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Magazin für Kunst und Kultur
DER KUNSTBLITZ
kostenlos
Mai - Juli|2020
www.kunstblitz.de
14 Mittelrhein Museum
„Bildnis einer jungen Römerin“
20Christo and Jeanne-Claude
POP ON PAPER
Mel Ramos
32 Sammler Abo
VON DER HEYDT- MUSEUM
WUPPERTAL
Peter Kowald, Global Village, 1994, Sparkasse Wuppertal, Foto: Björn Ueberholz
MEHR : WERT
26.5.- 2.8.2020
Die Sammlungen der Stadtsparkasse Wuppertal
und des Von der Heydt-Museums
im Dialog
Ermöglicht durch:
UNTER UNS
Liebe Leser/innen,
das Jahr 2020 wird aufgrund einer bedrohlichen
Pandemie, die unsere Welt erschüttert hat, in die
Geschichte eingehen. Wie und wann der Virus
auf den Menschen übergesprungen ist, wird sich
sehr wahrscheinlich nie richtig aufklären lassen.
Sicher ist aber, dass Covid 19 durch eine Politik
der Vertuschung, mehr Opfer in der ganzen Welt
gefordert hat, als es hätte sein müssen. In China
sind mittlerweile mehrere Menschenrechtsaktivisten,
Anwälte und kritische Journalisten
einfach „verschwunden“, unter ihnen auch ein
Kameramann vom ZDF (Heute Journal). Ob sie
noch leben und irgendwann wieder auftauchen
werden, steht in den Sternen.
Covid 19 hat in allen Bereichen viele Restriktionen
generiert. Somit sahen wir uns gezwungen,
die aktuelle Ausgabe zu einem späteren Zeitpunkt
herauszugeben, da sämtliche Museen für
längere Zeit geschlossen blieben und einige Sonderausstellungen
(wie auch Kunstmessen) sogar
komplett abgesagt wurden. Wir möchten uns
vielmals für die Verspätung entschuldigen und
freuen uns umso mehr, Ihnen heute wieder interessante
Ausstellungsberichte zu präsentieren.
Erlauben Sie mir noch ein paar Dinge über die
Folgen von Covid 19 zu äußern: Die gesamte
Kunstszene, wie auch große Teile der Wirtschaft,
erlitten einen erheblichen Schaden. Viele
Menschen haben ihren Arbeitsplatz verloren
und mehrere Betriebe stehen vor der Insolvenz.
Künstler/innen erhielten eine bescheidene
Summe als „schnelle Entschädigungshilfe“,die
Patrizio Medagli
tatsächlich nicht mehr war, als der sprichwörtliche
Tropfen auf den heißen Stein. Wenn der
Kunstbetrieb nicht wieder in vollem Umfang
starten darf (und wahrgenommen wird), werden
zwangsläufig noch mehr Menschen die Grundsicherung
in Anspruch nehmen müssen.
Es gibt trotz alledem, in einer solchen Krise auch
diejenigen, die auf der Sonnenseite des Lebens
stehen und die Tragödie unbeschadet überstehen
werden bzw. beobachten dürfen, die nichts zu
befürchten haben, weil sie finanziell abgesichert
sind. Sie sind nun gefragt, anderen zu helfen, die
ohne Vorankündigung den Boden unter den Füßen
verloren haben. Wir hoffen, dass viele unter Ihnen
von den finanziellen Folgen des Covid 19 Virus verschont
bleiben und dass jeder, seinen Möglichkeiten
angemessen, bereitwillig den Verlierern dieser
Krise helfen wird. Ein großes „DANKESCHÖN“ an
alle ,die diesem Aufruf folgen werden, mit der Gewissheit,
dass die Nächstenliebe das höchste Gebot
einer funktionierenden Gesellschaft ist.
3
DER KUNSTBLITZ | INHALT
6 MITTELRHEIN MUSEUM KOBLENZ
12 STAATLICHE MUSEEN ZU BERLIN
18 MUSEUM KUNSTPALAST DÜSSELDORF
26 VON DER HEYDT-MUSEUM
32 SAMMLER ABO
34 PALAISPOPULAIRE BERLIN
Andy Warhol
Marilyn, 1967, Farbsiebdruck aus dem 10-teiligen
Portfolio, © 2020 The Andy Warhol Foundation for
the Visual Arts, Inc. / Artists Rights Society (ARS),
New York, Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett
/ Jörg P. Anders
IMPRESSUM Herausgeber und Eigentümer: Patrizio Medagli Verantwortlich
für den redaktionellen Inhalt: Patrizio Medagli Redaktion:
Harald Klee, Patrizio Medagli, Helga Wicher, Giuliana Medagli,
Claudia Rohde. Redaktion Postadresse: Vohwinkeler Str. 154, 42329
Wuppertal (Germany) Telefon 0202 738217, info@derkunstblitz.com,
www.derkunstblitz.de Redaktion Frankfurt, Postadresse: Am Sandhügel
30, 63150 Heusenstamm. Verlag: Weinheimer Verlags-GmbH
Konzeption/Layout: Eduardo Rahmani, Simonsstraße 80, 42117
Wuppertal, Tel: 0202 451654, Fax: 0202 450086, info@ bvg-menzel.
de, www.bvg-menzel.de Bildmaterial: Allee-Center Magdeburg, Mittelrhein
Museum Koblenz, Museum Kunstpalst Düsseldorf, Palais
Populaire Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, Museum Barberini
Potsdam, Günther Krings, Von derHeydt-Museum, Stadtsparkasse
Wuppertal, K20 Düsseldorf, Ulrich Walter Titelseite/Quelle: Mittelrhein
Museum Koblenz, Staatliche Museen zu Berlin, PalaisPopulaire
Potsdam, ein Bild von Willi Kissmer.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr
übernommen. Der Nachdruck ist – auch auszugsweise – nur
mit Quellenangabe gestattet. Mit Namen oder Initialen gezeichnete
Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht unbedingt die
der Edition ARTistica wieder
40 K20 DÜSSELDORF
46 GÜNTHER KRINGS
48 MUSEUM BARBERINI POTSDAM
56 ALLEE-CENTER-ART MAGDEBURG
66 DER KUNSTKATALOG
4
FRÜHLING | 2020
THADDÄUS HÜPPI
UND
JOHANNES HÜPPI
Verlängert bis
28. Juni 2020
FORUM
CONFLUENTES
Kunst.Kultur.Bildung.
5
DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM IN KOBLENZ
Vom Rhein nach Italien
Auf den Spuren der Grand Tour im 19. Jahrhundert
17. Juli 2020 – Januar 2021
6
FRÜHLING | 2020
7
Böttcher, Christian Eduard (1818-1889) „Sommermorgen am Rhein“ 1864
Öl auf Leinwand - 68,5 x 99,5 cm - Sammlung Rheinromantik
DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM IN KOBLENZ
Achenbach, Oswald (1827-1905)
„Blick auf den Tiber und die Engelsburg“ (1882)
Öl auf Leinwand - 60 x 40 cm - Privatsammlung Krefeld
In einer Reihe von Ausstellungen widmet
sich das Mittelrhein-Museum in Koblenz
der Kulturlandschaft des Rheintals
und der umliegenden Gebiete. Gerade im
19. Jahrhundert erlebte diese durch die Folgen
der Industrialisierung und zunehmende
Technisierung einen dramatischen Wandel.
Kunst und Literatur spiegelten einerseits
diesen Prozess, aber andererseits poetisierten
sie ihn auch oder blendeten ihn bewusst
zugunsten einer bestimmten Vorstellung
von idealer Landschaft aus. Mit der Ausstellung
Vom Rhein nach Italien. Auf den
Spuren der Grand Tour im 19. Jahrhundert,
die in neuerlicher Zusammenarbeit mit dem
Siebengebirgsmuseum Königswinter entstanden
ist, erweitert sich der geografische
Horizont vom Rhein über die Alpen bis nach
Italien. So richtet sich der Blick zum einen
auf die Tradition der Grand Tour, der Bildungsreise,
die vornehmlich junge Männer
des europäischen Adels seit dem 16. Jahr-
8
FRÜHLING | 2020
Ittenbach, Franz (1813-1879)
„Bildnis einer jungen Römerin“ (um 1840-42)
Öl auf Leinwand - 58 x 49,5 cm - Privatbesitz
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DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM IN KOBLENZ
Scheuren, Caspar (1810-1897)
An der italienischen Küste (1844)
Öl auf Leinwand - 45 x 75 cm - Privatsammlung Krefeld
hundert durch ganz Europa bis nach Italien
führte. Zum anderen folgte ihnen im 19.
Jahrhundert eine stetig wachsende Zahl von
Reisenden mit vielfältiger gesellschaftlicher
Herkunft. Der Rhein wurde ebenso wie Italien
begehrtes Reiseziel und bevorzugter
Aufenthaltsort auch für längere Zeiträume,
manchmal sogar nobler Alterssitz. Die romantische
Sichtweise auf die aufgesuchten
Stätten, die in den Bildern vom Rhein wie
in denjenigen aus Italien deutlich werden,
sind sichtbare Zeichen der Sehnsüchte nach
einer idealen Welt. Die Ausstellung stellt
auch Fragen nach den praktischen Aspekten
des Reisens im 19. Jahrhundert: Wie bereiteten
sich diese frühen Touristen auf ihre
große Unternehmung vor, wie reisten sie,
welchen Gefahren und Widrigkeiten mussten
sie die Stirn bieten? Auch die verbesserte
Mobilität durch das Aufkommen von
Dampfschifffahrt und Eisenbahn spielte bei
der Entwicklung des Reisens eine Rolle.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen
diejenigen Künstler, für die eine Reise nach
10
FRÜHLING | 2020
Fay, Josef (1813-1875) und Weber, August (1817-1873)
„Tanzende Landleute in Italien“ (1849)
Öl auf Leinwand - 46 x 31 cm - Privatsammlung Krefeld
Italien und vor allem nach Rom noch immer
der Höhepunkt ihrer Ausbildung war.
Die Reise bot den jungen Künstlern unvergleichliche
Eindrücke von Menschen, Landschaften
und klassischen Kunststätten, wie
man sie in Mitteleuropa nicht antraf. Ein
junger Künstler musste sich in Italien und
insbesondere in Rom der allgegenwärtigen
Monumente der im 19. Jahrhundert immer
noch als vorbildlich und verbindlich geltenden
Antike und vor allem den Werken der
großen Malern der Neuzeit stellen, die hier
gewirkt hatten. Ihre Arbeiten erzählen daher
sowohl von den hohen Erwartungen, die
sie mit dieser Reise an ihre eigenen künstlerischen
Fähigkeiten knüpften, als auch vom
Glück der Überwältigung durch die Schönheit
Italiens.
Mittelrhein-Museum Koblenz
Zentralplatz 1
56068 Koblenz
www.mittelrhein-museum.de
11
DER KUNSTBLITZ | STAATLICHE MUSEEN ZU BERLIN
Pop on Paper
Von Warhol bis Lichtenstein
Andy Warhol, Marilyn, 1967, Farbsiebdruck aus
dem 10-teiligen Portfolio, © 2020 The Andy Warhol
Foundation for the Visual Arts, Inc. / Artists Rights
Society (ARS), New York, Staatliche Museen zu Berlin,
Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders
Das Berliner Kupferstichkabinett präsentiert
erstmals in einer Ausstellung
die Highlights seiner Pop-Art-
Sammlung, die zu den bedeutendsten in
Deutschland und Europa zählt. Ausgehend
von der US-amerikanischen Druckgraphik
der 1960er-Jahre und den Pop-Art-Pionieren
Andy Warhol und Roy Lichtenstein entfaltet
„Pop on Paper“ ein stilistisch wie thematisch
breites Spektrum, das von Arbeiten
so unterschiedlicher Künstler*innen wie
Claes Oldenburg, James Rosenquist oder
Sturtevant zu Allen Jones, Sigmar Polke und
Maria Lassnig nach Europa und bis in die
Gegenwart reicht.
Großes Thema der klassischen Pop Art
war der Umgang mit den trivialen, auf
massenhafter Anfertigung und Verbreitung
beruhenden Bild- und Produktwelten der
US-amerikanischen Konsumgesellschaft
– angefangen von der Suppenbüchse und
dem Comic Strip bis hin zu den Pressefotos
von Jackie, der Witwe des US-Präsidenten
John F. Kennedy. Doch Pop war nicht gleich
Pop, sondern umfasste neben Individualisten
wie Jim Dine und John Wesley auch
12
FRÜHLING | 2020
13
Mel Ramos, Tobacco Rose, 1965, Siebdruck in vier Farben, aus „11 Pop Artists II“, © VGBild-Kunst, Bonn 2020 / Staatliche Museen zu Berlin,
Kupferstichkabinett / Volker-H. Schneider
DER KUNSTBLITZ | STAATLICHE MUSEEN ZU BERLIN
minimalistische Tendenzen, wie sie die
abstrakt-flächenhaften Bildzeichen von
Robert Indiana, Gerald Laing oder Allan
D´Arcangelo erkennen lassen.
Was Warhol, Lichtenstein und Co. vereint,
ist der offensive und kreative Einsatz
der Druckgraphik, der es ihnen erlaubte, ihre
vornehmlich in der Malerei entwickelten
Bildfindungen einem breiteren Publikum
jenseits des elitären Kunstmarktes zu vermitteln.
Dies geschah vor allem über den
Einsatz des ursprünglich aus der Werbung
stammenden Siebdrucks, der es auch erlaubte,
fotografische Vorlagen zu reproduzieren
oder Kunst-stoff- und Silberfolien zu bedrucken.
Dabei erweisen die meist farbkräftigen,
bisweilen extrem großformatigen Werke, die
in jenen Jahren des „Great Graphic Boom“ in
New York und Los Angeles in ambitionierten
Druckwerkstätten entstanden, dass die Pop
Art in ganz entscheidendem Maße als Pop on
Paper ihre Wirkung entfaltete.
Künstler wie Roy Lichtenstein oder Robert
Indiana wurden zudem zu Plakat-Gestaltern,
warben mit unlimitierten Sieb- und Offsetdrucken
für ihre eigenen Ausstellungen –
etwa in der legendären New Yorker Galerie
von Leo Castelli. Wie mehrere Leihgaben aus
der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen
zu Berlin bezeugen, war der Übergang zwischen
dem limitierten Druck als Handelsobjekt
für den Kunstmarkt und dem dennoch
hochwertigen, in hoher Auflage verbreiteten
Werbemittel bisweilen fließend.
Pop on Paper. Von Warhol bis Lichtenstein, Ausstellungsansicht, 2020, © Staatliche Museenzu Berlin / David von Becker
14
FRÜHLING | 2020
Ulrike Ottinger, Ohne Titel, 1966/67, Farbsiebdruck, © Ulrike
Ottinger / Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett
/ Dietmar Katz
In zehn Kapiteln nähert sich „Pop on Paper“
einzelnen Künstler*innen und Themen
der Pop Art. Angefangen mit ihrem Aufkeimen
in England (Eduardo Paolozzi, Richard
Hamilton) sowie bei Künstlern wie Jasper
Johns und Robert Rauschenberg über frühe
Werbezeichnung von Andy Warhol aus der
Sammlung Marx bis hin zu europäischen
Parallelentwicklungen und Reflexionen
um 1970 etwa bei Ulrike Ottinger und
Equipo Crónica. Ein zeitgenössisches Echo
des Pop-Styles findet sich abschließend
in Werken von Antje Dorn und SUSI POP.
Zwei Kleider aus Papiervlies im Warhol-
Look aus der Sammlung des Kunstgewebemuseums
fügen „Pop on Paper“ weitere
Facetten hinzu.
DIE ANFÄNGE
In den 1950er-Jahren wird in England
erstmals der Begriff popular art verwendet.
Er bezieht sich auf die populäre Geschmackskultur
jener Zeit. Diese ist in
Nachkriegseuropa geprägt vom Import USamerikanischer
Produkte und Zeitschriften,
wie frühe Collagen von Eduardo Paolozzi
und die ausgeklügelten Bildmontagen von
Richard Hamilton bezeugen, die auf Werbematerial
beruhen. In den USA wiederum stehen
Robert Rauschenberg und Jasper Johns
für eine Abkehr von der vorherrschenden
abstrakt-expressiven Malerei zugunsten
der Einbeziehung ganz unterschiedlicher
Realitätsebenen – vom Pressefoto bis hin
zur amerikanischen Flagge. Werbegrafiker
15
DER KUNSTBLITZ | STAATLICHE MUSEEN ZU BERLIN
Warhol Andy Warhol beginnt seine Karriere
in den 1950er-Jahren in New York als Werbegrafiker.
Er illustriert Bücher und gestaltet
Anzeigen für Modezeitschriften. Seine
auf Zeichnungen basierende Schuhwerbung
hat großen Erfolg. Dabei verwendet er mit
der blotted line (dt.: abgetupfte Linie) ein
besonderes Reproduktionsverfahren, das
auf seine späteren Siebdrucke vorausweist:
Eine Bleistiftvorzeichnung wird mit Tusche
auf wasserabweisendem Papier in ihren
Umrissen nachgezeichnet und auf ein weiteres
Blatt Papier gepresst. Die Kolorierung
dieser „gedruckten“, nun seitenverkehrten
Zeichnungen überlässt Warhol oft seinen
Mitarbeitern.
WARHOL UND DER SIEBDRUCK
Anfang der 1960er-Jahre verwendet
Andy Warhol, nun als freier Künstler, erstmals
den Siebdruck, um Gemälde und bald
darauf auch auflagenstarke Druckgraphiken
auf Papier zu erstellen. Das Verfahren
erlaubt ihm unter anderem die farbige Manipulation
fotografischer Bilder von Stars
wie der Schauspielerin Marilyn Monroe, die
1962 früh verstorben war. Zudem lassen
sich Serien erstellen, in denen Warhol auch
banale Motive wie Suppenbüchsen variieren
und vervielfältigen kann. Diese werden
für ihn, wie eine Papiertasche von 1966
und ein Brief der amerikanischen Künstlerin
Sturtevant mit dem Siebdruck der Warhol
Flowers belegen, häufig zu Markenzeichen.
Roy Lichtenstein, Crying Girl, Plakat für die Leo Castelli
Gallery, New York, 1963, Offsetlithographie auf Papier,
Sammlung Hans + Uschi Welle, © Estate of Roy Lichtenstein
/ VGBild-Kunst, Bonn 2020, Foto: © Staatliche
Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P.Anders
16
FRÜHLING | 2020
KUNST UND COMICS
Roy Lichtenstein entdeckt 1960 farbige
Comic-Strips als Basis für seine Kunst. Er
konzentriert sich dabei auf einzelne Szenen
und deren schematische Erfassung von
Emotionen oder Gewalt. Die im Zeitschriftendruck
zur Erzeugung von Halbtönen
rasterförmig eingesetzten, von Lichtenstein
vergrößerten Benday Dots verbindet dieser
mit einfachen schwarzen Umrisslinien und
wenigen Farben. Auch populäre Stile und
Werke der modernen Kunst eignet er sich
auf diese Weise an. Früh wird das Plakat
für Lichtenstein zu einem wichtigen Medium.
In Form von farbig bedruckten Tellern
mutiert seine Kunst bisweilen sogar zum
Gebrauchsgegenstand.
FRAUEN
Die Pop Art setzt sich facettenreich, aber
oft eher unkritisch mit der Konsumkultur
ihrer Zeit auseinander. Wie Werke von Mel
Ramos aus dem Mappenwerk 11 Pop Artists
bezeugen, werden die offensiven Prinzipien
der Werbung, die besonders an der West
Coast gerne mit weiblichen Werbefiguren
und ihrer Erotisierung operiert, aufgegriffen
und gesteigert. Dabei finden bei Tom
Wesselmann die klassischen Bildgattungen
Akt, Stillleben und Interieur eine neue Form.
Dargestellt werden keine realen Frauen,
sondern (männliche) Projektionen, die sich
bei dem Briten Allen Jones wiederum mit
der damaligen Mode in Verbindung bringen
lassen.
Kulturforum, Sonderausstellungshalle
Matthäikirchplatz,
10785 Berlin
Sonderöffnungszeiten: Di – Fr 10 –
18 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr
Allen Jones, For the Lips (Pour les lèvres),
1965/66, Farbsiebdruck, aus „11 Pop
Artists II“, ©Allen Jones / Staatliche
Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett /
Dietmar Katz
17
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM KUNSTPALAST DÜSSELDORF
Verrückt nach
Angelika Kauffmann
18
FRÜHLING | 2020
Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf
bis zum 12. Juli 2020
Museum Kunstpalast,
Kauffmann-Retrospektive, Foto Katja Illner
19
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM KUNSTPALAST DÜSSELDORF
Angelika Kauffmann
Farbe – Colouring, ab 1778/vor Mai 1780 Öl auf Leinwand, queroval
130 x 149,5 cm Royal Academy of Arts, London © Royal Academy of
Arts, London/Foto: John Hammond
Es ist das Jahr 1763, da macht sich ein
sehr bekannter englischer Schauspieler
auf den Weg ins warme Italien, meist in
der ruckeligen Kutsche, auch zu Pferd, viele Adlige,
Künstler, Gelehrte tun es ihm gleich. Sie alle
begeben sich auf die „Grand Tour“, verbringen
Monate, Jahre in meist sonnigen und von der
Geschichte reich beschenkten Landschaften und
Städten. So auch dieser David Garrick, der, in
Neapel angekommen, einer Malerin den Auftrag
gibt, ihn zu portraitieren: Angelika Kauffmann!
Wie kommt also David Garrick dazu, dieser
22-jährigen Modell zu sitzen, wo doch die Reiseplanungen
immer nur begrenzte Aufenthalte
zur Erbauung und Weiterbildung vorgeben?
Nun, die Kauffmann hatte in dieser Zeit den
gelehrten Altertumsforscher Johann Joachim
Winckelmann portraitiert, in einer Pose, die bis
dahin nicht üblich war, „..ein Meisterwerk durch
Kolorit, Stellung, Harmonie, Zeichnung und
Kraft,…“ so der Dichter Friedrich von Matthisson,
in seinen Erinnerungen (der umfangreiche
20
FRÜHLING | 2020
Ausstellungskatalog belegt die Zitate). Berichte
über diese neuartige Darstellung verbreiten sich
schnell, zumal Angelika das Bild auch auf eine
Radierplatte überträgt, eine Art Massenproduktion
war die Folge, die Berühmtheit wächst!
„Bildnis David
Garrick“ rick“
1764
Foto E.-Ulrich Walter
16jährige jedoch für die Malerei als berufliche
Lebensbasis. Ca. 25 Jahre später wird sie diesen
Konflikt in dem Gemälde „Selbstbildnis am
Scheideweg zwischen Musik und Malerei“ 1794
festhalten, ein Highlight aus den National Trust
Collections in der Düsseldorfer Ausstellung!
Ganz konzentriert hilft sie ihrem Vater in Italien
und Vorarlberg, Kirchenwände mit Fresken zu
verschönern, geht dann für mehrere Jahre nach
Italien, vervollkommnet ihre Fertigkeiten, kopiert
alte Meister in Florenz, Mailand, Rom, Neapel,
oft im Auftrag englischer Adliger, die sich später
auch als ihre Förderer und Türöffner der dortigen
Fürstenhäuser erweisen werden.
David Garricks Portrait von 1764 stellt die Künstlerin
dann im Jahr darauf in einer Künstler-
Auch das Abbild des Herrn Garrick ist ungewöhnlich,
sitzt er doch halb nach hinten gebeugt auf
einem Holzstuhl, die Lehne fest im Griff, den Blick
halb zweifelnd, halb schmachtend der Künstlerin
zugewandt.
Wer ist diese junge Dame, von der sich viele
malen lassen wollten? Im schweizerischen Chur
1741 geboren, wurde Angelika, obwohl malerisch
talentiert, zunächst von ihrer Mutter zur Sängerin
ausgebildet und ergötzte schon mit 12 Jahren
als solche und als Klavichordspielerin in italienischen
Fürstenhäusern das erlauchte Publikum.
Als die Mutter 1757 stirbt, entscheidet sich die
Signatur des Gemäldes
„Bildnis Emma, Lady Hamilton, als Komische
Muse“ 1791 Foto E.-Ulrich Walter
21
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM KUNSTPALAST DÜSSELDORF
Society in London vor, das Bild des beliebten
Prominenten machte sie landesweit in England
bekannt. In dieser Zeit konzentriert sich Angelika
Kauffmann vor allem auch auf Historienbilder.
Ihre Interpretation von Szenarien nach Homer,
der römischen Geschichte und dann auch nach
Shakespear`schen Motiven unterscheidet sich
fundamental von den üblichen Darstellungen:
Die Empfindsamkeit der Protagonisten gelangt
in den Vordergrund, dies z.B. im Gemälde „Kleopatra
schmückt das Grab von Marcus Antonius“:
Die im Licht der Fackel zärtlich sich neigende
und fast von innen strahlende Figur der Kleopatra
beweint zusammen mit zwei Gefährtinnen
Angelika Kauffmann
Ganymed, den Adler des Jupiters tränkend, 1793
Öl auf Leinwand, 51,5 x 62 cm
vorarlberg museum, Bregenz
© vorarlberg museum, Bregenz / Foto: AKRP, Markus Tretter
nun nicht den toten Geliebten in Persona, nein
sie bekränzt den geschlossenen steinernen Sarkophag
mit einer dezenten Blumengirlande.
Im Jahr 1766 siedelt sie nach London über, nun
schon eine bekannte Malerin, alle Welt will sich
portraitieren lassen, die Auftraggeber geben sich
die Klinke in die Hand, es kommt Geld ins Haus!
Ein Ausgleich zu den Historienbildern, die Themen
der griechischen Mythologie aber auch der
englischen Geschichte aufgreift. Deren Verkauf
läuft eher schleppend. Sie wird Gründungsmitglied
der „Royal Academy of Arts“, als einzige
Frau neben der Stilllebenmalerin Mary Moser für
die nächsten 200 Jahre! Auch in die Kunstakademien
von Florenz, Bologna, Venedig und Rom
wird sie im Laufe ihres Lebens aufgenommen.
Woher kommt der Hype, der in England und
nicht nur dort im Slogan: „The whole world is
angelicamad“ – „Die ganze Welt ist verrückt
nach Angelika“ kumuliert? (Daher auch der Titel
der Düsseldorfer Präsentation!)
Ein wesentlicher Faktor ist die Entwicklung der
Reproduktionstechniken in dieser Zeit: Punktierstiche
und Kopien ihrer Gemälde werden in Massen
weltweit verbreitet, sie zieren Möbel, Porzellan,
Tabaksdosen, Tücher, Tapeten usw., ganze
Salons werden nach ihren Entwürfen gestaltet,
„Angelicamad“ ist das Zauberwort! Wie herrlich,
wenn in der Tiefe der Teetasse ein Bild der „irren
Marie“ erscheint, oder auf dem Boden des
leergegessenen Porridge-Tellers Venus, die ihren
Sohn Amor lächelnd in Schutz nimmt!
22
FRÜHLING | 2020
Auch die Modewelt wird beeinflusst, die „Mode
à la turque“ gewinnt Raum, korsettfrei in bunten
flatternden Gewändern, in pludrigen Hosen sogar
(!), lassen sich die Damen malen, ein Zeichen
der Emanzipation! Kauffmanns Gemälde bzw.
deren Kopien sind Multiplikatoren!
Es zieht sie nach Rom zurück, 1782 eröffnet
die Kauffmann an der Spanischen Treppe einen
Salon mit angeschlossenem Atelier, der schnell
Angelika Kauffmann
Selbstbildnis mit der Büste der Minerva, um 1784
Öl auf Leinwand, 93 x 76,5 cm Bündner Kunstmuseum,
Chur,Depositum der Gottfried Keller-Stiftung, Bundesamt
für Kultur, Bern © Bündner Kunstmuseum, Chur Foto:
Bündner Kunstmuseum, Chur
zum Treffpunkt intellektueller Eliten wird: Goethe,
Herder, der internationale Adel trifft sich
hier, Aufträge kommen von der russischen Zarin
Katharina II, vom Kaiser von Österreich, von
Gesandten und Diplomaten, Papst Pius VI und
anderen Würdenträgern, ein Angebot aus dem
Königshaus Neapel, Hofmalerin zu werden, weist
sie zurück! Ihre Historiengemälde jener Epoche
verzichten auf kraftstrotzende Krieger, kämpferische
Helden, die gefühlsamen Gattinnen, Geliebten,
Mütter treten in den Vordergrund, die
empfindsame, liebende Frau wird zum Ideal, der
neue Blick auf die eigene Geschichte ändert sich
– und wird von der Gesellschaft akzeptiert!
Helden werden von ihr als „Beau idéal“, „schöne
Jünglinge“ dargestellt, eine passive erotische
Männlichkeit (Ganymed, Paris) erobert die Leinwand,
dies wiederum stößt auf eher weniger
Akzeptanz der Betrachter, die Muskelmänner
gewohnt sind.
Die Salonabende im Hause Kauffmann sind legendär,
Künstlerfreundinnen schlüpfen in Rollen
von Musen oder Grazien und werden im Bild
festgehalten, z. B. Lady Hamilton als „Komische
Muse“, Signora Teresa Bendettini Landucci, eine
gefeierte „Stegreifvirtuosin“ als göttliche Muse,
andere Damen der Gesellschaft in mythologischen,
allegorischen Rollen.
In späteren Jahren wendet die Künstlerin sich religiösen
Themen zu, farbkräftig in ausgewogener
Komposition. 66-jährig stirbt sie 1807. Berühmte
Zeitgenossen tragen sie zu Grabe. Mit Marmor-
23
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM KUNSTPALAST DÜSSELDORF
Die Kuratorin, Bettina Baumgärtel vor dem Gemälde
„Selbstbildnis am Scheideweg zwischen
Musik und Malerei“ von 1794
Foto E.-Ulrich Walter
büsten im Pantheon – neben Raffael - und für
die Walhalla erfährt sie weitere späte Ehrung!
Die Kuratorin der Düsseldorfer Ausstellung,
Bettina Baumgärtel (auch Leiterin des Angelika-Kauffmann-Research-Project)
hat in neun
umfangreichen Kapiteln einen weiten Bogen gespannt
vom lernbegierigen malfreudigen jungen
Mädchen über die Jahre in Italien, dann England,
dann wieder Rom, Neapel, Como, Rom - illustriert
durch Frühwerke, Studien, Zeichnungen,
Portraits edler Damen in neuester Mode oder
als Allegorie, sich zur Schau stellende Grafen,
Historienbilder der griechischen und römischen
Sagenwelt oder Geschichte, Porzellan in reicher
Zusammenstellung.
Die dargestellte Damenwelt tritt meist aus der
Tiefe strahlend hervor, klare Augen, ein betontes
leuchtendes Decolleté, die Figur von zarten
Gewändern umspielt, die Männer in farbintensiven
Prachtgewändern, das Licht liegt oft auf
weißem Spitzenkragen, auch hier die Augen auf
das Zentrum lenkend. Ein Highlight der besonderen
Art sind vier Deckengemälde, von der Royal
Academy beauftragt und 1780 fertiggestellt, die
London das erste Mal verlassen haben und in
exzellenter Präsentation in einem tempelartigen
klassizistischen Ruheraum zu genießen sind.
Der Düsseldorfer Kunstpalast präsentiert eine
Powerfrau, eine geniale Meisterin der Farbe, eine
geschickte Managerin, eine Dame der Gesellschaft,
die fünf Sprachen perfekt beherrschte
und daher in den entsprechenden Ländern als
eine der ihren gesehen wurde. Hochgeehrt, wie
sie war, schlug sie eine Bresche für sich und
nachfolgende begabte Malerinnen in die männlich
dominierte Kunstszene:
Angelika Kauffmann!
Man könnte verrückt werden!
E.-Ulrich Walter, März 2020
KUNSTPALAST
Ehrenhof 4-5
40479 Düsseldorf
Telefon: 0211 56642100
Web: www.kunstpalast.de
24
FRÜHLING | 2020
25
DER KUNSTBLITZ | VON DER HEYDT-MUSEUM
Das Von der Heydt-Museum Wuppertal
verfügt über eine überregional beachtete
Sammlung. Die Stadtsparkasse
Wuppertal hat in den vergangenen 50 Jahren
ebenfalls eine umfangreiche Kunstsammlung
aufgebaut. Mehr als 3000 Werke von 700
Künstlerinnen und Künstlern umfasst diese
Sammlung, darunter sind so bekannte Namen
und bedeutende Künstler wie Max Bill, Tony
MEHR : WERT
Die Sammlungen der Stadtsparkasse Wuppertal
und des Von der Heydt-Museums im Dialog
26. Mai – 2. August 2020
Cragg, Christo, Robert Motherwell, Nam June
Paik, A. R. Penck, Corinne Wasmuth und Bogomir
Ecker. Auch das Von der Heydt-Museum hat
in den zurückliegenden Jahren seine Sammlung
in die Kunst der
Gegenwart hinein erweitert, und auch hier
konnten Werke von Cragg, Christo, Chamberlain,
Wasmuth und Ecker erworben werden. Die
Ausstellung „Mehr : Wert“ im Von der Heydt-
Museum Wuppertal (kuratiert von Dr. Gerhard
Finckh) bringt nun diese Kunstwerke höchst
26
FRÜHLING | 2020
Joseph Beuys, La rivoluzione siamo Noi, 1972 Lichtdruck auf
Polyesterfolie Von der Heydt-Museum Wuppertal Foto: Antje
Zeis-Loi © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
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DER KUNSTBLITZ | VON DER HEYDT-MUSEUM
Holger Bär, Bahnhof Zoo Berlin, um 2005 Öl auf Leinwand
Von der Heydt-Museum Wuppertal Foto: Antje
Zeis-Loi © Holger Bär
Anke Eilergerhard, Taifun, 2011 Kunststoff Stadtsparkasse
Wuppertal Foto: Björn Ueberholz © Anke Eilergerhard
unterschiedlicher Provenienz und Intention
so zusammen, dass sich daraus eine Sicht
auf die Kunst der Gegenwart ergibt. Jedes
einzelne Werk steht in seiner Bedeutung für
sich und wird durch den Zusammenhang
der Schau gleichzeitig neu erlebbar.
Im Vergleich dieser Sammlungstätigkeiten
eröffnet sich ein weites Feld von Ähnlichkeiten,
aber auch von Unterschieden in
den Auswahlkriterien, Schwerpunkten und
Vorlieben. Dies ist der Anlass, die beiden
Sammlungen in einem Dialog von Wand
zu Wand einander gegenüberzustellen, um
zu sehen, wo sie sich ergänzen und wo ihre
Sichtweise auf die Erzeugnisse der Bildenden
Kunst differiert.
Gerade die Unterschiedlichkeit der Wahrnehmung
von Kunst, aber auch übereinstimmende
Ansichten führen in der Verbindung
ausgewählter Werke der beiden
Sammlungen zu einer Akkumulation von
zum Teil recht unterschiedlichen Werken,
die hier zusammenfinden und damit dem
Betrachter eine erweiterte Sicht, einen
geöffneten Horizont, ein größeres Ganzes
anbieten.
In acht Kapiteln behandelt die Ausstellung
Themen wie „Menschen, Masken und
Gesichter“, „Farbfelder“, „Unschärfe-Relationen“,
„Architektur“, „Die vier Elemente“
oder „Maß, Zahl und Geometrie“.
Mit ihrer Sammeltätigkeit und mit der
Förderung insbesondere regionaler Kunst
sowie mit ihrer eigenen Ausstellungstä-
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FRÜHLING | 2020
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DER KUNSTBLITZ | VON DER HEYDT-MUSEUM
Gerhard Richter, Scheich mit Frau, 1966 Leinwand
Von der Heydt-Museum Wuppertal Foto: Antje Zeis-
Loi © Gerhard Richter
A. R. Penck Schreckhaftes Erwachen Mischtechnik
Stadtsparkasse Wuppertal © VG Bild-Kunst, Bonn
2020
tigkeit schafft die Sparkasse Wuppertal für Umgehen mit Anlagen und Geldgeschäften
die Gesellschaft ihrer Stadt seit langem einen
Mehrwert, der weit über das alltägliche sellschaft etwas zurück, das – finanziert
hinausgeht. Sie gibt damit dieser Stadtge-
Thaddäus Hüppi, „Bundeskanzlerinnenamt“, Acryl auf Karton, 27,5 x 37 cm, Privatsammlung VG-Bildkunst, Bonn 2020
aus dem Mehrwert der Arbeit der Sparkasse
– weit in den ideellen Bereich unseres Lebens
eindringt und damit jedem einzelnen
jedem einzelnen in vielerlei Hinsicht nützt.
Lucebert Die vielen Alten – Les vieux, 1962 Öl auf
Leinwand Von der Heydt-Museum Wuppertal Foto:
Antje Zeis-Loi © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Von der Heydt-Museum
Turmhof 8,
42103 Wuppertal
Telefon: 0202 5636231
30
FRÜHLING | 2020
31
DER Ein KUNSTBLITZ Sammler-Abo | RUBRIK für mehr Solidarität!
Liebe Leser/innen,
„Covid 19“ hat auf radikale Weise unser Leben verändert.
Viele öffentliche Institutionen, Firmen, Ausstellungsräume
und Theater wurden eine Zeitlang
gezwungen ihre Aktivitäten zu unterbrechen oder
nur sehr eingeschränkt weiterzuführen. Unsere geplante
April-Juni-2020 Ausgabe erscheint noch im
Mai, während die nächste Ausgabe ab Mitte Juli in
Umlauf sein wird (vorausgesetzt die Ausstellungsaktivitäten
bleiben weiterhin erhalten).
Fast alle Arbeitsbereiche haben unter erheblichen
fi nanziellen Einbußen gelitten. Wir sind leider auch
davon betroffen! Manche Werbeannahmen sind
auf unbestimmte Zeit verschoben worden. In diesem
Jahr werden viele vorgesehene Ausstellungen,
Kunstmessen und Aktionen nicht mehr stattfi nden.
Eine sehr schwierige Auftragslage erschwert die
Abdeckung unserer Produktionskosten (Druck-,
Distributions-, Miet-, Personal- und Werbekosten).
Wie viele andere Berufstätige im Bereich
der Kunstszene, haben wir immer große Anstrengungen
unternommen (motiviert auch durch Ihre
Mails und Briefe), um das Magazin weiterhin auf
hohem Niveau zu halten. Wir wissen, dass viele
Leser/innen unsere Ausgaben sammeln und (glauben
Sie mir) wir freuen uns, auch in Zukunft diese
Arbeit für Sie weiterführen.
Sie können uns dabei helfen!
Wenn Sie von der wirtschaftlichen Krise nicht betroffen
sind, wenn Sie unsere Arbeit schätzen und
Hilfe leisten möchten, bitten wir Sie um Ihre Unterstützung.
Sie können unser Vorhaben in diesen belastenden
32
FRÜHLING | 2020
Momenten mit einem „Sammler-Abo“ unterstützen,
das Ihnen die Möglichkeit gibt, sowohl Ihre Kunstsammlung
mit Unikaten zu bereichern, als auch
die Künstler/innen zu fördern, die diese Werke geschaffen
haben. Einen Teil des Betrags wird auch
unser Engagement honorieren und damit die Weiterführung
der Publikation garantieren.
Wir haben verschiedene Kunstwerke ausgewählt,
die unserer Meinung nach Ihre Aufmerksamkeit
verdienen, uns aus verschiedenen Preiskategorien
ein „Sammler-Abo“ überlegt und daraus ein Angebot
erstellt, das Ihnen die Möglichkeit bietet, ein
geeignetes Kunstwerk für Ihre Sammlung zu entdecken.
Unser Sonderangebot (die Kombination: Ein
Jahr Kunstmagazin-Abo begleitet mit einem Kunst-
Unikat) eignet sich natürlich auch als perfektes
Geschenk für Ihre Freunde und Geschäftspartner.
Sie werden sicherlich mit Ihrem niveauvollen Präsent
eine wahre Freude bereiten.
Sie können schon ab 50,00 Euro eine signierte
und nummerierte Lithografi e erwerben, ab 100,00
Euro verschiedene Unikate, und ab 250,00 Euro
auch einen Abzug einer Orginal- Bronze-Skulptur.
Selbstverständlich akzeptieren wir auch andere
Beträge oder auch Vorschläge Ihrerseits, die uns
konstruktiv helfen können, diese kritische Phase zu
überwinden.
An dieser Stelle bedanken wir uns auch bei allen
Inserenten, die uns treu geblieben sind und bitten,
unsere Leser/innen ihre Anzeigen, Ausstellungen
und Angebote aufmerksam wahrzunehmen.
Wenn Sie sich angesprochen fühlen, senden Sie
bitte eine Mail an die nachstehende E-Mail
Adresse: abo@kunstblitz.de (oder rufen Sie uns
an) - Wir melden uns dann umgehend zurück und
Sie erhalten von uns alle notwendigen Informationen.
Vielen Dank!
33
DER KUNSTBLITZ | PALAISPOPULAIRE
Christo and Jeanne-Claude during
the installation of Wrapped Reichstag,
Berlin 1995, Foto: Wolfgang Volz,
© Christo, Wolfgang Volz
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FRÜHLING | 2020
Christo and Jeanne-Claude:
Projects 1963–2020
PalaisPopulaire öffnet wieder
mit der Ausstellung
Christo and Jeanne-Claude:
Projects 1963–2020
bei freiem Eintritt
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DER KUNSTBLITZ | PALAISPOPULAIRE
Wrapped Reichstag (Project for Berlin), 1987, Zeichnung in zwei Teilen, Bleistift, Kohle, Wachsmalstift und
Karte, 38 x 165 cm & 106,6 x 165 cm, Eeva-Inkeri, © Christo
Das PalaisPopulaire setzt seit dem
6. Mai sein Programm fort. Den
Auftakt nach der Wiedereröffnung
macht das wohl populärste Künstlerpaar
der Welt: Christo und Jeanne-Claude. Der
Besuch der Ausstellung Christo and Jeanne-
Claude: Projects 1963–2020, die bis zum 17.
August 2020 dauert, ist durchgehend kostenlos.
„Damit in der herausfordernden Corona-
Zeit möglichst viele Menschen wieder Kunst
im Original erleben können, wird für alle der
Eintritt frei sein“, so Svenja von Reichenbach,
die Leiterin des PalaisPopulaire.
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FRÜHLING | 2020
Die besondere Ausstellung im PalaisPopulaire
dokumentiert alle spektakulären
Projekte der beiden Künstler seit den frühen
1960er-Jahren bis heute. Die Werke
von Christo and Jeanne-Claude: Projects
1963–2020 stammen aus der Sammlung
von Ingrid und Thomas Jochheim, die Christo
und Jeanne-Claude seit 1994 kennen.
Das Ehepaar aus Recklinghausen gehört zu
den wenigen Sammlern und Unterstützern
weltweit, deren Objekte und Unikate sämtliche
Projekte von 1963 bis heute abdecken.
Die Ausstellung wird von Friedhelm Hütte
kuratiert, der die weltweiten Kunstaktivitäten
der Deutschen Bank verantwortet.
Sie beginnt mit Objekten aus den frühen
1960er-Jahren und mit Entwürfen für die
Store Fronts, den nachgebauten und mit Tüchern
verhängten Ladenfronten, mit denen
Christo 1965 die New Yorker Kunstszene eroberte.
Es folgen die berühmten Land-Art-
Projekte wie Wrapped Coast (1968–1969),
bei dem ein 2,4 km langer Küstenstreifen in
der Nähe von Sydney mit 92.900 qm Stoff
verhüllt wurde oder etwa Running Fence
(1972–1976).
Mit der Verhüllung des Berliner Reichstags
im Sommer 1995 gehört auch eine der
ambitioniertesten Arbeiten zu der Ausstellung.
Dieses Projekt, das sich 2020 zum 25.
Mal jährt, verbindet Christo und die 2009
verstorbene Jeanne-Claude ganz besonders
mit der deutschen Hauptstadt. Wie häufig
bei Projekten der beiden Künstler dauerten
auch die Vorbereitungen für den Reichstag
Jahrzehnte und waren von politischen Debatten
begleitet. Nur wenige Jahre nach der
Wiedervereinigung traf die Verhüllung des
geschichtsträchtigen Gebäudes den Nerv
der Zeit; über fünf Millionen Menschen aus
aller Welt besuchten das verhüllte Reichstagsgebäude
in Berlin. Wrapped Reichstag
wurde wie alle anderen temporären Aktionen
von Christo und Jeanne-Claude aus-
passepartout
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DER KUNSTBLITZ | PALAISPOPULAIRE
The Gates , (Project for Central Park, New York City), 2004,
Collage in zwei Teilen, Bleistift, Stoff, Wachsmalstift, Kohle,
Emailfarbe, Pastel, von Hand gezeichnete Karte, Klebeband
und Stoffmuster, 77,5 x 66,7 cm & 77,5 x 30,5 cm, Photo:
Argenis Apolinario Photography, © Christo, Wolfgang Volz
schließlich durch den Verkauf von Originalzeichnungen
und Editionen finanziert.
Ebenfalls in der Ausstellung zu erleben
sind Surrounded Islands, die Christo und
Jeanne-Claude Anfang der 1980er-Jahre
vor der Küste von Miami mit pinkfarbenen
Stoffbahnen einsäumten, The Umbrellas
(1984–1991) und auch Christos jüngstes
Projekt The Floating Piers (2014–2016),
das er auf dem italienischen Lagod’Iseo
realisierte. Und natürlich sind neben Entwürfen
zu Wrapped Reichstag – darunter
auch zwei Werke aus der Sammlung der
Bank – Arbeiten zu allen Verhüllungen von
Bauwerken und geschichtsträchtigen Orten
zu sehen, darunter The Pont Neuf Wrapped
(1975–1985) und The Gates im New Yorker
Central Park (1979–2005).
„Die 14 oder 16 Tage, in denen das Werk
dem Publikum zugänglich ist, sind nicht der
Zeitraum, in dem das Werk existiert“, sagt
Christo. „Bei der Realisierung eines Projekts
wird eine große Energie freigesetzt – man
spürt die enorme Dynamik, wenn man vor
etwas steht, das so viele Jahre für seine
Entstehung gebraucht hat.“ Die Ausstellung
macht diese Energie spürbar. Sie endet mit
Entwürfen für die im Herbst geplante Verhüllung
des Arc de Triomphe in Paris, an der
Christo und Jeanne-Claude seit 58 Jahren
gearbeitet haben.
Zur Ausstellung im PalaisPopulaire erscheint
ein Katalog mit Beiträgen von
Matthias Koddenberg und Friedhelm Hütte
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FRÜHLING | 2020
Christo,
The Floating Piers, (Project for Lake Iseo, Italy), 2014, Collage,
Bleistift, Wachsmalstift, Emailfarbe,
Fotografie von Wolfgang Volz, Karte,
Stoffmuster und Klebeband,
43,2 x 55,9 cm, fotograph by Wolfgang
Photo: André Grossmann
Copyright: © Christo
sowie mit einem Interview von Ingrid und
Thomas Jochheim (Kerber Verlag, Broschur,
Engl./Dt., 168 Seiten, 63 Abbildungen in
Farbe und Schwarz/Weiß, ISBN 978-3-
7356-0649-5, 29).
Parallel zur Ausstellung findet der Instagram
Challenge statt, bei dem die
Teilnehmer*innen gebeten werden, ihre Fotos
und Erinnerungen an eines der Projekte
von Christo und Jeanne-Claude unter dem
Hashtag #MyChristoMoment und #Palais-
Populaire zu posten.
Aufgrund der aktuellen Situation finden
bis auf weiteres keine ergänzenden Veranstaltungen
und Führungen im PalaisPopulaire
statt. Gerne informieren wir Sie über
unser Digitalangebot auf unserem Instagram-Account
über #PalaisPopulaire For-
You. Ebenfalls eröffnet wieder der beliebte
ShopPopulaire mit seinem einzigartigen
Angebot u.a. von Produkten junger Berliner
Designer. Das Bistro LePopulaire versorgt
unsere Besucher außerdem ab sofort im
„Take Away“-Modus mit kleinen Gerichten,
Snacks und Getränken.
PalaisPopulaire
Unter den Linden 5
10117 Berlin
Täglich außer Dienstag
11–18 Uhr
Donnerstag bis 21 Uhr
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DER KUNSTBLITZ | K20 DÜSSELDORF
PABLO PICASSO
Kriegsjahre 1939 bis 1945
Bis 26.07.2020
K20 Düsseldorf
„Ich habe nicht den Krieg gemalt, weil ich nicht zu der
Sorte von Malern gehöre, die wie ein Fotograf etwas
darzustellen suchen. Aber ich bin sicher, dass der
Krieg Eingang genommen hat in die Bilder, die ich
geschaffen habe.“
Picasso, 1944
Die Ausstellung „Pablo Picasso.
Kriegsjahre 1939 bis 1945“ gibt
einen Einblick in das Schaffen des
spanischen Künstlers (1881–1973) während
des Zweiten Weltkriegs. Die knapp 70
gezeigten Werke bestehend aus Gemälden,
Skulpturen, Papiers déchirés und Illustrationen
erzählen von dem Menschen Picasso,
seinem Werk und den Widersprüchen des
Alltags in dieser Zeit. In chronologischer
Abfolge führt die Ausstellung in der Grabbe
Halle des K20 von einem Raum zum an-
40
FRÜHLING | 2020
41
Pablo Picasso, Nature morte au crâne de bœuf / Stilleben mit Stierschädel / Still Life with Bull‘s Skull, 5.4.1942, Kunstsammlung
Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn, 2019, Foto: Walter Klein, Düsseldorf
DER KUNSTBLITZ | K20 DÜSSELDORF
Pablo Picasso, Trois têtes de mou-ton / Drei Schafschädel
/ Three Lamb‘s heads, 17.10.1939, Museo Nacional
Centro de Arte Reina So-fia, © Succession Picasso / VG
Bild-Kunst, Bonn, 2019, Photographic Archives Museo
Nacional Centro de Arte Reina Sofia
deren wie durch die Jahre des Kriegs von
1939–1945. Darüber hinaus vermitteln
Zeitdokumente, Reproduktionen von Fotos,
die Picasso und seine Werke aus dieser Zeit
abbilden, und Buchprojekte einen zeithistorischen
Einblick.
Picasso hält sich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs
in den Städten Royan und Paris auf
und erlebt Frankreich während der sogenannten
schwarzen Jahre unter Deutscher
Besatzung zwischen Juni 1940 und August
1944. Die in diesen Jahren entstandenen
Werke markieren einen inneren Zusammenhalt
durch die Umstände und Auswirkungen
während der deutschen Besatzung Frankreichs
im Zweiten Weltkrieg. Als humanitäre
Krise erlebt der spanische Künstler bereits
den Bürgerkrieg in seinem Heimatland.
1937 malt er das monumentale „Guernica“
als direkte Reaktion auf die Bombardierung
der baskischen Stadt. So eindeutig wie in
diesem Werk bezieht er in den kommenden
Jahren nicht mehr Stellung. In seinen zahlreichen
Werken aus den Jahren des Zweiten
Weltkriegs reagiert Picasso auf die Bedrohungen
der Zeit. Jedoch setzt er sich indirekt
mit dem Thema Krieg auseinander. Im
Vordergrund stehen die klassischen Gattungen
und Themen der Malerei. Es entstehen
Stillleben, Porträts oder Aktdarstellungen.
In manchen Werken greift Picasso die Stilmittel
seiner kubistischen Zeit auf wie etwa
in „Grand nu couché/Großer liegender Akt“
(30. September 1942). Dieser Akt aus dem
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FRÜHLING | 2020
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DER KUNSTBLITZ | K20 DÜSSELDORF
Pablo Picasso, Taube, 4.12.1942, Chinatusche, Auswaschungen
und Gouache auf Büttenpapier, 64,8 x
46 cm, Musée national Picasso-Paris, © Succession
Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn, 2019, Foto: © bpk /
RMN - Grand Palais / Michèle Bellot
Museum Berggruen ist erst zum zweiten
Mal seit seinem Ankauf durch Heinz Berggruen
1997 in einer Ausstellung zu sehen.
Picasso zieht sich ins Private zurück: Häufig
porträtiert er seine Lebensgefährtin, die
Malerin und Fotografin Dora Maar. In seinen
Gemälden, seinen Buchprojekten und
Briefwechseln zeigt sich, mit wem Picasso
in diesen Jahren in Kontakt stand. In der
Ausstellung werden die Orte seines unmittelbaren
Pariser Umfelds sichtbar: sein Atelier
etwa in „Fenêtre d’atelier/Atelierfenster“
(3. Juli 1943), der anliegende Park in
„Le Vert-Galant“ als Gemälde und in Zeichnungen
(23. Juni 1943/ Februar 1944) und
das Restaurant, welches in zwei Versionen
in der Ausstellung zu sehen ist: „Le buffet
du Catalan/Das Buffet des ‚Catalan “ (30.
Mai 1943). Dennoch können die Deformationen
der Körper und die düsteren Farben,
die in vielen Werken auftauchen, oder auch
die Totenköpfe und Tierschädel jener Jahre
als Reflektion auf den Krieg gewertet werden.
Dies wird besonders sichtbar in einem
Werk aus dem Bestand der Kunstsammlung
Nordrhein-Westfalen, das ebenfalls in der
Schau zu sehen ist: Nature morte au crâne
de boeuf/Stillleben mit Stierschädel“ (5.
April 1942).
Es sind zutiefst menschliche Widersprüche,
die sowohl Picassos Biografie prägen, als
auch sein Werk, das während des Krieges
entstand. Er erhält zwar von den deutschen
Besatzern als sog. „entartet“ Künstler ein
Ausstellungsverbot, trotzdem ergeht es ihm
aufgrund seiner Berühmtheit besser als
vielen anderen seiner Kollegen und Kolleginnen.
Die Ausstellung zeigt dies exemplarisch,
denn das Schaffen Picassos war
nahezu ungehindert – etwa 2200 Gemälde
listet das Werkverzeichnis aus der Zeit von
1937–1945. Da Picasso seine Werke zumeist
auf den Tag genau datierte, folgt die
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FRÜHLING | 2020
Ausstellung der Chronologie der Ereignisse.
„Warum glauben Sie, datiere ich alles, was
ich mache? Weil es nicht genügt, die Arbeiten
eines Künstlers zu kennen, man muss
auch wissen, wie und unter welchen Bedingungen
er sie schuf. Es wird sicher eines Tages
eine Wissenschaft geben, vielleicht wird
man sie die „Wissenschaft vom Menschen“
nennen, die sich mit dem schöpferischen
Menschen befasst, um neue Erkenntnisse
über den Menschen im Allgemeinen zu gewinnen
… Oft denke ich an diese Wissenschaft,
und es ist mir wichtig, der Nachwelt
eine möglichst vollständige Dokumentation
zu hinterlassen.“ Picasso zu Brassai,
6.12.1943. In einem eigens dafür eingerichteten
Raum bietet die Ausstellung die Möglichkeit,
anhand von Zeitdokumenten einen
umfangreicheren Einblick in das Leben des
berühmten Künstlers während des Zweiten
Weltkriegs zu erhalten. Ausgewählte
Originaldokumente wie etwa Briefe, Rechnungen,
offizielle Schreiben und Fotos stehen
den Besucherinnen und Besuchern zur
Verfügung und sollen den zeithistorischen
Bezug, in dem die Werke stehen, sichtbar
machen. Das private Archivmaterial Picassos
stammt vorwiegend aus dem Musée
national Picasso-Paris, wo es gepflegt und
aufbewahrt wird.
Eine Ausstellung des Musée de Grenoble in
Zusammenarbeit mit der Kunstsammlung
Installationsansicht
Pablo Picasso Kriegsjahre 1939 bis 1945 Kunstsammlung
Nordrhein-Westfalen Installationsansicht
K20 Foto: Achim Kukulies
Nordrhein-Westfalen und in Kooperation
mit dem Musée national Picasso-Paris.
Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft
von Ministerpräsident Armin Laschet,
dem Bevollmächtigten der Bundesrepublik
Deutschland für kulturelle Angelegenheiten
im Rahmen des Vertrags über die deutschfranzösische
Zusammenarbeit.
K20
Grabbeplatz 5
40213 Düsseldorf
www.kunstsammlung.de
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DER KUNSTBLITZ | RUBRIK
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FRÜHLING | 2020
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DER KUNSTBLITZ | MUSEUM BARBERINI
Monet. Orte
Seit 6. Mai 2020 ist die Ausstellung mit Werken des Künstlers
Claude Monet im Museum Barberini wieder geöffnet.
Diese Werkschau ist eine der umfangreichsten
Retrospektiven, die
dem Künstler jemals an einem
deutschen Museum gewidmet wurde. Sie
entstand in Zusammenarbeit mit dem Denver
Art Museum.
Anhand von über 100 Gemälden spürt sie
den Orten nach, aus denen Monet Inspiration
bezog – von Paris und den Seine-Dörfern
bis zu Reisezielen wie London oder Venedig.
Die Schau versammelt zahlreiche Schlüsselwerke
aus sämtlichen Schaffensphasen.
Sie ist die erste Ausstellung, die Monets
künstlerischen Werdegang im Hinblick auf
seine Ortswahl und sein Ortsbewusstsein in
den Blick nimmt.
Der Ort war für Claude Monet (1840–1926)
von entscheidender Bedeutung. Hier traf
das von Wetter, Jahres- und Tageszeiten
abhängige Licht auf die Landschaft.
Hier ging er dem flüchtigen Spiel atmosphärischer
Phänomene nach – dem, was
zwischen ihm und dem Motiv lag. Dabei
machte er es sich nicht einfach: Immer
wieder suchte er gezielt Ansichten, deren
malerische Umsetzung eine Herausforderung
war, vom gleißenden Licht der Riviera
bis zur windgepeitschten Atlantikküste im
Norden Frankreichs. Die Ausstellung Monet.
Orte zeigt, welche Strategien der Künstler
bei der Wahl seiner Wohnorte und Reiseziele
verfolgte.
Anhand von über 100 Exponaten erfasst
sie sein gesamtes Schaffen, vom ersten dokumentierten
Gemälde bis zu den späten
Seerosenbildern, die er in seinem Garten in
Giverny anfertigte.
Schon früh hatte sich Monet der Freilichtmalerei
zugewandt. Er malte nicht wie damals
üblich nur vorbereitende Ölskizzen,
sondern auch ausgearbeitete Gemälde unter
freiem Himmel. Monet spürte dem genius
loci, der Aura, die einem bestimmten
Ort innewohnt, nach. Zugleich wollte er
immer sein Erlebnis des Moments am Ort
erfassen. Obwohl die Gemälde im Lauf seines
Lebens zunehmend abstrakter wurden,
beruhten sie auf Beobachtung und blieben
an der Wirklichkeit orientiert.
Immer wieder sprach Monet von seinem
Bedürfnis, zunächst in eine Landschaft eintauchen,
ein Gespür für eine neue Gegend
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FRÜHLING | 2020
Verlängerung der Ausstellung bis 19. Juli 2020
Claude Monet, Seerosen, 1903, Öl auf Leinwand, 81 x 100 cm, The Dayton Art Institute, Ohio
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DER KUNSTBLITZ | MUSEUM BARBERINI
Claude Monet, Waterloo Bridge, Sonne, 1903, Öl auf Leinwand, 63,5 x 98,4 cm, Denver Art Museum
entwickeln zu müssen, bevor er sie auf die
Leinwand bannen konnte. Anders als das
Klischee der impressionistischen Malerei
als spontaner Eindruck vermuten lässt,
ging Monet zielgerichtet und methodisch
vor. Sein Ringen um eine authentische
Wiedergabe der Landschaft beschrieb er in
einem Brief von 1912: „Ich weiß nur, dass
ich im Hinblick auf die Natur alles tue, was
in meiner Macht steht, um wiederzugeben,
was ich empfinde, und dass ich meistens,
wenn ich versuche, das wiederzugeben,
was ich fühle, die grundlegenden Regeln
der Malerei, sollten sie überhaupt existieren,
vollkommen vergesse.“
Anders als seine Künstlerfreunde suchte
Monet die verschiedensten Landschaften
und Lichtstimmungen – nicht nur an seinen
Wohnorten in Frankreich, sondern auch auf
Reisen. Er nutzte das nach 1850 rapide anwachsende
Schienennetz, durch das
sich sein Aktionsradius erweiterte. Monets
Kunst spiegelt die neue Mobilität, die das
Aufkommen der Eisenbahn mit sich brachte.
Zahlreiche Orte, die er darstellte, waren
touristisch beliebte Ausflugsziele, die auch
als Motive auf Postkarten oder
Amateurphotographien zirkulierten. Monet
wandte sich an das aufstrebende Großstadtbürgertum,
ein kaufkräftiges Klientel,
50
FRÜHLING | 2020
das sich über Tourismus, Freizeit und Erholung
definierte. Die neu aufgekommene
Photographie entsprach dem Zeitgeist mit
seinem Streben nach wissenschaftlicher Erfassung
der Welt. „Monet machte mit seiner
Malerei ein Spannungsfeld zwischen naturwissenschaftlicher
Exaktheit und subjektiver
Erfahrung auf. Bei aller Motivtreue zielte er
darauf ab, dem Betrachter sein Naturerlebnis
erfahrbar zu machen“, erklärt Ortrud Westheider,
Direktorin des Museums Barberini.
Kurator Daniel Zamani fügt hinzu: „Die Bedeutung
des Ortes zeigt sich bei Monet auch
an den Bildtiteln, die häufig konkrete Orte
benennen – wie etwa Blick auf Bordighera
oder Felsen bei Port-Goulphar. Im Wissen,
dass sich Menschen mit Orten identifizieren,
war Monet bestrebt, die Topographie
seiner Gemälde kenntlich zu machen, statt
allgemeine Titel wie Stadt am Meer oder Die
schwarzen Klippen zu verwenden, wie es damals
bei Salonbildern üblich war.“
„Ein ganzer Raum unserer Retrospektive ist
Monets Garten in Giverny gewidmet“, betont
Ortrud Westheider. „In seinen ikonischen
Seerosenbildern bahnt sich ein freies
Spiel von Farbe und Form den Weg, das ihn
zu einem der wichtigsten Wegbereiter der
abstrakten Malerei im frühen 20. Jahrhundert
werden ließ.“ Über die Zielsetzung der
Retrospektive führt Daniel Zamani weiter
aus: „Monets Schaffen ist intensiv untersucht
worden, aber unser Fokus auf die Orte,
die ihn inspirierten, eröffnet neue Einblicke
in seine künstlerischen Interessen und Methoden.
Wir zeigen, wie wichtig bestimmte
Landschaften an den Wendepunkten seiner
Karriere waren, und untersuchen, wie und
warum diese Orte die Entwicklung seiner
Malerei beeinflusst haben.“
Ausgangspunkt der Ausstellung bildet die
Sammlung Hasso Plattners, Stifter des Museums
Barberini, sowie der Impressionismus-Bestand
des Denver Art Museums.
Dazu kommen Leihgaben aus zahlreichen
internationalen Museums- und Privatsammlungen,
darunter Schlüsselwerke aus
Claude Monet, Landschaft auf der Insel Saint-
Martin, 1881, Öl auf Leinwand, 73 x 59,7 cm,
Privatsammlung
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DER KUNSTBLITZ | MUSEUM BARBERINI
Claude Monet, Blick auf Bordighera, 1884, Öl auf Leinwand, 66 x 81,8 cm, Hammer Museum, Los Angeles,
Sammlung Armand Hammer
dem Musée d’Orsay und dem Musée Marmottan
Monet in Paris, der National Gallery
in London, dem Museo Nacional Thyssen-
Bornemisza in Madrid, dem Metropolitan
Museum of Art in New York, der National
Gallery of Art in Washington, D. C., dem
Hammer Museum in Los Angeles sowie
dem National Museum of Western Art in
Tokio und der National Gallery of Australia
in Canberra. Die Ausstellung wurde konzipiert
von den Direktoren und Kuratoren des
Denver Art Museums und des Museums
Barberini, Christoph Heinrich und Angelica
Daneo sowie Ortrud Westheider und Daniel
Zamani. Die mehr als 100 Exponate werden
in einer thematisch nach Orten gegliederten
Raumfolge präsentiert, die sich über alle
drei Stockwerke des Museums erstreckt.
Im Rundgang können die Besucherinnen
und Besucher Monets gesamte Werkentwicklung
bis zu seinen späten Serienbildern
verfolgen und zugleich den Orten nachspüren,
aus denen er Inspiration für seine
impressionistische Freilichtmalerei bezog
– darunter auch sein aufwendig angelegter
Wassergarten in Giverny, der zum Fokus seiner
letzten Schaffensjahre wurde.
Das Land Brandenburg hat einer Wiedereröffnung
von Kultureinrichtungen unter
strengen Auflagen zugestimmt. Das Museum
hat in Abstimmung mit den zuständigen
Behörden einen umfänglichen Katalog
52
FRÜHLING | 2020
53
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM BARBERINI
Claude Monet, Steilküste von Aval, 1885, Öl auf Leinwand, 65 x 81 cm, Privatsammlung
an Schutz- und Hygienemaßnahmen entwickelt.
Um den Ausstellungsbesuch auch
während der Corona-Pandemie sicher zu
gestalten, wird die Anzahl der Gäste bis auf
Weiteres stark reduziert, die Verweildauer
auf 120 Minuten begrenzt sowie der geforderte
Abstand von 1,5 Metern durch ein
Wegeleitsystem gewährleistet. Zudem wird
der Schutz durch Maskenpflicht und generelle
Kontaktreduzierung erhöht.
Ortrud Westheider, Direktorin des Museums
Barberini: „Wir freuen uns sehr, dass wir das
Museum endlich wieder zugänglich machen
können. Wir sind uns der Verantwortung
bewusst, die wir gegenüber unseren Gästen
und Mitarbeitern haben. In Zeiten der Krise,
in der weltweit alle Museen geschlossen
waren, hat das Museum Barberini eine beispiellose
Solidarität erfahren: In kürzester
Zeit haben die zahlreichen internationalen
Leihgeber einer Verlängerung der Ausstellung
Monet. Orte bis 19. Juli 2020 zugestimmt.
Damit können wir der Begeisterung
für Monets Malerei Zeit und Raum geben.“
Museum Barberini
Alter Markt
Humboldtstraße 5–6
14467 Potsdam
54
FRÜHLING | 2020
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DER KUNSTBLITZ | ALLEE-CENTER-ART
Allee-Center-ART 2020 - Magdeburg
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
Vom 20. 2. bis 14. 3. fand in diesem
Jahr die siebte Edition der Allee-
Center-ART in Magdeburg statt. Eine
Jury hat aus circa hundert Bewerber/innen,
fünfzehn Künstler/innen ausgesucht, die mit
Werken der Malerei, Fotografie und Bildhauerei
an der Ausstellung vertreten waren.
Für die Kunstszene des Landes Sachsen-
Anhalt ist die Allee-Center-ART eine sehr
beliebte Bühne geworden, um ihre neuesten
Arbeiten hunderttausenden von Besuchern
zeigen zu können. Seit 2015 begleitet ein
Kunstpreis (gesponsert vom Allee-Center
und von der Stadt Magdeburg) die Ausstellung,
der jährlich vergeben wird. Der erste
Preis ging an den Bildhauer Thomas Andrée,
der zweite an Andreas Seidel, einen Künstler
derselben Kunstdisziplin, während der Fotograf
Dennis Wolf den Publikumspreis erhielt.
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FRÜHLING | 2020
Die Protagonisten der Allee-Center-ART
2020:
Christoph Ackermann (Malerei), Thomas
Andrée (Skulpturen), Iris Band (Malerei),
Carlo Bzdok (Malerei), Diana Gehlhoff (Malerei),
Jan Herzog (Skulpturen), Benjamin
Kerwien (Malerei), Christoph Kunze (Fotografie),
Zhana V. Nedelcheva (Skulpturen &
Collage), Andreas Seidel (Skulpturen), Bernd
Steinert (Malerei), Sylke Steinert (Malerei),
Pauline Ullrich (Skulpturen), Rosemarie Ullrich
(Objekte), Dennis Wolf (Fotografie).
Steinert (Malerei), Sylke Steinert (Malerei),
Pauline Ullrich (Skulpturen), Rosemarie Ullrich
(Objekte), Dennis Wolf (Fotografie).
ALLEE-CENTER-ART 2021
Künstler/innen, die sich für die Ausstellung
bewerben möchten, können bis spätestens
Ende November 2020 maximal
10 Fotos der Werke, die sie in der Allee-
Center-ART 2021 präsentieren möchten,
per E-mail an folgende Adresse senden:
art.2021@allee-center-art.de
Wer heute noch keinen PC besitzt oder
keine Internetverbindung nutzt, kann die
Bewerbung in Form einer Mappe an der
Kundeninformation des Allee-Center Magdeburg
abgeben oder auf dem Postweg an
die nachstehende Adresse schicken:
Center Managerin
Petra Kann
DER KUNSTBLITZ
„Allee-Center-ART 2021“
Vohwinkeler Str. 154
42329 Wuppertal
Die Voraussetzung zur Teilnahme beschränkt
sich nicht auf einen erfolgreichen
Abschluss an einer anerkannten Kunstakademie;
auch Autodidakten, die Kunst auf
hohem Niveau präsentieren, sind willkommen.
Allerdings weisen wir ausdrücklich darauf
hin, dass nur Profikünstler in die Endauswahl
kommen (keine Hobbymaler, keine
Kunsthandwerker).
DIE TEILNAHME AN DER
VERANSTALTUNG IST FÜR DIE KÜNSTLER/
INNEN KOSTENLOS!
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DER KUNSTBLITZ | ALLEE-CENTER-ART
Andreas Seidel
„Acht Hörner auf Fünf Nasen, figürliche Darstellung
der letzten ihrer Art“
Bronze
„Die Natur hat ein komplexes Beziehungsgeflecht
hervorgebracht. Seit mehr als 3,5 Milliarden Jahren
ist die Geschichte der Evolution ein Epos von Anpassung,
Untergang und ständiger Neuerfindung. Die
dabei entstandene Arten- und Formenvielfalt liegt
in den Interessen meines Schaffens.“
Andreas Seidel
„Es existieren zwei komplementäre Seiten in meiner
Malerei: Bilder, die vorwiegend abstrakt sind und
andere, in denen figurative Elemente dominieren.
Deshalb sind meine Werke oft schwer zu lesen. Das
Spiel mit diesen beiden Polen ist für mich jedoch
sehr reizvoll.“
Bernd Steinert
„Förmlichkeit“ – Hier treffen Malerei, Architekturfotografie,
Objekt-Scans und Vektor-Grafiken
zu einer besonderen Symbiose aufeinander.
Über mehrere Ebenen wirkt jedes Medium
durch das andere, neue Räume öffnen,
beschneidet, Transparenzen addieren und
beschneiden sich - Schnittmengen entstehen,
welche die Flächen „förmlich“ zu einer neuen
grafischen Einheit entstehen lassen.“
Christoph Ackermann
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FRÜHLING | 2020
AUGUST MACKE 1887–1914, Badende mit Lebensbäumen, 1910, Öl auf Leinwand
46 × 38 cm, Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Christoph Münstermann
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DER KUNSTBLITZ | ALLEE-CENTER-ART
„…und die Welt wird fluoreszierend…”
Carlo Bzdok (NUKAS)
„Das Portrait - ein Gegenüber, ein Spiegel, ein nonverbaler
Interakteur!”
Diana Gehlhoff
“Vergilbte Tapeten, rostiger Draht, alte Familienfotos….
Immer rastlos, immer auf der Suche.
Nicht nach Antworten, nach Fragen…….”
Sylke Steinert
”Es geht um so viel mehr, als moderne Foto Technik &
Photoshop... sehen und fühlen.
Ob hinter der Kamera in Workshops oder vor der
Kamera bei einem Shooting, es geht um die Menschen
und um die Entwicklung ihrer individuellen
Persönlichkeit.“
Dennis Wolf
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FRÜHLING | 2020
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DER KUNSTBLITZ | ALLEE-CENTER-ART
„Ich bin der Überzeugung, dass man Kunst genießen
kann. Ein Bild zu betrachten, kann eine große
Freude sein. Der Zauber gelingt, wenn auch der
Betrachter etwas davon verspürt, was der Künstler
gesehen und dabei empfunden hat.”
Iris Band
„Meine Arbeit ist im Wesentlichen eine
Archäologie der Prozesse und Gedanken.”
Jan Herzog
„Immer noch auf der Suche nach der noch nicht
gefundenen Idee“
Benjamin Kerwien
“Die Fotografie ein Sinnbild – eine bildgewordene Entsprechung
eigener abstrakter Gedanken und Träume.“
Christoph Kunze
Die Jurymitglieder. Von links nach rechts: Georg
Bandarau (Pro Magdeburg e.V., Stadtmanager und
Geschäftsführer), Friederike Bogunski (Künstlerin),
Ulrike Gehle (Künstlerin), Michael Kempchen
(Intendant des Puppentheater Magdeburg), Dr.
Christine Villinger (Leiterin Kommunikation, Presse
und Öffentlichkeitsarbeit im Theater Magdeburg),
Petra Kann (Centermanager Allee-Center
Magdeburg) und Jörg Böttcher (Abteilungsleiter
Unternehmerservice & Standortmarketing).
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FRÜHLING | 2020
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WUPPERTAL
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Medikamentöse Tumortherapie
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DER KUNSTBLITZ | ALLEE-CENTER-ART
Iris Band
„Key West“ Öl auf Leinwand
“…Symbole und Zeichen; Vom Großen zum Kleinen -
Material in der Spannbreite von symbolisch Klarem
bis zu stofflichen oder zeichnerisch wirkenden
Formulierungen
Rosemarie Ullrich
„Untertage - Kunstbergwerk (das Wesen liegt unter
der Oberfläche) Scherben, Bruchstücke;
Material, Struktur, Farbe
...Der Golem wird lebendig durch das Wort unter der
Zunge
Der Lehmklumpen bekommt seine Seele durch den
Atem der Athene”
Pauline Ullrich
„Nur mit großer Inspiration kann reine Kunst entstehen.“
Zhana V. Nedelcheva
Der Preisträger Thomas Andrée im Gespräch
mit dem Beigeordneten Rainer Nitsche (Dezernat
für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit
Landeshauptstadt Magdeburg)
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FRÜHLING | 2020
E.-ULRICH WALTER
MALEREI
WAL DE VOH
Bis 28. August 2019
Kontakt:
Auguste Rodin
Der Schlaf, Büste einer jungen Frau, Mu-
Wal de Voh
sée Rodin Paris, Fotoagentur des Rodin
wal-de-voh@freenet.de
- Pauline Hisbacq Museums
www.wal-de-voh.de
Tel. Mobil 0176 2385 2865
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DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
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FRÜHLING | 2020
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