HORNER Magazin | März-April 2020
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PHOTOLIEBE<br />
bleiben wie sie sind, zum Beispiel mit kleinen<br />
Härchen oder Hautschüppchen, denn sie sind<br />
doch perfekt, so wie sie auf die Welt gekommen<br />
sind.“<br />
Linda besucht dafür ein paar Tage nach der Geburt<br />
die Familien zu Hause. Dann bringt sie ein<br />
paar wenige Utensilien mit: Tücher, Decken<br />
und vor allem ein großes Kissen. Damit fotografiert<br />
sie das frischgeborene Baby im natürlichen<br />
Licht nah am Fenster. Das zieht sie dem<br />
Künstlichen vor, ebenso wie das Zuhause der<br />
Kunden einem Fotostudio. Die Autodidaktin<br />
hat in Workshops erlebt, was es heißt zu inszenieren.<br />
Die dort entstandenen Bilder waren ihr<br />
aber zu gestellt und „das Gegenteil von dem,<br />
was ich festhalten möchte“. Hieraus hat die<br />
junge Frau ihre Lehre für die Entwicklung einer<br />
eigenen Bildsprache gezogen. „Es gibt immer<br />
noch genügend Fotostudios und es gibt immer<br />
noch Leute, die es mögen ins rechte Licht gerückt<br />
zu werden. Ich denke aber, in einigen Jahren<br />
werden es die Kinder schön finden, sich so<br />
zu sehen wie sie waren und eben nicht drapiert<br />
auf einem Hocker.“<br />
Fotoshootings bietet Linda Heyat das ganze Jahr über<br />
nan, auch draußen. Sogar schlechtes Wetter kann für<br />
die Fotos sehr spannend sein. Durch Fotos werden<br />
Erinnerungen an die Kindheit lebendiger.<br />
Dann würden auch den Eltern Details aus dieser<br />
Zeit wieder in Erinnerung gerufen werden.<br />
Das möchte Linda mit ihren Bildern erreichen.<br />
Mit ihren gerade einmal dreißig Jahren blickt<br />
die passionierte Fotografin auf bald zehn Jahre<br />
Berufserfahrung zurück. Dabei war dieser Beruf<br />
alles andere als geplant. Ihr Onkel, selbst<br />
Hobby-Fotograf, schenkte ihr zum neunzehnten<br />
Geburtstag eine Spiegelreflexkamera. Dies<br />
veränderte ihr Leben. Dafür ist Linda ihm bis<br />
heute sehr dankbar. Anfangs fotografierte sie die<br />
eigene Familie, vor allem ihren kleinen Sohn.<br />
Später dann befreundete Familien und deren<br />
Kinder. Ihr Händchen für die Kinderfotografie<br />
sprach sich schnell rum. „Es hat sich wahnsinnig<br />
schnell entwickelt, damit habe ich gar nicht<br />
gerechnet“, erinnert sich Linda. Sie habe noch<br />
in der Elternzeit ein Gewerbe angemeldet und<br />
Photoliebe gegründet. Mittlerweile ist Linda<br />
Mutter zweier Kinder. Zurzeit hat sie nur wenig<br />
Fotoshootings: „Ich arbeite noch mit angezogener<br />
Handbremse, um für meine Tochter da zu<br />
sein.“ Das soll sich im Laufe das Jahres ändern.<br />
Ihr Sohn geht nun zur Schule und die Großeltern<br />
wohnen auch in der Nähe und betreuen<br />
gerne ab und zu die Kinder. Ihr Mann, Lehrer<br />
an einer Horner Oberschule, unterstütze sie sowieso.<br />
Linda möchte sich weiterhin auf Familien- und<br />
Neugeborenen-Fotografie konzentrieren und<br />
noch mehr „Homestories“ anbieten. Mit Homestory<br />
meint sie Bildergeschichten im Reportagenstil<br />
bei den Familien zu Hause. Es geht ihr<br />
um „die ersten Momente mit einem frischgeborenen<br />
Baby“, und allgemein um Alltagsgeschichten,<br />
denn „unser Alltag ist ihre Kindheit“,<br />
ein Zitat das Linda antreibt. „Was für uns Er-<br />
<strong>HORNER</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2020</strong> 29