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SPORTaktiv April 2020

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TRITTSICHERHEIT<br />

UND SCHWINDEL-<br />

FREIHEIT WERDEN<br />

WICHTIGER, JE<br />

HÖHER MAN<br />

HINAUFKOMMT.<br />

umso wichtiger werden, je höher man<br />

hinaufkommt.“ Andererseits braucht<br />

man Trittsicherheit, Gehtechnik oder<br />

Schwindelfreiheit oft schon in tieferen<br />

Lagen. Es gilt auch, über die Wegbeschaffenheit<br />

und technische Schwierigkeiten<br />

Bescheid zu wissen. Etwa: „Ob<br />

technische Schwierigkeiten vorkommen<br />

wie etwa kurze Kletterpassagen oder sehr<br />

ausgesetzte Passagen, die eine überdurchschnittliche<br />

Trittsicherheit erfordern.“<br />

Das ist im Vorfeld abzuklären,<br />

um dann unterwegs nicht überrascht zu<br />

werden. Bei als „leicht“ beschriebenen<br />

3000ern kämen solche Problemstellen<br />

allerdings nicht vor.<br />

Es gilt auch, dem Wetter in größerer<br />

Höhe mehr Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Das beginnt mit dem sorgfältigen<br />

Einholen der Wetterprognose. Unterwegs<br />

sollte man in der Lage sein, Alarmzeichen,<br />

die auf einen Wetterumschwung<br />

hindeuten, zu erkennen. „Auf<br />

1000 m Seehöhe wird ein Regen unangenehm<br />

sein. Wenn man dagegen auf<br />

3000 m in eine Kaltfront kommt, bedeutet<br />

das oft Schnee, eisige Wege, keine<br />

Sicht“, führt Martin Edlinger aus. Unterschlüpfe,<br />

sichere Hütten oder letztlich<br />

auch Rettung sind in höheren Lagen<br />

nicht mehr so einfach und schnell erreichbar<br />

wie in tiefen.<br />

Wenn die Luft dünner wird<br />

Eine gewisse Rolle spielt auch schon der<br />

abnehmende Sauerstoffgehalt der Luft.<br />

Ab rund 2500 m kann man theoretisch<br />

sogar höhenkrank werden, heißt es. „Die<br />

Wahrscheinlichkeit dafür ist zwar gering<br />

und die Symptome sind meist nicht sehr<br />

ausgeprägt. Aber auf 3000 Metern kann<br />

es schon vorkommen, dass leichtes<br />

Kopfweh auftritt. Dass die Schritte etwas<br />

mühsamer werden, ist ebenfalls<br />

nicht außergewöhnlich und für die<br />

meisten auf 3000 m schon spürbar. Vor<br />

allem wenn man vom flachen Land weg<br />

recht schnell in größere Höhen kommt,<br />

mit dem Auto oder der Seilbahn.“<br />

Dieser in Summe also doch etwas höhere<br />

Leistungsanspruch sollte in die<br />

Tourenplanung einfließen. Heißt: einfach<br />

etwas mehr Zeitreserven einplanen,<br />

als wenn es auf einen 2000er geht.<br />

Um sich seriös auf das Unternehmen<br />

3000er vorzubereiten gilt natürlich<br />

auch: nicht gleich mit dem Schwersten<br />

beginnen, sondern langsam steigern. Ein<br />

Premieren-3000er soll ein Saisonhighlight<br />

werden und nicht der Auftakt. Das<br />

ergibt sich schon aufgrund der Schneeschmelze:<br />

Auf einen 3000er zu wandern,<br />

ist ein Sommerziel, selbst nach einer<br />

schneearmen Saison.<br />

„Am besten und einfachsten bereitet<br />

man sich mit kontinuierlichen Wanderungen<br />

vor. Regelmäßigkeit ist das<br />

Wichtigste, um seine Ausdauer zu verbessern<br />

– und auf der anderen Seite trainiert<br />

man bei jeder Bergtour immer<br />

auch seine Trittsicherheit mit. Zusätzlicher<br />

Konditionsaufbau durch Laufen<br />

oder Radfahren ist in der Vorbereitung<br />

auch nicht verkehrt“, empfiehlt Bergführer<br />

Edlinger.<br />

Auf Nummer sicher geht man, wenn<br />

man sich für die 3000er-Premiere einem<br />

Bergführer anschließt. Auch wenn es bei<br />

Einstiegs-3000ern nicht unbedingt notwendig<br />

ist: „Alpine Vereine, Bergführer<br />

und Bergsteigerschulen bieten eine<br />

Menge toller Touren auf 3000er an.“<br />

Aber natürlich kann man sich einen<br />

Bergführer auch privat für sein persönliches<br />

Ziel buchen, das kostet aber auch<br />

etwas mehr. Ein Vorteil bei allen geführten<br />

Touren im Vergleich zur autodidaktischen<br />

Fortbildung: „Man lernt schneller<br />

und sicherer, auf was es in den Bergen<br />

ankommt.“ Wer nach der geglückten<br />

3000er-Premiere die Runde auf der<br />

Hütte zahlt, wissen wir ja bereits.<br />

Fotos: KK

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