Leseprobe: Die Tschittiwiggl und der große Mock

geben, denn er war ein Großohr-Tschittiwiggl und ein
Großohr gibt nie auf, wenn es sich einmal etwas vorgenommen
hat.
Die Großohren waren ein ernsthaftes Volk. Für sie
bestand das Leben aus Ordnung und Tüchtigsein. Jeder
Tag war vom Morgen bis zum Abend genau eingeteilt, für
unnütze Dinge wie Spielen oder Nichtstun blieb keine
Zeit.
Gleich allen anderen Großohren war der Große Mock
überzeugt, dass diese Lebensweise die einzig richtige sei.
Es hatte ihn daher sehr beunruhigt, als er das Gerücht
vernahm, in einem Tal irgendwo hinter dem hohen Berg
gäbe es Verwandte – entfernte Verwandte, aber immerhin
verwandt -, die ziellos und planlos in den Tag hineinlebten.
Schon allein sich vorzustellen, dass so etwas möglich
wäre, versetzte den Großen Mock in helle Aufregung.
Er hatte daher beschlossen, das Tal zu suchen und zu
erkunden, ob das Gerücht stimmte. Und falls es stimmte,
diese aus der Art geschlagenen Tschittiwiggl zu erziehen,
bis sie so ordentlich und tüchtig waren, wie es sich für
einen Tschittiwiggl gehörte.
Wenn ihm auch die Pfoten schmerzten und ihn kaum
noch trugen, der Große Mock kämpfte sich weiter die
Halde hinauf.
„Steine! Steine! Nichts als Steine!“, grollte er.
„Das gehört verboten.“
Auf dem Gipfel des Berges leuchteten Schneeflecken in
der Sonne. Der Himmel war strahlend blau. Aber das sah
der Große Mock nicht, denn er hob nie den Blick nach
oben.
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