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Schachtner Magazin Frühjahr 2020

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Berührend, bizarr, bösartig – die Literatur kennt zum Glück enorm viele<br />

Spielarten. Und sie bietet auch groteske oder dämonische Grenzüberschreitungen,<br />

wie dieses literarische Quartett beweist.<br />

Boyle is back<br />

Böse, komisch, bizarr, das sind die neuesten<br />

Stories von T. C. Boyle. Der Meister der American<br />

Short Story nimmt seine Leserschaft mit<br />

auf eine bewegte Reise in eine umheimliche<br />

Zukunft. Eine Zukunft, in der ein kirschroter<br />

Pitbull das klavierspielende Mikroschwein der<br />

Nachbarin zerfleischt, in der durch Genmanipulation<br />

perfekte Kinder aus dem Katalog<br />

gezeugt werden oder in der man mit der „Relive<br />

Box“ zurück in die eigene Vergangenheit<br />

reisen kann. In Boyles Erzählungen wimmelt<br />

es von ebenso sympathischen wie unheimlichen<br />

Wesen, die unser Leben bedrohen. Boyle<br />

is back – heimtückischer und hinterlistiger<br />

denn je.<br />

T. C. Boyle<br />

Sind wir nicht Menschen<br />

Stories<br />

Übers. v. Anette Grube,<br />

Dirk Gunsteren<br />

Hanser, 400 Seiten<br />

Euro 23,70<br />

ISBN 978-3-446-26558-5<br />

E-Book 978-3-446-26742-8<br />

Große Wiederentdeckung<br />

Es begab sich im Jahr 1902. Das Debüt der jungen<br />

US-Autorin Mary MacLane „Ich erwarte<br />

die Ankunft des Teufels“ wurde zu einem<br />

Sensationserfolg. Nun erscheint das ebenso<br />

virtuose wie verstörende Selbstporträt dieser<br />

hochsensiblen Autorin endlich erstmals auf<br />

Deutsch. Mary MacLane schildert ihre Lebensumstände<br />

in der amerikanischen Provinz<br />

und ihr Seelenleben schonungslos in einem<br />

„Tagebuch“, dessen Geschliffenheit und Wortgewalt<br />

von höchster Qualität sind. Mit seiner<br />

Wiederentdeckung lässt sich ihr Erstlingswerk<br />

endlich in eine Reihe mit den Romanen von<br />

Virginia Woolf und Emily Dickinson stellen –<br />

und Kafka grüßt ebenfalls.<br />

Mary MacLane<br />

Ich erwarte die Ankunft des Teufels<br />

Übers. v. Ann Cotten<br />

Reclam, 208 Seiten<br />

Euro 18,50<br />

ISBN 978-3-15-011256-4<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 40<br />

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