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Taxi Times München - November / Dezember 2019

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ELEKTRO-TAXIS<br />

Ohne eigene Ladeinfrastruktur ist Reiters Wagen häufiger Gast<br />

an den städtischen Ladesäulen.<br />

Manfred Reiter fährt eins der städtisch<br />

geförderten Münchner E-<strong>Taxi</strong>s.<br />

te Kilowattstunde Strom abgerechnet werden muss. Für Reiter<br />

haben sich so über Nacht die Kosten für einen Ladevorgang mindestens<br />

verdreifacht. Unverständnis zeigt er auch über den Strompreis,<br />

der an den SWM-Ladesäulen verlangt wird. Die Stadtwerke<br />

<strong>München</strong> verlangen beim Laden mit ihrer Ladekarte an den rund<br />

500 Ladesäulen pro Kilowattstunde 0,38 Euro. Das sind rund<br />

10 Cent mehr, als der durchschnittliche Stromtarif der Stadtwerke<br />

für den normalen Hausstrom verlangt. Infolgedessen jongliert<br />

Reiter mit unterschiedlichen Ladekarten verschiedener Stromanbieter.<br />

„Dass mit den Ladekarten ist eine Wissenschaft für sich.<br />

Ich besitze mittlerweile vier Stück. Je nach Anwendungsfall muss<br />

dann die richtige Karte gewählt werden.“ Umständlich, aber grundsätzlich<br />

kein Grund für eine Absage an die E-Mobilität.<br />

VERZÖGERTE FÖRDERUNG<br />

Schwierig war nur der Zeitraum zwischen der Förderzusage und<br />

der Auslieferung des fertig umgerüsteten <strong>Taxi</strong>s. Bei Reiter waren<br />

es zwei Monate, in denen natürlich die Finanzierungsraten des<br />

Fahrzeugs bezahlt werden mussten, obwohl de facto damit kein<br />

Geld verdient werden konnte.<br />

Wer die Fördersumme als festen Bestandteil in seine Kalkulation<br />

aufgenommen hat, muss auch beachten, dass man frühestens<br />

nach drei Monaten überhaupt die ersten Daten an das zuständige<br />

Referat für Gesundheit und Umwelt RGU übermitteln kann. Die<br />

Landeshauptstadt <strong>München</strong> hat nämlich für den Nachweis der<br />

Besetztkilometer eine ganz spezielle Vorgehensweise vorgeschrieben.<br />

Um diese manipulationssicher zu ermitteln, ist der Einsatz<br />

eines Fiskaltaxameters vorgeschrieben. Dessen Daten müssen<br />

quartalsweise in ein spezielles Portal als Zip-Datei übermittelt<br />

werden. Da beim RGU nicht nur die E-<strong>Taxi</strong>-Förderung liegt, sondern<br />

beispielsweise auch die Förderanträge für Pedelecs und E-Roller,<br />

können unschöne Wartezeiten entstehen. Der Redaktion ist<br />

ein Münchner Unternehmer bekannt, der über ein halbes Jahr<br />

lang auf die Zugangsdaten für die elektronische Datenübermittlung<br />

warten musste. Mittlerweile konnte der Unternehmer die<br />

Daten aber auf den Weg schicken.<br />

Im Fahrbetrieb ist der Tesla in jedem Fall auch bei den Fahrgästen<br />

immer ein Gesprächsthema: „Die steigen ein und reden<br />

über das Auto und vergessen erst mal zu sagen, wohin sie überhaupt<br />

wollen.“ Der Fahrer wird dann automatisch zum Botschafter<br />

der E-Mobilität und sieht sich dem gesamten Spektrum von E-Mobilität-Fans<br />

und E-Mobilitäts-Gegnern ausgesetzt. Für den Fahrer<br />

ist es also empfehlenswert, sich vorab mit der Thematik auseinanderzusetzen.<br />

Weitere Besonderheiten der Elektromobilität sind die Wartungskosten.<br />

Weil es keine Ölwechselintervalle mehr gibt und auch der<br />

Bremsenverschleiß minimal ist, muss für eine Inspektion in der<br />

Regel deutlich weniger Geld kalkuliert werden. Unklar ist natürlich<br />

trotzdem, wie hoch die Rechnungen ausfallen, wenn außerplanmäßig<br />

etwas ersetzt werden muss.<br />

Als Fazit sieht Manfred Reiter, der übrigens nicht mit dem<br />

Münchner Oberbürgermeister verwandt ist, dass es wichtig ist,<br />

dass jeder in seinem Rahmen etwas für die Umwelt tut. Den<br />

Umstieg auf sein E-<strong>Taxi</strong>, welches er selbst in den Nachtschichten<br />

fährt, hat er bislang nicht bereut. Ob es sich unter dem Strich<br />

betriebswirtschaftlich rechnen wird, kann Reiter erst nach Ablauf<br />

der drei Jahre Förderlaufzeit sagen. Eine Erkenntnis ist aber:<br />

Je teurer das Auto ist, desto mehr Besetztkilometer muss der Wagen<br />

abspulen, denn sonst kann der Fall eintreten, dass die maximal<br />

mögliche Förderung nicht abgerufen werden kann.<br />

Manfred Reiter geht es aber nicht ausschließlich um Geld:<br />

„Natürlich bin ich auch irgendwie ein Pionier. Kauft man sich<br />

heute den neuesten Fernseher, dann kostet der jetzt 5.000 Euro<br />

und in zwei Jahren nur noch die Hälfte.“<br />

sg<br />

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