Leseprobe: Der Karatehamster ... legt los!
Leseprobe zu Tina Zang: Der Karatehamster ... legt los!
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ob sie dich verstehen?“ Heiko packte einen Schokoriegel<br />
aus.<br />
„Du hast mit deinen Fröschen auch geredet“, gab<br />
Kira zurück.<br />
Er sah sich unruhig um. „Blöd, dass Opa keine<br />
Zeit hatte, uns nach Hause zu bringen. Jetzt mach<br />
den Deckel wieder drauf und lass uns sehen, dass<br />
wir heimkommen“, drängelte er und stopfte sich den<br />
ganzen Riegel auf einmal in die Backen.<br />
„Schaut euch das an“, sagte ich zu Laschi und<br />
Schmatzi. „Jetzt ist sein Mund so dreckig wie seine<br />
Finger. Hoffentlich bekommt er nicht plötzlich Lust,<br />
mich abzuküssen. Ich will mir nicht diese ungesunde<br />
Schokolade aus dem Fell putzen müssen.“<br />
„Ich würde mich freiwillig opfern“, bot Schmatzi<br />
an. Er hatte schon die ganze Zeit so sehnsüchtig zu<br />
dem Schokoriegel hinübergeschielt.<br />
Ich schüttelte mich. „Ich lass mich doch von dir<br />
nicht putzen. Igitt.“<br />
„Keine Sorge“, sagte Kira zu Heiko. „Die Hamster<br />
hauen schon nicht ab.“<br />
„Darum geht es doch gar nicht. Hier im Park treiben<br />
sich immer ziemlich finstere Gestalten herum.“<br />
„Ja? Ist mir noch nie aufgefallen. Oder meinst<br />
du die alte Dame dort hinten, die ihren Hund Gassi<br />
führt? Die sieht wirklich total gefährlich aus. Bestimmt<br />
verkauft sie Drogen und der Dackel ist ein<br />
getarnter Kampfhund.“<br />
Heiko zerknüllte das Schokopapier und wackelte<br />
unruhig von einem Fuß auf den anderen.<br />
In dem Moment kamen zwei Jungs über die Brücke<br />
geschlendert. Unter den Arm geklemmt trugen sie<br />
gebogene Bretter mit Rollen an den vier Ecken. Einer<br />
der beiden war lang und schlaksig. Seine Jeans waren<br />
noch länger und schlaksiger als er selbst, schlotterten<br />
um seine Beine und bildeten ein Knäuel um seine<br />
Schuhe. Auf dem Kopf trug er eine blaue Kappe.<br />
„Tag, Ma-Marcel“, stammelte Heiko.<br />
„Hey, sieh mal an, Boris“, sagte der schlaksige<br />
Marcel zu seinem Freund, der kräftig und braungebrannt<br />
war. Seine schwarzen Haare hatte er zu<br />
einem dünnen Zopf gebunden. Sein T-Shirt hatte<br />
abgeschnittene Ärmel, und seine Oberarme sahen<br />
aus, als würde er sie jeden Morgen mit der Luftpumpe<br />
aufblasen. Solche Muskeln hätte ich auch gern.<br />
Typen wie diese beiden hatte ich in Herrn Schmeckts<br />
Laden nie zu sehen gekriegt. Dorthin kamen immer<br />
nur Mütter mit Kindern oder freundliche alte Leute.<br />
„Ist das nicht unser Freund Heiko?“ Boris klopfte<br />
ihm unsanft auf den Rücken. „Du hast uns ja gar<br />
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