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Alnatura Magazin März 2020

Aussäen und pflanzen - endlich geht's los! // Rezeptideen: Essbare Blüten // Naturdrogerie: Frühjahrsputz

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GESELLSCHAFT<br />

Historische Chance<br />

für die Hohe See<br />

Die Vereinten Nationen wollen dieses Jahr einen globalen Hochseeschutzvertrag<br />

beschließen. Um diesem zum Erfolg zu verhelfen,<br />

hat Greenpeace mit zwei Schiffen die größte Ozean-Expedition seiner<br />

Geschichte unternommen und besonders schützenswerte Orte<br />

dokumentiert. Die Staatengemeinschaft und wir alle müssen<br />

begreifen: Nur gesunde Meere sichern unsere Existenz.<br />

herrenlos weiter«, erklärt Maack, »daher<br />

müssen solche Hotspots der Hochsee<br />

geschützt werden.«<br />

Greenpeace-Plan für<br />

Schutzgebiete<br />

Was ist denn hier los!«, denkt<br />

Thilo Maack und er muss<br />

aufpassen, vor Aufregung<br />

nicht zu viel Atemluft zu verbrauchen.<br />

Hunderte Fische umschwärmen den Meeres -<br />

biologen und Expeditionsleiter, darunter<br />

Kugelfische, Fahnenbarsche und kunterbunte<br />

Kaiserfische – Arten, die sonst gar<br />

nicht im Atlantik vorkommen. Doch für<br />

die größte Überraschung sorgen Felsbewohner<br />

in lila-braun-gesprenkelter Kruste:<br />

Tristan-Langusten, viele von ihnen! Dabei<br />

galt die Population hier, am Tiefseeberg<br />

Vema, seit 30 Jahren als ausgerot tet.<br />

Maack: »Die haben mich und meine Kollegen<br />

sogar neugierig mit ihren Fühlern<br />

abgetastet, unglaublich!« Die Taucher<br />

finden noch Reste des früheren Raubbaus:<br />

algenbewachsene Fallen.<br />

Greenpeace ist im Oktober 2019 mit<br />

der »Arctic Sunrise« von Kapstadt aus<br />

zum rund tausend Kilometer entfernten<br />

Mount Vema gereist, um ihn zu erforschen<br />

und ins Licht der Weltöffentlichkeit<br />

zu rücken. Unterwasserberge sind Oasen<br />

mitten im Ozean, auch da an ihren Hängen<br />

nährstoffreiches Tiefenwasser emporströmt<br />

und oberflächennah für reichlich<br />

Plankton sorgt, die Futterbasis im Meer.<br />

Idealerweise erhebt Vema sich aus 4 600<br />

Meter Tiefe bis in den lichtdurchfluteten<br />

Meeres bereich, wo sogar Algen und<br />

Korallen wachsen – und wo es zur Erkundung<br />

kein U-Boot braucht. Zurück an<br />

Deck feiern die Taucher mit der ganzen<br />

Crew die vorgefundene sensationelle<br />

Artenvielfalt. Sie ist auch ein Beleg dafür,<br />

was Schutzgebiete bewirken: Denn seit<br />

2007 besteht ein Grundfischereiverbot<br />

am Vema. »Wenn tonnenschwere Netze<br />

über Seeberge schleifen, radieren sie<br />

mitunter ganze Lebensräume aus oder sie<br />

bleiben hängen, reißen ab und fischen<br />

Bereits im April war das zweite Schiff<br />

»Esperanza« zu seiner bisher längsten Tour<br />

von der Arktis zur Antarktis aufgebrochen.<br />

Auch die Hoffnungsträgerin bringt<br />

Forschungs- und Kamerateams zu besonderen<br />

Meeresgebieten – wie zum erst<br />

voriges Jahr entdeckten Amazonas- Riff<br />

vor Brasilien. Konzerne wie BP wollen in<br />

der Nähe nach Erdöl bohren und bedro-<br />

Greenpeace dokumentiert Meeresschätze:<br />

Forschende an Bord der »Esperanza« untersuchen<br />

Proben vom Amazonas-Riff (oben).<br />

Thilo Maack beobachtet eine Tristan-Languste<br />

am Tiefseeberg Vema.<br />

44 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>März</strong> <strong>2020</strong>

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