Leseprobe: Der Karatehamster ... legt los!
Leseprobe zu Tina Zang: Der Karatehamster ... legt los!
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mich darin austobte. Schmatzi und Laschi hatten das<br />
Laufrad noch nie von innen gesehen. Schmatzi war<br />
zu behäbig. Laschi hatte Angst, sich zu verrenken.<br />
Ping! Geistesblitz. Sagte ich gerade: „Laufrad von<br />
innen?“ He, warum nicht von außen?! Das wäre doch<br />
mal eine Abwechslung. Eine echte Herausforderung.<br />
„Schraubelocker glotzt so verdreht. Denkst du, was<br />
ich denke?“, fragte Laschi.<br />
„Wasch?“, nuschelte Schmatzi.<br />
„Ich glaube, er plant wieder irgendeinen Unfug. Jemand<br />
sollte schon mal den Krankenwagen bestellen.“<br />
„Was heißt hier Krankenwagen?“, entrüstete ich<br />
mich. „Bestellt lieber ein Fernsehteam.“<br />
Schon erklomm ich das Käfiggitter und schwang<br />
mich elegant von oben auf das Laufrad.<br />
Weniger elegant sah es aus, als sich das gelbe<br />
Quietschding ohne Vorwarnung unter mir wegdrehte<br />
und mich kopfüber in den Fressnapf schleuderte. So<br />
eine verdammte Köttelkacke!<br />
Würdevoll stieg ich aus dem Napf und tat so, als<br />
hätte ich immer schon mal meine Flugtauglichkeit<br />
testen wollen.<br />
Schmatzi lachte derart heftig, dass mir die Körner,<br />
die er eben noch in seine Backentaschen gestopft<br />
hatte, nur so um die Ohren flogen.<br />
Laschi hatte immerhin etwas Mitleid und zupfte mir<br />
ein paar Apfelschalen vom Rücken. „Wir könnten ja ein<br />
Ratespiel machen“, schlug er als Beschäftigung vor,<br />
aber für solche Kinkerlitzchen war ich nicht zu haben.<br />
Es war bestimmt nur eine Frage der Schnelligkeit,<br />
dann würde es schon klappen mit dem Laufrad.<br />
Beim nächsten Versuch würde ich <strong>los</strong>trippeln,<br />
sobald ich auf das Rad gehüpft war. Dadurch<br />
würde ich oben bleiben, während sich das Rad<br />
unter mir wegdrehte. Ganz einfach. Man muss<br />
eben auch Köpfchen haben, nicht nur Muskeln.<br />
Erneut kletterte ich das Gitter hoch, peilte das Rad<br />
an, stieß mich ab und ruderte schon in der Luft mit<br />
den Pfoten. Die Landung war perfekt. Aber die Richtung<br />
war dummerweise falsch. Das Rad drehte sich<br />
nicht unter mir weg nach hinten, sondern mitsamt<br />
mir drauf nach vorne.<br />
Schmatzi kickte geistesgegenwärtig den Futternapf<br />
zur Seite, aber ich hatte so viel Schwung drauf, dass<br />
ich in hohem Bogen in den Wassernapf platschte. Ich<br />
machte ein paar Schwimmzüge, murmelte etwas von<br />
„sehr erfrischend ... toller Kopfsprung“, aber darauf<br />
fielen selbst diese Trottel nicht rein.<br />
„Schraubelocker ischt schaukomisch“, meinte<br />
Schmatzi.<br />
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