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Pandemie durch Virus Modi-SARS

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35 – Drucksache 17/12051

über die Flüsse mit Brennstoffen versorgt werden, können häufig nicht in

ausreichendem Maße über Landwege versorgt werden. Da die

Binnenschifffahrt bei Hochwasser eingestellt werden muss, ist die Versorgung

bspw. von Kohlekraftwerken unterbrochen. Landseitige Versorgung und der

Rückgriff auf die kraftwerkseigenen Bunkerreserven können diese

Unterbrechung nicht über den vollen Zeitraum des Ereignisses kompensieren.

Zeichnen sich Stromengpässe im Verbundnetz ab, lassen sich diese durch die

Erhöhung der Einspeisung durch andere, nicht betroffene Kraftwerke und über

das europaweite Verbundnetz zu einem Teil abfangen. Zusätzlich können

durch die Netzbetreiber Regelungsmaßnahmen vorgenommen werden, die

sich stabilisierend auf das Gesamtnetz auswirken (bspw. könnte, abwechselnd

in den einzelnen Regionen, jeweils für einige Stunden der Strom abgeschaltet

werden). Vor diesem Hintergrund wird nicht mit lang anhaltenden,

großflächigen Stromausfällen gerechnet. 10

Auch Heizkraftwerke sind betroffen, so dass mit Ausfall von Fernwärmenetzen

zu rechnen ist.

X

X

Gas

Mineralöl

Gaspipelines funktionieren weiterhin, lediglich im unmittelbar überfluteten

Gebiet werden die lokalen Verteilernetze aus Sicherheitsgründen

abgeschaltet. Örtlich kommt es zu Schäden an der Gasversorgung

(Beschädigung/Zerstörung von Netz, Verteilerstationen und Anschlüssen

durch Freispülung von Erdleitungen, Eindringen von Wasser über

ungesicherte Hausanschlüsse, direkte Wassereinwirkung auf an Brücken

befestigte Leitungen etc.), die nach Rückgang des Hochwassers zum Teil

aufwendig behoben werden müssen. Menschen, die nicht evakuiert werden,

sind von zeitweiligen Einschränkungen der Gasversorgung betroffen.

Erdöl (-derivate-)-pipelines funktionieren weiterhin. Die über die

Binnenschifffahrt erfolgende Versorgung mit Erdöl(-derivaten) wird gestört.

Gleiches gilt für die straßen- und schienengebundene Versorgung, da

ufernahe Verkehrswege überflutet sind. Da der Versorgung von Einsatzkräften

und Kraftwerken Priorität eingeräumt wird, kommt es an Tankstellen zu

10 Neben der Gefahr eines Stromausfalls durch den Ausfall von Infrastrukturkomponenten könnte durch ein

Hochwasser auch von einzelnen Infrastrukturen der Stromversorgung Gefahr für die Bevölkerung ausgehen.

Insbesondere die Gefährdung durch Kernkraftwerke im Hochwassergebiet wäre in diesem Zusammenhang

zu untersuchen. Dies ist im Rahmen des EU-Stresstests und der Sicherheitsüberprüfung der Reaktor-

Sicherheitskommission, die nach dem Zwischenfall in Fukushima durchgeführt wurden, geschehen. Hierbei

wurde ermittelt, dass sämtliche Kernkraftwerke in Deutschland Hochwassern von einem mindestens

10.000jährlichen Wiederkehrintervall standhalten würden. Somit sind Störfälle bei einem 200jährlichen

Hochwasserereignis in Kernkraftwerken in Deutschland nicht zu befürchten (vgl. hierzu: EU Stresstest -

National Report of Germany, BMU 2011), Anlagenspezifische Sicherheitsüberprüfung (RSK-SÜ) deutscher

Kernkraftwerke unter Berücksichtigung der Ereignisse in Fukushima-I (Japan), Reaktor-

Sicherheitskommission 2011, kritisch hierzu: Stellungnahme zum „Stresstest“ der

Reaktorsicherheitskommission vom 17.05.2011, Büro für Atomsicherheit 2011, Bewertung der

anlagenspezifischen Sicherheitsüberprüfung (RSK-SÜ) deutscher Kernkraftwerke durch die

Reaktorsicherheitskommission (RSK) vom 16. Mai 2011, Greenpeace 2011).

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