HORNER Magazin | März-April 2020
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NACHBARSCHAFTSFRÜHSTÜCK<br />
Umgebung, um zu ermitteln, was für Wünsche es gibt, wo der Bedarf ist,<br />
was es bereits gibt, was man noch anbieten könnte. Da kam auch die Idee<br />
eines gemeinsamen Frühstücks auf. Gesagt, getan. Seit Anfang letzten Jahres<br />
gibt es diese Zusammenkunft. „Unsere Bewohner profitieren davon,<br />
viele leben ja allein in ihren Wohnungen“, erzählt Prütt.<br />
Jüngere Nachbarn und Eltern sind herzlich willkommen<br />
Zurzeit ist der Altersdurchschnitt noch eher bei 60+, aber die beiden Initiatorinnen<br />
würden sich freuen, wenn sich dies ändern würde. Auch jüngere<br />
Nachbarn und Eltern aus der Nachbarschaft sind sehr willkommen,<br />
sogar eine Spielecke für die mitgebrachten Kinder könnte dann eingerichtet<br />
werden, versprechen die beiden. „Es gibt hier so viel unterschiedliche<br />
Anwohner, vorne leben mehr Studenten, am Ende der Straße<br />
viele Familien“, so Jäger. „Die Hemmschwelle für Jüngere ist noch zu<br />
groß. Wir möchten das auch durch weitere Veranstaltungen ändern“, so<br />
Jäger. Und Prütt ist es wichtig, mit dem Vorurteil aufzuräumen, „Bremer<br />
Heimstiftung, da gehen doch nur alte Leute hin“.<br />
Bunt zusammengewürfelt am Tisch<br />
Zurück im Frühstücksraum. An einem der Tische sitzt Gertrud Maraun,<br />
sie ist ehrenamtliche Helferin und von Anfang an dabei. „Ich wohne hier<br />
in der Straße, bin noch sehr fit und es macht mir viel Spaß, hier zu helfen.“<br />
Ihr gegenüber sitzt Franka Ciech, die neben ihrer normalen Arbeit<br />
das Projekt als Ehrenamtliche unterstützt. „Einmal aus privaten Gründen,<br />
weil ich hier unter Menschen und nicht einsam bin, aber auch, weil mir<br />
das Auseinanderfallen der Gesellschaft auffällt, und ich es wichtig finde,<br />
die Menschen zusammenzuführen und eine Gemeinschaft zu schaffen.“<br />
Zum ersten Mal ist an diesem Tag Silvia Lütjen als Frühstücksgast hier.<br />
Sie strahlt aus vollem Herzen, während sie berichtet, dass sie in der Nachbarschaft<br />
wohne und den Aushang gelesen habe. „Dann wollte ich da mal<br />
mitmischen und Heiterkeit reinbringen“, lacht sie. „Ich bin pflegeleicht,<br />
positiv und gerne unter Leuten. Und ich bin angenehm überrascht. Es ist<br />
sehr nett hier und ich komme wieder“, ist sie sich sicher.<br />
In einer anderen Tischrunde sitzt Dieter Lüking. Er lebt seit neun Jahren<br />
zusammen mit seiner Frau im Stiftungsdorf und ist ebenfalls seit dem ersten<br />
Frühstück dabei. Seine Frau ist auch bei den ehrenamtlichen Helfern<br />
aktiv, heute aber erkrankt, erzählt er. „Ich bin begeistert dabei und finde<br />
es sehr wertvoll. Ich kann hier Menschen, die ich noch nicht kenne, kennenlernen<br />
und mit denen, die ich schon kenne, Gespräche in einem anderen<br />
Rahmen führen“, erzählt er lächelnd.<br />
Ohne die ehrenamtlichen Helfer ginge es nicht. Sie bereiten das Nachbarschaftsfrühstück<br />
liebevoll vor und gesellen sich dann selbst dazu<br />
Alles in allem ist das Nachbarschaftsfrühstück ein großer Erfolg. Und das<br />
weckt Lust auf mehr. Mehr Gemeinschaft zwischen Mietern der Heimstiftung<br />
und den Menschen drumherum, mehr Möglichkeiten, zusammenzukommen.<br />
Leben doch nicht wenige Menschen im Stiftungsdorf,<br />
die genau wie die Nachbarn davon profitieren könnten. Allein 72 Wohnungen<br />
mit Service für Alleinstehende und Paare in unterschiedlichen<br />
Größen gibt es hier, 34 Langzeitpflegeplätze sowie Wohnpflege und separate<br />
Tagespflege.<br />
Anregungen und neue Ideen sind willkommen<br />
Jäger und Prütt sind offen für neue Ideen und freuen sich über Anregungen,<br />
um das Miteinander in der Nachbarschaft und im Stiftungsdorf zu fördern.<br />
„Wir möchten mehr Angebote im Rahmen unserer Möglichkeiten<br />
schaffen und vieles auch für Nachbarn öffnen, um so die unsichtbare<br />
Grenze zwischen dem Stiftungsdorf und der Umgebung aufbrechen“, so<br />
Prütt. Auch mehr Veranstaltungen für alle Altersgruppen sind geplant.<br />
Dann auch mal in den Abendstunden, um Berufstätigen die Teilhabe zu<br />
ermöglichen. „Menschen, die sich einbringen möchten, die hier etwas<br />
ins Leben rufen wollen, können sich gerne bei uns melden“, so Jäger.<br />
Eine weitere nachbarschaftliche Aktion wird es am Tag der Nachbarn am<br />
29. Mai von 15.30 bis 18 Uhr geben. „Wir veranstalten ein für alle Nachbarn<br />
offenes Kaffeetrinken im Hollergrund und freuen uns über viele<br />
Gäste. Eine Anmeldung ist anders als beim gemeinsamen Frühstück nicht<br />
erforderlich“, so Prütt. Und da das Stiftungsdorf Hollergrund im Oktober<br />
dieses Jahres sein 25-jähriges Jubiläum begeht, darf auch da bestimmt<br />
noch mit einigem Programm zu rechnen sein.<br />
Das Nachbarschaftsfrühstück findet jeden zweiten Donnerstag im Monat<br />
von 9 bis 11 Uhr im Jan-Reiners-Treff, Im Hollergrund 61, statt. Anmeldung<br />
und weitere Informationen: Beate Prütt, Telefon 2785111<br />
www.bremer-heimstiftung.de<br />
www.aktive-menschen-bremen.de<br />
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