46. Ausgabe
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DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 46 – Dezember 2019 39
übertragen. Der Verein braucht
dann allerdings einen starken und
erfahrenen Sportdirektor. Hier wird
es aber unumgänglich sein, die Arbeit
des mit vielen Vorschusslorbeeren
ins Amt gestarteten
Sportdirektors Boris Notzon zu hinterfragen,
denn seine bisherige Erfolgsquote
beim Scouting und der
Kaderzusammenstellung ist wohl
nicht ausreichend aus dem FCK
einen ernsthaften Aufstiegskandidaten
zu machen.
Zusätzlich hat eine unabhängige
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bereits
begonnen die Finanzen ausgiebig
zu prüfen, denn der neue
Aufsichtsrat will möglichst schnell wissen, welches
Erbe der scheidende Finanzchef Klatt hinterlassen
hat und wie die aktuelle Finanzlage tatsächlich
aussieht.
Um das in alle Richtungen verspielte Vertrauen
wieder zurückzugewinnen, ist es dringend notwendig
das tiefe Misstrauen im Verein zu bekämpfen,
sowie die amateurhafte Außendarstellung und die
bisherige Intransparenz sofort abzustellen. Sollte
Becca weiterhin nicht bereit sein den unterschriftsreifen
Vertrag zeitnah zu unterzeichnen, muss der
Verein umgehend einen anderen Ankerinvestor
suchen, denn das Vordringlichste momentan ist sicherlich
die überlebenswichtige Investorsuche und
eine schnelle Finanzspritze. Der größte Gegner
dabei wird aber die Zeit sein, denn bis Ende Februar
sollte das Konzept stehen, wie der FCK in
der kommenden Saison die Lizenz erhalten will.
Der neue Geschäftsführer Voigt, kann jetzt seine
ganze Erfahrung im operativen Geschäft einbringen
und es ist zu hoffen dass er dabei mehr Erfolg
hat als sein glückloser Vorgänger Bader. Aber
auch Cheftrainer Boris Schommers, der sicherlich
einen schwierigen Start hatte und teilweise mit
dem Team auf einem Abstiegsplatz stand, muss
jetzt nachhaltig beweisen, dass er und sein Co
Trainer Kevin McKenna in der Lage sind die
Mannschaft zu stabilisieren und zu einem potentiellen
Aufstiegskandidaten zu formen.
Ein positives Beispiel, wie es laufen kann, wenn
im Verein eine Geschäftsführung über Jahre hinweg
mit der nötigen nötige Ruhe und Kontinuität
Foto: hfs
arbeiten kann zeigt ausgerechnet unser Dauerrivale
FSV Mainz 05 auf. Hier lieferten ExSportvorstand
Christian Heidel und aktuell Rouven
Schröder, geräuschlos unterstützt von der Vereinsführung,
über viele Jahre erfolgreiche Arbeit
ab. Allein die erzielten Transfererlöse der Mainzer
in den letzten beiden Jahren würden ausreichen
den FCK und die Stadiongesellschaft komplett zu
entschulden und zusätzlich in die Mannschaft zu
investieren.
Merk, ein geborener Lauterer, hat durch seinen
Vater eine starke Bindung an den Verein, ebenso
wie Kessler. Sie wirken authentisch, ihnen nimmt
man ab, dass sie, unterstützt durch die Fachleute
im Team, den Verein wirklich retten wollen und bei
ihnen nicht Geltungsbedürfnis und Selbstdarstellung,
wie bei einigen Ihrer Vorgänger im Vordergrund
stehen.
Die entschlossene Vorgehensweise und Professionalität
des neuen Führungsteams machen Hoffnung,
dass die Chaos Jahre rund um den
Betzenberg vorüber sind und endlich Ruhe und
mehr Transparenz in den Verein einkehrt. Nach
den vielen Neuanfängen der letzten Jahre, ist dies
vermutlich die allerletzte Chance, die letzte Patrone,
den 1. FC Kaiserslautern im Profigeschäft am
Leben zu erhalten und ihn vielleicht langfristig wieder
in die erste Bundesliga zu führen. Merk hat sicherlich
ein Vertrauensvorschuss, auch aufgrund
seiner vielen sportlichen Erfolge und seiner unzähligen
Kontakte im Profigeschäft. Er und sein
Team haben aber auch große Erwartungen bei
den Fans geschürt. Jetzt müssen sie liefen.