Weitsicht-Magazin Ausgabe No. 2 / Herbst 2019
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sagt Daniele. Beziehungen beruhen nicht<br />
auf materiellen Werten, sondern auf<br />
Emotionen und Intimität. Man will einem<br />
Partner vertrauen, sich auf ihn verlassen,<br />
verstanden werden, Nähe, Geborgenheit<br />
und Sexualität erleben. Und<br />
das – im Idealfall – ein Leben lang. «Die<br />
Sehnsucht hat aber ihren Preis», sagt<br />
Günther. «Denn die Partner, das Umfeld,<br />
die Lebenssituation verändern sich ständig,<br />
heute mehr denn je. Und dies verlangt<br />
Beziehungsarbeit. Frei nach dem<br />
Motto: Damit wir Qualität in unserer<br />
Beziehung erleben, braucht es, dass wir<br />
uns weiterentwickeln.»<br />
Der Schlüssel: Umgang mit Prägungen<br />
Selbst wenn Priska und Reto dies jetzt gelesen<br />
hätten und daraus schliessen, sich<br />
künftig mehr Mühe zu geben, in ihre Beziehung<br />
zu investieren und gegenseitig<br />
Nähe oder Distanz zuzulassen, dürfte das<br />
nur bedingt gelingen. Wir wissen aus Erfahrung<br />
warum: Die Gefühle sind meist<br />
stärker als der Verstand und der Wille.<br />
Wirklich verändern lässt sich die Situation<br />
mit einem entscheidenden Schritt:<br />
«Wir müssen die ursprüngliche Verletzung<br />
in uns reduzieren und ein Stück Welcher Kindheitsschmerz<br />
kommt<br />
weit heilen», so Günther. Tönt plausibel?<br />
– Bedeutet aber einiges an Arbeit. in meinen Konflikten<br />
Nämlich: das Auseinandersetzen mit seinen<br />
Prägungen. «Es bedeutet, in die Er-<br />
zum Ausdruck?<br />
fahrungen der Kindheit einzutauchen, sie<br />
körperlich zu spüren und den Schmerz<br />
zuzulassen. Indem man ihn hervorholt,<br />
ihn ausdrückt und sichtbar macht, bes- ><br />
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