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Pandemie durch Virus Modi-SARS

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47 – Drucksache 17/12051

Politische Auswirkungen (I 2 ):

Während der gesamten Lage ist mit einem hohen nationalen und internationalen öffentlichen

Interesse, sowohl am Ereignis/Schaden als auch am Krisenmanagement, zu rechnen. Von den

verantwortlichen Politikern und Behördenmitarbeitern würden schnelles und effektives Handeln

sowie eine offene, transparente Kommunikation erwartet. Denkbar ist auch, dass die Frage

aufkommt, ob eine bessere Vorbereitung möglich gewesen wäre, auch im Hinblick auf ein

besseres Flächenmanagement in den Flussregionen (Retentionsflächen usw.). Ob es zu

Rücktrittsforderungen kommt, dürfte insbesondere vom Krisenmanagement und der

Krisenkommunikation der Verantwortlichen in Politik und Verwaltung abhängen.

Psychologische Auswirkungen (I 3 ):

Es ist anzunehmen, dass faktische und potenzielle Betroffenheit unterschiedliche Folgen für das

Verhalten der Bevölkerung hat. Ferner ist davon auszugehen, dass ein – noch nicht da gewesenes

– Extremereignis andere psychologische Auswirkungen hat, als regelmäßig auftretende/bekannte

Hochwasserereignisse. Gegebenenfalls sind erhebliche psychologische Auswirkungen zu erwarten

(Langzeit-Wirkungen). Hier dürfte auch die grundlegende Problematik eines oft fehlenden

Gefahren-/Risikobewusstseins in der Bevölkerung eine Rolle spielen („Vollkasko-Mentalität“). Der

Höhepunkt der psychologischen Auswirkungen tritt voraussichtlich eher in der Schlussphase des

Ereignisses ein als während seiner Genese.

Schädigung von Kulturgut (I 4 ):

Mit der Schädigung von nicht evakuierbarem Kulturgut ist zu rechnen.

5. Referenzereignisse

Das Pegelwesen in Deutschland besteht seit ca. 200 Jahren. Für diesen Zeitraum sind deshalb

zumindest für die größeren Flüsse Deutschlands die eingetretenen Hochwasserereignisse

quantifizierbar und zusammen mit meteorologischen Beobachtungsreihen hinsichtlich der

verschieden Hochwassergenesen auch interpretierbar. Da Hochwasser schon immer mit enormen

Schäden verbunden waren, existieren auch aus der vorinstrumentellen Periode zahlreiche

schriftliche Überlieferungen und Wasserstandsmarken, die es zulassen, Hochwasserereignisse z.

T. bis ins Jahr 1000 n. Chr. zu rekonstruieren. Alle diese Informationen weisen darauf hin, dass

von den verschiedenen Hochwassergenesen, wie konvektiver Regen, lang andauernder Regen,

Eisstau und Schneeschmelze, letztere das größte Potenzial aufweist, mehrere Flussgebiete

gleichzeitig zu belasten.

Aus vorindustrieller Zeit seien hier die Hochwasser vom Februar/März 1595 und 1655, Februar-

April 1709, Februar/März 1784 und 1799 genannt. Von diesen Ereignissen waren nahezu alle

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