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Taxi Times München - November / Dezember 2019

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TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />

AM STATUS QUO<br />

ÄNDERT SICH NICHTS<br />

Um das Personenbeförderungsgesetz im Bereich des Gelegenheitsverkehrs<br />

zukunftsfähig zu gestalten, sind Änderungen unausweichlich.<br />

Die Diskussionen dazu laufen heiß.<br />

Inzwischen hat sicherlich jeder Kollege<br />

mitbekommen, dass die jetzige<br />

Koalition der Bundesregierung Änderungen<br />

im Personenbeförderungsgesetz<br />

aktiv plant und umsetzen<br />

möchte. Was im Koalitionsvertrag<br />

zunächst<br />

noch sehr allgemein formuliert<br />

war, nimmt mittlerweile<br />

erste Formen an,<br />

auch wenn diese teilweise<br />

noch recht verschwommen<br />

sind.<br />

Dabei versucht jeder,<br />

der kann, seine Interessen<br />

einzubringen. Es<br />

gibt aktuell wiederkehrend<br />

Diskussionsrunden,<br />

Arbeitsgruppen,<br />

Forschungs- und Working-Teams<br />

aus <strong>Taxi</strong>spezialisten<br />

und natürlich<br />

Mietwagenspezialisten, als wichtigstes<br />

Gremium aber die Findungskommission.<br />

Allen Gruppen gemeinsam ist, dass sie das<br />

Beste für ihre Belange herausholen. Bei<br />

manchen Themen besteht natürlich Einigkeit,<br />

bei anderen sind zumindest Richtungen<br />

oder Standpunkte erkennbar.<br />

Während also die Politiker, die Arbeitsgruppen<br />

und alle anderen Berufenen diskutieren,<br />

fragen sich die aktiven, die<br />

TAXIVERBAND MÜNCHEN E. V. (TVM)<br />

Rosenheimer Straße 139<br />

81671 <strong>München</strong><br />

Tel. / Verband: +49 (0)89 / 45 05 41 13<br />

Tel. / <strong>Taxi</strong>schule: +49 (0)89 / 49 00 44 94<br />

E-Mail: info@taxiverband-muenchen.de<br />

www.taxiverband-muenchen.de<br />

Presserechtlich verantwortlich für<br />

die TVM-Seiten: Florian Bachmann<br />

Redaktion: Florian Bachmann (fb), Simon<br />

Günnewig (sg) und Jürgen Hartmann (jh)<br />

fahrenden Kollegen – ganz besonders in<br />

unserer Stadt <strong>München</strong> –, wie lange die<br />

täglichen Verstöße gegen Rückkehrpflicht<br />

und Bereithaltungsverbot, mithin die Duldung<br />

und Schaffung weiterer rechtsfreier<br />

Räume noch weitergehen soll und warum<br />

scheinbar jeder, der zur Verfolgung und<br />

Bearbeitung solcher Verstöße im Amt ist,<br />

in Tatenlosigkeit versinkt.<br />

MASSIVE UNZUFRIEDENHEIT<br />

Denn genau darin liegt einer der Hauptpunkte<br />

für die derzeitige massive Unzufriedenheit<br />

der Fahrer und Unternehmer.<br />

Auf der einen Seite werden in <strong>München</strong><br />

täglich Hunderte solcher Verstöße beobachtet<br />

und in den entsprechenden Gruppen<br />

geteilt, zum Teil auch den Behörden gemeldet.<br />

Auf der anderen Seite sind die Politiker<br />

und Funktionäre, die stets betonen, dass ja<br />

was gemacht und geändert wird, dass aber<br />

politische Entscheidungen Zeit brauchen<br />

und nicht von heute auf morgen umsetzbar<br />

sind. Am Status quo ändert sich aber<br />

aktuell nichts.<br />

Die „juristische Seite“ ist ja an anderer<br />

Stelle schon beschrieben (siehe Seite 5), es<br />

gibt Lichtblicke im Bereich der Rechtsprechung,<br />

hoffentlich wirksame Urteile stehen<br />

dieses Jahr noch an. Die politische Seite diskutiert<br />

an ganz vielen Rahmenbedingungen<br />

und verschiedene Gruppierungen sind<br />

hier sehr aktiv. Konkret geht es dabei zum<br />

Beispiel um einen ganzen Block an Fragen:<br />

Fällt die Rückkehrpflicht für Mietwagen,<br />

nachdem dort die Ortskunde bereits abgeschafft<br />

wurde? Welchen<br />

Sinn macht die Aufzeichnungspflicht<br />

im digitalen<br />

Zeitalter? Sind im <strong>Taxi</strong> die<br />

Tarifpflicht und Beförderungspflicht<br />

noch zeitgemäß<br />

oder soll man alles<br />

und jedes einer Prüfung<br />

und Änderung unterziehen?<br />

LOBBYARBEIT IST<br />

WICHTIG<br />

Wer was im Mietwagenbereich<br />

verändert haben<br />

möchte, kann an Uber<br />

oder inzwischen auch<br />

Free Now beobachtet werden,<br />

deren Lobbyarbeit ist massiv. Aber<br />

auch das <strong>Taxi</strong>gewerbe betreibt inzwischen<br />

kräftig und intensiv Lobbyarbeit.<br />

Wie in so vielen Bereichen hat „das“<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe – also jeder Einzelne von uns<br />

– viele Entwicklungen dornröschengleich<br />

verschlafen. Bezüglich der oben genannten<br />

Themen ist derzeit noch keine klare<br />

Richtung erkennbar. Aktuell ist nun doch<br />

wieder die Rede davon, dass die Rückkehrpflicht<br />

in „irgendeiner“ Form bestehen bleiben<br />

soll, beim Thema Ortskunde dreht sich<br />

die Diskussion darum, ob überhaupt und<br />

wenn doch, dann aber für alle, jedoch in<br />

reduzierter Form.<br />

Wohin der Weg gehen wird, und bis<br />

wann vielleicht Änderungen kommen werden,<br />

kann keiner absehen. Aktuell kann<br />

man nur sagen, sollte die Koalition Bestand<br />

haben und weiterarbeiten, dann besteht<br />

eine Chance, Änderungen bis 2022 zu<br />

erreichen. Sollte die Koalition zerbrechen<br />

und sich eine neue Regierung bilden, dann<br />

kann man aus 2022 schon mal mindestens<br />

2025 machen. Heißt aber dann auch: Am<br />

Status quo ändert sich bis dahin nichts.<br />

Und das können wir in <strong>München</strong> eigentlich<br />

nicht wollen.<br />

fb<br />

FOTO: Adobe Stock / Romario Ien<br />

16 NOVEMBER / DEZEMBER / <strong>2019</strong> TAXI

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