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ewe-aktuell 1/2020

Partnerschaftsmagazin des eine-welt-engagement e.v.

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Seite 4 Seite 5<br />

Weihnachtstage mit meinen Gedanken woanders und<br />

vermisste meine Familie doch etwas sehr. Mehr als ich<br />

dachte. Denn durch das für mich ungewohnt warme<br />

Wetter zu dieser Jahreszeit und durch die fehlenden<br />

Weihnachtsrituale, die ich von meiner Familie aus<br />

Deutschland kenne und gewohnt bin, kam ich nicht<br />

wirklich in Weihnachtsstimmung. Das war etwas<br />

schade - ein komisches Gefühl vor allem. Dennoch<br />

war es eine tolle Erfahrung, Weihnachten einmal<br />

anders zu erleben und zu merken, was ich denn<br />

wirklich an den Tagen brauche, worauf ich verzichten<br />

kann und worauf halt eben nicht. Es war schön zu<br />

sehen, wie Menschen auf einem anderen Teil der Welt<br />

Weihnachten verstehen, es definieren und vor allem<br />

feiern. Es gibt ja bekanntlich immer zwei Seiten der<br />

Medaille und beide haben meine Gedankenwelt neu<br />

erfüllt.<br />

Weihnachten war nun seit ein paar Tagen<br />

ausgeklungen und alle bereiteten sich auf das neue<br />

Jahr vor. Die Kirche, meine Familie und ich. Hatte ich<br />

die Tage zuvor ein wenig „gestruggelt“, so freute ich<br />

mich nun doch auf das neue Jahr. Der letzte Tag des<br />

Jahres war ebenso ein Kirchentag, diesmal nur etwas<br />

anders als an Weihnachten. An Silvester bleiben viele<br />

Menschen nach der Messe in der Kirche und beten<br />

bis zum frühen Morgen, wenn die Sonne aufgeht. Das<br />

war erst einmal sehr neu für mich, aber so viel anders<br />

als ich üblicherweise Silvester feiere, ist es doch nicht.<br />

Ich bete zwar gewöhnlich nicht bis morgens, aber<br />

ich tanze. Unsere Eltern stellten uns frei, ob wir in<br />

der Kirche bleiben wollten oder nicht. Zwei meiner<br />

Schwestern blieben dort mit anderen Gleichaltrigen,<br />

ich entschied mich, mit nach Hause zu fahren. Denn<br />

ich wollte mir die Option frei halten, schlafen zu gehen,<br />

wenn ich das wollte. Es war nämlich nicht erlaubt, an<br />

Silvester in der Kirche zu schlafen. Meine Gasteltern<br />

und meine anderen Geschwister gingen ungefähr um<br />

22 Uhr schlafen und so ging ich dann auch in mein<br />

Zimmer. Ich machte es mir gemütlich, telefonierte<br />

mit meinen Lieben, schaute einen Film, hörte Musik,<br />

reflektierte das Jahr und schrieb in mein Buch, was<br />

ich mir für das nächste Jahr wünschen würde. Ich<br />

betrieb „selfcare“, so würde man das heutzutage wohl<br />

sagen. Das mag für den einen oder anderen einsam<br />

klingen, für mich jedoch war es eine sehr schöne und<br />

Happy New Year<br />

Eve, many people stay in church after Mass and pray<br />

until early morning when the sun rises. At first, it<br />

was very new for me, but it is not that much different<br />

from how I usually celebrate. I usually do not pray<br />

until morning but I dance. Our parents let us choose<br />

whether we wanted to stay in church or not. Two of<br />

my sisters stayed there with other peers, but I decided<br />

to go home because I wanted to have the option to go<br />

to bed if I wanted to. It was not allowed to sleep in the<br />

church on New Year´s Eve. My host parents and my<br />

other siblings went to sleep around 10 p.m., so I went<br />

to my room. I made myself comfortable, phoned my<br />

loved ones, watched a film, listened to music, reflected<br />

on the last year and wrote into my book what I would<br />

like for the next year. I practiced self-care, that would<br />

be how you call it these days. This may sound lonely<br />

for one or the other, but it was a very nice and unique<br />

experience for me, because I will probably never<br />

celebrate New Year´s Eve alone again in my life. So, it<br />

was an interesting and nice experience and it gave me<br />

a lot. All in all, I am very grateful for the experiences<br />

made so far, they not only enriched me, but also<br />

made me stronger and I was able to develop a little bit<br />

further.<br />

Hello <strong>2020</strong><br />

At the beginning of January, I enjoyed the rest of the<br />

time with my sisters before they had to go back to<br />

school and before I went to a seminar in Tanzania. As<br />

usual, we spent the time walking, cooking, dancing<br />

and telling stories. In addition, I prepared myself<br />

a little for the seminar and the vacation afterwards.<br />

My flight went to Dar es Salaam the day before the<br />

sehr einzigartige Erfahrung, denn ich werde wohl<br />

nie wieder in meinem Leben alleine Silvester feiern.<br />

So war das eine interessante und schöne Erfahrung,<br />

die mir viel hat geben können. Alles in allem bin<br />

ich doch sehr dankbar für die bis dahin gemachten<br />

Erfahrungen. Sie haben mich nicht nur bereichert,<br />

sondern auch stärker gemacht und ich konnte mich<br />

dadurch wieder ein Stück weit weiterentwickeln.<br />

Hello <strong>2020</strong><br />

Anfang Januar genoss ich die restliche Zeit mit meinen<br />

Schwestern, ehe sie wieder zur Schule mussten<br />

und ich mich auf den Weg nach Tansania zu einem<br />

Seminar machte. Wie sonst auch verbrachten wir die<br />

Zeit damit spazieren zu gehen, zu kochen, zu tanzen<br />

und uns Stories zu erzählen. Nebenbei bereitete ich<br />

mich ein wenig auf das Seminar und den Urlaub, den<br />

ich anschließend machen wollte, vor. Mein Flug ging<br />

einen Tag vor dem Seminar nach Dar es Salaam. Ich<br />

kam abends am Flughafen in der riesigen Stadt an.<br />

Ich war ziemlich aufgeregt, da ich alleine unterwegs<br />

war. Die Sonne war schon fast verschwunden und es<br />

wurde immer dunkler. Aber alles ging gut und ich traf<br />

auf andere Freiwillige, mit denen ich mich verabredet<br />

hatte. Wir trafen uns in einer Lodge an der Küste von<br />

Dar es Salaam. Auf dem Weg dorthin unterhielt ich<br />

mich sehr gut mit einem Einheimischen aus Tansania,<br />

meinem Uber-Fahrer. Ich war anfangs noch sehr<br />

aufgeregt und überfordert von dieser großen, auch zu<br />

dieser Tageszeit immer noch vollen und beschäftigten<br />

Stadt. Meine Blicke wanderten überall hin. Vor allem<br />

zu den Menschen, die ihre verschiedenen Religionen<br />

und Kulturen nach außen trugen, aber dennoch<br />

gleichzeitig auch eine Kultur teilten. Ich fragte meinen<br />

Uber-Fahrer danach. Er sagte mir, in Dar es Salaam<br />

lebten viele verschiedene Kulturen und Religionen in<br />

Frieden zusammen und man akzeptiere die Religion<br />

der anderen ohne Hass oder Ablehnung. Das sah man<br />

auch am Stadtbild: die Menschen liefen und lebten<br />

neben-, mit- und untereinander. Mir fielen aber auch<br />

die hohen Gebäude auf. Die Architektur in Dar es<br />

Salaam war sehr interessant und durchmischt. Vor<br />

allem der Mix, der sich nicht nur in der Bevölkerung<br />

widerspiegelt, sondern auch in der Architektur. Das<br />

Stadtbild ist von vielen orientalischen und indischen<br />

seminar started. I arrived at the airport of this huge<br />

city in the evening. I was pretty excited because I was<br />

traveling alone. The sun was almost set and it was<br />

getting darker and darker. But everything went well<br />

and I met other volunteers with whom I had made<br />

an appointment. We met in a lodge on the coast of<br />

Dar es Salaam. On the way, I had a good chat with a<br />

local from Tanzania, my Uber driver. At first, I was<br />

very excited and overwhelmed by this big and even<br />

at this time of the day still crowded and busy city. My<br />

eyes wandered everywhere. Especially to the people<br />

who showed their different religions and cultures<br />

but also shared one culture. I asked my driver about<br />

this. He told me that in Dar es Salaam many different<br />

cultures and religions live together in peace and that<br />

you here accept the religion of others without hatred<br />

or rejection. You could see that in the city: people<br />

walked and lived side by side and among each other.<br />

Then I noticed the high buildings above me. The<br />

architecture in Dar es Salaam was very interesting and<br />

mixed. Above all, the mix, which is not only reflected<br />

in the population, but also in the architecture. The<br />

cityscape is characterized by many Oriental and<br />

Indian ornaments, especially on the window grilles<br />

and walls. In addition to these buildings there are<br />

very modern giant buildings that do not follow a real<br />

style, they go in all possible directions. But the mix of<br />

tradition, culture and modernity forms this city.<br />

The seminar was very instructive, varied, exhausting,<br />

very nice and helpful. It gave me the possibility<br />

to meet great new people, hear new stories and of<br />

similar or completely different experiences. It was<br />

Sansibar/Zanzibar

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