesem sorgt meist ein Stahlkern<br />
<strong>für</strong> die Stabilität und die<br />
Pflege beschränkt sich auf einen<br />
kurzen Abwasch. Daneben sind<br />
noch Verbundstoffe aus Holz und<br />
Kunststoff sowie thermoplastische<br />
Faserstoffe beliebt, die von echtem<br />
Holz kaum mehr zu unterschei<strong>den</strong>,<br />
dabei aber pflegeleicht und<br />
widerstandsfähig sind.<br />
Schlichte und zeitlose Eleganz<br />
strahlen Metallzäune aus. Metall<br />
kann gedreht, geschwungen oder<br />
zu Ornamenten gebogen wer<strong>den</strong>.<br />
Und trotz aller Verspieltheit bei<br />
der Bearbeitung überzeugen sie<br />
mit jahrelanger Robustheit, wenn<br />
<strong>das</strong> Metall wie Schmiedeeisen,<br />
Stahl oder Aluminium veredelt<br />
wor<strong>den</strong> ist. Die Gebrüder Mattner<br />
GmbH in Prem stellt fest, „<strong>das</strong>s<br />
Metallzäune, wenn sie feuerverzinkt<br />
sind, <strong>das</strong> beste Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
aufweisen – und<br />
<strong>das</strong> alles ohne Pflegeaufwand.“<br />
Vorschriften beachten<br />
Wer einen Zaun errichten will,<br />
sollte vorher beim Bauamt der<br />
Stadt oder Gemeinde abklären,<br />
welche rechtlichen Vorschriften<br />
zu beachten sind. Die Gestaltung,<br />
Höhe und Breite von Grundstückseingrenzungen<br />
sind <strong>den</strong> örtlichen<br />
Baubestimmungen unterworfen.<br />
Außerdem ist in manchen Gemeinde-<br />
oder Städteordnungen<br />
festgeschrieben, welche Zäune<br />
aufgestellt wer<strong>den</strong> dürfen, um <strong>das</strong><br />
äußere Erscheinungsbild der Stadt<br />
oder Gemeinde zu bewahren.<br />
Darüber hinaus sollten nachbarschaftliche<br />
Fragen geklärt wer<strong>den</strong>,<br />
um im Vorfeld mögliche Streitigkeiten<br />
zu vermei<strong>den</strong>.<br />
hun<br />
Der Kreativität sind bei Metallzäunen keine Grenzen gesetzt.<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 59
Hohenfurcher Familienbetrieb mit neuer Halle<br />
Möbel, Treppen und<br />
Balkone aus Metall<br />
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Hohenfurch | Viele Handwerker<br />
sind die vergangenen Jahre in<br />
die Industrie gewechselt – mehr<br />
Geld <strong>für</strong> weniger Stun<strong>den</strong> ist ein<br />
gewichtiges Argument <strong>für</strong> diesen<br />
Schritt. Aber auch ein erfüllendes?<br />
Je<strong>den</strong> Tag in die gleiche Halle, an<br />
die gleiche Maschine und letztlich<br />
nur ein winziger Teil des großen<br />
Ganzen sein ist <strong>für</strong> viele Männer<br />
und Frauen die weniger schöne<br />
Kehrseite der industriellen Medaille.<br />
Maschinenbaumeister Martin<br />
und Metallbaumeister Alexander<br />
Schwathe aus Hohenfurch haben<br />
auch aus diesen Grün<strong>den</strong> <strong>den</strong><br />
umgekehrten Weg eingeschlagen.<br />
Die Brüder, beide gelernte Werkzeugmacher,<br />
wechselten aus der<br />
Industrie ins Handwerk. Genaugenommen<br />
in ihren eigenen Betrieb,<br />
<strong>den</strong> sie gemeinsam mit Vater<br />
Manfred vor zehn Jahren als Nebengewerbe<br />
angefangen haben,<br />
und seit rund drei Jahren in Vollzeit<br />
betreiben. Ob sie <strong>den</strong> Schritt<br />
in die handwerkliche Selbstständigkeit<br />
bereuen? „Auf gar keinen<br />
Fall“, sind sich beide einig. Früher<br />
sei die Zeit so gar nicht vergangen,<br />
man habe auf die Uhr geschaut,<br />
und gehadert, <strong>das</strong>s erst<br />
Brotzeit sei. Inzwischen<br />
Alexander (li.) und Martin Schwathe<br />
haben <strong>den</strong> mutigen Schritt zur<br />
Selbstständigkeit nicht bereut.<br />
vergehe die Zeit sprichwörtlich<br />
wie im Flug. Und der Fakt, <strong>das</strong>s<br />
regelmäßig Überstun<strong>den</strong> gemacht<br />
wer<strong>den</strong> müssen, „ist halb so wild,<br />
weil’s auch aufgrund der Abwechslung<br />
einfach Spaß macht“.<br />
Kurzum: Martin und Alexander<br />
Schwathe brennen <strong>für</strong> die Aufgaben<br />
in ihrem neuen Berufsleben.<br />
Sie fertigen Treppen, Balkone,<br />
Geländer, Gartenzäune, Überdachungen,<br />
Tore, Türen, Möbel und<br />
vieles mehr auf höchstem Niveau.<br />
Alles aus Metall. Alles maßgeschneidert.<br />
Und<br />
alles aus einer, familieneigenen<br />
Hand.<br />
Für die Konstruktion der unterschiedlichsten<br />
Aufträge ist in erster<br />
Linie Vater Manfred Schwathe zuständig,<br />
der entgegen seiner Söhne<br />
nach wie vor vier Tage in der<br />
Industrie arbeitet – als Konstrukteur<br />
bei ept in Peiting. Am Montag<br />
aber zeichnet der 60-Jährige ausschließlich<br />
<strong>für</strong> seine Söhne, die<br />
alle anderen Aufgabenbereiche<br />
im Familienbetrieb übernehmen.<br />
Erst <strong>das</strong> notwendige Rohmaterial<br />
einkaufen, es mit Säge oder CNC-<br />
Plasma-Laser-Maschine zurechtschnei<strong>den</strong>,<br />
entgraten, bohren,<br />
Gewinde schnei<strong>den</strong>, bei Bedarf<br />
fräsen, biegen, die einzelnen Elemente<br />
zusammenschweißen, alle<br />
Vorbereitungen <strong>für</strong> die Montage<br />
treffen und schließlich ausschwärmen<br />
auf die jeweilige Baustelle,<br />
um beispielsweise Treppe, Geländer<br />
oder Balkon beim Kun<strong>den</strong> zu<br />
montieren. Ein großer Bus sowie<br />
drei Anhänger in unterschiedlichen<br />
Größen sind unerlässlich<br />
<strong>für</strong> Transport und Arbeit auf <strong>den</strong><br />
Baustellen. Bei Großkonstruktionen<br />
engagieren die Brüder einen<br />
örtlichen Spediteur <strong>für</strong> <strong>den</strong> Transport.<br />
Der wurde unter anderem<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> bislang größte Projekt<br />
Peter Szikora<br />
Freier Sachverständiger<br />
<strong>für</strong> Schä<strong>den</strong> an Gebäu<strong>den</strong><br />
Sachverständiger<br />
<strong>für</strong> Schimmelsanierung<br />
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60 | <strong>altlandkreis</strong>
Wetterfest und langlebig: Edelstahlgeländer an Balkonen und<br />
Fenstern sowie elegante Treppen aus Holz und Metall.<br />
der Metallbau Schwathe GmbH<br />
gebraucht – eine riesengroße<br />
Mülltonnen-Garage <strong>für</strong> eine noch<br />
viel größere neue Wohnanlage in<br />
der Paul-Gerhard-Allee, Landeshauptstadt<br />
München. Viele andere<br />
Metallbauer haben sich an dieses<br />
hochkomplexe, künstlerisch wertvolle<br />
Konstrukt mit 16 ungleichen<br />
Ecken nicht rangetraut. Manfred,<br />
Martin und Alexander Schwathe<br />
aber sagten dem Sonderauftrag<br />
zu und meisterten ihre Arbeit mit<br />
Bravour.<br />
Möbel aus Metall<br />
sind Trend<br />
Das Kerngeschäft des jungen,<br />
Hohenfurcher Familienbetriebes<br />
aber konzentriert sich auf Konstruktionen<br />
<strong>für</strong> Ein- und Mehrfamilienhäuser,<br />
die im Pfrontener,<br />
Starnberger, Augsburger und<br />
Weilheim-Schongauer Raum gebaut<br />
wer<strong>den</strong>. Ein stark aufkommender<br />
Trend derzeit: Möbel<br />
aus Metall. Oder zumindest aus<br />
Metall-Teilen. Schwer beliebt sind<br />
rustikale, naturbelassene Echtholzmöbel,<br />
getragen von massiven<br />
Füßen aus Stahl. „In diesen Fällen<br />
arbeiten wir eng mit Schreinern<br />
zusammen.“ Überhaupt sei die<br />
Kombination aus Stahl und Holz<br />
oder Stahl und Glas wieder stark<br />
im Kommen. Das gilt vor allem <strong>für</strong><br />
Treppenaufgänge, Türen, Tore und<br />
Balkone. Alles Konstruktionen, die<br />
Familie Schwathe mit Herzblut<br />
und größter Lei<strong>den</strong>schaft herstellt.<br />
Und da<strong>für</strong> auch jede Menge zurückbekommt.<br />
„Das Gefühl, zwei<br />
Jahre später an einer ehemaligen<br />
Baustelle vorbeizufahren, dort<br />
einen von uns gebauten Balkon<br />
oder eine Treppe zu sehen, gibt dir<br />
schon ein richtig gutes Gefühl“, so<br />
Martin Schwathe über <strong>den</strong> wohl<br />
größten Unterschied zur Industrie:<br />
Ein Produkt von Anfang bis Ende<br />
aus eigener Hand zu bauen, <strong>das</strong><br />
nicht nur schön aussieht und nützlich<br />
ist, sondern in <strong>den</strong> meisten<br />
Fällen auch ein Leben lang hält<br />
und <strong>den</strong> jeweiligen Besitzern eine<br />
Freude bereitet. Möglich macht<br />
dies <strong>das</strong> Material an sich. Kein anderes<br />
ist witterungsbeständiger als<br />
(verzinkter) Stahl oder Edelstahl.<br />
Und kein anders Material kann<br />
mehr Kräfte aufnehmen.<br />
Weichen <strong>für</strong><br />
Zukunft gestellt<br />
Weil die Produktpalette der DIN-<br />
ISO-1090-zertifizierten Maschinenund<br />
Metallbau Schwathe GmbH &<br />
Co. KG (www.schwathe-metall.de)<br />
weit über <strong>das</strong> bislang genannte hinaus<br />
reicht, auch Sonderkonstruktionen<br />
<strong>für</strong> Maschinenbau in allen<br />
Branchen sowie Sachverständigen-Prüfungen<br />
<strong>für</strong> kraftbetriebene<br />
Hallentore und Großlager-Regale<br />
zum Arbeitsalltag gehören, haben<br />
Martin, Alexander und Manfred<br />
Schwathe bereits vor zwei<br />
Jahren angefangen, die Weichen<br />
<strong>für</strong> eine starke Zukunft zu stellen:<br />
Den Bau einer neuen, großen Produktionshalle<br />
mit Fünf-Tonnen-<br />
Lasten-Kran, Lager, Büro, Küche<br />
und Besprechungsraum. Bereits<br />
im <strong>April</strong> 2019 erfolgte am nördlichen<br />
Ortsausgang Hohenfurchs<br />
der Spatenstich. Inzwischen steht<br />
die 50 auf 25 Meter große Halle,<br />
die in <strong>den</strong> Firmenfarben Anthrazitgrau,<br />
Lichtgrau, Tieforange und<br />
Weißaluminium auffallend schön<br />
ins Auge sticht. Was noch fehlt,<br />
ist der Innenausbau, <strong>den</strong> Familie<br />
Schwathe überwiegend in die eigene<br />
Hand nehmen wird, um in<br />
wenigen Monaten fest einziehen<br />
zu können. Wer sich also die vergangenen<br />
Monate beim Befahren<br />
der B17 gefragt hat, wer in kürzester<br />
Zeit diese große Halle östlich<br />
der Bundesstraße hingestellt hat?<br />
Es ist <strong>das</strong> zukunftsträchtige Werk<br />
der Maschinen- und Metallbau<br />
Schwathe GmbH & Co. KG. In der<br />
alten, lediglich zwölf auf sechs<br />
Meter großen Halle mitten im Ort<br />
können sich Martin und Alexander<br />
gerade noch ohne Hängenbleiben<br />
hindurchschlängeln zwischen <strong>den</strong><br />
zahlreichen Maschinen und Werkbänken.<br />
„Speziell bei größeren<br />
Aufträgen, die oft weit über zehn<br />
Meter lang oder hoch sind, konnten<br />
wir uns im Grunde gar nicht<br />
mehr bewegen“, so Alexander<br />
Schwathe, der wie Vater Manfred<br />
und Bruder Martin <strong>den</strong> Bau einer<br />
neuen, deutlich größeren Halle als<br />
dringend notwendig gesehen hat.<br />
Und damit dann doch ein wenig<br />
an frühere, industrielle Zeiten zurückerinnert.<br />
js<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 61
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Einzigartiges Kunsthandwerk von Susanne Achtzehner<br />
Alte Stühle mit<br />
neuem Geflecht<br />
Birkland | Schon als Kind ist Susanne<br />
Achtzehner fasziniert von alten<br />
Handwerksberufen. „Ich habe immer<br />
die BR-Sendung ‚Der Letzte<br />
seines Standes‘ angeschaut, bei<br />
der mir jedes Mal aufs Neue <strong>das</strong><br />
Herz aufgegangen ist.“ Trotzdem<br />
lernt die gebürtige Weilheimerin<br />
zunächst einen „anständigen“<br />
Beruf, arbeitete nach ihrer Ausbildung<br />
auch als Hotelfachfrau.<br />
Aufs Flechten aufmerksam wurde<br />
sie letztlich durch Zufall: Auf einer<br />
Öko-Messe in Frankfurt hilft sie einem<br />
Bekannten, wo jemand Flyer<br />
<strong>für</strong> einen Korbflechtkurs verteilt.<br />
Susanne Achtzehner nimmt teil,<br />
fängt sofort Feuer und beginnt<br />
kurze Zeit später eine Zweit-Lehre<br />
an der deutschlandweit einzigen<br />
Fachschule <strong>für</strong> Korbflechterei im<br />
fränkischen Lichtenfels. Allerdings<br />
muss sie nach nur einem Jahr wieder<br />
abbrechen, weil ihr größtes<br />
Glück, Sohnemann Ludwig, dazwischengekommen<br />
ist. Obwohl<br />
Susanne Achtzehner in einem<br />
Geburtsvorbereitungskurs ihren<br />
ersten Auftrag zum Stühle flechten<br />
klarmacht, wächst zunächst Gras<br />
über die Flechterei-Träume der<br />
heutigen Birkländerin. Erst einige<br />
Jahre später kommen immer mehr<br />
Freunde und Bekannte von ihr mit<br />
der Bitte auf sie zu, alte Stühle mit<br />
geflochtenen, aber kaputten Lehnen<br />
und Sitzflächen zu reparieren.<br />
Die abgebrochene Ausbildung holt<br />
die heute 45-Jährige nicht nach.<br />
Ihre herausragende Arbeit aber<br />
spricht sich rasch herum, so <strong>das</strong>s<br />
sie schon bald ein eigenes Gewerbe<br />
anmel<strong>den</strong> kann. Es folgen<br />
Bis zu 13 Stun<strong>den</strong><br />
pro Geflecht<br />
Flecht-Vorführungen auf diversen<br />
(historischen) Märkten, Messen<br />
und Ausstellungen, später arbeitet<br />
Susanne Achtzehner sogar als<br />
Schau-Flechterin im weltbekannten<br />
Freilichtmuseum Glentleiten.<br />
Und heute? „Kommen die Kun<strong>den</strong><br />
ausschließlich zu mir nach Birkland.“<br />
Auch an diesem frostigen, leicht<br />
verschneiten Donnerstagvormittag<br />
ist die urgemütlich-eingerichtete<br />
Werkstätte von Susanne<br />
Achtzehner prall gefüllt mit reparaturbedürftigen,<br />
historisch wertvollen<br />
Stühlen. Die ältesten sind<br />
250, der Durschnitt 100 bis 150<br />
Jahre alt. Wobei Alter und historischer<br />
Wert keine Rolle spielen<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Flechten an sich. Susanne<br />
Achtzehner ist<br />
Perfektionistin,<br />
zaubert auf je<strong>den</strong><br />
kaputten<br />
Stuhl ein neues Geflecht, echt<br />
<strong>das</strong> nicht<br />
nur stabil, sondern auch optisch<br />
seines gleichen sucht. Da<strong>für</strong> notwendig:<br />
0,5 bis acht Millimeter<br />
schmale Fä<strong>den</strong>, hergestellt aus<br />
getrockneter Ratan-Schale, die<br />
sehr stabil, aber gut zu verarbeiten<br />
sind. Und ein Rahmen von<br />
Lehne oder Sitzfläche des Stuhls,<br />
der jeweils mit Bohrungen versehen<br />
ist. Nun wer<strong>den</strong> die Fä<strong>den</strong><br />
durch die Bohrungen gezogen,<br />
festgeknotet, auf die andere Seite<br />
gespannt, ebenfalls festgeknotet.<br />
Eine Lage waagrecht, eine senkrecht,<br />
nochmals eine waagrecht.<br />
„Das ist die Basis“, sagt Susanne<br />
Achtzehner. Für die Lehne reicht<br />
Susanne Aht Achtzehner h in ihrem Element: Hier flechtet t sie die Lehne eines<br />
alten Holzstuhles. Die gemütliche Werkstätte ist im Wohnhaus integriert.<br />
62 | <strong>altlandkreis</strong>
ereits eine weitere, vierte Lage,<br />
um ausreichende Stabilität zu<br />
bekommen. Für die Sitzfläche, erklärt<br />
am gängigen Muster namens<br />
„Wiener Geflecht“, sind noch eine<br />
fünfte und sechste Lage, jeweils<br />
diagonal erforderlich. Dann ist die<br />
Sitzfläche superstabil und trotzdem<br />
bequem <strong>für</strong> Herren und Frauen<br />
allen Alters und Gewicht. Nicht<br />
zu vergessen ist <strong>das</strong> Verleimen der<br />
geknoteten En<strong>den</strong> im Rahmen<br />
der Sitzfläche, vor allem aber im<br />
Rahmen der Stuhllehne – in die<br />
wer<strong>den</strong> lediglich Sacklöcher gebohrt,<br />
in diese die Ratan-Schalen-<br />
Fä<strong>den</strong> hineingeschoben und final<br />
verleimt wer<strong>den</strong>. „Aus optischen<br />
Grün<strong>den</strong> wird in der Stuhllehne<br />
nicht durchgebohrt.“ Sechs Stun<strong>den</strong><br />
braucht Susanne Achtzehner<br />
letztlich <strong>für</strong> Sitzfläche oder Lehne<br />
im Falle eines standardmäßigen<br />
Musters. Bis zu 13 Stun<strong>den</strong> bei<br />
aufwändigeren Mustern wie beispielsweise<br />
David-Stern-Geflecht,<br />
Halbsonnengeflecht oder Mattengeflecht<br />
mit Rautenmuster.<br />
Wo liegt<br />
Birkland-Hofen?<br />
Die richtige Technik, Fingerspitzengefühl, it ruhige Hände, gutes Sitzfleisch<br />
i und Geduld sind wichtige Eigenschaften beim Flechten von Stühlen.<br />
Ausgleich zum Arbeitsalltag<br />
braucht Susanne Achtzehner nicht.<br />
„Natürlich muss ich nach acht<br />
Stun<strong>den</strong> aufhören, weil es im oberen<br />
Rücken und Nacken anfängt<br />
zu ziehen, aber ich bin trotzdem<br />
total glücklich und zufrie<strong>den</strong>, weil<br />
mich mein Beruf vollends erfüllt“,<br />
sagt die 45-Jährige, die mit ihrer<br />
Stuhlflechterei eines der ältesten<br />
und seltensten Handwerke überhaupt<br />
ausübt. „Man glaubt gar<br />
nicht, wie groß dieser Markt ist“,<br />
sagt Susanne Achtzehner. Ihre<br />
Kun<strong>den</strong> kommen mittlerweile bis<br />
aus Kempten, Augsburg, München<br />
und Garmisch-Partenkirchen. Einerseits,<br />
weil es weit und breit<br />
keine zweite Stuhlflechterin gibt<br />
– schon gar nicht auf derart professioneller<br />
Ebene. Und andererseits,<br />
weil der Trend zurück zu alt<br />
und regional immer mehr Menschen<br />
dazu veranlasst, alte Möbel<br />
wieder aufpeppen zu lassen.<br />
Heißt: Die Kun<strong>den</strong> von Susanne<br />
Achtzehner wollen keinen neuen,<br />
geflochtenen Stuhl, sondern<br />
bringen ihren alten, historisch<br />
wertvollen zur Reparatur vorbei.<br />
Nach Birkland-Hofen? „Tatsächlich<br />
zögern einige kurz, bis ich ihnen<br />
genau erkläre, wo wir sind, wie<br />
schön allein die Fahrt zu uns rein<br />
landschaftlich ist und <strong>das</strong>s längere<br />
Anfahrten am besten mit einem<br />
Ausflug verbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> sollten.“<br />
Zugegeben: Die Werkstätte<br />
von Susanne Achtzehner liegt<br />
tatsächlich im sprichwörtlichen<br />
Nirvana. Dazu ins Bild passt auch,<br />
<strong>das</strong>s weder ein Wegweiser am Abzweig<br />
in Birkland noch eine Tafel<br />
an der Hauswand von Susanne<br />
Achtzehner in Birkland-Hofen auf<br />
<strong>das</strong> Kunsthandwerker-Gewerbe<br />
hinweisen. „Viele meiner Kun<strong>den</strong><br />
sagen dann immer: Frau Achtzehner,<br />
sie müssen doch mehr auf<br />
sich aufmerksam machen.“<br />
Korbflechtkurse<br />
bringen Abwechslung<br />
In Wahrheit aber ist sie voll ausgelastet<br />
in ihrer urig-eingerichteten<br />
Werkstätte mit Kachelofen.<br />
Und in Kombination eines guten<br />
Hörbuchs versinkt Susanne Achtzehnter<br />
regelrecht in ihrer Arbeit.<br />
„Oft sind die Bücher so spannend,<br />
<strong>das</strong>s ich die Zeit vergesse<br />
und mir <strong>den</strong>ke, ach komm, ein<br />
Kapitel geht noch.“ Prompt ist<br />
ein weiterer Stuhl fertig. Falls ihr<br />
<strong>das</strong> Flechten von Stühlen (www.<br />
die-flechterei.com) doch zum<br />
Halse heraushängt, kommt ein<br />
zweites Standbein gerade recht:<br />
Ganztägige Korbflechtkurse mit<br />
Teilnehmerinnen aus ganz Bayern<br />
sowie zu Teilen aus Österreich, die<br />
Susanne Achtzehner sowohl bei<br />
ihr Zuhause als auch extern gibt.<br />
Der Kontakt zu Menschen, aber<br />
auch <strong>das</strong> Flechten eines Korbes an<br />
sich bringen hier die notwendige<br />
Abwechslung, „weil es technisch<br />
anders und mit wesentlich mehr<br />
Kraftaufwand gemacht wird“.<br />
Davon allein könnte Susanne<br />
Achtzehner jedoch nicht leben.<br />
Überhaupt sei es in der heutigen<br />
Zeit unmöglich, hauptberuflich als<br />
Korbflechterin sich über Wasser<br />
zu halten. Handgemachte Körbe<br />
aus Asien und Indonesien sind<br />
online zum Spottpreis erhältlich.<br />
Dass Ausbeutung dahintersteckt,<br />
interessiert <strong>den</strong> Endverbraucher in<br />
<strong>den</strong> seltensten Fällen. „Mein Kerngeschäft<br />
ist deshalb ganz klar <strong>das</strong><br />
Flechten von Stühlen.“ Eines der<br />
ältesten Handwerksberufe in der<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 63
Bernbeurer Unternehmen Haustechnik Müller<br />
Meisterstück auf 1 730<br />
Metern<br />
Bernbeuren / Tegelberg | Seit mittlerweile<br />
über 25 Jahren bietet der<br />
Bernbeurer Meisterbetrieb Haustechnik<br />
Müller seinen Kun<strong>den</strong><br />
objektive Beratung und qualitativ<br />
hochwertige Ausführung sämtlicher<br />
Heizungs- und Sanitärinstallationen<br />
bis hin zur Bad-Komplettrenovierung<br />
an. Ergänzt wird<br />
<strong>das</strong> Müller’sche Leistungsspektrum<br />
durch ein hauseigenes Spengler-<br />
Team <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>ste Metallarbeiten<br />
rund um Immobilien. Diese<br />
nicht ganz übliche Kombination im<br />
Angebotsportfolio erscheint spätestens<br />
bei einem genaueren Blick<br />
in die Vita von Firmengründer und<br />
-chef Helmut Müller schlüssig, vereint<br />
er als Sanitär-, Heizungs- sowie<br />
Spenglermeister doch gleich<br />
drei Meistertitel in einer Person.<br />
Dazu ist der 58-Jährige Betriebswirt<br />
im Handwerk und zertifizierter<br />
Energieberater. Im letzten Vierteljahrhundert<br />
hat Haustechnik Müller<br />
schon so manchen „Highlight-Auftrag“<br />
erhalten, erst im vergangenen<br />
Spätsommer errichteten sie <strong>das</strong><br />
neue Dach des Restaurants auf dem<br />
Tegelberg auf knapp 1 800 Metern.<br />
Profiliermaschine<br />
als Trumpf<br />
Im Oktober 2018 waren die orkanartigen<br />
Windböen auf dem Tegelberg<br />
derart heftig, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> rund 400<br />
Quadratmeter große Blechdach der<br />
Ostseite des Panoramarestaurants<br />
abgerissen wurde und letztlich in<br />
der berühmten „Gelben Wand“<br />
hing. Hier wurde es direkt an Ort<br />
und Stelle zusammengeschnitten –<br />
Glück mit dem Wetter hatten die Spengler von Haustechnik Müller, so<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> neue Dach der Tegelbergstation rechtzeitig fertig wurde.<br />
logistisch betrachtet nicht die allereinfachste<br />
Aufgabe. Nach einem<br />
entsprechen<strong>den</strong> Angebot bekam<br />
Haustechnik Müller <strong>den</strong> Auftrag<br />
erteilt, sich um ein neues Dach zu<br />
kümmern. Ein Vorteil dabei war<br />
sicherlich die Tatsache, <strong>das</strong>s Müller<br />
im Besitz einer mobilen Profiliermaschine<br />
ist. Das ermöglicht <strong>den</strong><br />
Handwerkern, <strong>das</strong> Blech direkt vor<br />
Ort entsprechend der Konstruktion<br />
in die richtige Form zu bringen.<br />
Andernfalls hätten vorbereitete<br />
Blechteile auf <strong>den</strong> Berg transportiert<br />
wer<strong>den</strong> müssen, was nur mit<br />
dem Hubschrauber möglich gewesen<br />
wäre und entsprechend die<br />
Kosten gesprengt hätte. So konnten<br />
die Spengler – neben Helmut<br />
Müller ist ein weiterer Meister, ein<br />
Geselle und ein Azubi beschäftigt –<br />
je<strong>den</strong> Tag mit der Gondel auf <strong>den</strong><br />
Berg fahren. Täglich war die erste<br />
Bahn am Morgen <strong>für</strong> die Handwerker<br />
und <strong>das</strong> Material reserviert.<br />
„Die Tegelbergbahn kann rund drei<br />
Tonnen transportieren“, spricht<br />
Helmut Müller über einen täglich<br />
aktualisierten und detaillierten<br />
Bedarfsplan. Während <strong>das</strong> vorherige<br />
Dach im Grunde eine Ebene<br />
war, was es letztlich anfälliger bei<br />
starken Windböen machte, sind im<br />
neuen Dach sogenannte Abtreppungen<br />
eingearbeitet, <strong>das</strong> Blech<br />
ist demnach in der Länge unterbrochen.<br />
Zudem ist es mit Schneefängen<br />
ausgestattet, da es eine nach<br />
DIN-Normen geregelte Schneelast<br />
aushalten muss: etwa 500 Kilogramm<br />
pro Quadratmeter. Rund<br />
drei Wochen dauerten die Arbeiten<br />
auf dem Tegelberg. „Wir hatten<br />
enormes Glück mit dem Wetter“, so<br />
64 | <strong>altlandkreis</strong>
In <strong>das</strong> neue Dach sind Abtreppungen<br />
eingearbeitet, zudem ist es mit<br />
Schneefängen ausgestattet.<br />
Helmut Müller über <strong>das</strong> nicht allzu<br />
üppige Zeitfenster. Mitte August begann<br />
<strong>das</strong> Projekt, Anfang September<br />
war es abgeschlossen. Hätte es<br />
wetterbedingte Arbeitsausfälle gegeben,<br />
wäre es problematisch gewor<strong>den</strong>,<br />
schließlich fällt auf dieser<br />
Höhe Ende September bereits der<br />
erste Schnee. „Vom Zeitmanagement<br />
ein echter Volltreffer“, blickt<br />
Müller erfreut zurück.<br />
Energiethematik<br />
immer bedeutender<br />
Obwohl die Arbeit auf 1 730 Metern<br />
inklusive traumhaften Ausblick<br />
natürlich etwas Besonderes ist,<br />
möchte Helmut Müller sie <strong>den</strong>noch<br />
bewusst nicht über andere Projekte<br />
stellen. „Wir durften bereits viele<br />
besondere Dinge bearbeiten, Kirchturmzwiebeln<br />
oder historische Dächer<br />
restaurieren.“<br />
Insgesamt beschäftigt Helmut<br />
Müller zehn Mitarbeiter in seiner<br />
Firma, wobei <strong>das</strong> Arbeitsvolumen<br />
bei Bädern und Heizungen im Vergleich<br />
zur Spenglerei etwas höher<br />
ist. „Das Schöne an der Spenglerei<br />
ist, in freier Natur zu arbeiten. Aber<br />
es scheint halt nicht immer die<br />
Sonne“, verweist Müller darauf,<br />
<strong>das</strong>s seine drei Vollzeit-Spengler<br />
in <strong>den</strong> Wintermonaten durchaus<br />
auch im anderen Geschäftsbereich<br />
mit anpacken und somit weit entfernt<br />
von Saison-Arbeitskräften<br />
sind. An Aufträgen mangelt es der<br />
Firma Müller nicht, wie Helmut<br />
Müller zufrie<strong>den</strong> anmerkt. Gerade<br />
im Energiesektor ist die Ten<strong>den</strong>z<br />
immens steigend. Welche Fördermittel<br />
gibt es überhaupt, auf welche<br />
habe ich einen Anspruch? Fragen,<br />
bei <strong>den</strong>en Müller allzu gerne<br />
unterstützt. Gerade durch Sohn<br />
Andreas, Bachelor-Ingenieur in<br />
Versorgungs- und Umwelttechnik,<br />
„sind wir hier an vorderster Front<br />
dabei“. Schließlich weiß heutzutage<br />
kaum ein Nicht-Experte, wo<br />
was zu beantragen ist. Noch dazu<br />
ist es des Öfteren nicht einfach<br />
nur der Wunsch, energiesparende<br />
Maßnahmen einzusetzen, sondern<br />
manchmal steht auch ein gewisser<br />
Zwang dahinter. Beispielsweise,<br />
wenn der Gebäude-Energieausweis,<br />
der bei Vermietung oder Verkauf<br />
Pflicht ist, nicht allzu positiv<br />
ausfällt und <strong>den</strong> Verkauf oder die<br />
Vermietung zum Problem wer<strong>den</strong><br />
lassen könnte.<br />
„Der Schlüssel liegt in der eigenen<br />
Ausbildung“, berichtet Helmut<br />
Müller, <strong>das</strong>s er alle seine am Bau<br />
beschäftigten Mitarbeiter selbst<br />
ausgebildet hat. Neben Andreas ist<br />
mittlerweile auch Müllers zweiter<br />
Sohn Maximilian im Unternehmen<br />
beschäftigt, macht zudem<br />
derzeit seinen Meister. In naher<br />
Zukunft sollen Firmenanteile an<br />
die bei<strong>den</strong> Söhne weitergegeben,<br />
<strong>das</strong> Unternehmen somit in eine<br />
GmbH umgewandelt<br />
wer<strong>den</strong>. „Die Firma ist<br />
damit – so Gott will –<br />
gesichert“, blickt Helmut<br />
Müller in eine vielversprechende<br />
Zukunft.<br />
Und <strong>das</strong> nicht nur von<br />
1730 Metern. tis<br />
Belohnung nach<br />
getaner Arbeit: Markus<br />
Endrass (v.l.), Max Dietrich<br />
und Pius Susanek.<br />
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Peiting / Roßhaupten | In Roßhaupten<br />
ein eigenes Sägewerk mit<br />
Produktion, Abbundzentrum und<br />
einer nahezu komplett autarken<br />
Energieversorgung. In Peiting ein<br />
eigenes Planungs-, Vertriebs- und<br />
Verwaltungsbüro samt Zimmerei.<br />
„Wie hast du <strong>das</strong> alles in nur so<br />
kurzer Zeit geschafft?“ Diese Frage<br />
bekommt Andreas Reßle immer<br />
wieder gestellt aus seinem engeren<br />
und weiteren Bekanntenkreis.<br />
Der aus Schongau stammende<br />
Zimmermeister hat vor gut zehn<br />
Jahren sein Unternehmen gegründet.<br />
„Damals waren wir zu zweit.“<br />
Inzwischen beschäftigt er mehr als<br />
65 Mitarbeiter, ist Gründer und<br />
Geschäftsführer von „H.R.W. Vollholzwandsystem<br />
Oberbayern“, von<br />
„ARS Starkholzplatten GmbH“ und<br />
von „Zimmerei & Holzbau Andreas<br />
Reßle“. Alle drei Betriebe agieren<br />
unter einem Dach und sind die Basis<br />
<strong>für</strong> eine weit und breit einzigartige<br />
Firmenphilosophie: Bau von<br />
Holzhäusern mit maximaler Regionalität.<br />
Während viele Konkurrenten<br />
(vorgefertigtes) Holz einkaufen,<br />
<strong>das</strong> oft hunderte oder gar tausende<br />
Kilometer an Transportwegen<br />
hinter sich hat und die weltweite<br />
CO 2 -Bilanz nach wie vor nach oben<br />
drücken, bezieht Andreas Reßle<br />
sein Rohmaterial ausschließlich<br />
aus der Region. „Nicht weiter als<br />
im Umkreis von 50 Kilometern“,<br />
sagt er. Das Fichtenholz, mit dem er<br />
und sein junges, kompetentes und<br />
engagiertes Team arbeiten, stammt<br />
überwiegend aus der Schongauer,<br />
Trauchgauer, Füssener, Marktoberdorfer<br />
und Kaufbeurer Gegend.<br />
Geschäftsführer Andreas Reßle beim Ausmessen einer Vollholzwand.<br />
In seinem Sägewerk in Roßhaupten<br />
(früher Heißerer) angekommen,<br />
wird dieses heimische Holz<br />
schließlich zu unterschiedlichsten<br />
Zwecken mit hochmodernen<br />
Maschinen verarbeitet. Das Steckenpferd<br />
der Produktion: Die von<br />
Reßle selbst erfun<strong>den</strong>e, patentierte<br />
Vollholzwand mit Luftkammern,<br />
die in Sachen Statik, Langlebigkeit,<br />
Schadstofffreiheit, Wohnkomfort<br />
und Energieeffizienz herausragende<br />
Werte aufweist. Und schließlich<br />
mit Schwertransportern und Autokränen<br />
seines Bruders Markus<br />
Reßle zur Baustelle gefahren und<br />
aufgestellt wird.<br />
„Feuchtigkeit wird<br />
weggeschnauft“<br />
Im Detail betrachtet wer<strong>den</strong> im<br />
Holzbau-Betrieb von Andreas<br />
Reßle unterschiedlich dicke Vollholzwände<br />
mittels einzigartigem<br />
Pressverfahren produziert. Je nachdem,<br />
welches Gebäude der Kunde<br />
zu welchem Zweck braucht. Das<br />
Auftragsspektrum reicht vom klassischen<br />
Einfamilien- oder Ferienhaus<br />
über große Gewerbebauten<br />
bis hin zu komplexen Hotelanlagen.<br />
Erfolgreiche Unternehmer,<br />
Zimmereien, Holzhändler, Architekten<br />
von Prominenten, Gemein<strong>den</strong>,<br />
aber eben auch der im<br />
Volksmund bekannte „kleine Häuslebauer“<br />
zählen zum mittlerweile<br />
europaweiten Kun<strong>den</strong>stamm von<br />
H.R.W. und ARS. Zwar kostet der<br />
Rohbau bei Andreas Reßle zehn bis<br />
15 Prozent mehr als beispielsweise<br />
einer in klassischer Ziegelmassiv-<br />
Bauweise. Da<strong>für</strong> steht <strong>das</strong> Gebäude<br />
aufgrund eingespielter Teamarbeit<br />
sowie Holzwän<strong>den</strong> über die komplette<br />
Länge des Hauses schneller,<br />
die Wege innerhalb der Firma sind<br />
immer kurz, die komplette Abwicklung<br />
– vom Erstgespräch über die<br />
Planung und Fertigung bis zur Erstellung<br />
des Hauses – erfolgt stets<br />
66 | <strong>altlandkreis</strong>
über <strong>den</strong> Schreibtisch von Andreas<br />
Reßle sowie seinem Planungsteam<br />
persönlich und <strong>das</strong> Wichtigste: Der<br />
Bauherr spart sich aufgrund dieser<br />
herausragen<strong>den</strong> Dämmeigenschaften<br />
der patentierten Vollholzwand<br />
mittel- und langfristig enorm hohe<br />
Energiekosten. Während im Winter<br />
innen erzeugte Wärme nicht nach<br />
außen dringt, bleibt es im Sommer<br />
angenehm kühl. Obendrein lebt es<br />
sich in einem H.R.W.-Haus gesund.<br />
„Ein Kind mit Hausstauballergie<br />
wird es in unseren Häusern nicht<br />
geben“, verspricht Andreas Reßle<br />
an dieser Stelle. Auch die Gefahr<br />
von Schimmelbildung schließt er<br />
zu 100 Prozent aus, „weil <strong>das</strong> naturbelassene<br />
Holz Feuchtigkeit im<br />
wahrsten Sinne wegschnauft, wir<br />
auch Bäder und Saunen mit unseren<br />
Vollholzwand-Systemen bauen<br />
und supergute Erfahrungen damit<br />
gemacht haben“.<br />
Vorbild <strong>für</strong> umweltbewusstes<br />
Unternehmertum<br />
Wie beliebt diese naturnahe und<br />
regionale Holzhaus-Bauweise von<br />
Andreas Reßle ist, verrät der<br />
Blick in sein Auftragsbuch. Allein<br />
zwischen Weihnachten und Dreikönig<br />
sind 25 neue Aufträge eingegangen.<br />
„Wir haben vor zehn<br />
Jahren mit zwei Häusern pro Jahr<br />
angefangen. Jetzt sind es 100 bis<br />
150 Projekte, die wir als H.R.W.<br />
sowie unsere Vertriebspartner,<br />
externe Zimmereien und Holzhändler<br />
Jährlich in hauptsächlich<br />
Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz vermarkten.“ Ten<strong>den</strong>z<br />
steigend. Damit die Wartezeiten<br />
<strong>für</strong> potentielle Neukun<strong>den</strong> von einem<br />
halben bis eineinhalb Jahren<br />
eingehalten und nicht noch größer<br />
wer<strong>den</strong>, versucht Andreas Reßle<br />
die ohnehin schon topmodernen<br />
Arbeitsabläufe noch effektiver<br />
zu gestalten. „Wir wer<strong>den</strong> auch<br />
weiterhin viel Geld in modernere,<br />
energieeffizientere Maschinen,<br />
Fahrzeuge und Werkzeuge investieren,<br />
um noch wirtschaftlicher<br />
arbeiten zu können.“ Für ihn ist<br />
<strong>das</strong> auch der einzige Weg, mit<br />
seiner regionalen Firmenphilosophie<br />
auf einem Markt zu bestehen,<br />
dessen System in vielen Bereichen<br />
krank ist – Holztransport von einem<br />
ans andere Ende der Welt ist<br />
hier nur ein Negativ-Beispiel. Positiv<br />
an dieser Stelle ist, <strong>das</strong>s sich<br />
<strong>das</strong> energieeffiziente, regionale<br />
Arbeiten von Andreas Reßle und<br />
seinem Team inzwischen herumgesprochen<br />
hat. Immer öfter interessieren<br />
sich hochrangige Unternehmer<br />
aus ganz Deutschland und<br />
aus unterschiedlichsten Branchen<br />
<strong>für</strong> sein innovatives, fast autarkes<br />
Sägewerk. Andreas Reßle zeigt im<br />
Rahmen spannender Führungen<br />
Auf der Baustelle: Hier<br />
wird gerade ein H.R.W-<br />
Haus aufgestellt.<br />
Bretter aus heimischem Holz, so weit <strong>das</strong> Auge reicht.<br />
seine flächendeckend installierten<br />
LED-Lampen, energieeffiziente<br />
Gabelstapler (blueefficiency) und<br />
eine riesengroße Photovoltaik-<br />
Anlage. „Wenn unsere PV-Anlage<br />
Stromüberschuss produziert, bekommen<br />
wir ein Signal und nutzen<br />
diesen überschüssigen grünen<br />
Strom dann <strong>für</strong> die Produktion<br />
von Hackschnitzeln, mit <strong>den</strong>en wir<br />
wiederum unser Bio-Heizkraftwerk<br />
betreiben“, sagt Andreas Reßle,<br />
der gerade dabei ist, Batterien zur<br />
Stromspeicherung sowie ein kleineres<br />
Windrad <strong>für</strong> weiteren Energiegewinn<br />
zu konzipieren. Und <strong>das</strong><br />
mit gerade einmal 33 Jahren?<br />
Mit dem Mountainbike<br />
zum Bäume schälen<br />
Der wohl wichtigste Grundstein <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> schier unermüdlichen, inneren<br />
Antrieb von Andreas Reßle: „Ich<br />
habe schon als Kind von meinen<br />
Eltern beigebracht bekommen,<br />
<strong>das</strong>s man die Dinge nur dann richtig<br />
lernt, wenn man selbst fleißig<br />
ist und aktiv anpackt.“ Theorie sei<br />
wichtig, bringe ohne praktische Erfahrung<br />
aber nichts. Die ersten fünf<br />
Jahre war Andreas Reßle bei jedem<br />
H.R.W.-Bauprojekt von Anfang bis<br />
Ende hautnah dabei, hat nicht nur<br />
Kun<strong>den</strong>beratung und Planung aus<br />
eigener Hand durchgeführt, sondern<br />
auch draußen auf der Baustelle<br />
von früh bis spät je<strong>den</strong> Handgriff<br />
vor- und mitgemacht. Inzwischen<br />
kümmert er sich schwerpunktmäßig<br />
um <strong>den</strong> kompletten Vertrieb –<br />
unter anderem führt er alle Kun<strong>den</strong>gespräche<br />
selbst. Am Samstag<br />
fährt er, oft mit dem Mountainbike,<br />
von seiner Wohnung in Peiting<br />
nach Roßhaupten ins Sägewerk<br />
und hilft dort die frisch gefällten<br />
Fichten zu entrin<strong>den</strong>, fräsen und<br />
sortieren. Dass hier<strong>für</strong> schon mal<br />
ein kompletter Samstag ins Land<br />
geht, sieht er gelassen, „weil diese<br />
Arbeit ein super Ausgleich zum Büro-Alltag,<br />
im Grunde mehr Hobby<br />
als Belastung <strong>für</strong> mich ist“. Ein weiterer<br />
Grund, warum die Gründung<br />
dreier Firmen unter einem Dach<br />
in solch kurzer Zeit so gut funktioniert:<br />
Junge, gut ausgebildete und<br />
hochmotivierte Mitarbeiter. Trotz<br />
flächendeckendem Fachkräftemangel<br />
hat Andreas Reßle die vergangenen<br />
Jahre und Monate stets neue<br />
Mitarbeiter dazugewonnen, die<br />
allesamt aus der Praxis kommen.<br />
Schreiner und Schreinermeister,<br />
Zimmerer und Zimmerermeister,<br />
Kraftfahrer, Bautechniker, Bauzeichner<br />
und viele andere machen<br />
im Zwei- oder Dreischichtbetrieb<br />
blitzsaubere, schnelle und zuverlässige<br />
Arbeit. Den wohl größten<br />
Lohn da<strong>für</strong> haben Andreas Reßle<br />
und seine Mitarbeiter auf der<br />
Oberland-Ausstellung 2019 in Weilheim<br />
bekommen. Bereits bekannte<br />
Kun<strong>den</strong> haben Andreas Reßle<br />
und Team am ORLA-Stand besucht<br />
und voller Begeisterung angefangen,<br />
potentielle Neukun<strong>den</strong> vom<br />
H.R.W.-Hausbau zu überzeugen. Js<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 67
Manfred Filser<br />
Dipl.Ing. <strong>für</strong> Bauwesen<br />
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Für Waldkindergärten, als Anbau oder Ferienwohnung?<br />
Mobile Holzhäuser aus<br />
einer hippen Zimmerei<br />
Peiting | Aus der Produktionshalle<br />
tönende Rockmusik. Der Chef mit<br />
mittellangem Haar, Vollbart, Piercings,<br />
Wollmütze und lässigem Kapuzenpulli.<br />
Wer die „coolste“ Firma<br />
im Oberland sucht, kommt an der<br />
„Holz | Bau | Wagen GmbH“ von<br />
Pascal Hoffer nur schwer vorbei. Im<br />
Jahr 2014 hat sich der heute 31-jährige<br />
Peißenberger selbstständig gemacht<br />
mit einer Zimmerei. „Damals<br />
waren wir zu zweit.“ Inzwischen<br />
arbeitet der ursprünglich gelernte<br />
Bootsbauer mit seiner Lebensgefährtin<br />
(Büro), zehn Zimmerern,<br />
einem Schreiner sowie zwei Zimmerer-Azubis.<br />
Der älteste seiner<br />
Mitarbeiter ist gerade mal 41 Jahre<br />
alt, der jüngste 21. Nach Feierabend<br />
wird Kicker gespielt, im Sommer<br />
auch mal gegrillt. Manche Kollegen<br />
teilen sich sogar eine WG. „Ohne<br />
Teamarbeit und flachen, freundschaftlichen<br />
Hierarchien funktioniert<br />
ein Unternehmen meiner<br />
Meinung nach nicht“, sagt Pascal<br />
Hoffer, der großen Wert auf Fleiß,<br />
Qualität und Wirtschaftlichkeit legt.<br />
„Aber am Ende des Tages muss<br />
sich die Arbeit nicht nur <strong>für</strong> mich,<br />
sondern auch <strong>für</strong> meine Mitarbeiter<br />
lohnen.“ Die Lösung: Eine Vier-Tage-Woche.<br />
„Wir arbeiten von Montag<br />
bis Donnerstag lieber länger,<br />
um da<strong>für</strong> was vom Wochenende zu<br />
haben, oder am Freitag auch mal<br />
wichtige private Dinge wie Arztbesuche<br />
oder Behör<strong>den</strong>gänge in Ruhe<br />
erledigen zu können.“ Das Konzept<br />
der jungen, hippen und äußerst<br />
kreativen Zimmerei geht bis dato<br />
vollends auf – <strong>das</strong> Auftragsbuch ist<br />
voll bis oben hin. Überwiegend mit<br />
Die „Holz | Bau | Wagen<br />
GmbH“ baut Holzhäuser<br />
auf Rädern.<br />
dem Bau von Holzhäusern. Angefangen<br />
aber hat Pascal Hoffer mit<br />
einer in der Region eher seltenen<br />
Bauart: Mobilen Raumkonzepten.<br />
Oder anders ausgedrückt: Holzhäusern<br />
auf Rädern oder Punktfundamenten.<br />
Den Anstoß <strong>für</strong> solch<br />
ausgefallene Projekte hat er seinem<br />
eigenen Privatleben entnommen.<br />
Er selbst hat mit Lebensgefährtin<br />
Vera Broszat vier Jahre lang in einem<br />
zwölf Meter langen Bauwagen<br />
aus Holz gelebt. „Eine coole, auf<br />
<strong>das</strong> Wesentlichste reduzierte Zeit“,<br />
sagt er rückblickend. Und weil diese<br />
Art des beschei<strong>den</strong>en Wohnens<br />
auch bei dem einen oder anderen<br />
Kun<strong>den</strong> starkes Interesse weckte,<br />
gingen die ersten Aufträge überwiegend<br />
<strong>für</strong> mobile Raumkonzepte<br />
ein. Hauptsächlich <strong>für</strong> Waldkindergärten.<br />
Aber auch Ferienhäuser<br />
oder Unterkünfte <strong>für</strong> Privatgärten,<br />
die beispielsweise als Büro, Kinderzimmer<br />
oder Anbau dienten,<br />
wur<strong>den</strong> skizziert, gezeichnet, gefertigt<br />
und vor Ort aufgebaut.<br />
Die meisten mobilen Räumlichkeiten<br />
von „Holz | Bau | Wagen GmbH“<br />
sind zehn Meter lang, drei Meter<br />
breit und 2,40 Meter hoch. Sie<br />
kosten je nach Ausstattung und<br />
Extrawünschen zwischen 60 000<br />
und 125 000 Euro und wer<strong>den</strong> stets<br />
individuell gefertigt. Der bislang<br />
größte Kunde von Pascal Hoffer in<br />
Sachen „Mobiler Raum“ hat sich<br />
ein schickes „Häuschen“ auf einem<br />
mit Obstbäumen bewachsenen<br />
Grundstück oberhalb des Bo<strong>den</strong>sees<br />
mit Blick aufs Wasser bauen<br />
lassen. „Aktuell als Ferienhaus,<br />
langfristig möchte er mit seiner<br />
Frau jedoch seinen Lebensabend<br />
darin verbringen.“ Küche, Kleiderschrank,<br />
Sitzbank, Heizung, bei<br />
entsprechend günstiger geographischer<br />
Lage auch mit Wasser- und<br />
Stromanschluss – in Sachen Einrichtung<br />
und Ausstattung fehlt es<br />
<strong>den</strong> mobilen Räumlichkeiten mit<br />
rund 26 Quadratmetern Wohnfläche<br />
an nichts. Ob Schrägdach mit<br />
Ziegeln oder aus Blech, ob Flachdach<br />
mit oder ohne Begrünung.<br />
„Der Kunde entscheidet“, sagt Pas-<br />
68 | <strong>altlandkreis</strong>
cal Hoffer, der <strong>den</strong>noch eine klare<br />
Linie fährt und Wünsche nur dann<br />
erfüllt, wenn er sie auch als ökologisch<br />
sinnvoll sieht. Von Holzöfen in<br />
mobilen Räumen rät er inzwischen<br />
konsequent ab, „weil sie <strong>für</strong> verhältnismäßig<br />
wenig Wohnraum viel<br />
zu stark heizen, darüber hinaus in<br />
Sachen Umweltbelastung ohnehin<br />
grenzwertig sind“. Die aus Pascal<br />
Hoffers Sicht optimalen Wärmespender<br />
in seinen mobilen Räumlichkeiten:<br />
Infrarotheizungen, die<br />
auch bequem aus der Ferne via App<br />
auf dem Smartphone anzusteuern<br />
sind, damit <strong>das</strong> Häuschen selbst bei<br />
anhalten<strong>den</strong> Minustemperaturen<br />
nicht durchfriert.<br />
Hausaufgabe<br />
<strong>für</strong> Kun<strong>den</strong><br />
Hergestellt wer<strong>den</strong> die mobilen<br />
Raumkonzepte von „Holz | Bau |<br />
Wagen GmbH“ (www.holz-bauwagen.net)<br />
immer ähnlich: Telefonischer<br />
Erstkontakt mit dem<br />
interessierten Kun<strong>den</strong>, der nach<br />
einer rund 30-minütigen Beratung<br />
erstmal eine Hausaufgabe<br />
mit auf <strong>den</strong> Weg bekommt: „Brain-<br />
Storming darüber, was beim Bau<br />
wirklich wichtig ist, was schön und<br />
was absoluter Luxus wäre.“ Es folgt<br />
ein Vor-Ort-Termin im Betrieb sowie<br />
eine Skizze des gewünschten<br />
Objekts samt Angebot, <strong>das</strong> sowohl<br />
<strong>den</strong> Preis als auch die Dauer des<br />
Projekts beinhaltet. Die Lieferzeit<br />
beträgt momentan rund fünf bis<br />
sechs Monate. „Wobei wir im Winter<br />
schneller sind, da wir zu dieser<br />
Jahreszeit weniger auf <strong>den</strong> großen<br />
Baustellen draußen vor Ort sein<br />
können.“ Schließlich wird eine Fertigungszeichnung<br />
in 3D mit Freigabedatei<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> erstellt,<br />
ehe es endgültig an die Produktion<br />
geht. Hier<strong>für</strong> wird <strong>das</strong> Holz aus<br />
Fichten oder Tannen überwiegend<br />
bei Baustoffhändlern in Bayern<br />
oder Ba<strong>den</strong>-Württemberg eingekauft.<br />
Ebenso <strong>das</strong> Dämmmaterial<br />
aus Holzfasern. Nun wer<strong>den</strong> in die<br />
einzelnen Wände Türen und Fenster<br />
gesägt, der Bo<strong>den</strong> sowie wichtige<br />
Inneneinrichtung wie Sitzbänke,<br />
Einbauschränke, Küche, Bad, Toilette,<br />
Bett und Garderobe verbaut.<br />
Anschließend die Decke sowie <strong>das</strong><br />
Dach gefertigt. In Zusammenarbeit<br />
verschie<strong>den</strong>er Spediteure sowie<br />
einer hauseigenen Wechselbrücke<br />
(ermöglicht <strong>den</strong> Transport von mobilen<br />
Häusern ohne Räder) wer<strong>den</strong><br />
die mobilen Räumlichkeiten<br />
schließlich an <strong>den</strong> vom Kun<strong>den</strong><br />
gewünschten Ort gefahren und aufgebaut.<br />
„Wir sind im Grunde vom<br />
Erstgespräch bis zur Schlüsselübergabe<br />
persönlich dabei“, sagt Pascal<br />
Hoffer, der mit seiner Zimmerei<br />
bereits im Jahr 2018 aus Platzgrün<strong>den</strong><br />
umziehen musste. Aus einer<br />
kleinen Produktionsstätte im<br />
Weilheimer Trifthof ging’s in eine<br />
ehemalige, größere Industriehalle<br />
an der Hauser Straße 5 in Peiting.<br />
Langfristig träumt Pascal Hoffer<br />
vom Bau eines eigenen Firmengebäudes.<br />
Dank ausgesprochen<br />
toller Resonanzen seiner Kun<strong>den</strong><br />
aus ganz Deutschland stehen die<br />
Chancen nicht schlecht, sich diesen<br />
Traum schon bald zu verwirklichen.<br />
Dann mit im Gepäck: Rockmusik,<br />
Kapuzenpulli, ul<br />
li, „und<br />
hoffentlich fent<br />
ein<br />
noch<br />
größeres, res,<br />
motiviertes iert<br />
es Team“.<br />
Wie die meisten Fachbetriebe b in<br />
der Region sucht auch Pascal al<br />
Hof-<br />
fer händeringend nach neuen n Mitarbeitern.<br />
er<br />
Projektplaner, er, Bauleiter<br />
und Zimmerer sind nur drei Berufe,<br />
e,<br />
die im wohl einzigen ig<br />
en Vier-Tage-<br />
Woche-Betrieb weit<br />
und<br />
breit herz-<br />
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märz/april <strong>2020</strong> |69
DAS HEIMATRÄTSEL<br />
Ge<strong>den</strong>kkapelle<br />
am Abgrund<br />
Altlandkreis | Im Jahre 1979 wurde<br />
der Lech-Höhenweg eröffnet.<br />
Er zieht sich von Landsberg am<br />
Lech flussaufwärts bis nach Füssen<br />
und gilt als ein sehr beliebtes<br />
Wanderziel <strong>für</strong> alle Altersklassen.<br />
Ein Großteil des Weges<br />
führt auch durch <strong>den</strong> Schongauer<br />
Altlandkreis. Oft fernab jeglicher<br />
Zivilisation, hinweg über Wurzelfelder,<br />
umgestürzte Bäume, naturbelassene<br />
Wiesen und immer<br />
DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
entlang des zum Teil<br />
sehr steil abfallen<strong>den</strong><br />
Abgrundes oberhalb b<br />
des Lechs, dem man<br />
stets mit Respekt und<br />
gewissem Sicherheitsabstand<br />
näherkommen n<br />
sollte.<br />
Einer dieser naturbelassenen<br />
Abschnitte des Lech-Höhen-<br />
h ses. Wer diesen<br />
wegs befindet sich im nördlichen Weg begeht, kommt über<br />
kurz<br />
Teil des Schongauer Altlandkrei-<br />
oder lang an einer Ge<strong>den</strong>kkapelle<br />
mit markantem Schwarzblech-<br />
Dach vorbei. Beim Blick durch<br />
<strong>das</strong> verschlossene Gittertor ins<br />
Kapelleninnere sticht eine in Ketten<br />
gelegte Jesus-Figur mit Heiligenschein<br />
und Dornenkrone über<br />
dem leicht blutverschmierten Kopf<br />
ins Auge. Um diese stattliche Figur<br />
herum geschrieben stehen drei biblische<br />
Sprüche, gerichtet an alle<br />
Wanderer, die dort vorbeikommen.<br />
Der erste lautet: Freude dem<br />
der kommt. Der zweite: Friede<br />
dem der hier verweilt. Der dritte:<br />
Segen dem der weiterzieht.<br />
Wie viele Bushaltestellen es in Schongau gibt? Das wollten wir von<br />
Ihnen, liebe Leser, in unserer Januar / Februar-<strong>Ausgabe</strong> wissen. Vom<br />
Schongauer Stadtbus wer<strong>den</strong> 24 Haltestellen angefahren. Diese sowie<br />
eine gute Hand voll weiterer Haltestellen wer<strong>den</strong> außerdem von<br />
RVO-Bussen angefahren, so<strong>das</strong>s die richtige Lösung bei 30 Bushaltestellen<br />
in ganz Schongau liegt. Gewusst haben <strong>das</strong> Heidi Linder<br />
aus Hohenfurch, Lea Reinsdorf aus Hohenpeißenberg, Gertrud Weiß<br />
aus Schongau, Alois Sporrer aus Altenstadt sowie Ulrich Weiß aus<br />
Peiting. Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit je einer Dreistun<strong>den</strong>karte<br />
<strong>für</strong>s Plantsch in Schongau. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Im Rahmen unseres neuen Heimaträtsels<br />
möchten wir nun von<br />
Ihnen, liebe Leser und Leserinnen<br />
wissen: Zwischen welchen zwei<br />
Ortschaften befindet sich die auf<br />
dem Foto abgebildete Ge<strong>den</strong>kkapelle<br />
westlich des Flusses?<br />
Schicken Sie uns bis spätestens 15.<br />
<strong>März</strong> eine Postkarte mit der Lösung<br />
und dem Stichwort Heimaträtsel<br />
an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40,<br />
86971 Peiting. Oder eine E-Mail an<br />
info@<strong>altlandkreis</strong>.de. Zu gewinnen<br />
gibt’s wieder Eintrittskarten <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
Erlebnisbad Plantsch in Schongau.<br />
Wir wünschen viel Erfolg! js<br />
> > > IMPRESSUM<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“<br />
der „<strong>altlandkreis</strong>“ ist ein Medium von<br />
Birkland 40 in 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
Mail: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Stand bei Drucklegung im Februar <strong>2020</strong>.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Mai/Juni <strong>2020</strong>:<br />
Freitag, 24. <strong>April</strong> <strong>2020</strong> (Anzeigenschluss: 6. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>)<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Hubert Hunscheidt, Klaus Papenfuß<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Jeannine Echtler<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler, Christian Lechner<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung<br />
an alle Haushalte im Altlandkreis Schongau und einzelnen<br />
angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
und weitere technische Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer<br />
Webseite www.<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
Fotos: Maximilian Auer/Adobe Stock, Felix Baab, Hubert<br />
Hunscheidt, Johannes Schelle, Peter Ostenrieder, Tim<br />
Schmid, Klaus Papenfuß, Johann Jilka, Schönegger Käse-<br />
Alm, Jens Roeder, Martin Göbl, Andreas Holl, Holger<br />
Wieland, Archiv Ostenrieder Design & Marketing, Pendo<br />
Verlag GmbH, Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau,<br />
www.organmodelle.de, Weißer Ring Weilheim-<br />
Schongau, Christian Weiss, FFW Rottenbuch, Fotografie<br />
Zacherl, Katholische Landjugend Rottenbuch, Passionsspiele<br />
Oberammergau, Andreas Stückl, Gabriela Neeb,<br />
Stephan Fenzl, Bettina Eder, Rebecca Schwarzmeier,<br />
Gärtnerei Pröbstl, Martin Schwathe, Haustechnik Müller,<br />
BSE pictures, Adrienne-Sophie Hoffer, Burkhart-Grob-<br />
Schule Mindelheim, Felix Wirzmüller, Tomislav Vukosav,<br />
Angelina Beer, Landratsamt Weilheim-Schongau,<br />
am-Fotogravity, Adobe Stock<br />
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findest du auf www.bihler.de/ausbildung<br />
Duale Studiengänge<br />
Praktika<br />
Abschlussarbeiten
Angehende Maschinenbautechniker zu Gast in Afrika<br />
Ein Solar-Vorzeigeprojekt<br />
Mindelheim / Zigote | Die Burkhart-Grob-Technikerschule<br />
in Mindelheim<br />
bietet ihren Schülern ein<br />
modernes Unterrichtskonzept mit<br />
enger Verknüpfung von Theorie<br />
und Praxis. Insbesondere handlungsorientiere<br />
Lernmetho<strong>den</strong><br />
stehen im Lehrplan <strong>für</strong> angehende<br />
Maschinenbautechniker, die ihre<br />
Ausbildung seit vergangenem Jahr<br />
nicht nur in Vollzeit sondern auch<br />
in Teilzeit absolvieren können. Im<br />
Rahmen der zwei (Vollzeit) beziehungsweise<br />
drei (Teilzeit) Schuljahre<br />
beinhaltet der Stun<strong>den</strong>plan<br />
neben Pflichtfächern wie Deutsch,<br />
Mathe oder Maschinenelemente<br />
auch Wahlpflichtfächer, von <strong>den</strong>en<br />
aus einer großen Auswahl jedes<br />
Jahr eine gewisse Anzahl belegt<br />
wer<strong>den</strong> muss. Zum Beispiel Kraftund<br />
Arbeitsmaschinen, Messtechnik<br />
oder Technisches Englisch.<br />
Ebenso <strong>das</strong> Wahlpflichtfach „Projektarbeit“,<br />
welches im laufen<strong>den</strong><br />
Schuljahr acht Studierende wählten.<br />
Dabei hatten sie sich <strong>das</strong> Ziel<br />
gesetzt, mit ihrem Projekt junge<br />
Menschen in Uganda zu unterstützen.<br />
Entstan<strong>den</strong> ist die Idee, Schülern<br />
der Berufsschule „St. Thereza<br />
Vocational College“ in Zigote,<br />
westlich der Hauptstadt Kampala,<br />
zwei Wochen lang beizubringen,<br />
wie Solartechnik in ihrem sonnenreichen<br />
Land genutzt wer<strong>den</strong><br />
kann.<br />
Lampen aus<br />
Plastikflaschen<br />
Die zukünftigen Maschinenbautechniker unterstützen Menschen in Afrika.<br />
An mehreren Tagen wur<strong>den</strong> die<br />
Teilnehmer darin geschult, wie<br />
aus Plastikflaschen Solarlampen<br />
gebaut wer<strong>den</strong>, gleichzeitig installierte<br />
man gemeinsam mehrere<br />
Solarsysteme direkt vor Ort. Somit<br />
können gesundheitsschädlichere<br />
Petroleumlampen aus jenen Haushalten<br />
verbannt wer<strong>den</strong>, die über<br />
keinen Stromanschluss verfügen.<br />
Die Lampen planten die Technikerschüler<br />
bereits im Vorfeld der<br />
Reise. In Uganda vermittelten sie<br />
dann nicht nur die elektrotechnischen<br />
Grundkenntnisse und physikalischen<br />
Berechnungen, auch<br />
praktische Fertigkeiten wie <strong>das</strong><br />
Löten und Lesen eines elektrischen<br />
Schaltplans. Gleichzeitig sollten<br />
bei dem Projekt afrikanische Lehrer<br />
geschult wer<strong>den</strong> als Bestandteil<br />
eines Mentorenprogramms der<br />
Beruflichen Fortbildungszentren<br />
der Bayerischen Wirtschaft (bfz).<br />
Seinen Abschluss fand <strong>das</strong> Projekt<br />
letztlich mit der Installation eines<br />
Solarsystems zur Beleuchtung der<br />
bis dahin stromlosen Küche ihrer<br />
Unterkunft in Mityana, damit die<br />
Köchinnen abends nicht mehr mit<br />
Taschenlampen arbeiten müssen.<br />
Auch Kulturelles<br />
auf dem Plan<br />
Neben dem durchaus straffen<br />
Schulungsprogramm gab es <strong>für</strong><br />
die Maschinenbautechnik-Schüler<br />
und ihre drei Lehrkräfte auch die<br />
Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen.<br />
Als Ehrengäste einer<br />
Silberhochzeit genossen sie Lebensfreude<br />
und Gastfreundschaft<br />
der Menschen aus Uganda. Auch<br />
die Besichtigung eines Krankenhauses<br />
und der Besuch besonders<br />
bedürftiger Familien hinterließen<br />
bleibende Eindrücke. Aufgrund<br />
kultureller Unterschiede mussten<br />
die Schüler darüber hinaus lernen,<br />
Missverständnisse in Kommunikation<br />
und Umgangsformen<br />
zu erkennen und alternative Handlungsstrategien<br />
zu entwickeln. Die<br />
Reise soll erst der Anfang einer<br />
Partnerschaft zwischen <strong>den</strong> Schulen<br />
aus Uganda und Mindelheim<br />
sein. Finanziert wurde <strong>das</strong> Projekt<br />
von Lehrern und Schülern selbst<br />
sowie durch Zuschüsse der Berufsschule<br />
Mindelheim, dem Verein<br />
„Uganda-Freunde“ und dem<br />
bfz. Das „Vocational College St.<br />
Thereza“ hat sich nun zum Ziel gesetzt,<br />
<strong>den</strong> Prototypen weiterzuentwickeln<br />
und schließlich marktfähig<br />
zu machen – der Prozess wird<br />
von Mindelheim aus begleitet. tis<br />
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Ab 1. September <strong>2020</strong> bieten wir einen<br />
Ausbildungsplatz als<br />
Elektroniker (m/w/d)<br />
Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 73
Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr München<br />
Über <strong>den</strong> Rettungsdienst<br />
zum Brandmeister<br />
74 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Weilheim / München | Bis zu 17<br />
Einsätze in 24 Stun<strong>den</strong>, einzig und<br />
allein auf ein einziges, mit sechs<br />
Personen besetztes Fahrzeug bezogen?<br />
„Für mich sind <strong>das</strong> die<br />
schönsten Arbeitstage überhaupt –<br />
je mehr Action, desto besser“, sagt<br />
Felix Wirzmüller. Der 23-jährige<br />
Weilheimer ist einer von vielen<br />
im Landkreis Weilheim-Schongau,<br />
die ihr Hobby zum Beruf gemacht<br />
haben. Seit gut einem Jahr arbeitet<br />
er mit großer Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong><br />
die Berufsfeuerwehr in München.<br />
„Natürlich wünschen wir uns zuallererst,<br />
<strong>das</strong>s nichts passiert.“<br />
Wenn aber doch, und <strong>das</strong> ist in der<br />
1,5-Millionen-Metropole rund um<br />
die Uhr garantiert, sind topausgebildete<br />
Fachkräfte wie Wirzmüller<br />
gefragt. Die Basis <strong>für</strong>s Retten, Löschen,<br />
Bergen und Schützen haben<br />
er und seine Kollegen im Rahmen<br />
einer intensiven Ausbildung zum<br />
Brandmeister gelegt. Sie dauert<br />
zwölf Monate und setzt neben einer<br />
abgeschlossenen Berufsausbildung<br />
folgendes voraus: Körpergröße von<br />
mindestens 1,65 Meter, nicht älter<br />
als 28 Jahre alt sein, <strong>den</strong> Besitz der<br />
Führerscheinklasse B, ein verfassungstreues<br />
und vorstrafenfreies<br />
Führungszeugnis, die Deutsche<br />
Staatsbürgerschaft oder die eines<br />
anderen, anerkannten EU-Staates,<br />
<strong>den</strong> Nachweis des Deutschen<br />
Schwimmabzeichens in Bronze,<br />
gutes Sehvermögen sowie keinerlei<br />
gesundheitlicher Einschränkungen,<br />
bestätigt von einem Amtsarzt in der<br />
Münchner Landeshauptstadt.<br />
Felix Wirzmüller, gelernter Industriemechaniker,<br />
hat diese Voraussetzungen<br />
erfüllt, sich bei der<br />
Landeshauptstadt in München<br />
erfolgreich beworben und eine<br />
Einladung zum Einstellungstest in<br />
Sport, Praxis und Theorie bekommen.<br />
„Ohne gezielte Vorbereitung<br />
hätte ich <strong>den</strong> Sporttest auf gar keinen<br />
Fall bestan<strong>den</strong>“, gibt er offen<br />
und ehrlich zu. Die sieben Disziplinen:<br />
Mindestens drei Klimmzüge,<br />
42 Wechselsprünge in 30 Sekun<strong>den</strong>,<br />
1 000-Meter-Lauf in höchstens<br />
4:10 Minuten, Drehleitersteigen<br />
auf schwindelerregende 30 Meter<br />
Höhe mit finalem, seitlichem<br />
Wegstrecken von Bein und Arm pro<br />
Körperseite, 50 Meter schwimmen<br />
in maximal 46 Sekun<strong>den</strong>, Streckentauchen<br />
über mindestens 14 Meter<br />
(33 Meter <strong>für</strong> die Note eins) und abschließend<br />
<strong>den</strong> sogenannten Kasten-Bumerang-Test<br />
überstehen –<br />
ein in der Sporthalle aufgebauter<br />
Parcours, der eine Rolle vorwärts,<br />
<strong>das</strong> Balancieren über einen schlanken<br />
Balken, <strong>den</strong> Sprung über einen<br />
Kasten mit anschließendem<br />
Hindurchkriechen, <strong>das</strong> Tragen eines<br />
30-Kilo-Boxsacks über eine<br />
Kastentreppe sowie <strong>das</strong> Überspringen<br />
eines 1,35 Meter hohen Bocks<br />
abverlangt. Und <strong>das</strong> drei Mal in<br />
Folge, ohne Pause und in höchstens<br />
1:45 Minuten. Felix Wirzmüller hat<br />
alle Disziplinen auf dem Land und<br />
im Wasser rechtzeitig geschafft,<br />
sich so <strong>für</strong> <strong>den</strong> praktischen und<br />
schriftlichen Teil des Einstellungstests<br />
qualifiziert. Handwerkliches<br />
Geschick, Kenntnisse in Deutsch,<br />
Mathe und Physik sowie logisches<br />
Denken waren hier gefragt.<br />
Erst Feuerwehr, dann<br />
Rettungsdienst<br />
Die Ausbildung zum Brandmeister<br />
an sich hat Felix Wirzmüller<br />
schließlich im Oktober 2017 angetreten.<br />
Sie ist aufgeteilt in zwei<br />
Teile über jeweils sechs Monate<br />
und stets eine gesunde Mischung<br />
aus Theorie und Praxis. „Im ersten<br />
geht es grob gesagt um alle<br />
wichtigen Grundlagen, die man<br />
bei der täglichen Feuerwehr-Arbeit<br />
wissen muss“, sagt Felix Wirzmüller.<br />
Welche Schläuche gibt es? Wie<br />
ist ein Chemikalienschutzanzug<br />
aufgebaut? Welche Ausrüstungsgegenstände<br />
sind in einem Feuerwehrfahrzeug<br />
verbaut? Wie funk-
Lebt <strong>für</strong> seinen Job: Felix Wirzmüller<br />
arbeitet Vollzeit bei der Berufsfeuerwehr<br />
in München.<br />
tionieren die technischen Geräte?<br />
„Während der Ausbildung wird ein<br />
vollausgestattetes Auto komplett<br />
auf links gedreht“, sagt Felix Wirzmüller,<br />
der im ersten Teil auch <strong>den</strong><br />
Motorsägen-Schein zu absolvieren<br />
hatte, und neben <strong>den</strong> theoretischen<br />
und praktischen Lehrinhalten auf<br />
<strong>den</strong> Feuerwachen in München<br />
auch auf Exkursionen war. „Wir<br />
haben zum Beispiel eine S-Bahn<br />
aufheben und umsetzen, oder die<br />
Wasserversorgung in Oberau kennenlernen<br />
dürfen.“<br />
Teil zwei:<br />
Das Rettungswesen<br />
Ist der Feuerwehr-technische Ausbildungsteil<br />
nach sechs Monaten<br />
inklusive theoretischer, praktischer<br />
und mündlicher Prüfung abgeschlossen,<br />
beginnt der zweite Teil:<br />
Das Rettungswesen. Zunächst mit<br />
vier Wochen Rettungssanitäter-<br />
Theorie, gefolgt von mehreren<br />
Praktikumswochen im Rettungsdienst,<br />
aber auch in Kliniken sowie<br />
im Pflegedienst. Felix Wirzmüller<br />
war beispielsweise im OP und in<br />
der Notaufnahme im Klinikum<br />
Schwabing. Außerdem absolvieren<br />
die Azubis im zweiten Teil der Ausbildung<br />
im Rahmen einer internen<br />
Fahrschule <strong>den</strong> Lkw-Führerschein,<br />
Klasse C.<br />
Felix Wirzmüller hat die Ausbildung<br />
zum Brandmeister im Oktober<br />
2018 erfolgreich abgeschlossen,<br />
arbeitete anschließend in der<br />
Integrierten Leitstelle München als<br />
Telefonist und ist mittlerweile fester<br />
Bestandteil der Hauptfeuerwache<br />
am Sendlinger Tor. Dort arbeitet er<br />
im durchaus gewöhnungsbedürftigen<br />
Drei-Schicht-Betrieb als klassischer<br />
Brandmeister: 24 Stun<strong>den</strong><br />
arbeiten, ein Tag frei. 24 Stun<strong>den</strong><br />
arbeiten, ein Tag frei. Nochmals<br />
24 Stun<strong>den</strong> arbeiten und dann vier<br />
Tage frei. Menschen mit schwersten<br />
Verletzungen sowie Unfälle<br />
mit Todesfolge sind <strong>für</strong> Felix Wirzmüller<br />
Alltag. Ein von einem Pkw<br />
überrollter Mann, eine in einen<br />
Aufzug eingeklemmte Frau sowie<br />
eine Mutter, deren zwei Wochen<br />
altes Baby nicht mehr geatmet hat<br />
„und ich als Telefonist in der ILS<br />
übers Telefon eine Reanimation<br />
anleiten hab müssen“, waren seine<br />
bislang prägendsten Einsätze. Wie<br />
er die verkraftet? „So doof es klingt,<br />
aber man gewöhnt sich daran, weil<br />
es <strong>für</strong> uns schlichtweg Alltag ist.“<br />
Viel mit <strong>den</strong> Kollegen sprechen, die<br />
Dinge, so schlimm sie sind, mit Humor<br />
auffassen sowie nach Dienstschluss<br />
Hände waschen, desinfizieren,<br />
Spint abschließen und <strong>den</strong><br />
anstrengen<strong>den</strong> Tag voller Erlebnisse<br />
konsequent hinter sich lassen.<br />
All <strong>das</strong> gelingt jedoch nur, wenn<br />
jemand wie gemacht ist <strong>für</strong> diesen<br />
verantwortungsbewussten, körperlich<br />
wie mental sehr belasten<strong>den</strong><br />
Job bei der Berufsfeuerwehr. Felix<br />
Wirzmüller ist sicherlich der beste<br />
Beweis, da<strong>für</strong> geeignet zu sein.<br />
Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit<br />
in München engagiert er<br />
sich nach wie vor ehrenamtlich<br />
sowohl beim Rettungsdienst als<br />
auch bei der Freiwilligen Feuerwehr<br />
in Weilheim. „Angeborenes<br />
Helfersyndrom“ und „Blaulicht im<br />
Kopf“ ist Wirzmüllers Antwort auf<br />
die Frage, woher seine schier grenzenlose<br />
Lei<strong>den</strong>schaft rührt. js<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 75
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76 | <strong>altlandkreis</strong><br />
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Altlandkreis | Auch wenn Äußerlichkeiten<br />
nicht wirklich darüber<br />
entschei<strong>den</strong> sollten, wie gut jemand<br />
<strong>für</strong> einen Job geeignet ist:<br />
Der erste Eindruck zählt immer.<br />
Insofern sollte auch <strong>das</strong> Bewerbungsfoto<br />
einen einwandfreien,<br />
ersten Eindruck bei <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Personalern erwecken. Allen voran<br />
in Berufen sowie Firmen, in <strong>den</strong>en<br />
besonders viel Wert auf äußeres<br />
Auftreten gelegt wird. Wie <strong>das</strong> perfekte<br />
Bewerbungsfoto gelingt? Zu<br />
allererst natürlich mit der Suche<br />
nach einem professionellen Fotografen,<br />
der in jedem Falle auf Portraits<br />
spezialisiert sein sollte. Das<br />
Internet bietet heute viele Möglichkeiten,<br />
sich mit wenigen Klicks über<br />
die Qualität eines guten Fotografen<br />
zu informieren. Wobei ein professionelles<br />
Studio und dazu passendes<br />
Equipment noch keine Garantie ist<br />
<strong>für</strong> gute Bilder. Ein guter Fotograf<br />
ist weit mehr als derjenige, der die<br />
Fotos knipst. Er sollte auch als Stylingberater<br />
aktiv mit Euch als Kun<strong>den</strong><br />
zusammenarbeiten, in der Not<br />
Tipps geben in Sachen Outfit, Frisur<br />
und – bei <strong>den</strong> Mädels – Make-Up.<br />
Noch besser aber ist, ohne die Hilfe<br />
des Fotografen richtig gekleidet<br />
und frisiert zum Shooting aufzutauchen.<br />
Irokesenschnitt<br />
wirft Fragen auf<br />
Die Kleidung sollte immer zum jeweiligen<br />
Beruf passen. Selbstverständlich<br />
heißt <strong>das</strong> nicht, <strong>das</strong>s ein<br />
Bewerber zum Zimmerer, Maurer<br />
oder Heizungsbauer sich <strong>für</strong> <strong>das</strong> Bewerbungsfoto<br />
in einen Blaumann<br />
schmeißen muss. Das wäre ebenso<br />
unangebracht wie ein Kapuzenpulli<br />
<strong>für</strong> die Bewerbung zum Bankkaufmann,<br />
der sich definitiv mit Anzug<br />
und Hemd, je nach Bank sogar<br />
mit Anzug und Krawatte ablichten<br />
lassen sollte. Kurz um: Schick und<br />
or<strong>den</strong>tlich, aber zum Beruf und vor<br />
allem zu einem selbst passend. Das<br />
gilt auch <strong>für</strong> die Wahl der richtigen<br />
Frisur. Die sollte auf gar keinen<br />
Fall <strong>das</strong> Gesicht verdecken. Und in<br />
keinster Weise ungepflegt wirken.<br />
Auch klar ist: Ausgefallene Frisuren<br />
wie Irokesenschnitt oder neonpinkgefärbte<br />
Haare werfen beim Personaler<br />
immer Fragen auf. Auch Fehl<br />
am Platz ist aufdringlicher Schmuck<br />
wie übergroße Halsketten sowie<br />
Piercings. Und in Sachen Make-Up:<br />
Dezent auftragen, um seiner selbst<br />
treu zu bleiben und sich nicht in<br />
eine Kunstfigur zu verwandeln.<br />
Grundsätzlich gibt es keine feste,<br />
genormte Größe <strong>für</strong> Bewerbungsfotos.<br />
Als Richtwert haben sich jedoch<br />
sechs Zentimeter Höhe und<br />
4,5 Zentimeter Breite etabliert. Und<br />
der Bildausschnitt? Der sollte so<br />
gewählt wer<strong>den</strong>, <strong>das</strong>s der komplette<br />
Kopf sowie ein Teil der Schultern<br />
zu sehen ist. Ob <strong>das</strong> Foto letztlich in<br />
Schwarz-Weiß oder Farbe genommen<br />
wird, ist Geschmackssache.<br />
Wobei bei Schwarz-Weiß-Bildern<br />
Kontraste zwischen Hintergrund<br />
und Kleidung gebildet wer<strong>den</strong><br />
müssen.<br />
Ohne Krampf<br />
zum Wunschmotiv<br />
Wie genau der Bewerber in die Kamera<br />
zu schauen hat, ist im Detail<br />
betrachtet leichter gesagt als getan.<br />
Und sicherlich auch die mit wichtigste<br />
Aufgabe des Fotografen, eine<br />
gute Mischung aus seriös, kompetent<br />
und freundlich zu fin<strong>den</strong>. Das<br />
weithin bekannte „gewinnende Lächeln“<br />
gilt als Wunschausdruck <strong>für</strong><br />
Bewerbungsfotos. Allerdings nur<br />
dann, wenn es entspannt und von<br />
innen heraus kommt. Krampfhaft<br />
die Mundwinkel zu verrenken, um<br />
dieses vermeintliche Ideal-Motiv<br />
hinzubekommen, wäre der falsche<br />
Weg. Dann lieber doch auf einen<br />
freundlichen, natürlichen Gesichtsausdruck<br />
achten.<br />
js
Schongauerin entwirft eigene Kollektion<br />
„Mein Job – Meine Zukunft“<br />
18. MÄRZ <strong>2020</strong><br />
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Praktikum, Schule und Studium<br />
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Ein wahrgewor<strong>den</strong>er<br />
Dirndltraum<br />
Schongau | Angelina Beer aus<br />
Schongau lebt gerade einen Traum.<br />
Erstmals in ihrer noch jungen Karriere<br />
bringt die 24-Jährige eine<br />
eigene Dirndlkollektion mit Blusen<br />
auf <strong>den</strong> Markt. Unter dem Namen<br />
„AngeLinA – zeitlos schön“ fin<strong>den</strong><br />
potentielle Kundinnen seit Beginn<br />
des Jahres zehn verschie<strong>den</strong>e Modelle<br />
in <strong>den</strong> Filialen ihres Arbeitgebers<br />
„Inntaler Trachtenwelt“. Selbst<br />
der Laie erkennt auf <strong>den</strong> ersten<br />
Blick: Alle Modelle von Angelina<br />
Beer strahlen ein Bild der Harmonie<br />
aus, sind in Sachen Schnitt<br />
und Farbkombination in sich stimmig.<br />
„Mir war wichtig, eine zeitlos<br />
schöne Kollektion auf <strong>den</strong> Markt<br />
zu bringen, die jede Frau zu unterschiedlichsten<br />
Anlässen über<br />
Jahre hinweg tragen kann“, so die<br />
gelernte Modedesignerin. In der Tat<br />
ist Angelina Beer ein idealer Mix<br />
aus Tradition und Moderne gelungen.<br />
Schick und leger. Elegant und<br />
bo<strong>den</strong>ständig. „Obwohl ich unter<br />
der Woche in München wohne war<br />
mir von Beginn an wichtig, <strong>das</strong>s<br />
sich meine Wurzeln in der Kollektion<br />
widerspiegeln.“ Und die liegen<br />
nun mal draußen auf dem Land –<br />
in Schongau und Umgebung, wo<br />
neonfarbene Dirndl mit blicktiefem<br />
Ausschnitt und minimalistischem<br />
Röcklein ein No-Go sind. Übrigens<br />
auch <strong>für</strong> nichtaktive Trachtlerinnen.<br />
„Intensive Zeit mit<br />
vielen Nachtschichten“<br />
Umso schwieriger war es <strong>für</strong> die<br />
damals noch blutjunge Angelina,<br />
ihre geliebte Heimat samt Freun<strong>den</strong><br />
und Familie hinter sich zu lassen.<br />
Sie war erst 16 Jahre alt, als<br />
sie nach erfolgreichem Abschluss<br />
der <strong>Pfaffenwinkel</strong>-Realschule fest<br />
nach Stuttgart gezogen ist. Drei<br />
Jahre lang besuchte sie dort die als<br />
„herausragend und anspruchsvoll“<br />
bekannte Modeschule Kehrer, bestritt<br />
dort eine Ausbildung in Mode<br />
und Design. Entwerfen, konstruieren,<br />
nähen. Angelina Beer lernte<br />
in Stuttgart <strong>das</strong> Kunsthandwerk in<br />
Theorie und Praxis von der Pike auf.<br />
„Jede Woche zu einem neuen Thema.“<br />
Ballkleider oder Hosenanzüge<br />
entwerfen und schneidern. Stoffe<br />
eigenhändig zum Thema „Natur“<br />
bedrucken, „wo<strong>für</strong> wir hinsichtlich<br />
Motivsuche in <strong>den</strong> Wald gegangen<br />
sind und Pilze fotografiert haben“.<br />
Aber auch richtig ausgefallene Projekte<br />
wie Gürtel aus Cola-Dosen-<br />
Bö<strong>den</strong>, Kleider aus Papier oder<br />
<strong>für</strong> Großkonzern Bosch ein Kleid,<br />
<strong>das</strong> einzig und allein aus Schrauben<br />
bestand. „Es war wirklich eine<br />
sehr intensive Zeit mit vielen Nachtschichten“,<br />
sagt Angelina Beer, die<br />
Modedesignerin dd i Angelina Beer mit<br />
ihrer ersten, eigenen Kollektion.<br />
offen und ehrlich zugibt, <strong>das</strong>s zu<br />
Stuttgarter Zeiten auch die eine<br />
oder andere Träne geflossen ist<br />
beim Telefonat mit der in Schongau<br />
sitzen<strong>den</strong> Mama. Im Nachhinein<br />
betrachtet aber „war <strong>das</strong> von Zuhause<br />
wegziehen <strong>das</strong> Beste, was<br />
mir passieren konnte“. Denn mit<br />
ständigem direktem Kontakt zu<br />
Freun<strong>den</strong> und Familie „wäre es mir<br />
78 | <strong>altlandkreis</strong>
Handgemachte Entwurfsskizzen sind die Basis des Erfolgs.<br />
wesentlich schwerer gefallen, nach<br />
der ohnehin schon anstrengen<strong>den</strong>,<br />
ganztägigen Schule intensiv an <strong>den</strong><br />
jeweiligen Projekten weiterzuarbeiten“.<br />
Das betraf vor allem die<br />
Zeit in Richtung Abschlussprüfung.<br />
Über Monate hinweg galt es eine<br />
eigene, auf Angelina Beer selbst<br />
maßgeschneiderte Kollektion zu<br />
entwerfen. „Die wir final auf einem<br />
Laufsteg präsentieren mussten.“<br />
Und zwar so, <strong>das</strong>s alle zehn Outfits,<br />
die Angelina Beer am Tag der<br />
Mo<strong>den</strong>schau an ihrem Körper trug,<br />
auch wirklich von ihr persönlich<br />
designt und geschneidert wur<strong>den</strong>.<br />
Selbst Schuhe mussten mit eigens<br />
designten Stoffen überzogen wer<strong>den</strong>.<br />
Angefangen als<br />
„Handlangerin“<br />
Dass Angelina Beer trotz erfolgreichem<br />
Abschluss zur Modedesignerin<br />
zunächst keine geeignete Stelle<br />
gefun<strong>den</strong> hat, ist in einer der härtesten<br />
Branchen überhaupt keine<br />
Seltenheit. Durch Zufall lernte sie<br />
ihren heutigen Chef Peter Mittermaier<br />
kennen, der damals dringend<br />
Personal suchte. Allerdings nicht<br />
zum Schneidern und Designen von<br />
Mode, sondern <strong>für</strong> <strong>den</strong> klassischen<br />
Verkauf der Ware in <strong>den</strong> Filialen<br />
von „Inntaler Trachtenwelt“. Im<br />
Grunde fing Angelina Beer dort als<br />
Handlangerin an. „Was mir ehrlich<br />
gesagt egal war, da ich einfach nur<br />
arbeiten und ohnehin Erfahrungen<br />
außerhalb meines Lehrberufs sammeln<br />
wollte.“ Und <strong>das</strong> tat Angelina<br />
Beer in gewohnter Manier, scheute<br />
keinen Handgriff und sah Überstun<strong>den</strong><br />
und Nachtschichten als<br />
selbstverständlich an. Das wurde<br />
belohnt. In kürzester Zeit arbeitete<br />
sie sich innerhalb des Geschäftes<br />
nach ganz oben und mauserte sich<br />
im wahrsten Sinne zur Allzweckwaffe:<br />
Sie kümmerte sich um Einkauf,<br />
Verkauf, Marketing, Warenwirtschaft<br />
und Leitung einer Filiale.<br />
Inzwischen ist Angelina Beer nicht<br />
nur stellvertretende Geschäftsführerin<br />
und somit die rechte Hand des<br />
Chefs, sondern auch so etwas wie<br />
die Leiterin aller sechs Filialen von<br />
„Inntaler Trachtenwelt“, die sich in<br />
Garmisch-Partenkirchen, Kolbermoor,<br />
Parsdorf, Traunstein, Piding<br />
und Burghausen befin<strong>den</strong>. Telefonische<br />
Erreichbarkeit rund um die<br />
Uhr sowie regelmäßiges hin- und<br />
herpendeln zwischen <strong>den</strong> weitverstreuten<br />
Geschäften ist <strong>für</strong> sie<br />
Alltag. Neu ist allerdings, <strong>das</strong>s sie<br />
nun ihrer eigentlichen Bestimmung<br />
einen großen Schritt näher gekommen<br />
ist. „Rückblickend betrachtet<br />
kann man sagen, <strong>das</strong>s meine erste,<br />
eigenen Kollektion der Lohn <strong>für</strong><br />
acht Jahre harte Arbeit ist“, sagt<br />
Angelina Beer, die ihre zeitlosen<br />
Werke voller Hingabe eigenhändig<br />
designte. Und nun so richtig Blut<br />
geleckt hat. Bereits im Juni soll ihre<br />
zweite Kollektion in Produktion gehen.<br />
Wieder in Form von Dirndln<br />
und Blusen. Und wieder ganz im<br />
Sinne einer modernen, aber bo<strong>den</strong>ständigen<br />
Frau aus Schongau. js<br />
CHANCEN FÜR IHR KIND!<br />
Die Privaten Oberlandschulen in Weilheim<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 79
Eine richtig gute Mischung<br />
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Weilheim | Es wird die größte Job-<br />
Messe rund um <strong>das</strong> Thema Ausbildung,<br />
Praktika und Duales Studium,<br />
die es jemals in Weilheim<br />
gegeben hat: Am Mittwoch, 18.<br />
<strong>März</strong>, können Schülerinnen und<br />
Schüler aller Schularten sowie<br />
Interessierte umfassende Informationen<br />
zu einer noch größeren<br />
Auswahl an Ausbildungsberufen<br />
und ausbil<strong>den</strong><strong>den</strong> Firmen der Region<br />
einholen. Diesmal sogar in<br />
drei Hallen. Denn während sich<br />
Aussteller bei <strong>den</strong> vergangenen 16<br />
Ausbildungsmessen ausschließlich<br />
in der Stadthalle versammelten,<br />
öffnen heuer zum ersten Mal<br />
zusätzlich die Tore der Großen und<br />
Kleinen Hochlandhalle. „In <strong>den</strong><br />
letzten Jahren ist es doch ziemlich<br />
eng gewor<strong>den</strong>“, sagt Christiane<br />
Wurm von der Wirtschaftsförderung<br />
des Landratsamtes Weilheim-Schongau.<br />
Aufgrund der<br />
Vielzahl an Anfragen musste jeder<br />
Platz in der Stadthalle genutzt<br />
wer<strong>den</strong>, um möglichst vielen Unternehmen<br />
die Chance zu geben,<br />
sich zu präsentieren. Durch <strong>das</strong><br />
neue Konzept mit drei Hallen stehen<br />
erstmals 110 Aussteller in der<br />
Stadthalle sowie der Kleinen und<br />
Großen Hochlandhalle <strong>für</strong> die Besucher<br />
bereit und freuen sich auf<br />
viele informative Gespräche.<br />
Kreishandwerkerschaft Oberland.<br />
Die Große Hochlandhalle<br />
wird eine Sonderausstellung zum<br />
Thema Handwerk beherbergen.<br />
Alle neun Innungen, die über die<br />
Kreishandwerkerschaft Oberland<br />
organisiert sind, haben ihr Kommen<br />
zugesagt und wer<strong>den</strong> mit<br />
ihren „leben<strong>den</strong> Werkstätten“ einiges<br />
zu bieten haben. Ebenfalls<br />
mit dabei sind die Kaminkehrerinnung<br />
und die Handwerkskammer<br />
<strong>für</strong> München und Oberbayern mit<br />
ihren Ausbildungsberatern, die<br />
<strong>für</strong> Fragen rund um eine handwerkliche<br />
Ausbildung zur Ver-<br />
Handwerk<br />
noch präsenter<br />
„Mit dem nun zur Verfügung stehen<strong>den</strong><br />
Raum wer<strong>den</strong> natürlich<br />
auch weitere Highlights gesetzt“,<br />
verspricht Roland Streim von der<br />
Geballte Informationen: Rund 1 500 Besucher — vielleicht sogar ein bisschen<br />
mehr — erwarten die Verantwortlichen in diesem Jahr.<br />
80 | <strong>altlandkreis</strong>
Die Weilheimer Stadthalle ist in diesem Jahr nicht die einzige Location <strong>für</strong><br />
die Job-Messe. Hinzu kommen die Kleine und Große Hochlandhalle.<br />
fügung stehen. Darüber hinaus<br />
wird die Firma Roche mit einem<br />
Stand in der Großen Hochlandhalle<br />
vertreten sein, <strong>das</strong> Interesse am<br />
Pharma-Riesen aus Penzberg ist<br />
auf solchen Messen erfahrungsgemäß<br />
groß.<br />
Auch die Kleine Hochlandhalle<br />
wird zur Messehalle umfunktioniert,<br />
anders als in der Großen<br />
Hochlandhalle kommen die Aussteller<br />
hier jedoch aus unterschiedlichsten<br />
Branchen. Erstmals<br />
konnten interessierte Aussteller<br />
ihren Stand direkt online buchen.<br />
Letztlich eine Punktlandung wie<br />
sich herausgestellt hat, nahezu<br />
jedem interessierten Unternehmen<br />
konnte ein Platz zugesichert<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Mittwoch, 18. <strong>März</strong>:<br />
10 bis 17 Uhr<br />
Durch die vergrößerten Räumlichkeiten<br />
kann erstmals ein Rahmenprogramm<br />
angeboten wer<strong>den</strong>,<br />
jede der drei Veranstaltungshallen<br />
wartet mit einer Besonderheit<br />
auf: In der Großen Hochlandhalle<br />
wird <strong>das</strong> Handwerk die Besucher<br />
aktiv begeistern. In der Stadthalle<br />
wer<strong>den</strong> indessen über <strong>den</strong> ganzen<br />
Tag Vorträge mit Informationen<br />
zum Thema Bewerbung und Ausbildung<br />
angeboten. In der Kleinen<br />
Hochlandhalle wer<strong>den</strong> kostenlos<br />
Bewerbungsfotos geknipst und in<br />
der Gaststätte der Großen Hochlandhalle<br />
findet ein berufliches<br />
Speed-Dating statt. Ein kurzes<br />
Gespräch, um einen Einblick, eine<br />
erste Einschätzung vom Wunschunternehmen<br />
zu bekommen.<br />
„Das kann richtig gut wer<strong>den</strong>“,<br />
freut sich Christiane Wurm und<br />
ist auf <strong>den</strong> Versuch äußerst gespannt.<br />
Neben Ausstelleranzahl,<br />
Veranstaltungsräumlichkeiten und<br />
Rahmenprogramm gibt es zudem<br />
hinsichtlich der Messedauer eine<br />
Änderung. Die 17. Weilheimer<br />
Bewirb dich über unser<br />
Bewerberportal unter:<br />
www.hochland-group.com/schueler<br />
Job-Messe „Mein Job – meine Zukunft“<br />
beginnt bereits um 10 Uhr,<br />
endet um 17 Uhr. So haben Besucher<br />
noch mehr Zeit, Kontakte<br />
zu knüpfen. Etwa 1 500 Besucher<br />
waren es die vergangenen Jahre<br />
zumeist, genauso viele, vielleicht<br />
sogar ein bisschen mehr, sollen es<br />
auch heuer wer<strong>den</strong>. Die Resonanz<br />
seitens der Schulen ist je<strong>den</strong>falls<br />
positiv: Einige Mittel- und Realschulen<br />
haben ihr Kommen mit<br />
<strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Klassen <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Vormittag schon zugesagt.<br />
Um bei der nächsten Messe dann<br />
noch besser auf die Wünsche<br />
der Ausbildungssuchen<strong>den</strong> einzugehen,<br />
wer<strong>den</strong> am Messetag<br />
Werde Azubi<br />
bei Hochland!<br />
Unser Ausbildungsangebot<br />
Feedbackbögen verteilt. Füllt man<br />
einen davon aus, hat man die<br />
Chance, eines von zwei Tablets zu<br />
gewinnen.<br />
Auch Landrätin Andrea Jochner-<br />
Weiß ist gespannt auf die Neuauflage<br />
der Job-Messe, bietet sie<br />
doch in geballter Form umfassende<br />
Informationen und ein vielfältiges<br />
Angebot durch die teilnehmen<strong>den</strong><br />
Ausbildungsbetriebe,<br />
Schulen und Organisationen. Die<br />
Job-Messe wird veranstaltet vom<br />
Landkreis Weilheim-Schongau in<br />
Kooperation mit der Agentur <strong>für</strong><br />
Arbeit, IHK, HWK, Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland und der Stadt<br />
Weilheim.<br />
tis<br />
• Milchtechnologe (m/w/d)<br />
• Milchwirtschaftlicher Laborant (m/w/d)<br />
• Mechatroniker (m/w/d)<br />
• Industriemechaniker (m/w/d)<br />
• Elektroniker (m/w/d) <strong>für</strong> Betriebstechnik<br />
Deine Ansprechpartnerin:<br />
Monika Vogler, Ausbildungsleiterin<br />
monika.vogler@hochland.com<br />
Tel.: 08381 502-334<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 81
Komm in unser Team!<br />
Kraftfahrzeugmechatroniker (m/w/d)<br />
Feinwerkmechaniker (m/w/d)<br />
Metallbauer (m/w/d)<br />
SAM – die Ausbildungsmesse in Schongau<br />
Vierte Auflage<br />
mit 80 Ausstellern<br />
Besuche uns auf der<br />
Schongauer Ausbildungsmesse.<br />
Als größter deutscher Hersteller <strong>für</strong> Forsttechnik umfasst<br />
<strong>das</strong> Produktprogramm heute neben Seilwin<strong>den</strong>, Rückeanhänger<br />
und Ladekrane auch Forstspezialtraktoren.<br />
Derzeit wer<strong>den</strong> rund 150 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Besuche uns auf der<br />
SAM<br />
Unsere Ausbildungsberufe (m/w/d) 2021<br />
in Altenstadt, Schongau und Penzberg:<br />
Industriemechaniker<br />
Maschinen- und Anlagenführer<br />
Mechatroniker<br />
Werkzeugmechaniker<br />
Zerspanungsmechaniker<br />
www.pfanzelt.com<br />
Bewerbung:<br />
Kerstin Giebel<br />
08861/ 210-3320<br />
Schongau | Am Mittwoch, 1. <strong>April</strong>,<br />
findet von 13.30 bis 17.30 Uhr wieder<br />
eine Ausbildungsmesse in der<br />
Schongauer Lechsporthalle statt.<br />
Die SAM <strong>2020</strong>, wie der bekanntere<br />
Veranstaltungs-Name in Kurzform<br />
heißt, gilt als ideale Plattform <strong>für</strong><br />
Ausbildungsbetriebe und Ausbildungssuchende.<br />
Betriebe können<br />
ihre jeweiligen Ausbildungsberufe<br />
interessierten Schülern, Eltern<br />
und Lehrern mit Infobroschüren,<br />
Flyern, Mitmachaktionen, Filmen,<br />
Bilderstrecken sowie persönlichen<br />
Gesprächen bis ins Detail präsentieren.<br />
Und zwar zuhauf. Wie in<br />
<strong>den</strong> Jahren 2018 und 2019 auch,<br />
wird der zur Verfügung stehende<br />
Platz in Schongaus Sporthalle<br />
abermals vollends ausgenutzt. In<br />
Zahlen ausgedrückt: 80 Firmen<br />
aus 15 Branchen. Unter anderem<br />
aus Industrie, Handel, Handwerk,<br />
Dienstleistung, Behörde, Pflege<br />
und öffentlicher Dienst. Erstmals<br />
mit dabei ist heuer aus dem Bereich<br />
„Gastronomie“ <strong>das</strong> über<br />
Lechbruck thronende Hotel „Auf<br />
der Gsteig“. Dort wer<strong>den</strong> Auszubil<strong>den</strong>de<br />
<strong>für</strong> die Berufe Koch,<br />
Hotelfach, Restaurantfach und<br />
Büro-Management gesucht. Wie<br />
lange diese Ausbildungen dauern?<br />
Welche Schwerpunkte in<br />
Theorie und Praxis gelegt wer<strong>den</strong>?<br />
Wo die Berufsschule block- oder<br />
80 Aussteller aus 15 Branchen: Die Lechsporthalle wird auch heuer wieder<br />
voll besetzt sein. Rund 2 000 Besucher sind zu erwarten.<br />
Parkflächen direkt vor der Lechsporthalle sind von Ausstellern besetzt.<br />
tageweise besucht wer<strong>den</strong> muss?<br />
Welche Aufstiegsmöglichkeiten<br />
es im Betrieb gibt? Welche Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
extern?<br />
Wie viel Geld verdient wird? Diese<br />
und viele weitere Fragen wer<strong>den</strong><br />
sowohl von Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> als<br />
auch von Ausbildern oder sogar<br />
<strong>den</strong> Geschäftsführern höchstpersönlich<br />
beantwortet. Insofern haben<br />
die Schüler und Schülerinnen<br />
aus <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Mittelschulen,<br />
Realschulen und Gymnasien<br />
ideale Voraussetzungen, im Rahmen<br />
der SAM <strong>2020</strong> ihrem Traumberuf<br />
einen bedeuten<strong>den</strong> Schritt<br />
näher zu kommen.<br />
Nebenbei ein<br />
iPad gewinnen<br />
Wer von <strong>den</strong> Schülern sich an<br />
diesem Mittwoch vor <strong>den</strong> Osterferien<br />
besonders motiviert zeigt,<br />
hat sogar die Möglichkeit auf <strong>den</strong><br />
Gewinn eines tollen Preises. Der<br />
Weg dorthin führt wieder über ei-<br />
82 | <strong>altlandkreis</strong>
nen Messepass, der im Eingangsbereich<br />
der Lechsporthalle von<br />
Seiten des Veranstalters verteilt<br />
wird. Wer von <strong>den</strong> Schülern aktiv<br />
<strong>das</strong> Gespräch mit <strong>den</strong> Standbetreibern<br />
sucht, bekommt als Belohnung<br />
einen Stempel auf seinen<br />
Pass aufgedrückt. Wer <strong>den</strong> Messepass<br />
voll bekommt mit Stempeln,<br />
darf ihn anschließend zur großen<br />
Verlosung einreichen. Der Hauptgewinn,<br />
der am Ende der Veranstaltung<br />
feierlich überreicht wird:<br />
Ein nigelnagelneues iPad. Wobei<br />
die Chance auf diesen Gewinn nur<br />
Nebensache sein sollte an diesem<br />
Tag – schließlich geht es um die<br />
Erkenntnis einer viel größeren Sache:<br />
Den Beruf zu fin<strong>den</strong>, in dem<br />
man im Optimalfall alt wer<strong>den</strong><br />
kann und will. Dabei helfen sicherlich<br />
auch spannende Fachvorträge<br />
in einem kleineren Raum,<br />
der sich oberhalb der Sporthalle<br />
nördlich der Tribüne befindet.<br />
Und natürlich auch Essen und Getränke<br />
<strong>für</strong> eine gesunde Stärkung<br />
zwischen <strong>den</strong> Besuchen von Infostän<strong>den</strong><br />
und Fachvorträgen.<br />
an die Lechsporthalle zu fahren.<br />
Die dort ohnehin stark begrenzten<br />
Parkflächen wer<strong>den</strong> nämlich<br />
<strong>für</strong> die Draußen-Präsentation<br />
der Deutschen Bundeswehr gebraucht.<br />
Stattdessen gilt es die etwas weiter<br />
entfernten Parkplätze zu belegen.<br />
Unter anderem am Volksfestplatz,<br />
am Waldfriedhof sowie<br />
an der Fanschuhstraße. Hinweisschilder<br />
mit Richtungspfeilen<br />
zeigen dann, wie die Schongauer<br />
Lechsporthalle von <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Parkplätzen zu Fuß erreichbar<br />
sind. Erfahrungsgemäß dürfte der<br />
Andrang auf die SAM <strong>2020</strong> (www.<br />
schongauer-ausbildungsmesse.<br />
de) groß wer<strong>den</strong>. Rund 2000 Besucher<br />
wur<strong>den</strong> vergangenes Jahr<br />
gezählt.<br />
js<br />
Staatlich geprüfte/r<br />
Maschinenbautechniker/in<br />
KERN.Architekten ©Photostudio Julia Schambeck<br />
Ausbildung in Vollzeit oder berufsbegleitender<br />
Teilzeit<br />
Burkhart-Grob-Schule<br />
Staatliche Fachschule<br />
(Technikerschule) <strong>für</strong><br />
Maschinenbautechnik<br />
Westernacher Straße 5<br />
87719 Mindelheim<br />
Tel. 08261 7620-0<br />
Fax 08261 7620-99<br />
www.bsmn.de<br />
verwaltung@bsmn.de<br />
Anmeldeschluss<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Schuljahr<br />
<strong>2020</strong>/2021:<br />
31. <strong>März</strong> <strong>2020</strong><br />
Abseits der<br />
Lechsporthalle parken!<br />
Abseits der Lechsporthalle appelliert<br />
der Veranstalter wieder an<br />
die Vernunft der Erwachsenen,<br />
die mit ihren Sprösslingen per<br />
Auto anreisen. Aus logistischen<br />
Grün<strong>den</strong> wird nämlich empfohlen,<br />
auf gar keinen Fall direkt<br />
Du hast ein Ziel?<br />
HIER kannst<br />
Du es erreichen!<br />
Auch als Quereinsteiger<br />
Wir bil<strong>den</strong> Dich zum<br />
Industriemechaniker (m/w/d) aus<br />
Infos unter eirenschmalz.de<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 83
MÄRZ/
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>März</strong> bis 30. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
SO 01.03.<br />
SCHONGAU<br />
17.00 Uhr<br />
Heimspiel EA Schongau vs. EHC<br />
Königsbrunn im Eisstadion<br />
PEITING<br />
18.00 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs. EV Füssen<br />
im Eisstadion<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Schlemmer-Brunch im Hotel Auf<br />
der Gsteig. Kosten: 29,50 €. Reservierung<br />
unter 08862 / 98770<br />
14.00 bis 15.50 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kaffeehausmusik „Oldies mit<br />
MIPI & friends“ im Landhotel zum<br />
Metzgerwirt. Eintritt frei<br />
MO 02.03.<br />
PEITING<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesestunde „Lotte Frieder und<br />
Oma“ <strong>für</strong> Kinder ab 4 Jahren in<br />
der Bücherei<br />
BIRKLAND<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ im Feuerwehrhaus<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 bis 15.50 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung in der<br />
Bücherei<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 20.00 Uhr<br />
First Monday for Jobs – Pflege-<br />
Bewerbertag mit Rundgang, leckerem<br />
Essen, viel Austausch und<br />
lockerem Bewerbungsgespräch<br />
im Krankenhaus<br />
DI 03.03.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
18.30 bis 20.30 Uhr<br />
Informationsabend „MBSR“<br />
(Stressbewältigung durch Achtsamkeit)<br />
im HOP — Sozialer Treff.<br />
Kosten: 11 €. Keine Anmeldung<br />
ALTENSTADT<br />
15.00 Uhr<br />
Trauercafé im Bürgerzentrum<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ in der Bücherei<br />
20.00 Uhr<br />
Taizèliederabend / Nacht der<br />
Lichter in der Basilika<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 bis 15.50 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Ammerrundweg (6 km). Treffpunkt:<br />
Tourist-Info<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Was die Alten noch<br />
wussten und die Jungen wieder<br />
entdecken" von Thomas Janschek<br />
im Gasthof Zur Post<br />
MI 04.03.<br />
SCHONGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Gründungsfeier der Gemeinwohl-<br />
Ökonomie Regionalgruppe AmmerLechLand<br />
im Ballenhaus<br />
19.00 Uhr<br />
Starkbier-Anstich im Brauhaus.<br />
Einlass um 18 Uhr. Karten:<br />
19,90 € / 15 € (sichtbeh.). VVK beim<br />
Kreisboten, im Brauhaus oder unter<br />
www.reservix.de<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Seniorenspielenachmittag im<br />
Katholischen Jugendheim<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Unser Heimatfluss Lech —<br />
Eine literarisch-musikalische<br />
Annäherung“ mit Karl Michael<br />
Ranftl und Hans Schütz im Sparkassensaal.<br />
Kosten: 10 €<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 bis 15.50 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
ROTTENBUCH<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ in der Schule<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Eintritt frei<br />
REICHLING<br />
20.00 Uhr<br />
Politischer Aschermittwoch in der<br />
Mehrzweckhalle<br />
DO 05.03.<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 bis 15.50 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
WILDSTEIG<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ in der Schule<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Murnau — Drachenstichweg (6<br />
km). Treffpunkt: Tourist-Info<br />
FR 06.03.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
13.30 bis 15.30 Uhr<br />
Selbsthilfegruppe Lunge <strong>für</strong> Asthma<br />
und COPD im Besprechungsraum<br />
DU09 des Krankenhauses<br />
15.00 Uhr<br />
Krebs-Selbsthilfegruppe „Bewegung<br />
und Spaß“ mit Vera Meissner<br />
im Evangelischen Pfarrheim<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Klamottenkiste <strong>für</strong> Schwangere<br />
und Menschen mit Behinderung<br />
in der Pfarrei Verklärung Christi<br />
19.00 Uhr<br />
Schockerberg der CSU im Jakob-<br />
Pfeiffer-Haus<br />
19.00 Uhr<br />
Life Kinetik-Erlebnisvortrag von<br />
David Schmoldt im Bauforum<br />
Oberland. Kostenlos<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Blues Company“ mit The<br />
Chihuahua im Brauhaus. Einlass<br />
um 18.30 Uhr. Karten: 14 – 16 €<br />
(VVK)/ 16 – 18 (AK). VVK beim<br />
Kreisboten, im Brauhaus oder unter<br />
www.reservix.de<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Hauptplatz<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
19.30 Uhr<br />
Kabarett „Ich bin VIELE“ mit Uli<br />
Böttcher im Rainer-Endisch-Saal.<br />
Einlass ab 19 Uhr. Eintritt: 14 € / 7 €<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ im Haus der Vereine<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />
Mo, 10. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Rott, Volksschule<br />
Mo, 23. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle<br />
Mi, 25. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Altenstadt, Grundschule<br />
Fr, 17. <strong>April</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
Mo, 20. <strong>April</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 85
ALTENSTADT<br />
20.00 Uhr<br />
Literarische Weinprobe in der<br />
Bücherei. Kosten: 10 €. Anmeldung<br />
bei der VHS Schongau<br />
TANNENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Preisschafkopfen der Burgschützen<br />
im Schützenheim<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“, Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 3 – 4 €. Anmeldung<br />
bis 9 Uhr in der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
14.00 bis 15.50 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
BÖBING<br />
18.30 Uhr<br />
Trachtentausch im Scheiberhaus<br />
SA 07.03.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Klamottenkiste in der Pfarrei<br />
Verklärung Christi<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Öffentliches Meerjungfrauen-<br />
Schwimmen im Plantsch<br />
19.00 Uhr<br />
Schockerberg der CSU im Jakob-<br />
Pfeiffer-Haus<br />
PEITING<br />
19.00 Uhr<br />
Mitgliederversammlung des Alpenvereins<br />
Sektion Peiting in der<br />
Zechenschenke<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 bis 11.50 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion<br />
14.00 bis 15.50 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert der Nordhangmannen im<br />
Flößermuseum. Eintritt frei, der<br />
Hut geht um<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
BÖBING<br />
14.00 Uhr<br />
Bilderausstellung „Alte Bilder<br />
von Böbing“ im Scheiberhaus.<br />
Eintritt frei<br />
PEISSENBERG<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hobby- und Künstlermarkt im<br />
Gemeindesaal der evang. Kirche<br />
20.00 Uhr<br />
Puppenspiel-Kabarett „Der<br />
Wolpert und seine Freunde“ von<br />
Joe Heinrich in der Tiefstollenhalle.<br />
Einlass: 19.15 Uhr. Karten: 16 €<br />
(VVK) / 18 € (AK). Siehe Seite 39<br />
SCHWANGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Starkbierabend mit Live-Musik im<br />
Schlossbrauhaus. Siehe Anzeige<br />
rechts<br />
SO 08.03.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 Uhr<br />
Schockerberg der CSU im Jakob-<br />
Pfeiffer-Haus<br />
PEITING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Jugendhoagart des Trachtenvereins<br />
Alpenrose im Raiffeisenforum<br />
18.00 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs. Eisbären<br />
Regensburg im Eisstadion<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Tauschtag der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung in der<br />
Decker-Halle<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
14.00 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ im Kulze<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 bis 15.50 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
15.00 Uhr<br />
Kaffeehausmusik „Zünftige Ziachmusik<br />
mit der Blechziach-Musi“<br />
im Parkhotel. Eintritt frei<br />
PEISSENBERG<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hobby- und Künstlermarkt im<br />
Gemeindesaal der evangelischen<br />
Kirche<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 11.30 Uhr<br />
Kleintiermarkt in der Kleinen<br />
Hochlandhalle<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
86 | <strong>altlandkreis</strong>
DI 10.03.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Oberammergau — Kolbensattelhütte<br />
(Bergtour, 4 km). Treffpunkt:<br />
Tourist-Info<br />
ROTT<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Volksschule<br />
MI 11.03.<br />
SCHONGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Info-Veranstaltung „Schulter“ im<br />
Krankenhaus<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Eintritt frei<br />
REICHLING<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Insektenfreundliche<br />
Gartengestaltung“ im Gasthaus<br />
Mitschke<br />
DO 12.03.<br />
PEITING<br />
18.30 bis 21.30 Uhr<br />
Informationsabend „MBSR“<br />
(Stressbewältigung durch Achtsamkeit)<br />
in der ehem. Mädchenschule.<br />
Kosten: 16 €. Anmeldung<br />
bei der VHS<br />
ALTENSTADT<br />
15.00 und 18.00 Uhr<br />
Galavorstellung vom Projekt „Zirkus<br />
— Zirkus“ in der Grundschule<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Rottenbuch — Schmauzenberg —<br />
Rottenbuch (8 km). Treffpunkt:<br />
Tourist-Info<br />
PEISSENBERG<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorennachmittag „Wir entdecken<br />
<strong>den</strong> Nor<strong>den</strong> von Indien“ im<br />
Pfarrsaal von St. Barbara<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
•<br />
<br />
<br />
FR 13.03.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Marienplatz<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Wirtschaftliche Herausforderungen<br />
— Was wir tun müssen<br />
und weshalb wir uns nicht<br />
trauen“ mit Prof. Dieter Kempf im<br />
Ballenhaus. Eintritt frei. Anmeldung<br />
unter info@idw-schongau.<br />
de oder helmut-poessniker@hochland.com.<br />
Siehe Anzeige Seite 36<br />
20.00 Uhr<br />
Couch-Gespräch mit Sophia Albrecht<br />
im Brauhaus. Moderation:<br />
Florian Simbeck. Einlass um 18.30<br />
Uhr. Karten: 13 € (VVK) / 16€ (AK).<br />
VVK beim Kreisboten, im Brauhaus<br />
oder unter www.reservix.de<br />
ALTENSTADT<br />
17.00 Uhr<br />
Galavorstellung vom Projekt „Zirkus<br />
— Zirkus“ in der Grundschule<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“, Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 3 – 4 €. Anmeldung<br />
bis 9 Uhr in der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
APFELDORF<br />
19.30 Uhr<br />
Handarbeitstreffen in der Schlossbergstube<br />
SA 14.03.<br />
SCHONGAU<br />
19.45 bis 23.00 Uhr<br />
Vollmond-Saunanacht und FKK-<br />
Ba<strong>den</strong>acht mit Lampion-Schwimmen<br />
im Plantsch<br />
PEITING<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderkleiderbasar <strong>für</strong> Frühjahrsund<br />
Sommermo<strong>den</strong> in der Schloßberghalle.<br />
Einlass <strong>für</strong> Schwangere<br />
ab 9 Uhr (Mutterpass mitbringen!)<br />
ALTENSTADT<br />
9.00 Uhr<br />
Radlbasar in der Turnhalle<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Spieleabend <strong>für</strong> Jugendliche<br />
(12 – 14 Jahre) in der Bücherei<br />
WIES<br />
12.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hegeschau in der Tenne des Gasthauses<br />
Moser<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
PEISSENBERG<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderwarenbasar in der Tiefstollenhalle<br />
SCHWANGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Starkbieranstich mit „Schloss-<br />
BrauSound“ im Schlossbrauhaus.<br />
Siehe Anzeige rechts<br />
SO 15.03.<br />
8-18 Uhr<br />
Kommunalwahlen<br />
PEITING<br />
13.00 bis 18.00 Uhr<br />
Frühjahrsmarkt rund ums Rathaus<br />
und entlang der Bachstraße<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Genießer-Brunch im Hotel Auf<br />
der Gsteig. Kosten: 29,50 €. Reservierung<br />
unter 08862 / 98770<br />
WIES<br />
9.00 bis 13.00 Uhr<br />
Hegeschau in der Tenne des Gasthauses<br />
Moser<br />
15.00 Uhr<br />
Musik und Wort — Geistliche Impulse<br />
mit festlicher Kirchenmusik<br />
in der Wieskirche<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
15.00 Uhr<br />
Kaffeehausmusik „Swingtime mit<br />
Swingin'Reeds“ im Gasthof zum<br />
Weißen Roß<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 87<br />
Samstag, 14. <strong>März</strong><br />
Starkbieranstich<br />
mit SchlossBrauSound<br />
Samstag, 7., 21., 28. <strong>März</strong><br />
Starkbierabend<br />
mit Live-Musik<br />
Oster-<br />
Markt<br />
11./12.04.<br />
Gipsmühlweg 5<br />
87645 Schwangau<br />
Tel. 08362/92 64 68 - 0<br />
www.schlossbrauhaus.de
MO 16.03.<br />
PEITING<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Die Azoreninsel Sao<br />
Miguel — ein Schatz im Atlantik“<br />
von Winfried Kröner in der ehem.<br />
Mädchenschule<br />
ROTTENBUCH<br />
10.00 Uhr<br />
Einkehrtag im Schloss der Don<br />
Bosco Schwestern<br />
DI 17.03.<br />
PEITING<br />
18.30 Uhr<br />
3 Stun<strong>den</strong> Seminar „Nichtraucher“<br />
mit Peter Phillip Koss im SparkassenSaal.<br />
Siehe Anzeige Seite 86<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Bad Kohlgrub — Sprittelsberg —<br />
Rantscher Weiher — Waldschlucht<br />
(9 km). Treffpunkt: Tourist-Info<br />
MI 18.03.<br />
SCHONGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Plastik — Gelber Sack,<br />
Makroplastik, Mikroplastik, Plastikfaser...“<br />
von Claudia Knopp in<br />
der Mittelschule<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Seniorenspielenachmittag im<br />
Katholischen Jugendheim<br />
18.00 Uhr<br />
Seminar „Wunschgewicht leicht<br />
erreicht“ mit Peter Phillip Koss<br />
im SparkassenSaal. Siehe Anzeige<br />
links<br />
BÖBING<br />
14.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ in der Schule<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Eintritt frei<br />
REICHLING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Peter Hase“ im<br />
Pfarrheim<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Jobmesse „Mein Job — Meine<br />
Zukunft“ in der Stadthalle und<br />
<strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Hochlandhallen. Siehe<br />
Seite 80 / 81<br />
DO 19.03.<br />
SCHONGAU<br />
15.00 Uhr<br />
Info-Veranstaltung des Seniorenbeirates<br />
mit Vortrag „Gefäßerkrankungen<br />
erkennen und behandeln“<br />
von Dr. Peter Baumann<br />
(Chefarzt Krankenhaus GmbH) im<br />
Sitzungssaal des Rathauses<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Abnahme von Jugendschwimm-<br />
Abzeichen im Plantsch<br />
PEITING<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Kartenvorverkauf <strong>für</strong> <strong>das</strong> Theater<br />
des Trachtenvereins Alpenrose in<br />
der Schloßberghalle<br />
BERNBEUREN<br />
14.00 Uhr<br />
Josefitreffen auf dem Auerberg<br />
STEINGADEN<br />
15.00 Uhr<br />
Vorlesestunde <strong>für</strong> Kinder bis 7<br />
Jahren in der Bücherei im Fohlenhof<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Saulgrub — übers Hintere Feld<br />
nach Altenau (8 km). Treffpunkt:<br />
Tourist-Info<br />
FORST<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ in der Grundschule<br />
FR 20.03.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Marienplatz<br />
20.00 Uhr<br />
Musik zum St. Patrick's Day mit<br />
„Draiocht Foraoise“ im Brauhaus.<br />
Einlass um 18.30 Uhr. Karten: 11 €<br />
(VVK)/ 13 € (AK). VVK beim Kreisboten,<br />
im Brauhaus oder unter www.<br />
reservix.de<br />
PEITING<br />
8.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kartenvorverkauf <strong>für</strong> <strong>das</strong> Theater<br />
des Trachtenvereins Alpenrose in<br />
der Schloßberghalle<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür mit Anmeldung<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Kindergarten-Jahr<br />
<strong>2020</strong> / 2021 in <strong>den</strong> Kindergärten<br />
und Kindertagesstätten<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“, Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 3 – 4 €. Anmeldung<br />
bis 9 Uhr in der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
88 | <strong>altlandkreis</strong>
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
19.30 Uhr<br />
Kabarettabend „Bärige Zeiten“<br />
mit Alexandra Stiglmeier im Gasthof<br />
Weißes Roß. Kosten: 10 € (plus<br />
5 € Verzehr- und Getränkebon) im<br />
Weißen Roß<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert der Trachtenkapelle<br />
in der Turnhalle<br />
SA 21.03.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 20.00 Uhr<br />
BrettSpielTage in der Schloßberghalle.<br />
Eintritt: 3 € (Erwachsene)/ 1 €<br />
(Kinder ab 5 Jahren)<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 Uhr<br />
Anfischen vom Angelverein „Petri-<br />
Heil“ am Dienhauser Weiher<br />
BURGGEN<br />
14.00 Uhr<br />
Vortrag „Pflanzen und Homöopathie“<br />
im Feuerwehrhaus<br />
BERNBEUREN<br />
21.00 Uhr<br />
Gletscherparty im Stadel<br />
LECHBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Hommage an Frida Kahlo im Flößermuseum.<br />
Sprache mit Gesang:<br />
Dascha von Waberer. Musik: Konstanze<br />
Kraus, Titus Wal<strong>den</strong>fels und<br />
Michael Reiser. Eintritt: 15 €. VVK<br />
in der Tourist-Info<br />
STEINGADEN<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Kinderkleider- und Spielzeugbasar<br />
in der Turnhalle der Mittelschule<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
REICHLING<br />
18.00 Uhr<br />
Konzert der Schüler- und Jugendkapelle<br />
in der Mehrzweckhalle<br />
DENKLINGEN<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
60. Denklinger Klamottenkiste in<br />
der Turnhalle. Einlass <strong>für</strong> Schwangere<br />
ab 8.30 Uhr<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert der Trachtenkapelle<br />
in der Turnhalle<br />
PEISSENBERG<br />
10.00 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ in der Bücherei<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Kriminalkomödie „Acht Frauen“,<br />
ein Gastspiel von „theaterlust“ im<br />
Stadttheater. Siehe Anzeige Seite 89<br />
WESSOBRUNN<br />
9.00 bis 11.30 Uhr<br />
Kinderkleider- und Spielwarenbasar<br />
in der Mehrzweckhalle.<br />
Eintritt <strong>für</strong> Schwangere bereits ab<br />
8.30 Uhr (Mutterpass mitbringen!)<br />
SCHWANGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Starkbierabend mit Live-Musik im<br />
Schlossbrauhaus. Siehe Anzeige<br />
Seite 87<br />
SO 22.03.<br />
PEITING<br />
Ganztags<br />
TryOut-Tag des EC Peiting im<br />
Eisstadion. Siehe Seite 23<br />
12.00 bis 18.00 Uhr<br />
BrettSpielTage in der Schloßberghalle.<br />
Eintritt: 3 € (Erwachsene) / 1 €<br />
(Kinder ab 5 Jahren)<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Auftakt zum 400-jährigen Weihejubiläum<br />
der Wallfahrtskirche auf<br />
dem Hohen Peißenberg im Pfarrsaal.<br />
Festvortrag „Heiligtümer in<br />
Höhenlage in der Wallfahrtskultur<br />
des Barock“ mit PD Dr. Ulrich Fürst<br />
(LMU — Institut <strong>für</strong> Kunstgeschichte)<br />
BERNBEUREN<br />
20.00 Uhr<br />
Wonzimmerkonzert von „Pam Pam<br />
Ida“ in der Käsküche. Einlass ab 19<br />
Uhr. Eintritt: 19 €. Siehe Seite 52<br />
STEINGADEN<br />
9.00 Uhr<br />
Frühjahrsmarkt am Marktplatz<br />
BÖBING<br />
14.00 Uhr<br />
Kinder singen, platteln und musizieren<br />
im Scheiberhaus<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 89
WEILHEIM<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
KINSAU<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kaffeehausmusik „Frisch aufgspuit<br />
mit dem Ammertal Duo“ im Landhotel<br />
zum Metzgerwirt. Eintritt frei<br />
REICHLING<br />
14.00 Uhr<br />
Vorspielnachmittag der Musikkapelle<br />
in der Mehrzweckhalle<br />
APFELDORF<br />
10.00 Uhr<br />
Gau-Jugendsingen der Trachtler in<br />
der Turnhalle<br />
PEISSENBERG<br />
13.00 bis 18.00 Uhr<br />
Flohmarkt in der Tiefstollenhalle<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Kriminalkomödie „Acht Frauen“,<br />
ein Gastspiel von „theaterlust“ im<br />
Stadttheater. Siehe Anzeige Seite 89<br />
MO 23.03.<br />
SCHONGAU<br />
20.00 Uhr<br />
Filmabend „Der marktgerechte<br />
Mensch — Wenn der Mensch zur<br />
Ware wird“ der Gemeinwohl-<br />
Ökonomie AmmerLechLand im<br />
Bauforum Oberland. Eintritt frei<br />
PEITING<br />
8.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kartenvorverkauf <strong>für</strong> <strong>das</strong> Theater<br />
des Trachtenvereins Alpenrose in<br />
der Schloßberghalle<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Lechhalle<br />
BÖBING<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Informationsabend „MBSR“<br />
(Stressbewältigung durch Achtsamkeit)<br />
bei der Bäckerei Tralmer.<br />
Kosten: 11 €. Keine Anmeldung<br />
DI 24.03.<br />
ALTENSTADT<br />
18.00 Uhr<br />
Workshop „Burnout“ mit Petra<br />
Reiter im Bürgerzentrum<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
(7 km), Treffpunkt bei der Tourist-<br />
Info<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Was geschieht mit dem<br />
Haus, dem Landwirtschafts- oder<br />
Handwerksbetrieb bei Scheidung“<br />
von Caroline Kistler im Dachs-<br />
Bräustüberl. Eintritt frei. Siehe<br />
Anzeige links<br />
MI 25.03.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
ALTENSTADT<br />
15.00 Uhr<br />
Filmnachmittag vom Bürgernetzwerk<br />
im Bürgerzentrum<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Grundschule<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Eintritt frei<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Pfarrheim<br />
WEILHEIM<br />
19.00 Uhr<br />
Info-Veranstaltung „Neueste<br />
therapeutische Möglichkeiten bei<br />
Knieschmerzen“ im Krankenhaus<br />
DO 26.03.<br />
SCHONGAU<br />
15.30 Uhr<br />
Info-Veranstaltung „Mein gesunder<br />
Darm“ im Krankenhaus<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Mein Lech — Kindheitsund<br />
Jugenderinnerungen“ von<br />
Werner Schmid im Ballenhaus.<br />
Kosten: 7 €<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Saulgrub — Wetzsteinrücken —<br />
Achele — Altenau (7 km). Treffpunkt:<br />
Tourist-Info<br />
FR 27.03.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Marienplatz<br />
16.00 bis 17.45 Uhr<br />
Repair-Café im Haus4you<br />
20.00 Uhr<br />
Comedy Lounge mit Florian<br />
Simbeck im Brauhaus. Einlass<br />
um 18.30 Uhr. Karten: 17,80 €<br />
(VVK) / 19 € (AK) / 15 € (Schüler). VVK<br />
beim Kreisboten, im Brauhaus oder<br />
unter www.reservix.de<br />
PEITING<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Erwachsenen-Kleiderbörse in der<br />
Schloßberghalle<br />
18.00 Uhr<br />
10. Museumsnacht mit buntem<br />
Rahmenprogramm im Museum<br />
im Klösterle<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“, Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 3 – 4 €. Anmeldung<br />
bis 9 Uhr in der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
WILDSTEIG<br />
18.00 Uhr<br />
Burgerabend im Café Peramarta.<br />
Siehe Anzeige Seite 19<br />
17.00 Uhr<br />
Frühjahrsbasar in der Mehrzweckhalle<br />
APFELDORF<br />
19.30 Uhr<br />
Handarbeitstreffen in der Schlossbergstube<br />
SA 28.03.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Frauenfrühstück mit Vortrag „Es<br />
tut mir in der Seele weh — Umgang<br />
mit Wun<strong>den</strong> und Versagen“<br />
von Constanze Wesche bei der<br />
Freien Evangelischen Gemeinde.<br />
Kostenbreitrag <strong>für</strong> Frühstück und<br />
Referat: 12 €. Anmeldung unter ilsekummer@web.de<br />
19.30 Uhr<br />
Multivisionsshow „Weltreise zu<br />
Fairtrade-Produzenten, Naturwundern,<br />
Heiligtümern“ im<br />
Sparkassenforum. Eintritt: 7 € / 4 €<br />
(ermäßigt). VVK im Weltla<strong>den</strong>,<br />
Bücherei am Münztor, Buch am<br />
Bach in Peiting<br />
19.00 Uhr<br />
Musik zum Tagesausklang in der<br />
Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt<br />
90 | <strong>altlandkreis</strong>
PEITING<br />
10.00 Uhr<br />
Frühlingsfest mit Gewerbeschau<br />
von Firmen aus dem Umland bei<br />
Bustouristik Schweizer<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
10.00 Uhr<br />
Kinder-Kleidermarkt im Haus der<br />
Vereine<br />
ALTENSTADT<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Spieleabend <strong>für</strong> Jugendliche<br />
(12–14 Jahre) in der Bücherei<br />
BURGGEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Osterbasar im Gemeindehaus<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Offenes Singen mit geselliger<br />
Kaffee- und Kuchenpause in der<br />
Langau. Unkostenbeitrag: 10 €<br />
20.00 Uhr<br />
Gau-Preisschafkopfen des Oberen<br />
Lechgaus in der Turnhalle der<br />
Mittelschule<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
WILDSTEIG<br />
18.00 Uhr<br />
Burgerabend im Café Peramarta.<br />
Siehe Anzeige Seite 19<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Rennrad-Testival im Radlstall<br />
SCHWANGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Starkbierabend mit Live-Musik im<br />
Schlossbrauhaus. Siehe Anzeige<br />
Seite 87<br />
SO 29.03.<br />
8-18 Uhr<br />
Stichwahlen<br />
PEITING<br />
10.00 Uhr<br />
Frühlingsfest mit Gewerbeschau<br />
von Firmen aus dem Umland bei<br />
Bustouristik Schweizer<br />
ALTENSTADT<br />
16.00 Uhr<br />
Alpenländisches Passionskonzert<br />
in der Basilika. Eintritt frei<br />
BURGGEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Osterbasar im Gemeindehaus<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Frühjahrs-Brunch im Hotel Auf<br />
der Gsteig. Kosten: 29,50 €. Reservierung<br />
unter 08862 / 98770<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
15.00 und 17.30 Uhr<br />
Lesung „Der Bayerische Robin<br />
Hood“ mit Stefan Murr und Heinz<br />
Josef Braun in der Gunklstube.<br />
Eintritt: 8 €. VVK in der Tourist-Info,<br />
Bäckerei Brandmeier oder beim<br />
Kindergartenförderverein<br />
15.00 Uhr<br />
Kaffeehausmusik „Lockere Mischung<br />
mit La Banda acoustic“ im<br />
Parkhotel. Eintritt frei<br />
WEILHEIM<br />
10.30 Uhr<br />
Gögerltrail-Lauf mit Start beim<br />
Schulsportgelände am Gögerl.<br />
Startnummernausgabe ab 8 Uhr.<br />
Infos unter www.goegerltraillauf.de<br />
MO 30.03.<br />
WEILHEIM<br />
18.30 Uhr<br />
Vortrag „Erbrecht ganz praktisch —<br />
10 Schritte zu einem persönlichen<br />
Testament“ im Mehrgenerationenhaus.<br />
Kostenlos. Anmeldung<br />
(bis 23.3.) unter 0881 / 909590-0<br />
DI 31.03.<br />
ALTENSTADT<br />
15.00 Uhr<br />
Trauercafé im Bürgerzentrum<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderprogramm in der Bücherei<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Westried — Staffelsee — Murnau<br />
(8 km). Treffpunkt: Tourist-Info<br />
- Einlagen nach Maß<br />
- Schuhreparatur<br />
- Schuhverkauf<br />
- Flip-Flops ps und<br />
Hausschuhe nach<br />
Maß <br />
Neubesohlung deiner alten<br />
Schuhe<br />
Vorher<br />
Nachher<br />
<br />
Benjamin Schwarz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
MI 01.04.<br />
SCHONGAU<br />
13.30 bis 17.30 Uhr<br />
Ausbildungsmesse in der<br />
Lechsporthalle. Siehe Seite 82 / 83<br />
19.00 Uhr<br />
Info-Veranstaltung „Storch im<br />
Anflug — Informationen <strong>für</strong> wer<strong>den</strong>de<br />
Eltern“ im Krankenhaus<br />
19.30 Uhr<br />
Monatliches Treffen der Gemeinwohl-Ökonomie<br />
Regionalgruppe<br />
AmmerLechLand im Haus4you<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Eintritt frei<br />
DO 02.04.<br />
STEINGADEN<br />
19.30 Uhr<br />
Kabarett mit „D'Stianghausratschn<br />
Rosi“ beim Gasthof Graf. Eintritt:<br />
17 € (VVK)/ 20 € (AK). VVK beim<br />
Gasthof Graf oder unter www.<br />
stianghausratschn.bayern<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Haselbachrunde — Brückenwirt (6<br />
km). Treffpunkt: Tourist-Info<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Lesung aus dem neuen Nicola<br />
Förg-Krimi „Flüsternde Wälder“<br />
von Michaela May in der<br />
Tiefstollenhalle. Einlass: 18.30 Uhr.<br />
Karten: 15 € (VVK)/ 17 € (AK). Siehe<br />
Seite 39<br />
FR 03.04.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Marienplatz<br />
13.30 bis 15.30 Uhr<br />
Selbsthilfegruppe Lunge <strong>für</strong> Asthma<br />
und COPD im Besprechungsraum<br />
DU09 des Krankenhauses<br />
16.00 Uhr<br />
Krebs-Selbsthilfegruppe im Evangelischen<br />
Pfarrheim<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Chansons d'amour... et<br />
d'automne“ von Stefan Edelmann<br />
und Band im Brauhaus. Einlass<br />
um 18.30 Uhr. Karten: 14 – 16 €<br />
(VVK)/ 16 – 18 € (AK). VVK beim<br />
Kreisboten, im Brauhaus oder unter<br />
www.reservix.de<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“, Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 3 – 4 €. Anmeldung<br />
bis 9 Uhr in der Tourist-Info<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
WILDSTEIG<br />
21.00 Uhr<br />
U-Boot-Party im Sportheim<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Auto- und Motorradausstellung<br />
auf dem Festplatz. Eintritt frei<br />
SCHONGAU<br />
SA 04.04.<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Fundsachen-Flohmarkt im<br />
Plantsch<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 91
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Öffentliches Meerjungfrauen-<br />
Schwimmen im Plantsch<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Starkbierfest im Feuerwehrhaus<br />
BERNBEUREN<br />
20.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert der Musikkapelle<br />
in der Auerberghalle. Eintritt<br />
frei<br />
RETTENBACH<br />
9.00 bis 11.00 Uhr<br />
Kinderkleiderbasar in der Weichberghalle<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
DENKLINGEN<br />
20.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert des Musikvereins<br />
in der Mehrzweckhalle<br />
SO 05.04.<br />
ROTTENBUCH<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung des Veteranenvereins<br />
im Rathaus<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Frühjahrserwachen am Soier<br />
See — mit dem Ranger unterwegs<br />
im Naturpark Ammergauer Alpen.<br />
Treffpunkt: Parkplatz am Südufer.<br />
Kostenlos<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kaffeehausmusik „A moderns<br />
Gsangl mit Mantel & Mantel“<br />
im Landhotel zum Metzgerwirt.<br />
Eintritt frei<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Auto- und Motorradausstellung<br />
auf dem Festplatz. Eintritt frei<br />
MO 06.04.<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
DI 07.04.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Bad Bayersoien — Schönberg —<br />
Ammerschlucht — Rottenbuch<br />
(9 km). Treffpunkt: Tourist-Info<br />
MI 08.04.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
RETTENBACH<br />
19.00 Uhr<br />
Jugendkreuzweg mit „Sangtissima“<br />
in der Pfarrkirche St. Vitus<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Eintritt frei<br />
DO 09.04.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Marienplatz<br />
14.00 bis 16.30 Uhr<br />
Märchensauna <strong>für</strong> Kinder von<br />
6 – 10 Jahren im Plantsch<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Hauptplatz, Ostermarkt<br />
am Gründonnerstag mit<br />
Ostergebäck und -dekoration<br />
TANNENBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Jugendkreuzweg mit „Sangtissima“<br />
in der St. Oswald-Kirche<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Bad Kohlgrub — Burggrafenschlucht<br />
— Wiesmahd — Jägerhaus<br />
(8 km). Treffpunkt: Tourist-Info<br />
PATERZELL<br />
20.00 Uhr<br />
Preiswatten vom Belli-Club<br />
im Gasthof Eibenwald. Partner<br />
mitbringen, es gibt Fleisch- und<br />
Sachpreise zu gewinnen<br />
FR 10.04.<br />
Karfreitag<br />
PEITING<br />
12.00 Uhr<br />
Steckerlfischessen, anschließend<br />
Kaffee und Kuchen beim Kleingartenverein<br />
Tiefenlachen. Infos und<br />
Anmeldung unter 08861 / 258635<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“, Treffp. am Rathaus.<br />
Kosten: 3 – 4 €. Anm. bis 9 Uhr in der<br />
Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SCHÖNBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Preisgrasobern im Vereinstreff<br />
WILDSTEIG<br />
9.00 Uhr<br />
Frühstück im Café Peramarta<br />
SA 11.04.<br />
SCHONGAU<br />
19.45 bis 23.00 Uhr<br />
Vollmond-Saunanacht und FKK-<br />
Ba<strong>den</strong>acht mit Lampion-Schwimmen<br />
im Plantsch<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
SCHWANGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Oster-Markt im Schlossbrauhaus.<br />
Siehe Anzeige Seite 87<br />
SO 12.04.<br />
Ostersonntag<br />
SCHONGAU<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Ostern feiern im Plantsch<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Tauschtag der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung in der<br />
Decker-Halle<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Osterkonzert der Musikkapelle in<br />
der Mehrzweckhalle<br />
RETTENBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Mord im Hühnerstall“<br />
in der Mehrzweckhalle. VVK unter<br />
0176 / 61404666<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Oster-Brunch im Hotel Auf der<br />
92 | <strong>altlandkreis</strong>
Gsteig. Kosten: 32,00 €. Reservierung<br />
unter 08862 / 98770<br />
ROTTENBUCH<br />
9.30 bis 13.00 Uhr<br />
Osterbrunch im Kunstcafé am Tor.<br />
Siehe Anzeige Seite 14<br />
BÖBING<br />
20.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert der Blaskapelle<br />
in der Turnhalle<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.00 Uhr<br />
Osterkonzert der Blaskapelle im<br />
Dorfstadl. Eintritt frei<br />
REICHLING<br />
20.00 Uhr<br />
Osterkonzert der Musikkapelle in<br />
der Mehrzweckhalle<br />
EPFACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater der „Lechroaner“ im Haus<br />
der Vereine<br />
SCHWANGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Oster-Markt im Schlossbrauhaus.<br />
Siehe Anzeige Seite 87<br />
MO 13.04.<br />
Ostermontag<br />
RETTENBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Mord im Hühnerstall“<br />
in der Mehrzweckhalle. VVK unter<br />
0176 / 61404666<br />
WIES<br />
16.00 Uhr<br />
Musik und Wort — Geistliche Impulse<br />
mit festlicher Kirchenmusik<br />
in der Wieskirche<br />
WILDSTEIG<br />
9.00 Uhr<br />
Frühstück im Café Peramarta<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
19.30 Uhr<br />
Boulevardkomödie „Die Leberkasdeandln“<br />
im Bayersoier Hof. Infos<br />
und Tickets bei der Tourist-Info<br />
EPFACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater der „Lechroaner“ im Haus<br />
der Vereine<br />
APFELDORF<br />
14.00 Uhr<br />
Ostereiersuche im Kindergartenwald<br />
DI 14.04.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Ammerweg (6 km). Treffpunkt:<br />
Tourist-Info<br />
MI 15.04.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Eintritt frei<br />
DO 16.04.<br />
SCHONGAU<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Abnahme von Jugendschwimmabzeichen<br />
im Plantsch<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Echelsbacher Brücke — Milchweg-<br />
Rundtour (8 km). Treffpunkt:<br />
Tourist-Info<br />
FR 17.04.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> im BRK-Haus<br />
RETTENBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Mord im Hühnerstall“<br />
in der Mehrzweckhalle. VVK unter<br />
0176 / 61404666<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“, Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 3 – 4 €. Anmeldung<br />
bis 9 Uhr in der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Stubenmusik mit Sepp & Wiggerl<br />
im Landhotel zum Metzgerwirt.<br />
Eintritt frei<br />
EPFACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater der „Lechroaner“ im Haus<br />
der Vereine<br />
SA 18.04.<br />
ALTENSTADT<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Spieleabend <strong>für</strong> Jugendliche<br />
(12–14 Jahre) in der Bücherei<br />
STEINGADEN<br />
20.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert des Musikvereins<br />
in der Turnhalle der<br />
Mittelschule<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
19.00 Uhr<br />
Weinprobe im Kunstcafé am Tor<br />
REICHLING<br />
20.00 Uhr<br />
Benefizkonzert der Musikkapelle<br />
in der Mehrzweckhalle<br />
EPFACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater der „Lechroaner“ im Haus<br />
der Vereine<br />
SO 19.04.<br />
PEITING<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Markt „Was B'sondres“ im Eggerstadl<br />
der Zechenschenke<br />
BURGGEN<br />
10.00 Uhr<br />
Radrennen von Concordia Burggen,<br />
Start in der St. Anna-Straße<br />
RETTENBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Mord im Hühnerstall“<br />
in der Mehrzweckhalle. VVK unter<br />
0176 / 61404666<br />
STEINGADEN<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Jugendkart-Slalom am MSC-<br />
Gelände<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
15.00 Uhr<br />
Kaffeehausmusik „Echte Volksmusik<br />
mit der Kirchwegmusi“ im<br />
Parkhotel. Eintritt frei<br />
EPFACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater der „Lechroaner“ im Haus<br />
der Vereine<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Komödie „Die Niere“, ein<br />
Gastspiel vom Turmtheater<br />
Regensburg im Stadttheater. Siehe<br />
Anzeige Seite 89<br />
MO 20.04.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> im BRK-Haus<br />
WEILHEIM<br />
18.30 Uhr<br />
3 Stun<strong>den</strong> Seminar „Nichtraucher“<br />
mit Peter Phillip Koss in der<br />
Stadthalle. Siehe Anzeige Seite 86<br />
18.30 bis 20.00 Uhr<br />
Vortrag „Was tun, wenn Eltern<br />
pflegebedürftig wer<strong>den</strong>?“ im<br />
Mehrgenerationenhaus. Kostenlos.<br />
Anmeldung (bis 15.4.) unter<br />
0881 / 909590-0<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 93
DI 21.04.<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 Uhr<br />
Radeln mit dem Alpenverein rund<br />
um Lechbruck. Treffpunkt am<br />
Gasthof Holler<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
„Ein typisch altbayerisches Dorf“<br />
(4 km). Treffpunkt: Tourist-Info<br />
20.00 Uhr<br />
Bierisches Kleinkunstmusical<br />
„Drei Wünsche frei“ zum Tag des<br />
Deutschen Bieres im Brauhaus.<br />
Einlass um 18.30 Uhr. Karten:<br />
14 – 16 € (VVK) / 16 – 18 € (AK). VVK<br />
beim Kreisboten, im Brauhaus oder<br />
unter www.reservix.de<br />
STEINGADEN<br />
15.00 Uhr<br />
Vorlesestunde <strong>für</strong> Kinder bis 7<br />
Jahren in der Bücherei im Fohlenhof<br />
(VVK) / 19 € (AK) / 15 € (Schüler). VVK<br />
beim Kreisboten, im Brauhaus oder<br />
unter www.reservix.de<br />
SCHWABBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Kulturfrühling im Kuhstall mit<br />
„Karl die Große“ beim Schäferwirt.<br />
Eintritt: 14 €. VVK beim Schäferwirt,<br />
Schongauer Nachrichten,<br />
Buch am Bach in Peiting und Buch<br />
am Lech in Lechbruck<br />
LECHBRUCK<br />
EPFACH<br />
20.00 Uhr<br />
Landkreishoagart im Haus der<br />
Vereine<br />
APFELDORF<br />
19.30 Uhr<br />
Handarbeitstreffen in der Schlossbergstube<br />
SCHONGAU<br />
SA 25.04.<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
WILDSTEIG<br />
18.00 Uhr<br />
Burgerabend im Café Peramarta.<br />
Siehe Anzeige Seite 19<br />
REICHLING<br />
13.00 Uhr<br />
Pflichthegeschau in der Mehrzweckhalle<br />
20.00 Uhr<br />
Szenische Lesung „Wenn jemand<br />
eine Reise tut... Otto Julius Bierbaums<br />
Italienabenteuer“ in der<br />
Gunklstube. Eintritt: 12 €. VVK bei<br />
der Tourist-Info<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Seminar „Wunschgewicht leicht erreicht“<br />
mit Peter Phillip Koss in der<br />
Stadthalle. Siehe Anzeige Seite 88<br />
MI 22.04.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Eintritt frei<br />
DO 23.04.<br />
SCHONGAU<br />
15.00 Uhr<br />
Info-Veranstaltung des Seniorenbeirates<br />
mit Vortrag über <strong>das</strong><br />
Thema Alzheimer im Sitzungssaal<br />
des Rathauses<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Der Handelsweg nach<br />
Italien und die Rottflößerei“ im<br />
Ballenhaus. Kosten: 7 €<br />
ROTTENBUCH<br />
20.00 Uhr<br />
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr<br />
/ 70 Jahre Landjugend —<br />
Festabend mit der Musikkapelle<br />
im Festzelt. Siehe Seite 42 – 44<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Westried — Drachenstichweg —<br />
Murnau (8 km). Treffpunkt:<br />
Tourist-Info<br />
PEISSENBERG<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorennachmittag „Wie wäre<br />
<strong>das</strong> Leben ohne Bienen?“ im<br />
Pfarrsaal von St. Barbara<br />
FR 24.04.<br />
HEUTE ERSCHEINT DER<br />
NEUE ALTLANDKREIS<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Marienplatz<br />
16.00 bis 17.45 Uhr<br />
Repair-Café im Haus4you<br />
20.00 Uhr<br />
Comedy Lounge mit Florian<br />
Simbeck im Brauhaus. Einlass<br />
um 18.30 Uhr. Karten: 17,80 €<br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“, Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 3 – 4 €. Anmeldung<br />
bis 9 Uhr in der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
20.00 Uhr<br />
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr<br />
/ 70 Jahre Landjugend —<br />
Partyabend mit <strong>den</strong> Lamas im<br />
Festzelt. Siehe Seite 42 – 44<br />
WILDSTEIG<br />
18.00 Uhr<br />
Burgerabend im Café Peramarta.<br />
Siehe Anzeige Seite 19<br />
8.30 bis 17.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür in der Gärtnerei<br />
Pröbstl. Siehe Seite 56 / 57<br />
19.00 bis 20.00 Uhr<br />
Musik zum Tagesausklang in der<br />
Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt<br />
PEITING<br />
14.00 Uhr<br />
Führung „Bergbaugeschichte &<br />
regionalen Genuss erleben“. Start<br />
bei der Biermanufaktur Sparifankal.<br />
Kosten: 15 €. Anmeldung bei<br />
der VHS unter 08861 / 59962<br />
LECHBRUCK<br />
19.30 Uhr<br />
Musik aus dem keltischen<br />
Kulturkreis „Ballads & Tunes“ im<br />
Flößermuseum. Eintritt frei, der<br />
Hut geht um<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Offenes Singen mit geselliger<br />
Kaffee- und Kuchenpause in der<br />
Langau. Unkostenbeitrag: 10 €<br />
ROTTENBUCH<br />
10.00 Uhr<br />
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr<br />
/ 70 Jahre Landjugend —<br />
Oldtimertreffen mit Frühschoppen<br />
und Bayerischer Abend mit der<br />
Band „Allgäu Feager“ (ab 20 Uhr)<br />
im Festzelt. Siehe Seite 42 – 44<br />
KINSAU<br />
14.00 Uhr<br />
Flechtkurs vom Gartenbauverein<br />
im alten Rathaus<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Musikkabarett „Abendlandler“<br />
von <strong>den</strong> Wellküren in der Tiefstollenhalle.<br />
Einlass: 19.15 Uhr. Karten:<br />
32 €. Siehe Seite 39<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür im Krankenhaus.<br />
Siehe Seite 26 / 27<br />
SO 26.04.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 Uhr<br />
Frühjahrsmarkt in der Altstadt.<br />
Verkaufsoffener Sonntag ab 13 Uhr<br />
BERNBEUREN<br />
10.00 Uhr<br />
Georgi-Ritt auf dem Auerberg<br />
ROTTENBUCH<br />
9.00 Uhr<br />
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr<br />
/ 70 Jahre Landjugend —<br />
Festsonntag im Festzelt. Siehe<br />
Seite 42 – 44<br />
94 | <strong>altlandkreis</strong>
BAD BAYERSOIEN<br />
9.00 Uhr<br />
Ammer-Trail-Run, Start am Sportheim.<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
www.esv-bad-bayersoien.de<br />
20.00 Uhr<br />
Sonntagskonzert der Jugendkapelle<br />
Ammertal im Dorfstadl.<br />
Eintritt frei<br />
DI 28.04.<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 Uhr<br />
Radeln mit dem Alpenverein rund<br />
um Lechbruck. Treffpunkt am<br />
Gasthof Holler<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
Bad Bayersoien über Böhmer<br />
Weiher — Achele nach Altenau (8<br />
km). Treffpunkt: Tourist-Info<br />
MI 29.04.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
ALTENSTADT<br />
15.00 Uhr<br />
Filmnachmittag vom Bürgernetzwerk<br />
im Bürgerzentrum<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Eintritt frei<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Pfarrheim<br />
DO 30.04.<br />
STEINGADEN<br />
19.30 Uhr<br />
Steinga<strong>den</strong>er Wirtschaftswunder<br />
in verschie<strong>den</strong>en Gaststätten.<br />
Rechtzeitige Platzreservierung<br />
empfehlenswert<br />
BÖBING<br />
17.00 Uhr<br />
Sportfest des SC Böbing an der<br />
Volksschule<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 Uhr<br />
Geführte Halbtageswanderung<br />
(11 km), Treffpunkt bei der Tourist-<br />
Info<br />
20.00 Uhr<br />
4-Kontinenten-Fete im Dorfstadl.<br />
Eintritt: 5 €<br />
PEISSENBERG<br />
18.00 Uhr<br />
Peißenberger ChorNacht in der<br />
Tiefstollenhalle. Einlass: 17.15 Uhr.<br />
Karten: 6 €, Kinder und Jugendliche<br />
frei. Siehe Seite 39<br />
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Anschrift<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“<br />
Birkland 40<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 95
96 | <strong>altlandkreis</strong><br />
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