Download: CSpiegel_1_2012.pdf - Kompetenznetz Mittelstand
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28<br />
Heilkräfte der Natur – Unsere Heilpflanzen<br />
Fenchel<br />
Fenchel (Foeniculum vulgare)<br />
ist eine seit Jahrhunderten bekannte und<br />
weit verbreitete Arznei-, Gewürz- und<br />
Gemüsepflanze. Neben Kamille und Pfefferminze<br />
gehört Fenchel zu den meistgebrauchten<br />
Magenheilpflanzen. Ursprünglich<br />
aus dem Mittelmeerraum stammend,<br />
benötigt er zum Wachsen warme und<br />
sonnige Standorte sowie nährstoffreichen<br />
und lehmigen Boden. Fenchel ist eine<br />
zweijährige, krautige Pflanze die zu der<br />
Familie der Doldenblütler gehört und eine<br />
Wuchshöhe von bis zu zwei Metern erreichen<br />
kann. Die Pflanzenstängel, die sich<br />
in den oberen Teilen stark verzweigen,<br />
haben eine bläulich-grüne Farbe die einen<br />
typischen würzigen Geruch abgeben.<br />
Oben an den Pflanzenstängeln treiben<br />
kleine Blattbüschel und Blütenstängel,<br />
an denen in großen Dolden die Blüten<br />
sitzen. Die Blütezeit der gelblichen Doldenblüte<br />
liegt zwischen Juli und Oktober.<br />
Die Samen, die aus den Blüten wachsen,<br />
reifen im September. Sie samenähnlichen<br />
Früchte sowie die Wurzel können als Gewürz<br />
verwendet und in der Heilkunde eingesetzt<br />
werden. Des Weiteren kann die<br />
fleischige Knolle als bekömmliches Gemüse<br />
gegessen werden.<br />
Anwendungsgebiete<br />
In seiner Eigenschaft als Heilpflanze wird<br />
Fenchel vor allem aufgrund seiner krampflösenden,<br />
blähungstreibenden sowie magenstärkenden<br />
Wirkung geschätzt. Daher<br />
findet er seinen Hauptanwendungsbereich<br />
bei Magen-Darm-Beschwerden.<br />
Des Weiteren wird ihm eine antiseptische<br />
sowie schleimlösende Wirkung zugesprochen<br />
und er kann deswegen auch zur<br />
Behandlung der oberen Atemwege eingesetzt<br />
werden. Fenchel fördert außerdem<br />
die Milchbildung bei stillenden Müttern.<br />
Die wichtigsten Hauptinhaltsstoffe der<br />
Fenchelfrüchte sind die ätherischen Öle,<br />
die zu etwa 70-80% aus Anethol und zu<br />
15% aus Fenchon bestehen.<br />
Zubereitung<br />
Fenchel wird besonders gerne als Teezubereitung,<br />
oft auch in Kombination mit<br />
Kümmel, Anis oder Koriander bei Magenbeschwerden<br />
eingesetzt. Für die Zubereitung<br />
eines Fenchel-Tees werden 1-2<br />
Teelöffel der frisch angestoßenen Fenchelfrüchte<br />
mit einer Tasse kochendem<br />
Wasser übergossen und 10 Minuten ziehen<br />
gelassen.<br />
Alice Piel<br />
Nebenwirkungen<br />
In seltenen Fällen kann es zu allergischen<br />
Reaktionen auf Fenchel kommen, die zu<br />
Beschwerden in den Atemwegen und auf<br />
der Haut führen können. Reines Fenchelöl<br />
sollte in der Schwangerschaft sowie bei<br />
Säuglingen und Kleinkindern nicht angewendet<br />
werden. Bei Säuglingen und<br />
Kleinkindern kann reines Fenchelöl Erregungszustände<br />
und akute Atemnot hervorrufen.<br />
Grundsätzlich gilt:<br />
Unsere Pflanzenmonographien ersetzen<br />
keine heilkundliche Behandlung. Befragen<br />
Sie daher vor der Anwendung stets<br />
Ihren Arzt, Apotheker oder Helpraktiker. ■<br />
Literatur:<br />
Rippe, O./Madejsky, M.: Die Kräuterkunde des Paracelsus.<br />
Therapie mit Heilpflanzen nach abendländischer<br />
Tradition. AT Verlag, Baden und München 2006.<br />
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00199-<br />
Fenchel/MZ00199-Fenchel.html (13.12.2011)<br />
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