46. Ausgabe
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DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 46 – Dezember 2019
Lebensmittelverschwendung nachhaltig bekämpfen
Lebensmittelrettung mit Hilfe von Initiativen für Jedermann leicht gemacht – Von Argjend Alickaj
Der 2. Mai in diesem Jahr galt als Tag der Lebensmittelverschwendung:
Dies bedeutet, dass alle Lebensmittel,
die in diesem Jahr bis dahin für Deutschland
produziert wurden, rein rechnerisch im Müll landen.
Laut dem WWF sind es insgesamt jährlich 18 Millionen
Tonnen beziehungsweise ein Drittel der jährlich
in Deutschland produzierten Menge. Mit Hilfe einer
optimierten Wertschöpfungskette und angepassten
Konsumgewohnheiten könnten zehn Millionen Tonnen
Lebensmittelabfall vermieden werden. Insbesondere
Privathaushalte sind für einen sehr großen
Teil der Verschwendung verantwortlich, nämlich 40
Prozent. Der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung
ist keine Wissenschaft und erfordert vom Konsumenten
keine 180-Grad-Drehung. Bereits kleine
Veränderungen im Einkaufsverhalten können einen
positiven Effekt bewirken. Einige Initiativen haben
der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt:
Manche bieten Packetdienste mit Obst- und
Gemüsesorten an, die den Schönheitsidealen der
Konsumgesellschaft nicht entsprechen und sonst
auf den Feldern liegen bleiben. Dazu zählen etepetete-bio.de,
ruebenretter.de und gemuesekiste.com.
Andere ermöglichen registrierten Nutzern den kostenlosen
Zugriff auf übrig gebliebene Lebensmittel
in der Nachbarschaft: foodsharing.de; olioex.com.
Außerdem können nicht verkaufte Lebensmittel direkt
vor Ort bei teilnehmenden Restaurants und
Supermärkten für wenig Geld erworben werden:
toogoodtogo.de; resq-club.com. Das Ganze findet
sich mittlerweile sogar in Form einer kleinen Supermarktkette
inklusive online-Shop, wo unter anderem
vor der Mülltonne gerettete Mindesthaltbarkeitsware
angeboten wird: sirplus.de. Ein Besuch auf den
Wochenmarkt ist aufgrund der großen Auswahl an
losem Gemüse auch eine gute Alternative zu den
1-Kilogramm-Packungen im Supermarkt. Und alle,
die gerne an der frischen Luft unterwegs sind, finden
auf mundraub.org öffentliche Bäume und Sträucher
mit leckeren Früchten auf öffentlichen Plätzen.
Auf dem Bännjerrück befindet sich seit April, 2019
auch eine dieser Initiativen: Die Brothelden geben
der Backware eine zweite Chance und bieten Vortags-
und Ausschuss-Backware der Barbarossa Bäckerei
zum günstigen Preis an.Angeboten werden
Brot, Brötchen und Feingebäck, aber auch Kaffee
und Kaltgetränke. Dass die Bännjerrücker das Angebot
angenommen haben, zeigte sich bereits nach
wenigen Wochen. Die meisten Kunden kommen aus
der näheren Nachbarschaft. In der Zeit vom 3.Dezember
bis Ende Januar starten die Brothelden eine
Spendenaktion und möchten das Engagement von
zwei Stammkunden, Ulla und Eugen B., in Kenia unterstützen.
Die beiden Bännjerrücker helfen Kindern,
die in der kenianischen Touristenhochburg „Shanzu
Beach“ in bitterster Armut leben. Eine kleine Spendenbox
wird hierfür in der Bäckerei aufgestellt. Der
BÄNNJERRÜCKBOTE hat über das Engagement von Ulla
und Eugen Braun bereits mehrfach berichtet. Nähere
Informationen erhalten Sie gerne vor Ort.