Weitsicht-Magazin Ausgabe No. 2 / Herbst 2019
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<strong>Weitsicht</strong> <strong>Magazin</strong> N°2<br />
AUSBILDUNGEN UND REISEN<br />
Heilung durch Präsenz<br />
Schon Goethe und<br />
andere Naturwissenschaftler<br />
haben den<br />
Spiegel erkannt, den<br />
die Natur uns gibt.<br />
Für unseren Körper,<br />
unseren Geist und<br />
auch die Seele. Um<br />
zu heilen, wieder<br />
ganz zu werden und<br />
sich mit seiner Essenz<br />
zu verbinden,<br />
kann sie ein wertvoller<br />
Lehrmeister sein.<br />
Sie zeigt uns, wie die<br />
komplette Annahme<br />
dessen, was ist, zu<br />
Bewusstsein führt.<br />
Zu Annahme statt<br />
Widerstand, zu Heilung<br />
und Ganzsein<br />
statt Drama und<br />
Wertung.<br />
Autor: Markus Camenzind<br />
Fotografie: Judith Fasler<br />
Erfüllung im Aussen suchen – das ist<br />
normal in unserer Gesellschaft. Wir alle<br />
sehnen uns nach Glück und wollen es in<br />
Dingen, Tätigkeiten oder Beziehungen<br />
finden. Auch wenn das Geniessen des<br />
Aussen durchaus Glück bringen kann, ist<br />
es wichtig, das innere Universum mit<br />
einzubeziehen.<br />
Denn wir sind Körper, Geist und Seele.<br />
Dem würden die meisten Menschen sogar<br />
zustimmen. Wir können den Körper fühlen,<br />
ihn berühren, ihn trainieren. Seine<br />
Existenz stellen wir nicht infrage. Auch<br />
der Geist ist noch nachvollziehbar. Da<br />
sind Gedanken, ich kann mich durch<br />
Kunst, Musik und Poesie berühren lassen.<br />
Doch was ist eigentlich die Seele?<br />
Und gibt es sie überhaupt?<br />
Deine Seele ist ewig und unverletzbar<br />
Die Seele ist der in uns liegende Kern,<br />
welcher immer in Verbindung mit der<br />
Quelle ist. Wir können diese Quelle benennen,<br />
wie wir wollen, sei es nun Gott,<br />
das Alles-was-ist, Universum oder Kosmos.<br />
Im Grunde sind wir alle Seelen, auf<br />
dem Weg dahin, unser Seele-Sein wieder<br />
zu finden und uns daran zu erinnern.<br />
Oft hört man den Ausdruck der «verletzten<br />
oder verlorenen Seele». Ich bin jedoch<br />
überzeugt, dass diese innere Essenz,<br />
unser wahres Wesen, unverletzt ist. Die<br />
Seele ist in ihrer Qualität ewiges, grenzenloses,<br />
reines Bewusstsein. Und dennoch<br />
fühlen oder erfahren wir uns oft verletzt,<br />
zweifeln an unserem Wert und<br />
erfahren uns nicht in der Eigenliebe, geschweige<br />
denn in der Liebe zu unseren<br />
Mitmenschen. Wie können wir also mit<br />
unserem wahren Wesen, unserer Seele in<br />
Verbindung treten?<br />
Als ich vor gut 20 Jahren auf der Lunge<br />
erkrankte, war mir noch nicht bewusst,<br />
welches Geschenk diese Krankheit beinhaltete.<br />
Nach einer Bronchitis wurde<br />
Asthma diagnostiziert. Ich nahm diese<br />
Diagnose zu Beginn nicht sehr ernst, doch<br />
bemerkte ich, dass mein Immunsystem<br />
sehr geschwächt war. So war ich sehr oft<br />
erkältet und konnte den von mir so geliebten<br />
Sport nicht mehr so intensiv ausüben,<br />
da ich die Luft dazu nicht hatte.<br />
Gut ein Jahr nach dieser Diagnose hatte<br />
ich einen Traum, der mir aufzeigte, dass<br />
dieser Prozess «gesund – krank» umkehrbar<br />
sein musste. Ich war ja gesund gewesen,<br />
also dürfte dieser Zustand wieder<br />
erreicht werden können. So begann ich,<br />
mich mit mir und meinem Körper auseinanderzusetzen.<br />
Dabei (wieder)entdeckte<br />
ich auch meine Liebe zur Natur. Parallel<br />
dazu las ich einige Bücher, wobei ich mit<br />
einer Information besonders in Resonanz<br />
ging.<br />
Ich begann, mich mit meinen innerlichen<br />
so reichhaltig vorhanden Emotionen zu<br />
verbinden und diese zu beobachten. Auch<br />
wenn mir die Traurigkeit, die Wut usw.<br />
nicht gefielen, so gab ich den Emotionen<br />
den Raum, den sie brauchten. Ich beobachtete,<br />
wie sie sich veränderten, sobald<br />
ich ein ehrliches Ja hineingeben konnte.<br />
Ein ehrliches Ja haben wir dann, wenn wir<br />
uns wirklich aus dem inneren Widerstand<br />
oder Wollen heraus begeben können. Oft<br />
sagen wir vielleicht das eine, doch innerlich<br />
fühlen wir etwas anderes. So hat ein<br />
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