NACHBARSCHAFTSFRÜHSTÜCK Umgebung, um zu ermitteln, was für Wünsche es gibt, wo der Bedarf ist, was es bereits gibt, was man noch anbieten könnte. Da kam auch die Idee eines gemeinsamen Frühstücks auf. Gesagt, getan. Seit Anfang letzten Jahres gibt es diese Zusammenkunft. „Unsere Bewohner profitieren davon, viele leben ja allein in ihren Wohnungen“, erzählt Prütt. Jüngere Nachbarn und Eltern sind herzlich willkommen Zurzeit ist der Altersdurchschnitt noch eher bei 60+, aber die beiden Initiatorinnen würden sich freuen, wenn sich dies ändern würde. Auch jüngere Nachbarn und Eltern aus der Nachbarschaft sind sehr willkommen, sogar eine Spielecke für die mitgebrachten Kinder könnte dann eingerichtet werden, versprechen die beiden. „Es gibt hier so viel unterschiedliche Anwohner, vorne leben mehr Studenten, am Ende der Straße viele Familien“, so Jäger. „Die Hemmschwelle für Jüngere ist noch zu groß. Wir möchten das auch durch weitere Veranstaltungen ändern“, so Jäger. Und Prütt ist es wichtig, mit dem Vorurteil aufzuräumen, „Bremer Heimstiftung, da gehen doch nur alte Leute hin“. Bunt zusammengewürfelt am Tisch Zurück im Frühstücksraum. An einem der Tische sitzt Gertrud Maraun, sie ist ehrenamtliche Helferin und von Anfang an dabei. „Ich wohne hier in der Straße, bin noch sehr fit und es macht mir viel Spaß, hier zu helfen.“ Ihr gegenüber sitzt Franka Ciech, die neben ihrer normalen Arbeit das Projekt als Ehrenamtliche unterstützt. „Einmal aus privaten Gründen, weil ich hier unter Menschen und nicht einsam bin, aber auch, weil mir das Auseinanderfallen der Gesellschaft auffällt, und ich es wichtig finde, die Menschen zusammenzuführen und eine Gemeinschaft zu schaffen.“ Zum ersten Mal ist an diesem Tag Silvia Lütjen als Frühstücksgast hier. Sie strahlt aus vollem Herzen, während sie berichtet, dass sie in der Nachbarschaft wohne und den Aushang gelesen habe. „Dann wollte ich da mal mitmischen und Heiterkeit reinbringen“, lacht sie. „Ich bin pflegeleicht, positiv und gerne unter Leuten. Und ich bin angenehm überrascht. Es ist sehr nett hier und ich komme wieder“, ist sie sich sicher. In einer anderen Tischrunde sitzt Dieter Lüking. Er lebt seit neun Jahren zusammen mit seiner Frau im Stiftungsdorf und ist ebenfalls seit dem ersten Frühstück dabei. Seine Frau ist auch bei den ehrenamtlichen Helfern aktiv, heute aber erkrankt, erzählt er. „Ich bin begeistert dabei und finde es sehr wertvoll. Ich kann hier Menschen, die ich noch nicht kenne, kennenlernen und mit denen, die ich schon kenne, Gespräche in einem anderen Rahmen führen“, erzählt er lächelnd. Ohne die ehrenamtlichen Helfer ginge es nicht. Sie bereiten das Nachbarschaftsfrühstück liebevoll vor und gesellen sich dann selbst dazu Alles in allem ist das Nachbarschaftsfrühstück ein großer Erfolg. Und das weckt Lust auf mehr. Mehr Gemeinschaft zwischen Mietern der Heimstiftung und den Menschen drumherum, mehr Möglichkeiten, zusammenzukommen. Leben doch nicht wenige Menschen im Stiftungsdorf, die genau wie die Nachbarn davon profitieren könnten. Allein 72 Wohnungen mit Service für Alleinstehende und Paare in unterschiedlichen Größen gibt es hier, 34 Langzeitpflegeplätze sowie Wohnpflege und separate Tagespflege. Anregungen und neue Ideen sind willkommen Jäger und Prütt sind offen für neue Ideen und freuen sich über Anregungen, um das Miteinander in der Nachbarschaft und im Stiftungsdorf zu fördern. „Wir möchten mehr Angebote im Rahmen unserer Möglichkeiten schaffen und vieles auch für Nachbarn öffnen, um so die unsichtbare Grenze zwischen dem Stiftungsdorf und der Umgebung aufbrechen“, so Prütt. Auch mehr Veranstaltungen für alle Altersgruppen sind geplant. Dann auch mal in den Abendstunden, um Berufstätigen die Teilhabe zu ermöglichen. „Menschen, die sich einbringen möchten, die hier etwas ins Leben rufen wollen, können sich gerne bei uns melden“, so Jäger. Eine weitere nachbarschaftliche Aktion wird es am Tag der Nachbarn am 29. Mai von 15.30 bis 18 Uhr geben. „Wir veranstalten ein für alle Nachbarn offenes Kaffeetrinken im Hollergrund und freuen uns über viele Gäste. Eine Anmeldung ist anders als beim gemeinsamen Frühstück nicht erforderlich“, so Prütt. Und da das Stiftungsdorf Hollergrund im Oktober dieses Jahres sein 25-jähriges Jubiläum begeht, darf auch da bestimmt noch mit einigem Programm zu rechnen sein. Das Nachbarschaftsfrühstück findet jeden zweiten Donnerstag im Monat von 9 bis 11 Uhr im Jan-Reiners-Treff, Im Hollergrund 61, statt. Anmeldung und weitere Informationen: Beate Prütt, Telefon 2785111 www.bremer-heimstiftung.de www.aktive-menschen-bremen.de BRILLEN · FERNGLÄSER · MIKROSKOPE · KONTAKTLINSEN Optik Stallmann in Horn GmbH Leher Heerstraße 27-31 · Telefon (0421) 23 65 21 · Fax (0421) 23 47 49 www.optik-stallmann.de 56 <strong>HORNER</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2020</strong>
<strong>HORNER</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2020</strong> 57