HORNER Magazin | März-April 2020
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G A S T - K O M M E N T A R<br />
Das Jugendhaus Horn-Lehe<br />
kämpft ums Überleben<br />
Offene Jugendarbeit –<br />
eine aussterbende Spezies?<br />
Seit den 70er Jahren gibt es das Freizi Horn und hat Generationen von Kindern und Jugendlichen ins Erwachsenen<br />
Leben begleitet. Es gibt viele Kinder und Jugendliche, die heute in der zweiten Generation zu uns ins Haus<br />
kommen. Wir sind drei hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter*innen: Nadine Kilimann, Denis Kedzierski und<br />
Eva Bärwolf.<br />
Das Jugendhaus ist ein Schutzraum für Kinder und Jugendlichen, eine Anlaufstelle für alle und im Besonderen<br />
für die, die am Rande der Gesellschaft stehen. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot, das jungen Menschen<br />
die Möglichkeit bietet, Freunde zu treffen und an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen. Bei Bedarf<br />
erhalten sie Unterstützung durch andere Jugendliche und uns, wie zum Beispiel beim Thema Schule und Beruf<br />
oder Freundschaften und Beziehung. Wir verstehen unsere Arbeit als Erziehungs- und Bildungsauftrag, einen<br />
geschützten Raum zu gewährleisten, der rassistische und sexistische Diskriminierung ausschließt. Wir versuchen<br />
durch Vorleben, Dialog und konkretes Handeln Vielfalt und Teilhabe zu fördern. Wir bieten regelmäßige<br />
Angebote zu den Themen Gesundheit und Ernährung, Sport und Bewegung, Kreativität und Mobilität. Inklusion<br />
ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit im Jugendhaus. Seit Jahren besucht eine Gruppe geistig und/oder körperlich<br />
beeinträchtigter Jugendlicher mit Betreuer*innen<br />
vom Martins Club immer mittwochs den Offenen Bereich.<br />
Das Jugendhaus und die Offene Jugendarbeit ist ein<br />
unverzichtbarer Teil der außerschulischen Bildungslandschaft,<br />
ein Ort der non–formalen Bildung. Unsere<br />
Arbeit ist präventiv. Die Finanzierung des Hauses<br />
war immer ein Thema und hat jetzt eine Dimension<br />
erreicht, die eine Weiterführung der bisherigen pädagogischen<br />
Arbeit bedroht. Das Geld, das der Träger<br />
Alten Eichen-Perspektiven für Kinder und Jugendliche<br />
gemeinnützige GmbH jährlich von der Stadt Bremen<br />
bekommt, deckt die realen Kosten und Ausgaben<br />
nicht ab. Alten Eichen gleicht dieses Minus seit jeher<br />
aus, was an sich schon ein politisches Unding ist.<br />
Zudem steigt dieses Minus jedes Jahr und kann vom<br />
Träger nicht weiter in voller Höhe ausgeglichen werden.<br />
Doch was gibt es wertvolleres für die Zukunft<br />
aller, als glückliche Kinder und Jugendliche, die sich<br />
so entwickeln, dass sie für Frieden und Wohlergehen<br />
der Gesellschaft beitragen möchten?!<br />
Eva Bärwolf, Leiterin des Jugendhaus Horn-Lehe<br />
<strong>HORNER</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2020</strong> 15