tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe Juli/August 2020
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<strong>Ausgabe</strong> 31<br />
<strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />
®<br />
Das <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: mauritius images, Martin Moxter<br />
Kloster Wessobrunn<br />
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />
Gemeinsames Backen<br />
Das Brotbackhaus in Kampberg<br />
Auf der Roten Couch<br />
Landrat Anton Speer im Gespräch
– ANZEIGE –
Auf einen erholsamen Sommer<br />
Der Biss einer Schlange hat ihn<br />
fast <strong>das</strong> Leben gekostet. Wenige<br />
Jahre darauf wird er z<strong>um</strong> Landrat<br />
gewählt. Er meistert den G7-<br />
Gifpel, <strong>die</strong> Flüchtlingskrise, telefoniert<br />
mit einem Klapphandy,<br />
fährt nach wie vor nahezu<br />
alle Termine ohne Chauffeur<br />
an <strong>und</strong> wird Mitte März mit<br />
überragender Mehrheit wiedergewählt.<br />
War<strong>um</strong> Anton Speer<br />
so beliebt ist bei den Bürgern<br />
im Landkreis Garmisch-Partenkirchen?<br />
Wie <strong>die</strong> persönlichen<br />
Gespräche mit Angela Merkel<br />
<strong>und</strong> Barack Obama für ihn verlaufen sind? War<strong>um</strong><br />
er trotz 70-St<strong>und</strong>en-Woche zusätzlich täglich in den<br />
Stall geht? Und wie es ihm gelungen ist, Russlands<br />
Präsidenten Wladimir Putin von Schloss Elmau fernzuhalten?<br />
Im großen Interview auf der Roten Couch<br />
gibt der waschechte Unterammergauer interessante<br />
Einblicke in sein privates <strong>und</strong> berufliches Leben zwischen<br />
Lederhose <strong>und</strong> Kanzleramt.<br />
Fester Bestandteil hiesiger Tradition ist auch <strong>das</strong><br />
Murnau-Werdenfelser Rind. Eigentlich. Denn seit<br />
gera<strong>um</strong>er Zeit schon sind <strong>die</strong> Braungrauen vom Aussterben<br />
bedroht. Wir haben ein engagiertes Ehepaar<br />
in <strong>Weilheim</strong>-Lichtenau besucht, <strong>das</strong> Gutes tut für den<br />
Erhalt <strong>die</strong>ser besonderen Rasse.<br />
Noch ausgefallener an <strong>die</strong>ser Stelle: Das Hobby<br />
von Dominik Willberger. Der Peißenberger zählt zu<br />
den erfolgreichsten Vogelzüchtern Deutschlands.<br />
Im Garten seiner Eltern hält er Exoten wie Stieglitz<br />
Major, Magellanzeisig <strong>und</strong> Himalayakreuzschnabel.<br />
Einzigartig sind auch <strong>die</strong> handgemachten Elektroboote<br />
von Marian Hanke <strong>und</strong> Philipp Dorsch. Beide<br />
brennen seit jeher für den Wassersport, sind heute<br />
Inhaber <strong>und</strong> Gründer von „My Electroboat“ mit Sitz<br />
in Raisting. Wofür ihre <strong>um</strong>weltschonenden Unikate<br />
ideal geeignet sind? Und welcher berühmte Tatort-<br />
Kommissar regelrecht schwärmt von ihren Booten?<br />
Wir liefern <strong>die</strong> passenden Antworten dazu. Gleiches<br />
gilt für <strong>das</strong> bereite Einsatzspektr<strong>um</strong> der Wasserwachten<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den Starnberger See. Die wohl größte<br />
ist <strong>die</strong> Tutzinger, <strong>die</strong> wir uns genauer angesehen <strong>und</strong><br />
festgestellt haben: Mit Baywatch-Klischees können<br />
<strong>die</strong> professionellen Ehrenamtler gar nichts anfangen.<br />
Um professionellen Sport geht es dem SC Huglfing<br />
nicht. Der Verein lebt seit jeher von einer spartenübergreifenden<br />
Gemeinschaft, <strong>die</strong> passend z<strong>um</strong><br />
100-Jährigen wieder verstärkt z<strong>um</strong> Leben erweckt<br />
werden soll. Letzteres ist auch der Wunsch von<br />
Künstler Bernd Zimmer, der mit seinem weltweit<br />
einzigartigen Projekt namens „STOA169“ für viel Unruhe<br />
in Polling <strong>und</strong> Umgebung sorgt. Ab Ende September<br />
sollen <strong>die</strong> ersten 81 Säulen, deren Hüllen von<br />
Protagonisten aus aller Welt gestaltet wurden, frei<br />
<strong>und</strong> für jedermann zugänglich sein im Süd-Westen<br />
des beschaulichen Klosterdorfes.<br />
Ob dann immer noch Masken getragen <strong>und</strong> Abstände<br />
eingehalten werden müssen, ist Stand jetzt nicht absehbar.<br />
Fakt ist: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie<br />
bestimmen nach wie vor den privaten wie beruflichen<br />
Alltag – <strong>und</strong> <strong>die</strong> Urlaubsplanungen unserer<br />
Leser. Wer sich für „Urlaub Dahoam“ entschieden<br />
hat, wird dank Ferienpass, Wanderführer, Badesee-<br />
Übersicht <strong>und</strong> leckeren Snack-Rezepten z<strong>um</strong> Selbermachen<br />
keine Langeweile haben. Einen erholsamen<br />
Sommer wünscht an <strong>die</strong>ser Stelle,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > Aus dem Inhalt<br />
Seite 4<br />
Einzigartig in Süddeutschland:<br />
Der Knoblauch von<br />
Gut Geratshof<br />
Seite 6<br />
Geräuschlos über den<br />
Binnensee — hochwertige<br />
Elektroboote aus Raisting<br />
Seite 9<br />
Landrat Anton Speer<br />
im großen Interview<br />
auf der Roten Couch<br />
Seite 14<br />
Gemeinschaftserlebnis am<br />
Brotbackofen — <strong>das</strong> Backhaus<br />
von Tutzing-Kampberg<br />
Seite 16<br />
Dominik Willberger aus<br />
Peißenberg — ein Champion<br />
der Vogelzucht<br />
Seite 22<br />
Snacken, Sammeln <strong>und</strong><br />
Beraten — Allerlei im<br />
Tassiloland<br />
Seite 24<br />
Saisonal-regional:<br />
Snacken ist wieder<br />
voll im Trend<br />
Seite 28<br />
Vom Rasen vor <strong>die</strong> Konsole:<br />
Penzberger Fußballer<br />
zocken jetzt virtuell<br />
Seite 32<br />
Ehrenamtlich, aber<br />
professionell: Die<br />
Wasserwacht im Tassiloland<br />
Seite 34<br />
Umstritten, aber einzigartig:<br />
Die Säulenhalle<br />
internationaler Kunst<br />
Seite 36<br />
Schutzmasken im Corona-Test:<br />
Lieber Abstand halten <strong>und</strong><br />
Hände waschen<br />
Seite 39<br />
Das neue „<strong>tassilo</strong>“-<br />
Heimaträtsel: Wo steht <strong>die</strong><br />
„kleinere Schwester?“<br />
Seite 40<br />
193 Gutscheine für 156<br />
Institutionen: Der neue<br />
Ferienpass ist da!<br />
Seite 43<br />
Trotz Corona — unsere<br />
Veranstaltungstipps<br />
für <strong>Juli</strong> <strong>und</strong> <strong>August</strong><br />
juli / august <strong>2020</strong> | 3
Einzigartig in ganz Süddeutschland<br />
Der Knoblauch<br />
von Gut Geratshof<br />
Unter<strong>die</strong>ßen | Weltweit werden<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 30 Millionen Tonnen Knoblauch<br />
pro Jahr angebaut. Unangefochtener<br />
Marktführer mit mehr<br />
als 22 Millionen pro Jahr: China.<br />
Gefolgt von In<strong>die</strong>n, Bangladesch,<br />
Südkorea, Spanien, USA, Usbekistan,<br />
Russland <strong>und</strong> Myanmar.<br />
Deutschsprachige Länder sind<br />
weit entfernt von <strong>die</strong>ser Top-Ten-<br />
Liste der weltweit größten Knoblauch-Anbau-Gebiete.<br />
Vereinzelt<br />
aber gibt es Bauern in Deutschland,<br />
Österreich <strong>und</strong> der Schweiz,<br />
<strong>die</strong> sich <strong>die</strong>ser aus Asien stammenden<br />
Heil- <strong>und</strong> Gewürzpflanze<br />
in größerem Stil angenommen<br />
haben. Einer der b<strong>und</strong>esweit ganz<br />
wenigen ist Ludwig Holzapfel, 39,<br />
stu<strong>die</strong>rter Landwirt <strong>und</strong> Inhaber<br />
des Gutes Geratshof, nur einen<br />
Kilometer nördlich von Unter<strong>die</strong>ßen<br />
entfernt. Holzapfel betreibt<br />
<strong>das</strong> Agrar-Gut in dritter Generation<br />
<strong>und</strong> ist seit jeher fasziniert von<br />
Sonderkulturen. „Ich war schon<br />
immer auf der Suche nach Pflanzen,<br />
Getreide <strong>und</strong> Gemüse, <strong>das</strong><br />
sich vom Massenmarkt abhebt.“<br />
Er recherchierte über viele Jahre<br />
hinweg, <strong>um</strong> herauszufinden, was<br />
in <strong>und</strong> auf den Böden des Voralpenlandes<br />
am besten wächst <strong>und</strong><br />
gedeiht. Neben den Standardgetreidesorten<br />
wie Weizen, Raps<br />
<strong>und</strong> Mais versuchte er sein Glück<br />
zunächst mit Süßkartoffeln. „Womit<br />
wir ehrlicherweise keine guten<br />
Erfahrungen gemacht haben.“<br />
Umso erfreulicher, <strong>das</strong>s sich der<br />
zweite Versuch in Sachen „Anbau<br />
von Sonderkulturen“ als Volltreffer<br />
entpuppte: Das Setzen von<br />
Knoblauch-Zehen. Erstmals ausprobiert<br />
hat Familie Holzapfel den<br />
Anbau von Knoblauch auf einer<br />
Fläche von 800 Quadratmetern im<br />
Jahr 2013. „Als wir jede einzelne<br />
Zehe noch von Hand eingesetzt<br />
haben.“ Die schweißtreibende<br />
Handarbeit auf den Feldern zwischen<br />
Landsberg <strong>und</strong> Denklingen<br />
wurde jedoch auf Anhieb belohnt.<br />
„Die Ware unserer Versuchs-<br />
Plantage war qualitativ <strong>und</strong> optisch<br />
erstaunlich gut.“ Damit war<br />
der Startschuss für <strong>die</strong> einzige<br />
Knoblauchplantage in ganz Süddeutschland<br />
gefallen. Im Jahr<br />
2014 wurde noch ein bescheidenes<br />
Hektar angebaut. 2015 waren<br />
es bereits drei Hektar, 2016 zehn,<br />
2017 <strong>und</strong> 2018 elf, vergangenes<br />
Jahr 14 <strong>und</strong> heuer 16. Mittelfristig<br />
plant Ludwig Holzapfel sogar mit<br />
30 Hektar Knoblauch.<br />
Saisonarbeiter aus<br />
Ostr<strong>um</strong>änien<br />
Seit 2014 erfolgt <strong>die</strong> Aussaat nicht<br />
mehr von Hand, sondern mit einer<br />
vom Schlepper gezogenen<br />
Pflanzmaschine. Mit ihr werden<br />
<strong>die</strong> Knoblauchzehen im gleichmäßigen<br />
Abstand von zehn bis<br />
zwölf Zentimetern <strong>r<strong>und</strong></strong> vier bis<br />
fünf Zentimeter tief in den Boden<br />
gelegt. Die erste Aussaat erfolgt<br />
im September oder Oktober, <strong>die</strong><br />
zweite im Januar oder Februar.<br />
Dabei stets gefragt: Geduld <strong>und</strong><br />
reichlich Überst<strong>und</strong>en. Die Aussaatgeschwindigkeit<br />
mit dem<br />
Schlepper muss nämlich äußert<br />
gering gewählt werden, beträgt<br />
gerade mal eineinhalb bis drei<br />
St<strong>und</strong>enkilometer. So schafft Ludwig<br />
Holzapfel – oder einer seiner<br />
beiden festangestellten Mitarbeiter<br />
– zwei bis drei Hektar pro Tag.<br />
Während der Wachst<strong>um</strong>sphase<br />
ist regelmäßiger Regen wichtig.<br />
Während der Ernte, <strong>die</strong> im Juni<br />
beginnt <strong>und</strong> bis Mitte <strong>August</strong> andauert,<br />
sollte es dagegen weitestgehend<br />
trocken sein.<br />
Tatkräftige Unterstützung zur Erntezeit<br />
bekommt Ludwig Holzpafel<br />
aus Ostr<strong>um</strong>änien. Sechs Mitarbeiter<br />
zählen mittlerweile z<strong>um</strong><br />
saisonalen Stammpersonal, <strong>das</strong><br />
heuer aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Corona-Krise<br />
eingeflogen werden muss. „Ein<br />
Bürokratie-Wahnsinn“, sagt Holzapfel,<br />
der an <strong>die</strong>ser Stelle noch<br />
etwas in Sachen Mindestlohn loswerden<br />
möchte. „Unsere Saisonarbeiter<br />
ver<strong>die</strong>nen in ihrer Heimat<br />
nur zwei, drei Euro <strong>die</strong> St<strong>und</strong>e –<br />
in drei Monaten hier bekommen<br />
Ludwig Holzapfel hat es gewagt.<br />
Seit 2013 baut er Knoblauch an.<br />
sie so viel, wie zuhause in einem<br />
kompletten Jahr.“ Und <strong>das</strong> sei alles<br />
andere als ungerecht. Ohnehin<br />
arbeiten <strong>die</strong> fleißigen Männer <strong>und</strong><br />
Frauen aus Ostr<strong>um</strong>änien gerne für<br />
Ludwig Holzapfel. Auch deshalb,<br />
weil sie auf dem Hof kostenlos<br />
wohnen dürfen <strong>und</strong> jederzeit ein<br />
Auto für beispielsweise private<br />
Einkäufe zur Verfügung gestellt<br />
bekommen. Ihre Hauptaufgabe<br />
aber besteht darin, an einer Sortiermaschine<br />
zu sitzen <strong>und</strong> den<br />
frischgeernteten Knoblauch von<br />
Hand zu putzen, zu sortieren <strong>und</strong><br />
schließlich in Zwei-Kilo-Kisten zu<br />
packen. Ein Großteil <strong>die</strong>ser frischgeernteten<br />
Ware gelangt oft am<br />
Mit <strong>die</strong>ser Maschine werden <strong>die</strong> Knoblauch-Setzlinge gesteckt.<br />
4 | <strong>tassilo</strong>
gleichen Tag an <strong>die</strong> Hauptfilialen<br />
namhafter Supermärkte wie<br />
Rewe, V-Markt, Edeka <strong>und</strong> Feneberg.<br />
Der Rest wird auf dem Hof<br />
von Ludwig Holzapfel im Rahmen<br />
eines aufwändigen Verfahrens<br />
eingelagert <strong>und</strong> haltbar gemacht.<br />
Und zwar in ein sogenanntes<br />
„ULO“- Lager. ULO steht für „ultra-low-oxygen“<br />
<strong>und</strong> heißt zu<br />
Deutsch: „Sehr wenig Sauerstoff“.<br />
Neben einer niedrigen Temperatur<br />
wird der „normalen“ Luft Sauerstoff<br />
entzogen, <strong>um</strong> so ein frühzeitiges<br />
„altern“ des Knoblauchs<br />
zu verhindern. Dank ULO bleibt<br />
der Knoblauch über Wochen <strong>und</strong><br />
Monate hinweg frisch <strong>und</strong> kann<br />
auch im Spätherbst noch ohne<br />
Weiteres in Supermärkten verkauft<br />
werden. Ludwig Holzapfel möchte<br />
auch hier <strong>die</strong> Kapazitäten weiter<br />
ausbauen, <strong>um</strong> künftig bis zu 150<br />
Tonnen Knoblauch auf seinem<br />
eigenen Hof haltbar <strong>und</strong> frisch lagern<br />
zu können.<br />
Knoblauchduft beim<br />
Autofahren<br />
Wofür er noch eine optimale Lösung<br />
sucht: Ausschussware effektiv<br />
verwerten. „Der K<strong>und</strong>e kauft<br />
immer nach dem ersten, äußeren<br />
Eindruck ein“, sagt Ludwig Holzapfel.<br />
Heißt: Der Knoblauch, der<br />
aus den hiesigen Feldern letztlich<br />
in den offenen, grünen Supermarkt-Kisten<br />
mit Wochenmarkt-<br />
Charakter landet <strong>und</strong> zu kaufen<br />
ist, steht nicht nur für hohe<br />
Qualität, sondern sieht auch optisch<br />
aus wie aus dem Bilderbuch –<br />
komplett weiß <strong>und</strong> frei von jeglichen<br />
Makeln. Sobald ein kleiner<br />
Teil einer Knoblauchknolle jedoch<br />
einen beispielsweise braunen<br />
Fleck aufweist, „kann ich sie<br />
nicht mehr verkaufen, obwohl sie<br />
keinesfalls schlecht ist“. Deshalb<br />
sucht Ludwig Holzapfel nach einem<br />
Partner, der seine einwandfreie<br />
Ausschussware weiterverarbeitet.<br />
Beispielsweise zu Knoblauchgewürz<br />
oder Knoblauchöl. Bis<br />
So sehen <strong>die</strong> Knoblauchfelder <strong>um</strong> Gut Geratshof im Frühjahr aus.<br />
er <strong>die</strong>sen Partner gef<strong>und</strong>en hat,<br />
schreddert er seine Ausschussware<br />
weiterhin <strong>und</strong> streut sie dann<br />
als Dünger auf sein Feld direkt<br />
neben der B 17. „Dort ist der Boden<br />
deutlich kiesiger <strong>und</strong> deshalb<br />
nicht geeignet für den Anbau von<br />
Knoblauch.“ Dass der eine oder<br />
andere Autofahrer sich beim Entlangfahren<br />
<strong>die</strong>ses Feldes schon<br />
mal gew<strong>und</strong>ert hat über einen<br />
durchaus deutlichen Duft nach<br />
Knoblauch, ist auch bei Ludwig<br />
Holzapfel längst angekommen.<br />
Es gab sogar einen regelrechten<br />
Panik-Anruf im Landsberger Landratsamt,<br />
<strong>das</strong>s es in der Gegend<br />
wohl einen Chemieunfall gegeben<br />
habe. Holzapfel nimmt <strong>die</strong> Sache<br />
mit H<strong>um</strong>or, kann <strong>die</strong> Bevölkerung<br />
ebenso beruhigen wie <strong>die</strong><br />
damals aufgebrachte Dame. Es<br />
war kein Chemieunfall in einem<br />
naheliegenden Industriebetrieb,<br />
der bekannt ist für Leichtbau aus<br />
Carbon – es war <strong>und</strong> ist lediglich<br />
der eigentlich noch gute Abfall des<br />
Knoblauchs, der seit 2013 auf den<br />
Feldern zwischen Denklingen <strong>und</strong><br />
Landsberg gedeiht. Ein einzigartiges<br />
Projekt in ganz Süddeutschland.<br />
js<br />
Viel Handarbeit ist im Rahmen der Knoblauchernte gefragt.<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 5
Hochwertige Elektroboote aus Raistinger Gewerbepark<br />
Geräuschlos über den<br />
Binnensee<br />
Sieht edel aus, ist <strong>um</strong>weltfre<strong>und</strong>lich<br />
<strong>und</strong> schleicht nahezu<br />
geräuschlos über <strong>die</strong> Oberfläche<br />
von Binnenseegewässern — ein Elektroboot<br />
von Marian Hanke <strong>und</strong> Philipp Dorsch.<br />
Raisting | Kein Handy, keine Meetings.<br />
Stattdessen Natur pur <strong>und</strong><br />
eine schier unbeschreibliche<br />
Ruhe. Fast so, als würde <strong>die</strong> Zeit<br />
stillstehen. „Das Fahren mit einem<br />
Elektroboot fühlt sich an, als<br />
wäre man auf einer kleinen Insel.“<br />
Marian Hanke <strong>und</strong> Philipp Dorsch<br />
wissen, von welcher Begeisterung<br />
sie sprechen. Der eine, geboren<br />
in Starnberg, nimmt seit seinem<br />
zwölften Lebensjahr an Segelregatten<br />
teil, bringt über Jahre hinweg<br />
Jugendlichen <strong>das</strong> Segeln bei,<br />
lernt in der renommierten Werft<br />
von Markus Glas in Pöcking-Possenhofen<br />
<strong>das</strong> Bootsbauerhandwerk<br />
von der Pike auf, entwickelt<br />
<strong>und</strong> erfindet diverse Ausstattungsgegenstände<br />
für den Bootssport<br />
<strong>und</strong> ist obendrein Sachverständiger<br />
für Sportboote. Der andere,<br />
geboren in Augsburg, wird von<br />
seinen Eltern bereits im Kindesalter<br />
auf abenteuerliche Segeltörns<br />
mitgenommen, wird später Bayerischer<br />
Segelmeister im „Teeny“,<br />
arbeitet ebenfalls als Jugendtrainer<br />
im örtlichen Segelverein, kümmert<br />
sich dort auch <strong>um</strong> <strong>die</strong> Wartung,<br />
Reparatur <strong>und</strong> Optimierung<br />
der Vereins-Bootsflotte, lernt Elektromechaniker<br />
im Maschinenbau,<br />
setzt den Techniker obendrauf,<br />
sammelt erst jede Menge Erfahrung<br />
in der Industrie <strong>und</strong> später<br />
als selbstständiger Bootstechniker.<br />
Kurz<strong>um</strong>: Mit Marian Hanke <strong>und</strong><br />
Philipp Dorsch haben sich zwei<br />
gef<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> privat wie beruflich<br />
für den Bootssport brennen. 2015<br />
gründen sie gemeinsam <strong>die</strong> Firma<br />
„My Electroboat GmbH“ mit Sitz<br />
in Raisting. „Weil es im mittleren<br />
Preissegment nichts gegeben<br />
hat auf dem Markt, <strong>das</strong> unseren<br />
Ansprüchen gerecht wurde.“ Auf<br />
einem Firmenareal von 2 300 Quadratmetern<br />
mit Außenstellplatz,<br />
Lagerhalle, Produktionshalle, Sattlerei,<br />
Polsterei <strong>und</strong> Persennigmacherei<br />
(wasserdichte Abdeckungen<br />
<strong>und</strong> Schutzbezüge) planen <strong>und</strong><br />
produzieren sie seither Elektroboote,<br />
<strong>die</strong> je nach K<strong>und</strong>enwunsch<br />
zwischen 11 000 <strong>und</strong> 280 000 Euro<br />
kosten.<br />
Tatort-Kommissar<br />
als K<strong>und</strong>e<br />
Das Team von „My Electroboat“<br />
<strong>um</strong>fasst mittlerweile 16 Mitarbeiter,<br />
darunter Bootsba<strong>um</strong>eister, Bootsbauer,<br />
Elektrotechniker, Mechatroniker,<br />
Schlosser, Schreinermeister,<br />
Polsterer <strong>und</strong> Hilfsarbeiter. Neben<br />
dem Bau von kompletten Elektrobooten<br />
ist <strong>die</strong> Firma von Marian<br />
Hanke <strong>und</strong> Philipp Dorsch auch<br />
auf den Bau von selbstfahrenden<br />
Trailern spezialisiert – <strong>das</strong> sind<br />
Jedes Boot ein schmuckes Unikat: Im Ausstellungsra<strong>um</strong> von „My Electroboat“<br />
wird dem K<strong>und</strong>en <strong>die</strong> Produktvielfalt präsentiert.<br />
Anhänger für den Bootstransport,<br />
<strong>die</strong> mittels Fernbe<strong>die</strong>nung so tief<br />
ins Wasser gesteuert werden können,<br />
bis <strong>das</strong> darauf liegende Boot<br />
aufschwimmt. Darüber hinaus<br />
zählen z<strong>um</strong> Produktportfolio der<br />
Service <strong>und</strong> Einbau von Hochvoltsystemen<br />
sowie <strong>die</strong> Umrüstung<br />
von Bootsmotoren – von Verbrenner<br />
auf Elektro. Geräuscharm,<br />
emissionsarm, wartungsarm, zulassungs-<br />
<strong>und</strong> führerscheinfrei,<br />
geringe laufende Kosten sowie<br />
kein Betanken mit flüssigen, <strong>um</strong>weltgefährdenden<br />
Betriebsstoffen<br />
sind <strong>die</strong> vielen Vorteile eines<br />
Elektromotors an Booten. Einzige<br />
Nachteile im Vergleich z<strong>um</strong> Verbrenner:<br />
Der Anschaffungspreis<br />
ist etwas höher. Und <strong>das</strong> Aufladen<br />
6 | <strong>tassilo</strong>
Getestet werden <strong>die</strong> Elektro-Boote von Marian Hanke <strong>und</strong> Philipp<br />
Dorsch auf dem fünf Kilometer entfernten Ammersee.<br />
der Batterien dauert länger als<br />
<strong>das</strong> Nachtanken mit Benzin. Das<br />
schreckt <strong>die</strong> K<strong>und</strong>en von „My Electroboat“<br />
aber nicht ab, z<strong>um</strong> Teil<br />
viel Geld für <strong>die</strong> aus nachhaltigem<br />
Material hergestellten Elektroboote<br />
von Marian Hanke <strong>und</strong> Philipp<br />
Dorsch zu investieren. Sie kommen<br />
aus Deutschland, Österreich, der<br />
Schweiz, Frankreich <strong>und</strong> Italien.<br />
Und sind z<strong>um</strong> Teil b<strong>und</strong>esweit berühmt.<br />
Bestes Beispiel für einen<br />
bekannten K<strong>und</strong>en ist sicherlich<br />
Schauspieler Axel Milberg, der<br />
unter anderem in seiner Rolle als<br />
Tatort-Kommissar Klaus Borowski<br />
brilliert. Er hat sich für <strong>das</strong> schmale,<br />
elegante, knapp sechs Meter<br />
lange Elektroboot „Junior“ entschieden.<br />
Die Batterielaufzeit des<br />
1 800-Watt-Motors reicht „im Mix“<br />
für einen ganzen Tag auf dem<br />
Wasser – man sollte halt nicht<br />
permanent <strong>die</strong> maximalen 6,5<br />
Knoten (zwölf St<strong>und</strong>enkilometer)<br />
fahren. Der Bootskörper besteht<br />
aus Glasfaserkunststoff, <strong>die</strong> Innenwände<br />
aus lackiertem Mahagoni,<br />
<strong>die</strong> <strong>um</strong>laufende Leiste aus Teakholz.<br />
Ein Boot, <strong>das</strong> edel aussieht,<br />
pflegeleicht ist <strong>und</strong> den Preis eines<br />
Kleinwagens nicht übersteigt.<br />
K<strong>und</strong>entermine, Probefahrten,<br />
Präsentationen auf Messen – alles<br />
abgesagt. Insbesondere Projekte<br />
für ausländische K<strong>und</strong>en sind<br />
ins Stocken geraten. „Das Virus<br />
fordert von unserer heutigen Gesellschaft<br />
Dinge, <strong>die</strong> sich bis dato<br />
niemand auch nur annähernd<br />
vorstellen konnte“, sind sich <strong>die</strong><br />
beiden einig. Trotzdem sind <strong>die</strong><br />
Macher von „My Electroboat“ zuversichtlich,<br />
alle Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>enaufträge halten zu können.<br />
Schließlich kann <strong>die</strong> Krise nicht<br />
auf ewig andauern. War<strong>um</strong> sich<br />
<strong>die</strong> beiden Pioniere ausgerechnet<br />
im Raistinger Gewerbegebiet 4<br />
niedergelassen haben? „Weil der<br />
Hightech-Standort hier in Bayern<br />
ideal ist für Produkte unserer Art.<br />
Sowohl <strong>die</strong> Zuliefererstruktur als<br />
auch ein ausgezeichnetes Team<br />
sind der Schlüssel zu höchster<br />
Qualität, K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
<strong>und</strong> Entwicklung auf höchstem<br />
Niveau.“ Gleiches gilt für den<br />
Absatzmarkt von Elektrobooten,<br />
<strong>die</strong> perfekt geeignet sind für Binnenseegewässer.<br />
Und davon gibt<br />
es in Norditalien, der Schweiz,<br />
Österreich <strong>und</strong> Bayern zuhauf.<br />
Gar<strong>das</strong>ee, Genfersee, Attersee,<br />
Bodensee <strong>und</strong> Chiemsee sind nur<br />
wenige Beispiele, auf denen künftig<br />
immer mehr Elektroboote sanft<br />
<strong>und</strong> lautlos über <strong>die</strong> Wasseroberfläche<br />
gleiten werden. Für Tests<br />
<strong>und</strong> Probefahrten eines „My Electroboats“<br />
müssen Marian Hanke<br />
<strong>und</strong> Philipp Dorsch keine fünf Autominuten<br />
auf sich nehmen. Das<br />
Westufer des Ammersees liegt gerade<br />
mal vier Kilometer von ihrer<br />
Firma entfernt.<br />
kp<br />
Willkommen im kulinarischen<br />
Neuland von Bernried!<br />
Bisher konnte man Hamburgs leckere Küche vor allem auf der Wiesn<br />
oder auf dem Münchner Christkindlmarkt genießen - ab jetzt können Sie<br />
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der feinen Speisen <strong>und</strong> Getränke kommen!<br />
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<strong>die</strong> Wahl zwischen traditionell herzhaften oder energiereich vegetarischen<br />
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Gericht <strong>r<strong>und</strong></strong>et <strong>die</strong> Auswahl an leckeren Speisen ab.<br />
Öffnungzeiten:<br />
Montag bis Freitag<br />
10:00 bis 15:00 Uhr<br />
Neuland 4 | 82347 Bernried<br />
Hotline: 08158 90 36 11<br />
Mail: neuland@bernried.com<br />
hamburgsneuland<br />
Raisting ist<br />
idealer Standort<br />
Natürlich trifft <strong>die</strong> Corona-Krise<br />
auch <strong>das</strong> Unternehmen von Marian<br />
Hanke <strong>und</strong> Philipp Dorsch.<br />
Mitten im Aufbau eines neuen Bootes: Dieses Bild gewährt einen Einblick<br />
in <strong>die</strong> Werkstätte der Firma „My Electroboat“.<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 7
Ideale Bedingungen für „Urlaub Dahoam“<br />
Badeseen mit bester<br />
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Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
wurden hierfür 30 sogenannte<br />
EU-Badegewässer unter <strong>die</strong><br />
Lupe genommen. Das erfreuliche<br />
Ergebnis: Alle Gewässer sind in<br />
einem hervorragenden Zustand,<br />
weisen – auf beide Bakterien bezogen<br />
– einen Belastungswert von<br />
weniger als 10 auf. Z<strong>um</strong> besseren<br />
Verständnis: Erst ab einem bakteriellen<br />
Wert von 1 800 gilt es <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
für uns Menschen zu sperren, weil<br />
dann <strong>die</strong> Gefahr von beispielsweise<br />
W<strong>und</strong>infektionen <strong>und</strong> Durchfallerkrankung<br />
steigt. In der Regel sind<br />
alle EU-Badegewässer mit den<br />
jeweils aktuellsten Untersuchungsergebnissen<br />
auf den jeweiligen<br />
Internetseiten der Landratsämter –<br />
weilheim-schongau.de, lra-gap.de,<br />
lk-starnberg.de – aufgelistet. Am<br />
einfachsten zu finden sind <strong>die</strong> Listen,<br />
in dem Sie, liebe Leser, auf der<br />
Startseite der jeweiligen Internetseiten<br />
der Landratsämter Begriffe<br />
wie „Badeseen“, „Wasserqualität<br />
Badeseen“ oder „EU-Badeseen“<br />
eintippen <strong>und</strong> auf „Enter“ drücken.<br />
Die Liste beliebter Badeseen im<br />
Tassiloland ist lang. Bei Murnau<br />
befinden sich Riegsee <strong>und</strong> Staffelsee.<br />
Bei Iffeldorf <strong>die</strong> Osterseen.<br />
Nordöstlich von <strong>Weilheim</strong> der<br />
Dietlhofer See. Dann <strong>die</strong> bayernweit<br />
zweit- <strong>und</strong> drittgrößten <strong>Seen</strong> –<br />
Starnberger See <strong>und</strong> Ammersee.<br />
Aber auch kleinere Gewässer wie<br />
der Koppenbergweiher bei Habach,<br />
der Oberhausener Badesee,<br />
der Eckenbüchelsee bei Obersöchering,<br />
der Eizenberger- <strong>und</strong> Huberweiher<br />
bei Penzberg, der Raistinger<br />
Weiher, der Ettinger Weiher<br />
bei Polling, der Weilbergweiher bei<br />
Sindelsdorf sowie Mitterlache <strong>und</strong><br />
Haarsee bei <strong>Weilheim</strong> sind beliebte<br />
Erfrischungsquellen bei Alt <strong>und</strong><br />
Jung.<br />
Badevergnügen<br />
mit Abstand<br />
Da aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona viele ihren<br />
Sommerurlaub zuhause verbringen<br />
möchten, dürfte der Andrang<br />
auf <strong>die</strong> hiesigen Badegewässer<br />
deutlich stärker ausfallen als <strong>die</strong><br />
Jahre zuvor. Umso wichtiger ist es<br />
den Verantwortlichen der Landratsämter,<br />
<strong>das</strong>s sich <strong>die</strong> Menschen<br />
trotzdem an <strong>die</strong> aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona<br />
empfohlenen Abstandsregeln<br />
von eineinhalb bis zwei Metern<br />
– so lange sie noch gelten<br />
– halten. „Badeseen – mit Abstand<br />
<strong>das</strong> beste Vergnügen!“<br />
betitelt passend dazu <strong>das</strong><br />
Landratsamt <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
eine Pressemitteilung mit<br />
den jüngsten Testergebnissen<br />
der Badegewässer-Qualität in<br />
der Region.<br />
Sollte es doch mal zu eng werden:<br />
In S<strong>um</strong>me gibt es im Tassiloland<br />
– <strong>und</strong> darüber hinaus –<br />
noch viel mehr Erfrischungsmöglichkeiten<br />
als <strong>die</strong> oben genannten<br />
Gewässer. Z<strong>um</strong> Beispiel in den<br />
Flüssen Ammer <strong>und</strong> Lech. Oder<br />
im Schwaigsee bei Wildsteig, im<br />
Bismarckweiher bei Steingaden,<br />
im Kaltenbrunner See bei Prem,<br />
im Lugenauer See bei Böbing, im<br />
Stiefelweiher von Hohenpeißenberg,<br />
im Erbenschwanger Weiher<br />
bei Ingenried, im Haslacher See<br />
bei Bernbeuren oder am Lido in<br />
Schongau. Und nicht zu vergessen<br />
sind <strong>die</strong> Schwimmbäder, <strong>die</strong> unter<br />
Einhaltung gewisser Maßnahmen<br />
sicherlich auch wieder öffnen werden.<br />
Insofern können Kinder, Eltern<br />
<strong>und</strong> Großeltern auch im Sommer<br />
<strong>2020</strong> ausgiebig schwimmen, tauchen<br />
<strong>und</strong> z<strong>um</strong> Trocknen in der Sonne<br />
liegen. Aber aufgepasst: An den<br />
meisten Badeseen <strong>und</strong> Flüssen gilt<br />
Baden auf eigene Gefahr – es gibt<br />
weder Bademeister noch Wasserwacht.<br />
Schon gar nicht in unmittelbarer<br />
Nähe. Unsichere Schwimmer<br />
sowie Nichtschwimmer sollten sich<br />
deshalb fernhalten von ihnen unbekannten,<br />
tieferen Badestellen. js<br />
8 | <strong>tassilo</strong>
Auf der Roten Couch<br />
Ein Tausendsassa<br />
in Krachlederner<br />
Landrat Anton Speer wie er leibt <strong>und</strong> lebt: Für <strong>das</strong> Fotoshooting<br />
haben wir ihn <strong>und</strong> <strong>die</strong> Rote Couch vor <strong>das</strong><br />
Murnauer Moos mit Blick in Richtung Wettersteingebirge<br />
platziert. Als Amtskleidung wählte der waschechte Unterammergauer<br />
erwartungsgemäß eine originale Tracht.<br />
Foto: Felix Baab<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 9
Murnau | Kein zweiter Politiker<br />
verkörpert bayerisches Braucht<strong>um</strong><br />
so sehr wie Landrat Anton Speer.<br />
Mitte März haben <strong>die</strong> Bürger des<br />
Landkreises Garmisch-Partenkirchen<br />
den 62-jährigen Unterammergauer<br />
(Freie Wähler) mit<br />
überragender Mehrheit wiedergewählt.<br />
Im großen Interview auf der<br />
Roten Couch spricht der gelernte<br />
Zimmerer über seine Zeit als<br />
Hochzeitslader, 600 Fußballspiele<br />
für den WSV, seine b<strong>und</strong>esweit<br />
bekannten Auftritte in Volltracht<br />
<strong>und</strong> den friedlichsten G7-Gipfel<br />
aller Zeiten. Außerdem verrät der<br />
leidenschaftliche Nebenerwerbslandwirt,<br />
wie gut sein Draht zur<br />
B<strong>und</strong>eskanzlerin ist, wo im Landkreis<br />
Garmisch-Partenkirchen <strong>die</strong><br />
größten Probleme liegen, war<strong>um</strong><br />
er nach einem Höllenotterbiss beinahe<br />
verstorben wäre <strong>und</strong> was er<br />
sich in Zeiten der Corona-Krise „für<br />
uns alle“ wünscht.<br />
Herr Speer, ist es wahr, <strong>das</strong>s Sie<br />
als einziger Landrat Bayerns ohne<br />
Chauffeur unterwegs sind, alle Termine<br />
selbst anfahren?<br />
Bis vor kurzem bin ich alle Termine<br />
selbst angefahren. An Tagen, an<br />
denen ich sehr viele Termine mit<br />
weiteren Strecken, z<strong>um</strong> Beispiel<br />
nach München, wahrzunehmen<br />
habe, fährt mich mittlerweile unser<br />
Hausmeister vom Landratsamt.<br />
Außergewöhnlich. Ihre Amtskollegen<br />
nutzen <strong>die</strong> Anfahrtszeiten oft<br />
z<strong>um</strong> Arbeiten, sitzen mit Laptop<br />
oder Tablet auf der Rückbank.<br />
Es ist in der Tat außergewöhnlich.<br />
Aber ich fahre sehr gerne selbst,<br />
war früher auch Lkw-Fahrer, <strong>und</strong><br />
telefonieren kann ich dank Freisprechanlage<br />
ja jederzeit.<br />
Noch außergewöhnlicher ist <strong>die</strong><br />
Prozentzahl 78,74. Wie überwältigt<br />
waren Sie, als am späten Abend<br />
des 15. März <strong>2020</strong> endgültig klar<br />
war: Dieses grandiose Wahlergebnis<br />
ist keine in <strong>die</strong> Irre führende<br />
Falschmeldung?<br />
Damit habe ich überhaupt nicht<br />
gerechnet. Allein deshalb nicht,<br />
weil wir ja insgesamt drei Kandidaten<br />
waren. Mein Ziel war eigentlich,<br />
im ersten Wahlgang über<br />
<strong>die</strong> 50 Prozent-Marke zu kommen.<br />
Als <strong>die</strong> ersten Zwischenergebnisse<br />
reingekommen sind, habe ich mir<br />
mehrmals verw<strong>und</strong>ert <strong>die</strong> Augen<br />
reiben müssen. Letztlich war es<br />
<strong>das</strong> beste Landratswahl-Ergebnis<br />
in Oberbayern sowie <strong>das</strong> zweitbeste<br />
in ganz Bayern. Nur mein Kollege<br />
aus Lindau hatte mehr Stimmen<br />
erreicht – allerdings trat er gegen<br />
einen AfD-Kandidaten an.<br />
Was macht Anton Speer so beliebt<br />
bei den Bürgern im Landkreis Garmisch-Partenkirchen?<br />
Ich versuche jeden mitzunehmen,<br />
so nah wie möglich am Menschen<br />
zu sein <strong>und</strong> mich <strong>um</strong> <strong>die</strong> Sorgen<br />
<strong>und</strong> Nöte aller unserer Bürger zu<br />
kümmern, auch wenn <strong>das</strong> persönlich<br />
– trotz 70-St<strong>und</strong>en-Woche –<br />
nicht immer möglich ist.<br />
Leider wurde Ihr bärenstarker<br />
Wahlerfolg aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Corona-<br />
Pandemie stark getrübt. Wie hat<br />
sich Ihr Leben durch <strong>das</strong> Virus verändert?<br />
Diese Krise zu meistern ist privat<br />
wie beruflich eine sehr große<br />
Herausforderung. Wobei ich seit<br />
Beginn meiner Landrats-Zeit im<br />
Jahr 2014 immer wieder mit zusätzlichen,<br />
großen Herausforderungen<br />
konfrontiert wurde. Gleich<br />
zu Beginn meiner ersten Amtszeit<br />
war bei uns der G7-Gipfel. Wir waren<br />
für viele Aufgaben zuständig,<br />
unter anderem für <strong>das</strong> Demonstrations-<br />
<strong>und</strong> Versammlungsrecht,<br />
für <strong>das</strong> Demonstrationscamp <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> daran teilnehmenden Nationen.<br />
Dann kam <strong>die</strong> Flüchtlingskrise,<br />
<strong>die</strong> unseren Landkreis besonders<br />
getroffen hat aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der<br />
Grenze zu Österreich <strong>und</strong> unserer<br />
Erstaufnahmestation in Garmisch-<br />
Partenkirchen – eine von vier in<br />
ganz Oberbayern. Täglich war<br />
ich persönlich dort draußen, <strong>um</strong><br />
Konflikte zu lösen. Inzwischen<br />
kümmert sich <strong>die</strong> Regierung von<br />
Oberbayern dar<strong>um</strong>.<br />
Und nach der Flüchtlingskrise?<br />
Kam erst <strong>die</strong> Bayerische Landesausstellung<br />
„Wald, Gebirg <strong>und</strong><br />
Königstra<strong>um</strong> – Mythos Bayern“ in<br />
Ettal, dann im Winter 2018/2019<br />
<strong>die</strong> Schnee-Katastrophe, als wir<br />
mit vereinten Kräften nicht nur <strong>die</strong><br />
Straßen freigemacht <strong>und</strong> Lawinenhänge<br />
gesichert, sondern auch<br />
vom Einsturz bedrohte Dächer von<br />
den Schneelasten befreit haben.<br />
Und jetzt haben wir <strong>die</strong> Corona-<br />
Krise, <strong>die</strong> wir natürlich auch so gut<br />
es geht meistern müssen.<br />
Wie aufregend war der G7-Gipfel<br />
für Sie?<br />
Absolutes Highlight war sicherlich,<br />
mit dem damaligen US-Präsidenten<br />
Barack Obama, aber auch mit<br />
allen anderen am Gipfel teilnehmenden<br />
Präsidenten, an einem<br />
Tisch zu sitzen. Dann natürlich der<br />
Arbeitet mit Klapp-Handy: Landrat Anton Speer (re.) <strong>und</strong> „<strong>tassilo</strong>“-Redakteur<br />
Johannes Schelle in der Biologischen Station Murnau.<br />
„heimliche“ Eintrag ins Goldene<br />
Buch, wofür ich Barack Obama in<br />
der Tiefgarage abgefangen habe –<br />
fünf Minuten haben wir uns über<br />
meine Aufgaben als Landrat <strong>und</strong><br />
über <strong>die</strong> Berge unterhalten.<br />
Nicht weniger bedeutend war <strong>und</strong><br />
ist Ihr Draht zu B<strong>und</strong>eskanzlerin<br />
Angela Merkel.<br />
Ein großer deutscher Industrieller<br />
wollte damals am Hubschrauber-<br />
Landeplatz in Elmau seinen Geburtstag<br />
feiern, hatte dort über<br />
Nacht eine Weltra<strong>um</strong>station aufgebaut,<br />
was im dortigen Naturschutzgebiet<br />
gar nicht erlaubt ist.<br />
Zusätzlich habe ich eine Information<br />
bekommen, <strong>das</strong>s Putin zu<br />
dessen Geburtstagsfeier kommen<br />
soll. Daraufhin habe ich mich<br />
gleich ans B<strong>und</strong>eskanzleramt gewandt<br />
<strong>und</strong> mit Angela Merkel persönlich<br />
darüber gesprochen. Sie<br />
sagte klipp <strong>und</strong> klar, <strong>das</strong>s wir <strong>die</strong><br />
Feier unterbinden müssen, weil<br />
Russland nicht Teil des G7-Gipfels<br />
ist <strong>und</strong> Putin nicht eingeladen war.<br />
Daraufhin haben wir <strong>die</strong> Geburtstagsfeier<br />
unterb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> in eine<br />
Reithalle verlagert, wo letztlich<br />
mit 400 statt der ursprünglich geplanten<br />
2000 Gästen gefeiert wurde.<br />
Ohne Putin.<br />
Als wir vor wenigen Monaten<br />
mal wieder in Berlin waren, hat<br />
Angela Merkel gleich gefragt, ob<br />
Speer aus Garmisch auch da ist.<br />
Offensichtlich hat der G7-Gipfel<br />
Eindruck hinterlassen bei unserer<br />
Kanzlerin.<br />
Letztlich haben Sie alles richtig gemacht<br />
– es war der friedlichste G7-<br />
Gipfel aller Zeiten.<br />
Er war eine riesen Herausforderung.<br />
Aber auch ein Segen in vielerlei<br />
Hinsicht. Einerseits haben<br />
wir 40 Millionen Euro an Infrastruktur-Maßnahmen<br />
bekommen.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel für den Hochwasserschutz<br />
zwischen Eschenlohe<br />
<strong>und</strong> Murnau. Andererseits <strong>die</strong><br />
zwischenmenschlichen Erlebnisse:<br />
Der „Schwarze Block“ aus Italien<br />
hat von uns täglich Brotzeit bekommen<br />
mit dem Hinweis: „Ihr<br />
kriagt’s von uns was z<strong>um</strong> Essen,<br />
aber kaputt machts nix!“ Das hat<br />
super funktioniert, weil <strong>die</strong> Demonstranten<br />
eine solche Hilfsbereitschaft<br />
<strong>und</strong> Gastfre<strong>und</strong>schaft<br />
nicht kannten, regelrecht überwältigt<br />
waren. Anwohner haben Verm<strong>um</strong>mte<br />
sogar in ihr Haus auf <strong>die</strong><br />
Toilette gelassen.<br />
Wie wirkt sich <strong>die</strong> Corona-Krise auf<br />
den Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />
aus?<br />
Unser Tourismus ist extrem stark<br />
betroffen. Wir haben normalerweise<br />
5,3 Millionen Übernachtungen<br />
pro Jahr. Alle unsere Hoteliers<br />
<strong>und</strong> Gaststätten stehen vor enormen<br />
Herausforderungen.<br />
10 | <strong>tassilo</strong>
Sind viele Arbeitgeber <strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />
existenziell bedroht?<br />
Auf der Straße steht noch niemand.<br />
Aber <strong>die</strong> Lage ist ernst. Ich<br />
bin in direktem Kontakt mit dem<br />
Bayerischen Wirtschaftsminister<br />
Hubert Aiwanger, damit <strong>die</strong> bereits<br />
beantragten Soforthilfen so<br />
schnell wie möglich bei den Betrieben<br />
ankommen.<br />
Wie motivieren Sie sich selbst, <strong>um</strong><br />
in <strong>die</strong>ser schwierigen Phase den<br />
Kopf nicht hängen zu lassen?<br />
Natürlich sind <strong>das</strong> Landratsamt<br />
<strong>und</strong> meine Person sehr gefragt in<br />
<strong>die</strong>ser Krisenzeit. Ich eile von einer<br />
Krisenstabs-Sitzung zur nächsten.<br />
Vom Klinik<strong>um</strong> ins Ges<strong>und</strong>heitsamt<br />
ins Landratsamt mit der<br />
Führungsgruppe Katastrophen-<br />
Schutz. Wir haben zu Beginn der<br />
Krise <strong>das</strong> große Glück gehabt,<br />
<strong>das</strong>s wir <strong>die</strong> Corona-Tests über<br />
<strong>das</strong> Klinik<strong>um</strong> Innsbruck abwickeln<br />
lassen konnten. Von denen haben<br />
wir in nur 24 St<strong>und</strong>en <strong>die</strong> Ergebnisse<br />
bekommen, während wir<br />
aus München oft vier, fünf Tage<br />
warten mussten. Letztlich konnten<br />
wir so schneller <strong>die</strong> entsprechenden<br />
Maßnahmen einleiten, unter<br />
anderem <strong>die</strong> Angehörigen sowie<br />
andere Kontaktpersonen von Infizierten<br />
in häusliche Quarantäne<br />
schicken <strong>und</strong> eine schnellere Ausbreitung<br />
des Virus verhindern.<br />
Systemrelevante Berufe, meist<br />
schlecht bezahlt, stehen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Corona plötzlich im Rampenlicht.<br />
Ein positiver Nebeneffekt <strong>die</strong>ser<br />
Krise?<br />
Bei uns sind Pflegekräfte immer<br />
schon im Mittelpunkt gestanden,<br />
da wir mit dem Unfallklinik<strong>um</strong><br />
in Murnau, dem Kreisklinik<strong>um</strong> in<br />
Garmisch-Partenkirchen, der Rehaklinik<br />
in Oberammergau <strong>und</strong><br />
vielen weiteren Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> Praxen einer der stärksten<br />
Ges<strong>und</strong>heitsstandorte Bayerns<br />
sind. Es ist wirklich enorm, was<br />
Mediziner <strong>und</strong> Pflegekräfte in<br />
<strong>die</strong>ser Zeit leisten. Davor habe<br />
ich allergrößten Respekt. Um sie<br />
zu entlasten, brauchen wir noch<br />
mehr Pflegekräfte. Die wieder<strong>um</strong><br />
bekommen wir aber nur mit bezahlbarem<br />
Wohnra<strong>um</strong>. Und dafür<br />
haben wir große Wohngebäude<br />
am Garmischer Bahnhof errichtet<br />
sowie ein Hotel in Ohlstadt gekauft.<br />
Weil <strong>die</strong> Miet-, Immobilien- <strong>und</strong><br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückspreise in Garmisch-<br />
Partenkirchen schier unmenschlich<br />
hoch geworden sind?<br />
Einerseits ist es <strong>die</strong> Schönheit unserer<br />
landschaftlich einzigartigen<br />
Gegend, andererseits <strong>die</strong> beengte<br />
Tallage <strong>und</strong> darüber hinaus <strong>die</strong><br />
Tatsache, <strong>das</strong>s bei uns sehr viele<br />
Flächen unter Naturschutz stehen.<br />
All <strong>das</strong> macht <strong>die</strong> wenigen freien,<br />
bebaubaren Fleckerl in unserem<br />
Landkreis extrem teuer.<br />
Vor Ihrer Zeit als Landrat waren<br />
Sie Vertriebsleiter der Schaukäserei<br />
im Kloster Ettal. Und Landwirt im<br />
Nebenerwerb. Vermissen Sie <strong>die</strong><br />
Landwirtschaft?<br />
Meine Familie <strong>und</strong> ich betreiben<br />
zuhause in Unterammergau nach<br />
wie vor eine Landwirtschaft im<br />
Nebenerwerb mit derzeit 15 Stück<br />
Vieh. In der Früh gehe ich selbst<br />
in den Stall, am Abend machen<br />
<strong>das</strong> meine Frau <strong>und</strong> mein Sohn.<br />
Darüber hinaus bewirtschaften<br />
wir viele Bergwiesen – <strong>die</strong> sind<br />
prägend für unsere Region, stehen<br />
für unsere kleinstrukturierte<br />
Landwirtschaft, <strong>die</strong> unbedingt erhalten<br />
bleiben muss, weil sie sehr<br />
wichtig für uns als Tourismus<strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsregion ist.<br />
Dazu gehört auch eine regionale<br />
Vermarktung.<br />
Mein Herz hängt in der Tat an<br />
der Regionalvermarktung. Damals<br />
habe ich <strong>die</strong> Schaukäserei<br />
im Kloster Ettal mit aufgebaut.<br />
Wobei Regionalvermarktung bei<br />
mir bereits in den Schulen Murnaus<br />
anfängt. Dort betreiben wir<br />
eine Hackschnitzelheizung, <strong>die</strong><br />
ausschließlich mit Holz hiesiger<br />
Waldbauern betrieben wird – eine<br />
bäuerliche Liefergemeinschaft mit<br />
27 Landwirten aus der Region,<br />
für <strong>die</strong> wir auch eine große Solartrocknung<br />
errichtet haben –<br />
gefördert über <strong>das</strong> LEADER-Programm<br />
der EU.<br />
Viele Bürger aus der Region kannten<br />
Anton Speer schon lange vor<br />
seiner Wahl z<strong>um</strong> Landrat im Jahr<br />
2014. Nicht als Nebenerwerbs-<br />
Landwirt. Auch nicht als Vertriebsleiter<br />
der Schaukäserei. Sondern als<br />
Hochzeitslader. Wie oft waren Sie<br />
als solcher im Einsatz?<br />
Mehrere h<strong>und</strong>ert Hochzeiten in<br />
näherer <strong>und</strong> weiterer Region.<br />
Von Garmisch über <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau bis hoch nach Norddeutschland.<br />
Und es war immer<br />
etwas Besonderes, den schönsten<br />
Tag eines Paares begleiten zu<br />
dürfen.<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 11
Das kurioseste Hochzeitserlebnis?<br />
Ich war mal in Emden an der<br />
Nordsee als Hochzeitslader,<br />
was sprachlich betrachtet etwas<br />
schwierig war – <strong>die</strong> haben meinen<br />
Unterammergauer Dialekt einfach<br />
nicht verstanden. Kurzfristig habe<br />
ich mein Programm <strong>um</strong>strukturiert<br />
<strong>und</strong> Spiele mit den Gästen gemacht,<br />
bei denen jeder mitmachen<br />
konnte.<br />
Wie sehr kommt Ihnen <strong>das</strong> damalige<br />
„Unterhalten einer Hochzeitsgesellschaft“<br />
heute als Politiker zu Gute?<br />
Es bringt sicherlich was. Auch als<br />
Landrat muss man viel organisieren,<br />
kompromissbereit sein <strong>und</strong><br />
versuchen, alle miteinzubinden.<br />
Mir ist g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich wichtig, <strong>das</strong>s<br />
es <strong>um</strong> <strong>die</strong> Sache geht. Parteiübergreifend.<br />
Nur gemeinsam kann<br />
man einen Landkreis nach vorne<br />
bringen. Dafür war <strong>und</strong> ist <strong>das</strong> frühere<br />
Hochzeitslader-Dasein sicherlich<br />
von Vorteil, <strong>um</strong> mit den unterschiedlichsten<br />
Charakteren richtig<br />
<strong>um</strong>gehen zu können.<br />
Wo liegen – von der Corona-Krise<br />
abgesehen – <strong>die</strong> größten Baustellen<br />
im Landkreis Garmisch-Partenkirchen?<br />
Unsere Verkehrsprojekte mit einem<br />
Vol<strong>um</strong>en von einer dreiviertel<br />
Milliarde Euro. Umfahrung<br />
Oberau, Kramertunnel, Auerbergtunnel.<br />
Darüber hinaus muss der<br />
Wanktunnel in Angriff genommen<br />
werden. Nicht zu vergessen ist eine<br />
weitere Hochwasserfreilegung,<br />
<strong>die</strong>smal zwischen Murnau <strong>und</strong><br />
Schwaiganger.<br />
Von Verkehrsprojekten abgesehen?<br />
Wir stecken sehr viel Geld in unsere<br />
Schulen. Z<strong>um</strong> Beispiel in den<br />
Bau der Berufsschule <strong>und</strong> in den<br />
Neubau der Zugspitz-Realschule<br />
in Garmisch-Partenkirchen. Eine<br />
neue Realschule in Murnau haben<br />
wir bereits gebaut. Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler sind unsere Zukunft.<br />
Die brauchen optimale Voraussetzungen<br />
z<strong>um</strong> Lernen.<br />
Und nicht zu vergessen ist natürlich<br />
<strong>das</strong> große Ziel, ins UNESCO-<br />
Weltkulturerbe aufgenommen zu<br />
werden.<br />
Das würde den Status unserer Region,<br />
den Tourismus, <strong>die</strong> Landwirtschaft,<br />
<strong>die</strong> Almwirtschaft, <strong>die</strong> kleinstrukturierten<br />
Betriebe, enorm<br />
nach vorne bringen. Wir sind<br />
mittlerweile im siebten Jahr der<br />
Bewerbung. Läuft alles nach Plan,<br />
könnten wir im Jahr 2023 aufgenommen<br />
werden.<br />
Sie haben immer wieder Murnau<br />
erwähnt. Welche Bedeutung hat der<br />
zweitgrößte Ort ihres Landkreises,<br />
der zugleich fester Bestandteil des<br />
„<strong>tassilo</strong>“-Verteilgebiets ist?<br />
Neben seiner Größe <strong>und</strong> dem b<strong>und</strong>esweit<br />
bekannten Unfallklinik<strong>um</strong><br />
hat Murnau sehr viel im künstlerischen<br />
<strong>und</strong> kulturellen Bereich<br />
zu bieten. Und nicht zu vergessen<br />
ist natürlich <strong>das</strong> Murnauer Moos –<br />
<strong>die</strong> größte zusammenhängende<br />
Moorlandschaft Mitteleuropas, <strong>die</strong><br />
ich ohne Übertreibung als wahres<br />
Juwel bezeichnen würde. Leider<br />
können wir aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona unsere<br />
neu errichtete Biologische<br />
Station noch nicht so nutzen wie<br />
geplant. Nach der Krise zeigen wir<br />
den Schülern <strong>die</strong> Vielfalt des Mooses<br />
dafür <strong>um</strong>so intensiver.<br />
Welche Bedeutung hat Bad Bayersoien<br />
für den Garmisch-Partenkirchener<br />
Landkreis – der Ort, der auch<br />
im Verteilgebiet unseres Schwestermagazins<br />
„altlandkreis“ liegt?<br />
Bad Bayersoien hat gemeinsam<br />
mit Bad Kohlgrub eine große Bedeutung<br />
im Bereich der Moorkur-<br />
Betriebe. Und es ist schon was<br />
Besonderes, <strong>die</strong> Bad Bayersoier<br />
Dorfstraße entlang zu gehen. In<br />
einem Ort mit einem so idyllischen<br />
See kann man sich sowohl als Einheimischer<br />
als auch Urlauber sehr<br />
wohl fühlen.<br />
Wie wichtig ist Ihnen <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit dem Nachbarlandkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau?<br />
Äußerst wichtig. Die Arbeit darf<br />
nie an der Landkreis-Grenze Halt<br />
machen. Ein Paradebeispiel für<br />
grenzübergreifende Zusammenarbeit<br />
ist der Rettungszweckverband.<br />
Aber auch <strong>das</strong> Projekt „Region 17“,<br />
über <strong>das</strong> wir mit den Landkreisen<br />
Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach<br />
<strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong>-Schongau ein<br />
Struktur-Gutachten gemeinsam<br />
auf den Weg gebracht haben.<br />
Tauschen Sie sich regelmäßig mit<br />
Landrätin Andrea Jochner-Weiß<br />
aus?<br />
Sehr oft. Da wir oft <strong>die</strong> gleichen<br />
Probleme haben, versuchen wir<br />
sie gemeinsam zu lösen.<br />
Speer in Lederhose, Jochner-Weiß<br />
im Dirndl?<br />
(grinst) Da schauen <strong>die</strong> anderen<br />
Politiker immer, wenn wir beide in<br />
Tracht auftreten.<br />
Wie wichtig ist Ihnen <strong>das</strong> Verkörpern<br />
von Tradition <strong>und</strong> Braucht<strong>um</strong>?<br />
Ich bin ein eingeborener Unterammergauer,<br />
was schon Einiges heißt –<br />
<strong>die</strong> halten was aus. Letztlich muss<br />
man sich dort, wo man lebt, wohlfühlen.<br />
Und dafür sind Dinge wie<br />
Heimat, Tradition <strong>und</strong> Braucht<strong>um</strong><br />
sehr wichtig.<br />
Dazu gehört auch der Dialekt.<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich finde ich es sehr<br />
schön, <strong>das</strong>s Dialekte im Detail betrachtet<br />
sehr unterschiedlich sind.<br />
Wir in Unterammergau sprechen<br />
einen etwas anderen Dialekt als<br />
<strong>die</strong> <strong>um</strong>liegenden Gemeinden. Es ist<br />
eine Mischung aus oberbayerisch,<br />
allgäuerisch <strong>und</strong> schwäbisch, was<br />
mit unserer Wetzsteingeschichte<br />
zu tun hat – über <strong>die</strong> haben wir<br />
enge Kontakte in <strong>die</strong> <strong>um</strong>liegenden<br />
Gebiete gehabt, z<strong>um</strong> Beispiel nach<br />
Trauchgau. Wichtig ist letztlich,<br />
<strong>das</strong>s Dialekte weiter gepflegt werden,<br />
weil sie wichtig sind für <strong>die</strong><br />
Identität unserer Gemeinden.<br />
Sind Sie auch (aktives) Mitglied in<br />
Vereinen?<br />
In <strong>r<strong>und</strong></strong> 25. Darunter nach wie vor<br />
Vorsitzender des Leonhardi- <strong>und</strong><br />
Veteranenvereins in Unterammergau.<br />
Ich habe auch 600 Spiele für<br />
<strong>die</strong> Unterammergauer Fußballer<br />
bestritten. Jetzt spielt mein Sohn<br />
in der ersten Mannschaft. Ich habe<br />
enge Beziehungen z<strong>um</strong> Trachtenverein.<br />
Und im Winter mache ich<br />
für Urlauber – seit mittlerweile<br />
30 Jahren – geführte Fackelwanderungen<br />
mit Schlittenfahrten,<br />
Feuerwerk <strong>und</strong> Glühwein durch<br />
<strong>die</strong> Schleifmühlklamm <strong>und</strong> hinauf<br />
z<strong>um</strong> Pürschling.<br />
Welche Tracht ziehen Sie zu welchen<br />
Anlässen an?<br />
Volltracht mit Hut <strong>und</strong> Gamsbart<br />
bei Jubiläen, Festen <strong>und</strong> Einweihungen.<br />
Die Lederhose an sich<br />
trage ich aber auch im „normalen“<br />
Arbeitsalltag sehr häufig. Insbesondere<br />
im Sommer.<br />
War<strong>um</strong>?<br />
Für mich gehört <strong>die</strong> Tracht z<strong>um</strong><br />
Garmisch-Partenkirchener Landrat<br />
schlichtweg dazu. Sie ist genauso<br />
Teil unserer Heimat wie unsere<br />
Sprache <strong>und</strong> unsere Berge.<br />
Besitzen Sie überhaupt einen „modernen“<br />
Anzug?<br />
(lacht) Ja. Einen. Um <strong>die</strong> Leute ab<br />
<strong>und</strong> an zu überraschen. Den trage<br />
ich manchmal zu Kreistagssitzungen.<br />
„Wia schaugstn du heid<br />
aus!?“ lautet meistens <strong>die</strong> Reaktion<br />
der Kreistagskollegen.<br />
Wie reagieren denn Unternehmer<br />
<strong>und</strong> höherrangige Politiker, wenn<br />
Sie zu bestimmten Terminen als einziger<br />
in Volltracht erscheinen?<br />
Viele verraten mir mit ihrem Blick:<br />
Was will jetzt der do!? Auch dazu<br />
gibt es eine nette Anekdote: Wir<br />
haben mit den Stadtwerken München<br />
Verhandlungen geführt bezüglich<br />
der Wassergewinnung<br />
aus dem Loisachtal. Die Chefs der<br />
Stadtwerke waren alle feingeschniegelt,<br />
trugen alle Anzug mit<br />
Krawatte <strong>und</strong> schwarze Akten-<br />
12 | <strong>tassilo</strong>
„Es war eine gefährliche Tour“: Landrat Anton Speer (re.) zeigt auf <strong>die</strong><br />
Hohe Kiste, von der er schon mal mit Skiern abgefahren ist.<br />
koffer. Ich war in meiner Tracht<br />
im Konferenzsaal gesessen. Was<br />
war? Die Stadtwerke-Chefs haben<br />
gemeint, <strong>das</strong>s mein neben mir<br />
sitzender Jurist, ebenfalls in Anzug<br />
<strong>und</strong> Krawatte gekleidet, der<br />
Garmisch-Partenkirchener Landrat<br />
ist. Das habe ich natürlich sofort<br />
richtiggestellt.<br />
Als Landrat ist Ihr Terminkalender<br />
nahezu immer prall gefüllt. Wie sieht<br />
ein klassischer Tag in Ihrem Berufsleben<br />
aus?<br />
Ich stehe in der Früh <strong>um</strong> halb sieben<br />
auf, gehe bei mir zuhause in<br />
den Stall, danach gibt’s Frühstück<br />
<strong>und</strong> dann geht’s auch schon los<br />
mit den ersten Terminen. Das zieht<br />
sich dann oft bis in <strong>die</strong> späten<br />
Abendst<strong>und</strong>en hinein. Ich hatte<br />
mal sechs Termine in Folge, <strong>und</strong><br />
immer, wenn <strong>das</strong> Essen gekommen<br />
wäre, musste ich weiter z<strong>um</strong><br />
nächsten …<br />
Sie sind auch Mitglied im Bezirkstag,<br />
was für einen Landrat außergewöhnlich<br />
ist.<br />
Bayernweit ist neben mir nur mein<br />
Kollege aus Miesbach als Landrat<br />
im Bezirk des Bezirks Oberbayern.<br />
Mir liegt <strong>die</strong>ses Amt besonders am<br />
Herzen, weil sich der Bezirk <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Unterstützung sozial schwacher<br />
Menschen <strong>und</strong> Menschen mit<br />
Behinderung kümmert.<br />
Wie halten Sie <strong>die</strong>se andauernde<br />
Belastung aus?<br />
Stress macht mir nichts aus. Aber<br />
man muss viel Selbstdisziplin<br />
aufbringen, darf sich nie gehen<br />
lassen, muss sich auf jeden Termin<br />
gut vorbereiten <strong>und</strong> extrem<br />
flexibel sein, weil <strong>die</strong> Themen der<br />
Termine oft unterschiedlicher nicht<br />
sein könnten. Erst z<strong>um</strong> Jubilä<strong>um</strong><br />
der Schwangerschaftsberatungsstelle,<br />
dann zur UNESCO-Weltkulturerbe-Sitzung<br />
mit unseren<br />
Bauern <strong>und</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>besitzern, <strong>und</strong><br />
nur eine St<strong>und</strong>e später zur Asylbesprechung.<br />
Sich sofort auf neue<br />
Situationen einstellen können <strong>und</strong><br />
schnell <strong>die</strong> richtigen Entscheidungen<br />
treffen, ist ganz wichtig in meiner<br />
Position.<br />
Worauf könnten Sie verzichten?<br />
Was tatsächlich belastend ist, sind<br />
z<strong>um</strong> Teil unverschämte Bürger, <strong>die</strong><br />
ihre persönlichen Anliegen mit aller<br />
Gewalt <strong>und</strong> ohne Rücksicht auf<br />
Verluste durchdrücken wollen.<br />
Was macht Anton Speer in seiner<br />
wenigen Freizeit?<br />
Neben der Landwirtschaft fahre ich<br />
gern Radl, Ski <strong>und</strong> gehe Skitouren.<br />
Lieblingsplatzerl?<br />
Direkt am Wiesmahdweg zwischen<br />
Oberammergau <strong>und</strong> Bad Kohlgrub<br />
habe ich ein Feld. Von dort<br />
sieht man <strong>die</strong> komplette Bergkulisse<br />
– vom Teufelsstättkopf in den<br />
Ammergauer Alpen übers Wettersteingebirge<br />
bis ins Karwendel.<br />
2010, bei Heuarbeiten auf einer Ihrer<br />
Bergwiesen, wurden Sie von einer<br />
Höllenotter (schwarze Kreuzotter)<br />
gebissen – <strong>und</strong> wären daran beinahe<br />
gestorben.<br />
Ich habe schon viele Höhen <strong>und</strong><br />
Tiefen miterlebt. Das war sicherlich<br />
mein tiefster Punkt. Größtes<br />
Problem damals: Ich habe zwar gemerkt,<br />
<strong>das</strong>s mich etwas gestochen<br />
oder gebissen hat, <strong>die</strong> Schlange<br />
aber nicht gesehen. Meine Frau<br />
meinte letztlich, <strong>das</strong>s es ein Schlangenbiss<br />
gewesen sein könnte. Drei,<br />
vier Tage später jedenfalls, im<br />
Rahmen einer Führung durch <strong>die</strong><br />
Schaukäserei in Ettal, ist plötzlich<br />
mein rechtes Bein extrem angeschwollen,<br />
war doppelt so dick als<br />
normal. Obwohl <strong>die</strong> Schlange mich<br />
ins linke Bein gebissen hatte! Laut<br />
Ärzten suchen sich <strong>die</strong> Bakterien in<br />
Kombination mit dem Schlangengift<br />
immer <strong>die</strong> schwächste Stelle im<br />
Körper, was bei mir der Schleimbeutel<br />
im rechten Knie war. Es<br />
folgte eine schwere Notoperation<br />
<strong>und</strong> ein längerer Aufenthalt auf der<br />
Intensivstation. Ein Tag später, so<br />
der Arzt, <strong>und</strong> ich wäre an der Folge<br />
<strong>die</strong>ser Blutvergiftung verstorben.<br />
Wie lautet ihr größter Wunsch in<br />
Zeiten <strong>die</strong>ser schwer greifbaren<br />
Krise?<br />
In Sachen Corona-Krise sind wir<br />
gut unterwegs, haben in beiden<br />
Kliniken sehr viele Isolierbetten.<br />
Aber: Man sieht am Beispiel „Seniorenheim<br />
in Murnau“, wie schnell<br />
es gehen kann. Insofern ist mein<br />
größter Wunsch, <strong>das</strong>s wir alle ges<strong>und</strong><br />
bleiben. <br />
js<br />
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Das Kampberger Backhaus<br />
Gemeinschaftserlebnis<br />
am Brotbackofen<br />
Stein für Stein Gemeinschaftsleistung - <strong>das</strong> Backhaus nimmt Formen an.<br />
Tutzing-Kampberg | Brotbacken<br />
ist im kleinen Tutzinger Ortsteil<br />
Kampberg seit einigen Jahren<br />
ein Gemeinschaftserlebnis. Genauer<br />
gesagt, seit der Brotbackofen<br />
neben dem ehemaligen<br />
Bahnhofsgebäude existiert. Ein<br />
kleines Brotbackhaus, von einem<br />
Team handwerklich fitter Freiwilliger<br />
<strong>um</strong> Sepp Deimel gebaut.<br />
Brotbackhaus? Wie kommt man<br />
denn auf so eine ausgefallene<br />
Idee? Sepp Deimel lacht: „Davon<br />
hab‘ ich geträ<strong>um</strong>t! Verführt<br />
von selbst gebackenem Brot, <strong>das</strong><br />
eine Bekannte zu unserem Bürgerstammtisch<br />
im April 2013 mitgebracht<br />
hat.“ Der Geschmack<br />
hat alle begeistert – <strong>und</strong> Sepp<br />
Deimel inspiriert: „Gemeinsames<br />
Brotbacken – <strong>das</strong> passt!“ Schon<br />
2009, nach seiner Pensionierung,<br />
hatte er sich zusammen mit seiner<br />
Frau überlegt, wie <strong>die</strong> Dorfgemeinschaft<br />
belebt werden könnte.<br />
Seither gibt es einen monatlichen<br />
„Bürgerstammtisch“ in den Clubrä<strong>um</strong>en<br />
des „Motorrad- <strong>und</strong> Veteranenclub<br />
Tutzing“ (MVC), im<br />
ehemaligen Kampberger Bahnhofsgebäude.<br />
Auch seine Backhaus-Idee kam<br />
gut an. Schnell lag <strong>die</strong> Genehmigung<br />
vor, an <strong>das</strong> ehemalige Petrole<strong>um</strong>häuschen<br />
der Bahn einen<br />
Backofen anzubauen. Mehrere<br />
baufachlich versierte Ruheständler<br />
unter den Stammtischlern<br />
waren auch gleich bereit, mit<br />
anzupacken. Ein Backhaus hatte<br />
aber noch niemand gebaut. Altes<br />
Handwerkswissen lieferten Besuche<br />
im Freilichtmuse<strong>um</strong> Glentleiten<br />
<strong>und</strong> im Wasmeier-Muse<strong>um</strong><br />
Schliersee, außerdem Bücher <strong>und</strong><br />
Internet.<br />
Steineklopfen<br />
<strong>und</strong> Tüfteln<br />
Dann folgte eine wenige Monate<br />
dauernde Bauphase. Wie einfach<br />
<strong>das</strong> doch klingt, wohinter sich<br />
verbirgt, <strong>das</strong>s sieben Freiwillige<br />
bei schönstem Sommerwetter regelrecht<br />
schufteten <strong>und</strong> ein maßgeschneidertes<br />
Backhaus bauten.<br />
Denn am Maßschneidern ging<br />
kein Weg vorbei. Schritt für Schritt<br />
musste überlegt werden, wie der<br />
Backofen innen ausschauen <strong>und</strong><br />
vor allem funktionieren sollte. Zu<strong>und</strong><br />
Abluft z<strong>um</strong> Beispiel. Das abgeschaute<br />
Wissen musste auf <strong>die</strong><br />
Kampberger Verhältnisse übertragen<br />
werden. Ein kleiner, aber anspruchsvoller<br />
<strong>und</strong> ausgetüftelter<br />
Funktionsbau entstand. Ein Bau,<br />
für den kein Lastzug einfach ein<br />
paar Paletten moderner Mauerziegel<br />
anlieferte. Alte Vollziegel<br />
im „Reichsformat“ brauchte der<br />
Backofen. Material aus Hausabbrüchen,<br />
z<strong>um</strong> großen Teil aus Deponien<br />
zusammengesucht. Bevor<br />
<strong>die</strong>se Ziegel vermauert werden<br />
konnten, musste zuerst einmal der<br />
anhaftende Mörtel mit dem Hammer<br />
beseitigt werden. Tagelange<br />
Geduldsarbeit. Und <strong>das</strong> nicht nur<br />
einmal. „Es ist ka<strong>um</strong> zu glauben,<br />
wie ungeheuer viele Ziegel für so<br />
einen Backofen benötigt werden“,<br />
erinnert sich Sepp Deimel. „Bei<br />
jedem Haufen habe ich geglaubt,<br />
<strong>das</strong>s sie jetzt reichen werden. Und<br />
mehrfach mussten wir Nachschub<br />
besorgen.“<br />
Zwölf Paletten voll handbearbeiteter<br />
Ziegel hat er am Schluss gezählt,<br />
aus 25 Kubikmeter Schutt.<br />
14 | <strong>tassilo</strong>
„Wie ein Almhütterl“ - Das Kampberger Brot-Backhaus.<br />
Und auch sonst genau Buch geführt<br />
über <strong>das</strong> verbrauchte Material<br />
<strong>und</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 1 200 Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />
des Teams. Den Bauablauf hat<br />
der ehemalige Polizist akribisch<br />
dok<strong>um</strong>entiert, mit Fotos <strong>und</strong> Erläuterungen.<br />
„Tatort Brotbackhaus<br />
Kampberg“, möchte man <strong>die</strong><br />
beiden dicken Alben überschreiben.<br />
Eine liebevoll erstellte Dok<strong>um</strong>entation,<br />
<strong>die</strong> Einblick gibt in<br />
Abläufe, bauliche Details <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />
„Heizer-Erfahrung“ – Sepp Deimel<br />
sorgt dafür, <strong>das</strong>s der Backofen<br />
<strong>die</strong> ideale Temperatur erhält.<br />
Innenleben des Brotbackhauses.<br />
Wertvoll als Zeitdok<strong>um</strong>ent <strong>und</strong><br />
geeignet als Nachschlagwerk für<br />
spätere Nutzer – oder Menschen,<br />
<strong>die</strong> sich am Kampberger Vorbild<br />
orientieren <strong>und</strong> auch so etwas auf<br />
<strong>die</strong> Beine stellen wollen. Wobei es<br />
dem Kampberger Backofen vorbehalten<br />
bleiben dürfte, über eine<br />
alte gusseiserne Tür mit Pferde-<br />
Ornament zu verfügen, <strong>die</strong> von einem<br />
Gutshof auf Sylt stammt! Auf<br />
Ebay ersteigert, restauriert <strong>und</strong><br />
integriert.<br />
Brotbacken mit<br />
„Heizer-Erfahrung“<br />
So ist ein gefälliges kleines Gebäude<br />
entstanden. „Sieht aus wie ein<br />
Almhütterl“, stellt Sepp Deimel<br />
zufrieden fest. Seine Dok<strong>um</strong>entation<br />
macht auch deutlich, mit<br />
wie viel Elan, Herzblut, Gemeinschaftssinn<br />
schon <strong>das</strong> Bauprojekt<br />
angepackt <strong>und</strong> erfolgreich bewältigt<br />
wurde. Wie viele Impulse für<br />
<strong>das</strong> Gemeinschaftsleben schon<br />
mit dem Bau verb<strong>und</strong>en waren.<br />
Für <strong>das</strong> engagierte Bauteam genauso<br />
wie für <strong>die</strong>, <strong>die</strong> für Brotzeit,<br />
Kaffee <strong>und</strong> Kuchen sorgten.<br />
Dann kam <strong>die</strong> erhoffte Belohnung<br />
für alle Mühen: Ja, der Backofen<br />
funktioniert von Anfang an hervorragend.<br />
Genauer gesagt: Er<br />
zieht gut, in ihm angezündetes<br />
Holz brennt hervorragend.<br />
Wie backt man aber am besten<br />
Brot in einem in alter Handwerkstradition<br />
aus Vollziegeln<br />
gebauten Backofen? Ohne Temperaturregelung,<br />
Zeitschaltuhr<br />
<strong>und</strong> sonstige Finessen? „Dazu<br />
braucht man Heizer-Erfahrung“,<br />
sagt ein grinsender Sepp Deimel,<br />
der den Kampberger Backofen bis<br />
ins Detail kennt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Abläufe<br />
im Innern systematisch erforscht<br />
– sogar mit Laser <strong>die</strong> Temperaturen<br />
an den Innenra<strong>um</strong>-Flächen<br />
gemessen <strong>und</strong> Backergebnisse<br />
getestet hat.<br />
Gemeinschaft<br />
am Backhaus<br />
Inzwischen läuft an einem Backtag<br />
alles routiniert ab: Um 9 Uhr<br />
Feuer im Innenra<strong>um</strong> des Backofens<br />
entzünden, jede St<strong>und</strong>e<br />
drei bis vier der 15 bereitgelegten<br />
Meter-Scheite Brennholz nachlegen,<br />
<strong>um</strong> 13:30 Uhr Glut <strong>und</strong> Asche<br />
entfernen <strong>und</strong> den Innenra<strong>um</strong><br />
mit Wasser reinigen. „Vorher war<br />
der Backofen auf etwa 280 Grad<br />
aufgeheizt. Z<strong>um</strong> Brotbacken <strong>um</strong><br />
14 Uhr hat er dann ideale 250<br />
Grad“, erläutert Deimel. Wann<br />
weiß er eigentlich, <strong>das</strong>s ein Brot<br />
durchgebacken ist? „Nach etwa<br />
einer St<strong>und</strong>e rausholen, <strong>um</strong>drehen,<br />
hinten drauf klopfen. Wenn<br />
es hohl klingt, ist es durch.“<br />
Kurz <strong>und</strong> prägnant beschrieben.<br />
Der Kampberger Backofen bietet<br />
Platz für bis zu 40 Kilolaibe Brot.<br />
Dadurch hat sich eine Gemeinschaft<br />
von begeisterten Brotbackenden<br />
bilden können. Ein paar<br />
Tage vor dem Backtag werden<br />
alle informiert <strong>und</strong> gebeten mitzuteilen,<br />
wie viele Brotlaibe sie<br />
backen möchten. Gut koordiniert,<br />
wird der Backofen ausgelastet,<br />
gleichzeitig jeder berücksichtigt.<br />
Um Verwechslungen zu vermeiden,<br />
werden <strong>die</strong> von allen selbst<br />
hergestellten Teiglinge mit N<strong>um</strong>mern<br />
gekennzeichnet. Die Backzeit<br />
verbringt <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />
bei Kaffee <strong>und</strong> Kuchen auf einem<br />
neben dem Backhaus geschaffenen<br />
Freisitz. Zeit z<strong>um</strong> gemütlichen<br />
Beisammensein – <strong>und</strong> z<strong>um</strong><br />
Fachsimpeln über Backrezepte.<br />
„Deshalb laden wir z<strong>um</strong> Brotbacken<br />
nur bei absehbar schönem<br />
Wetter ein“, so Deimel. Dann aber<br />
bietet der Backofen mehrfach<br />
Freude. Nach dem Brotbacken hat<br />
er nämlich immer noch etwa 180<br />
Grad Hitze. „Ideal, <strong>um</strong> in drei bis<br />
vier St<strong>und</strong>en auch noch Fleisch zu<br />
garen“, bemerkt Sepp Deimel augenzwinkernd.<br />
Das verlockt z<strong>um</strong><br />
Sitzenbleiben. Wenn sich Trä<strong>um</strong>e<br />
so erfüllen, kann man wirklich zufrieden<br />
sein.<br />
kp<br />
Jedes Brot ein Unikat, selbstgemacht nach eigenem Geschmack.<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 15
Dominik Willberger aus Peißenberg<br />
Ein Champion der<br />
Vogelzucht<br />
Peißenberg | Schon mal von einem<br />
Stieglitz Major gehört? Sein<br />
schwarz-roter Kopf bildet einen<br />
starken Kontrast zu seinem reinweißen<br />
<strong>und</strong> hellbraunen Körper.<br />
Seine Flügel wieder<strong>um</strong> stechen<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> einer schwarz-gelben<br />
Farbkombination ins Auge. „Er<br />
ist wirklich ein sehr schöner Vogel“,<br />
sagt Dominik Willberger<br />
<strong>und</strong> grinst. Der 33-jährige Peißenberger<br />
züchtet seit seinem<br />
17. Lebensjahr äußerst seltene<br />
Vogelarten. Das erste Pärchen:<br />
Zwei Zebrafinken, <strong>die</strong> er im Rahmen<br />
einer Geflügelausstellung<br />
geschenkt bekommen hat. „Die<br />
waren aus Züchtersicht nicht besonders<br />
interessant“, sagt er heute.<br />
Aber sie waren sicherlich der<br />
Hauptg<strong>r<strong>und</strong></strong> für <strong>die</strong> Infizierung<br />
mit dem Vogelzüchter-Virus. Denn<br />
seit <strong>die</strong>sem Tag betreibt Dominik<br />
Willberger sein Hobby von Jahr zu<br />
Jahr intensiver. Aktuell besitzt er<br />
20 hochkarätige Zuchtpaare – fünf<br />
Paare Stieglitz Major, fünf Paare<br />
Himalayakreuzschnabel, vier<br />
Paare Zwergwachteln, ein Paar<br />
Erlenzeisig sowie fünf Paare Magellanzeisig.<br />
Sie alle gehören zur<br />
Gattung der sogenannten Cardueliden.<br />
Zu Deutsch: Singende Waldvögel.<br />
Wobei <strong>die</strong>ser Begriff ein<br />
wenig in <strong>die</strong> Irre führt. Anzutreffen<br />
sind <strong>die</strong>se bunten, quickfidelen<br />
<strong>und</strong> fröhlich vor sich hinsingenden<br />
Vögel nämlich ausschließlich<br />
im Garten der Eltern von Dominik<br />
Willberger, <strong>die</strong> quasi nur einen<br />
Katzensprung von seinem eigenen<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stück entfernt wohnen.<br />
„Obwohl meine Vögel optisch den<br />
heimischen Singvögeln gleichsehen,<br />
würden sie in freier Natur<br />
höchstwahrscheinlich nicht mal<br />
einen Tag überleben, da sie sich<br />
schon seit vielen Generationen in<br />
Züchterhand befinden.“ Zu viele<br />
natürliche Feinde wie Greifvögel,<br />
Katzen <strong>und</strong> Marder, hinzu<br />
kommen starke Wetterkapriolen<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Tage, an denen <strong>die</strong> Vögel<br />
wenig bis gar keine geeignete<br />
Die Voliere schützt vor Feinden <strong>und</strong> ist versehen mit frischem Geäst.<br />
Nahrung<br />
finden<br />
würden.<br />
Selbst<br />
in exotischen<br />
Ländern,<br />
wo einige der<br />
von Willberger<br />
gezüchteten Arten<br />
ursprünglich zuhause<br />
sind, gibt es nur noch<br />
wenige wildlebende.<br />
Wer harmoniert<br />
mit wem?<br />
Dominik Willberger hält seine<br />
Vögel in einer Holzhütte samt<br />
angebauter Voliere. Fünf Meter<br />
breit, sechs Meter lang <strong>und</strong><br />
zwischen zwei bis drei Meter<br />
hoch. Intern ist <strong>die</strong> Hütten-<br />
Voliere-Kombi nochmals unterteilt<br />
in sieben voneinander<br />
getrennte Gehege. „Ich<br />
darf nie zwei oder mehrere<br />
Pärchen von der gleichen<br />
Art im gleichen Gehege<br />
halten“, sagt Dominik<br />
Willberger, der damit<br />
auch schon <strong>das</strong> erste<br />
spannende Thema anschneidet:<br />
Die Partnersuche,<br />
auch Balz<br />
16 | <strong>tassilo</strong>
„Wir haben<br />
Hunger!" Dominik<br />
Willberger<br />
hält <strong>die</strong>se<br />
zuckersüßen<br />
Vogelküken in<br />
<strong>die</strong> Kamera.<br />
Oben sitzt<br />
ein „großer“<br />
Stieglitz Major.<br />
genannt, in der es musikalisch so<br />
richtig wild zugeht – <strong>die</strong> Männchen<br />
singen, was <strong>das</strong> Zeug hält,<br />
<strong>um</strong> den Weibchen zu imponieren.<br />
Jedenfalls macht Willberger für<br />
<strong>die</strong> alljährliche Partnersuche eine<br />
große Ausnahme, in dem er für<br />
wenige Wochen bewusst mehrere<br />
Vögel der gleichen Art im gleichen<br />
Gehege hält. Oft mehrere St<strong>und</strong>en<br />
am Tag beobachtet er, welches<br />
Weibchen mit welchem Männchen<br />
harmoniert – <strong>und</strong> wer sich so gar<br />
nicht leiden kann. „Ein Paar, <strong>das</strong><br />
nicht harmoniert, ist für <strong>die</strong> Zucht<br />
absolut ungeeignet.“ Ähnlich wie<br />
beim Menschen, würde es zu folgendem<br />
Szenario kommen: Erst<br />
ist <strong>das</strong> Männchen regelrecht wild<br />
darauf, <strong>das</strong> Weibchen zu befruchten.<br />
Sobald der „Liebesakt“ jedoch<br />
vollzogen ist, macht er sich aus<br />
dem Staub <strong>und</strong> lässt <strong>das</strong> Weibchen<br />
mit ihren Jungen alleine zurück,<br />
schaut sich stattdessen schon wieder<br />
nach der nächsten Dame <strong>um</strong>.<br />
Haben sich jedoch <strong>die</strong> für einander<br />
bestimmten Vögel gef<strong>und</strong>en, kommen<br />
sie wieder – gemeinsam mit<br />
anderen Arten – in ihr eigenes<br />
Gehege. Das Männchen ist<br />
nun für <strong>die</strong> Suche nach<br />
einem geeigneten Nistplatz<br />
zuständig – es<br />
sucht so lan-<br />
ge, bis <strong>das</strong><br />
Weib-<br />
chen<br />
dem<br />
Platz zustimmt. Das Nest an sich<br />
baut <strong>die</strong> Dame dann selbst, legt<br />
zwischen drei <strong>und</strong> sieben Eier hinein<br />
<strong>und</strong> fängt an zu brüten. Nach<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 14 Tagen schlüpfen dann <strong>die</strong><br />
Küken, <strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 28 Tage von den<br />
Eltern versorgt werden.<br />
Käufer aus dem<br />
deutschsprachigen Ra<strong>um</strong><br />
Besuch von anderen Vogelzüchtern<br />
bekommt Dominik Willberger<br />
inzwischen aus dem kompletten<br />
deutschsprachigen Ra<strong>um</strong>. Sie<br />
kaufen <strong>die</strong> Jungvögel des Peißenbergers<br />
<strong>und</strong> hoffen inständig, in<br />
Zukunft ähnliche Erfolge im Rahmen<br />
einer Ausstellung erzielen<br />
zu können. Zwar nimmt Dominik<br />
Willberger an der Deutschen<br />
Meisterschaft nur noch passiv als<br />
interessierter Besucher teil. „Die<br />
findet meistens im weit entfernten<br />
Bad Salzuflen, Nordrhein-Westfalen<br />
statt, wofür ich aus zeitlichen<br />
Gründen meine Vögel bereits einige<br />
Tage im Voraus per Spedition<br />
zur Ausstellung schicken müsste<br />
– eine Sache, <strong>die</strong> ich aus Tierwohlgründen<br />
nicht mache.“ Dafür ist er<br />
seit drei Jahren unangefochtener<br />
Bayerischer Meister, darüber hinaus<br />
sogar zweifacher Bayerischer<br />
Champion <strong>und</strong> auch Sieger der<br />
jüngsten Internationalen Kreuzschnabelschau.<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich wird<br />
auf einer landes- oder b<strong>und</strong>esweiten<br />
Vogelausstellung Geflügel<br />
aus verschiedensten Kategorien<br />
präsentiert. Bayerischer Meister<br />
wurde Willberger, weil er<br />
im Freistaat <strong>die</strong> schönsten<br />
Vögel einer bestimmten<br />
Art züchtet. Bayerischer<br />
Champion wurde er, weil<br />
einer seiner Vögel darüber<br />
hinaus <strong>die</strong> beste Bewertung<br />
(94 Punkte) aller ausgestellten<br />
Tiere bekommen hat. Und <strong>das</strong><br />
ist nun wahrlich der Ritterschlag<br />
schlechthin gewesen für den Peißenberger.<br />
Gewonnen hat er den<br />
Champions-Titel übrigens nicht mit<br />
einem seiner prachtvollen Stieglitz<br />
Hat gut lachen: Dominik Willberger am Nest mit Stieglitz-Major-Küken.<br />
Major, sondern einmal mit einem<br />
Magellanzeisig, <strong>und</strong> einmal mit<br />
einem Himalayakreuzschnabel.<br />
Die Magellanzeisige bestechen<br />
durch einen schwarzen Kopf, einem<br />
leuchtend gelben Körper <strong>und</strong><br />
schwarz-gelben Flügeln. Die dagegen<br />
sehr schlicht gefärbten Himalayakreuzschnäbel<br />
punkten mit<br />
einer zutraulichen, papageienähnlichen<br />
Art.<br />
Wertvolles Eiweiß aus<br />
Löwenzahn-Kopf<br />
War<strong>um</strong> <strong>die</strong> Vögel von Dominik<br />
Willberger so viel wertvoller –<br />
Kaufpreise bleiben an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
geheim – sind als von anderen<br />
Züchtern, hat mehrere Gründe.<br />
Z<strong>um</strong> einen legt der Peißenberger<br />
größten Wert auf eine möglichst<br />
naturnahe Zucht. Bestes Futter<br />
für <strong>die</strong> Aufzucht sei beispielsweise<br />
der Löwenzahn in einem ganz<br />
bestimmten Zustand. „Nachdem<br />
er bereits gelb aufgeblüht ist, zieht<br />
sich der Kopf wieder zu einer Knospe<br />
zusammen – der Zustand, kurz<br />
bevor er zur Pustebl<strong>um</strong>e wird.“<br />
Und in <strong>die</strong>ser leicht nach oben<br />
geöffneten Knospe befinden sich<br />
zahlreiche, stark eiweißhaltige<br />
Körner, <strong>die</strong> ideal sind als Vogelfutter.<br />
Neben täglich frischem Wasser<br />
legt Willberger außerdem großen<br />
Wert auf <strong>die</strong> perfekte Gestaltung<br />
der einzelnen Gehege. Viele große,<br />
im Ra<strong>um</strong> stehende Äste von<br />
Nadel- <strong>und</strong> Laubbä<strong>um</strong>en, eine<br />
dünne Schicht Streu aus Holzspänen<br />
am Boden sowie jede Menge<br />
Sträucher, Kräuter <strong>und</strong> andere<br />
Gewächse bieten den Vögeln zusätzliche<br />
Nahrungsquellen, aber<br />
auch ideale Möglichkeiten z<strong>um</strong><br />
Spielen, Verstecken <strong>und</strong> Nisten.<br />
Durchschnittlich verbringt Dominik<br />
Willberger eine St<strong>und</strong>e pro Tag bei<br />
seinen Vögeln. „Das geht natürlich<br />
nur, wenn Fre<strong>und</strong>in <strong>und</strong> Familie<br />
voll <strong>und</strong> ganz dahinterstehen.“ Das<br />
ist bei Dominik Willberger glücklicherweise<br />
der Fall. Und trotzdem<br />
ist er ein wenig traurig darüber,<br />
<strong>das</strong>s es nur noch ganz wenige<br />
Züchter seiner Zunft gibt. Willberger<br />
ist mit seinen 33 Jahren der mit<br />
Abstand Jüngste weit <strong>und</strong> breit. Im<br />
<strong>Weilheim</strong>er Kleintierzucht-Verein<br />
besteht <strong>die</strong> Untersparte „Vogel“<br />
nur noch aus drei Aktiven. „Die anderen<br />
beiden sind bereits über 70.“<br />
Und auch im bayernweit wohl renommiertesten<br />
Vogelzuchtverein,<br />
dem Gröbenzeller, dem Dominik<br />
Willberger ebenfalls angehört, ist<br />
er auch <strong>das</strong> jüngste Mitglied. „Es<br />
wäre schon schön, wenn sich in<br />
naher Zukunft wieder mehr Menschen<br />
für <strong>die</strong> Vogelzucht interessieren.“<br />
Denn <strong>die</strong> Arbeit mit <strong>die</strong>sen<br />
maximal Tennisball-großen,<br />
z<strong>um</strong> Teil kunterbunten Vögel ist<br />
nicht nur beruhigend, sondern in<br />
Sachen Paarung, Gehege-Aufbau,<br />
Pflege, Fütterung <strong>und</strong> Ausstellung<br />
eine echte Wissenschaft für sich.<br />
Das macht <strong>das</strong> Hobby für Dominik<br />
Willberger nicht weniger spannend<br />
als ein packendes Fußballspiel.<br />
js<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 17
Schuhe, Hoo<strong>die</strong>s <strong>und</strong> Shorts von „Guggen Mountain“<br />
Lässiges Modelabel<br />
aus Wessobrunn<br />
Wessobrunn | Thomas<br />
Forster <strong>und</strong> Alexander<br />
Leis sind zwei freiheitsliebende<br />
Menschen.<br />
Gemeinsame Bergtouren<br />
in der Zugspitz-Region<br />
haben <strong>die</strong> Sandkastenfre<strong>und</strong>e<br />
schon zigfach unternommen.<br />
Aber auch <strong>das</strong> Verreisen ans<br />
sprichwörtliche andere Ende Welt<br />
zählt zu den großen Leidenschaften<br />
der Wessobrunner. Allen voran<br />
nach Südafrika, wo Alexander<br />
Leis sogar eine eigene Wohnung<br />
besitzt. Das Besondere dort: Die<br />
Landschaft, <strong>die</strong> vielseitiger nicht<br />
sein könnte. Es gibt wilde, unberührte<br />
Natur mit Wäldern,<br />
Sträuchern, Wiesen <strong>und</strong> Dünen,<br />
es gibt hohe Berge, aber auch<br />
steil abfallende Küsten, Strände<br />
mit feinstem Sand <strong>und</strong> Meerwasser<br />
so weit <strong>das</strong> Auge reicht. Wer<br />
auf <strong>die</strong> Internetseite von „Guggen<br />
Mountain“ (www.guggenmountain.com)<br />
klickt, bekommt<br />
einen ersten Eindruck von Südafrika.<br />
Vor allem aber bekommt<br />
der Besucher <strong>die</strong>ser Webseite<br />
einen Eindruck, wofür <strong>das</strong> Modelabel<br />
von Thomas Forster <strong>und</strong><br />
Alexander Leis steht: Für qualitativ<br />
hochwertige Schuhe <strong>und</strong> Kleidung,<br />
<strong>die</strong> wie gemacht sind für<br />
Menschen, <strong>die</strong> sich regelmäßig<br />
draußen in der Natur aufhalten.<br />
Das Schuhsegment deckt vom<br />
hohen, robusten Bergschuh über<br />
einen dickgefütterten Winterwanderschuh<br />
für Damen bis hin<br />
z<strong>um</strong> flachen Wanderschuh eine<br />
breite Zielgruppe ab. „Vom Gelegenheitsspaziergänger<br />
bis hin<br />
z<strong>um</strong> aktiven Wanderer, der täglich<br />
mehrere Kilometer zu Fuß zurücklegt“,<br />
sagt Thomas Forster. Vor<br />
allem für H<strong>und</strong>ebesitzer, <strong>die</strong> täglich<br />
bei jedem Wetter rausgehen<br />
mit ihrem Vierbeiner, seien <strong>die</strong><br />
Schuhe von „Guggen Mountain“<br />
prädestiniert. Es gibt aber noch<br />
einige andere Produkte von der in<br />
Wessobrunn geborenen Marke zu<br />
entdecken: Z<strong>um</strong> Beispiel lässige<br />
Kapuzenpullis in grau, schwarz,<br />
olive <strong>und</strong> blau, <strong>die</strong> z<strong>um</strong> Chillen<br />
auf der Couch ein ebenso stylisches<br />
Bild abgeben wie im Büro<br />
oder beim Besuch von Fre<strong>und</strong>en.<br />
Passend dazu verschiedene<br />
Mützen: Die einen eher dünner,<br />
einfarbiger <strong>und</strong> somit schlicht –<br />
geeignet für <strong>die</strong> Übergangs-Zeiten<br />
Herbst <strong>und</strong> Frühjahr. Die anderen<br />
dicker, bunter, knalliger – ideal<br />
z<strong>um</strong> Wandern im Winter. Darüber<br />
hinaus Funktions-T-Shirts, Zipper<br />
<strong>und</strong> jede Menge Badehosen.<br />
Badehosen-Design aus<br />
regionaler Hand<br />
Gegründet wurde „Guggen Mountain“<br />
im Jahr 2013. „In erster Linie,<br />
weil wir einfach unser eigenes<br />
Ding machen wollten“, so Thomas<br />
Forster über <strong>die</strong> Motivation,<br />
sich mit K<strong>um</strong>pel Alexander Leis<br />
selbstständig zu machen. Dass<br />
sie sich ausgerechnet auf <strong>die</strong> Bekleidungs-<br />
<strong>und</strong> Schuh-Schiene<br />
begeben haben, ist beim Blick in<br />
den Lebenslauf der beiden <strong>um</strong>so<br />
interessanter. Thomas Forster hat<br />
ursprünglich Maschinenbau-Mechaniker<br />
bei der Firma Schröder in<br />
Forst gelernt, war später für vier<br />
Jahre bei den Gebirgsjägern in<br />
Mittenwald <strong>und</strong> führte anschlie-<br />
Machen gemeinsame Sache: Thomas Forster <strong>und</strong> Alexander Leis (hinten)<br />
haben <strong>das</strong> Modelabel „Guggen Mountain“ gegründet.<br />
18 | <strong>tassilo</strong>
Das professionelle Produkt-Shooting von „Guggen Mountain“ fand an<br />
der beeindruckenden Küste Südafrikas statt.<br />
ßend eine mit einem anderen<br />
Fre<strong>und</strong> aus Wessobrunn gegründete<br />
Agentur, <strong>die</strong> sich auf Gestaltung<br />
<strong>und</strong> Suchmaschinenoptimierung<br />
von Webseiten spezialisierte.<br />
Auch Alexander Leis kommt nicht<br />
aus der Modebranche, hat Fachinformatiker<br />
gelernt, anschließend<br />
Wirtschaftsingenieurswesen<br />
stu<strong>die</strong>rt <strong>und</strong> arbeitet nach wie<br />
vor mehrere Tage <strong>die</strong> Woche bei<br />
BMW in München. Die Idee, eine<br />
eigene Mode-Linie auf den Markt<br />
zu bringen, entfachte sich letztlich<br />
im Rahmen eines Messebesuchs<br />
in Düsseldorf. Dort lernten <strong>die</strong><br />
beiden einen Hersteller von Outdoor-Schuhen<br />
kennen <strong>und</strong> wussten<br />
sofort: „Das könnte unser Ding<br />
werden.“ Nach Gründung des<br />
Marken-Labels „Guggen Mountain“<br />
kamen neben verschiedenen<br />
Schuhmodellen <strong>die</strong> Hoo<strong>die</strong>s,<br />
T-Shirts, Mützen <strong>und</strong> Badehosen<br />
dazu. Beim Thema Badehosen<br />
kommt Thomas Forster regelrecht<br />
ins Schwärmen. Der G<strong>r<strong>und</strong></strong> sind<br />
<strong>die</strong> direkt in der Region entstandenen<br />
Designs. Sie stammen aus<br />
der Feder von Sinja Paul aus Rott,<br />
gelernte Kommunikationsdesignerin<br />
für Mode sowie Modellmacherin<br />
im Bereich Entwurf.<br />
Im Rahmen eines Praktik<strong>um</strong>s bei<br />
Guggen Mountain durfte sie ihrer<br />
kreativen Ader freien Lauf lassen.<br />
Großes Warenlager<br />
in Peißenberg<br />
Kreativ waren Thomas Forster<br />
<strong>und</strong> Alexander Leis auch bei der<br />
Namensfindung ihrer Marke.<br />
„Als wir angefangen hatten, war<br />
der Lagerplatz im Erdgeschoss<br />
meiner Eltern zu klein“, sagt<br />
Thomas Forster. Deshalb wurden<br />
<strong>die</strong> ersten Kollektionen bei<br />
den Schwiegereltern von Alexander<br />
Leis eingelagert. Und weil<br />
<strong>die</strong> am Guggenberg wohnen,<br />
„sind wir auch auf den Namen<br />
‚Guggen Mountain‘ gekommen“.<br />
Mittlerweile werden <strong>die</strong> Schuhe<br />
> > > Kapuzenpullis zu gewinnen<br />
<strong>und</strong> Klamotten der Wessobrunner<br />
komplett im ehemaligen Zementerhaus<br />
in Peißenberg, Hauptstraße<br />
16, in der Nähe des Normas,<br />
gelagert <strong>und</strong> kommissioniert.<br />
Heißt: Erhältlich ist <strong>die</strong> Ware<br />
aktuell überwiegend online.<br />
„Über Amazon, eBay <strong>und</strong> unsere<br />
eigene Internetseite“, sagt<br />
Thomas Forster. Darüber hinaus<br />
werden <strong>die</strong> Badehosen von Guggen-Mountain<br />
in den Thermal-<br />
Bädern von WONNEMAR (unter<br />
anderem in Sonthofen) verkauft.<br />
Letztlich haben sich Thomas<br />
Forster <strong>und</strong> Alexander Leis den<br />
Weg zur Selbstständigkeit komplett<br />
eigeständig erarbeitet <strong>und</strong><br />
angeeignet. „Das war ein harter<br />
Weg, vor allem, was <strong>die</strong> Bürokratie<br />
betrifft.“ Ziel der beiden ist<br />
nun, <strong>die</strong> Marke noch bekannter zu<br />
machen, sich auf dem Markt zu<br />
etablieren <strong>und</strong> nach <strong>und</strong> nach in<br />
immer mehr namhafte regionale<br />
<strong>und</strong> überregionale Sportgeschäfte<br />
hineinzustoßen. „Wobei wir<br />
erstmal versuchen müssen, <strong>die</strong><br />
für uns alle überraschende Krise<br />
zu bewältigen“, sagt Thomas<br />
Forster, der <strong>die</strong> wirtschaftlichen<br />
Auswirkungen des Corona-Virus –<br />
wie nahezu alle Arbeitgeber <strong>und</strong><br />
Arbeitnehmer – stark zu spüren<br />
bekommt. Der ursprünglich für<br />
Ostern geplante Lagerverkauf<br />
in Peißenberg findet nun im<br />
Sommer statt.<br />
Ab jetzt. js<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>tassilo</strong>“ verlost drei Mal<br />
einen schwarzen Kapuzenpulli des aus Wessobrunn stammenden<br />
Modelabels „Guggen Mountain“. Es handelt sich <strong>um</strong> Herrenmodelle,<br />
<strong>die</strong> allerdings auch bei Damen beliebt sind als locker-lässig<br />
sitzender Hoody z<strong>um</strong> Chillen auf der Couch. Schicken Sie uns bis<br />
15. Mai eine Postkarte mit dem Stichwort „Guggenberg“ sowie der<br />
Angabe ihrer Pullover-Größe an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971<br />
Peiting. Oder eine E-Mail an info@<strong>tassilo</strong>.de. Das Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Viel Erfolg!<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 19<br />
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Wir freuen uns darauf dich kennen<br />
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Zu Lande, zu Wasser <strong>und</strong> in Bä<strong>um</strong>en<br />
Michelle <strong>und</strong> Martin auf der<br />
Suche nach einem „Cache“<br />
(Versteck) am Seeufer.<br />
<br />
Foto: Hoffmann/Healy<br />
<strong>Weilheim</strong>er verstecken Geocaches<br />
<strong>Weilheim</strong> | Die weltweite Schatzsuche<br />
„Geocaching“ feiert in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr ihren 20. Geburtstag.<br />
Überall auf dem Globus sind sogenannte<br />
„Caches“ (dt.: Versteck,<br />
geheimes Lager) versteckt, <strong>die</strong><br />
gef<strong>und</strong>en werden wollen. Mittels<br />
einer App kann <strong>die</strong> ungefähre<br />
Position eines Caches auf der<br />
Landkarte gesehen werden. Durch<br />
GPS-Koordinaten <strong>und</strong> Hinweise<br />
lässt es sich schließlich finden.<br />
Die Schwierigkeit <strong>und</strong> Größe eines<br />
Caches variieren. Es gibt Tupperdosen,<br />
<strong>die</strong> im Wurzelwerk liegen.<br />
Leichte Beute. Aber es gibt auch<br />
Caches auf Bä<strong>um</strong>en oder unter<br />
Wasser – der Kreativität sind<br />
ka<strong>um</strong> Grenzen gesetzt. Doch wer<br />
sind <strong>die</strong> Menschen, <strong>die</strong> für andere<br />
Spieler Caches verstecken? Die<br />
Eheleute Michelle Healy (47) <strong>und</strong><br />
Martin Hoffmann (50) haben seit<br />
März 2014 <strong>r<strong>und</strong></strong> 170 Caches in <strong>und</strong><br />
<strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> versteckt, <strong>die</strong> bei<br />
den Spielern sehr beliebt sind,<br />
denn sie wurden mit viel Einfallsreicht<strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> Herzblut gestaltet.<br />
Ein altes P<strong>um</strong>pwerk<br />
verändert ihr Leben<br />
Michelle stammt aus dem Städtchen<br />
Cork, auf der grünen Insel<br />
Irlands, <strong>und</strong> lernte Martin 1999<br />
während eines Urlaubs in Tutzing<br />
kennen. Es passte, da hatten sich<br />
zwei gef<strong>und</strong>en. Z<strong>um</strong> Geocaching<br />
kamen <strong>die</strong> Eheleute Ende 2013<br />
20 | <strong>tassilo</strong><br />
eher durch Zufall. „Wir haben im<br />
Internet eine Industrieruine bei<br />
Penzberg gesehen. Und da wir uns<br />
für verlassene Orte interessieren,<br />
haben wir uns <strong>die</strong> angeschaut.<br />
Wir wollten mehr darüber wissen.<br />
Es handelt sich <strong>um</strong> ein altes<br />
P<strong>um</strong>pwerk <strong>und</strong> bei Google fiel in<br />
<strong>die</strong>sem Zusammenhang immer<br />
wieder der Begriff „Geocaching“.<br />
Wir hatten gar keine Ahnung, was<br />
<strong>das</strong> ist, aber nachdem wir uns<br />
ein bisschen schlau gemacht hatten,<br />
stellten wir fest, <strong>das</strong>s direkt<br />
hinter unserem Haus ein Cache<br />
versteckt ist. Den haben wir eine<br />
Woche später gef<strong>und</strong>en. Damit<br />
fing alles an“, erzählt Martin, der<br />
in <strong>Weilheim</strong> einen Bau- <strong>und</strong> Renovierungsservice<br />
betreibt. Er <strong>und</strong><br />
Michelle, Lehrerin an der Munich<br />
International School in Starnberg,<br />
waren infiziert. Fortan zogen sie in<br />
ihrer Freizeit los <strong>und</strong> suchten <strong>die</strong><br />
Umgebung nach Caches ab. Dabei<br />
steigerten sie ihre Aktivitäten<br />
immer mehr. Sie machten einen<br />
Kletterkurs, <strong>um</strong> Caches auf Bä<strong>um</strong>en<br />
zu finden, sie kauften sich ein<br />
Paddelboot <strong>und</strong> suchten Schätze<br />
auf Gewässern in Bayern. „Man<br />
entdeckt tolle Orte an der frischen<br />
Luft, <strong>die</strong> man ansonsten niemals<br />
sehen würde <strong>und</strong> erlebt echte<br />
Abenteuer“, schwärmt Michelle<br />
von der Faszination des Hobbys.<br />
Der nächste Schritt<br />
Nachdem sie <strong>r<strong>und</strong></strong> 180 verschiedene<br />
Caches gef<strong>und</strong>en hatten, reifte<br />
<strong>die</strong> Idee, selbst aktiv zu werden<br />
<strong>und</strong> Schätze zu verstecken. Die<br />
ersten Caches fielen noch nicht<br />
aus dem Rahmen, aber da Martin<br />
handwerklich ausgesprochen<br />
Hier muss geklettert werden: Ein Cache in <strong>r<strong>und</strong></strong> sechs Metern Höhe.<br />
geschickt ist <strong>und</strong> über eine eigene<br />
Werkstatt verfügt, wurden <strong>die</strong> Installationen<br />
zusehends anspruchsvoller.<br />
Sie erschufen Verstecke auf<br />
<strong>Seen</strong> <strong>und</strong> Bä<strong>um</strong>en. Bastelten anspruchsvolle<br />
Rätsel, <strong>die</strong> erst einmal<br />
gelöst werden wollen, bevor<br />
<strong>die</strong> Spieler überhaupt <strong>die</strong> Koordinaten<br />
bekommen. Nach <strong>und</strong> nach<br />
erarbeiteten sie sich einen gewissen<br />
Ruf <strong>und</strong> ihre Caches ziehen bis<br />
heute Spieler von nah <strong>und</strong> fern an.<br />
Seit Januar 2017 gibt es den Cache<br />
mit dem kryptischen Namen<br />
„Geocaching@STAWM / TB-Hotel“<br />
an einem Ort in <strong>Weilheim</strong>, den<br />
wir hier natürlich nicht verraten<br />
wollen. „STAWM“ steht für „Stadtwerke<br />
<strong>Weilheim</strong>“ <strong>und</strong> ein „Hotel“<br />
bedeutet für <strong>die</strong> Spieler, <strong>das</strong>s dort<br />
kleine Gegenstände, sogenannte<br />
„Travelbugs“ (TB), abgelegt <strong>und</strong><br />
aufgenommen werden können,<br />
<strong>die</strong> dann <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Welt wandern.<br />
Dieser Cache ist groß. Sehr<br />
groß. Wie kam es zu <strong>die</strong>ser aufwändigen<br />
Geschichte?<br />
Ein Cache entsteht<br />
„Ein Fre<strong>und</strong> aus Hamburg hat<br />
uns Fotos von einem ähnlichen<br />
Cache gezeigt <strong>und</strong> <strong>die</strong> haben uns<br />
inspiriert“, erzählt Martin. „Es ist<br />
einfach eine tolle Idee, weil es<br />
eigentlich gar kein Versteck ist.<br />
Es ist aus weiter Entfernung zu<br />
sehen, schon von der Landstraße<br />
aus, aber es gibt noch etwas,
HOLZBRIKETTS<br />
vom 20.07.<br />
bis 04.09.<strong>2020</strong><br />
SOMMER-<br />
RABATTAKTION!<br />
In jedem Cache befindet sich ein Logbuch, in <strong>das</strong> sich <strong>die</strong> Spieler eintragen<br />
müssen — erst dann gilt der Cache auch als gef<strong>und</strong>en.<br />
Holzbriketts verpackt<br />
1t auf Palette 180.- €<br />
ab 3t auf Palette je 170.- €<br />
Preise verstehen sich inkl. MwSt, zzgl. Palettenpfand od. Tauschpalette<br />
<strong>das</strong> im Inneren versteckt ist.“<br />
Es handelt sich <strong>um</strong> einen großen<br />
Schaukasten, wie man ihn von<br />
Wanderparkplätzen oder Stadtkarten<br />
kennt. Martin <strong>und</strong> Michelle<br />
gingen ans Werk <strong>und</strong> entwickelten<br />
<strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>idee weiter. Außen sollte<br />
sich für jeden zugänglich eine Erklärung<br />
finden, was Geocaching<br />
überhaupt ist. Dazu eine offizielle<br />
Karte vom Landesvermessungsamt,<br />
auf der <strong>die</strong> Eheleute, mit viel<br />
Akribie, alle Caches in <strong>und</strong> <strong>um</strong><br />
<strong>Weilheim</strong> markieren wollten. Im<br />
Inneren würde auf <strong>die</strong> Finder eine<br />
weitere Überraschung warten,<br />
denn der Kasten sollte aufklappbar<br />
sein. Als Standort wählten sie ein<br />
Gelände der Stadtwerke, denn <strong>das</strong><br />
errichtete schien ihnen passend.<br />
Ein Vertrag mit<br />
den Stadtwerken<br />
„Ich bin zu den Stadtwerken gefahren,<br />
denn der persönliche<br />
Kontakt ist immer am besten“,<br />
schildert Martin <strong>die</strong> weitere Vorgehensweise.<br />
„Ich habe mich bei<br />
der Dame am Empfang vorgestellt<br />
<strong>und</strong> gesagt, ich würde gerne einen<br />
Geocache auf ihrem Gelände verstecken.<br />
Die gute Frau war ratlos,<br />
aber da hörte ich eine Stimme aus<br />
dem Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>, <strong>die</strong> rief ‚Davon<br />
habe ich schon mal gehört!‘. Das<br />
war der Chef <strong>und</strong> der war schon<br />
einmal mit dem Thema in Kontakt<br />
gekommen.“<br />
Man besprach <strong>die</strong> Einzelheiten<br />
<strong>und</strong> wurde sich einig. Wenige<br />
Tage später war ein dreiseitiger<br />
Vertrag in der Post, der alle möglichen<br />
<strong>und</strong> unmöglichen Details regelte.<br />
Vom Rückbau bis zur Pflege.<br />
Nachdem <strong>die</strong>se Hürde genommen<br />
war, gingen Michelle <strong>und</strong> Martin<br />
in ihre Werkstatt. Alles wurde in<br />
Handarbeit gefertigt: Schaukasten,<br />
Stahlträger, Versiegelung,<br />
Kupferdach, Gasdruckdämpfer<br />
<strong>und</strong> schließlich wurde im Inneren<br />
noch eine Weltkarte angebracht,<br />
auf der <strong>die</strong> Spieler mit Fähnchen<br />
markieren dürfen, wo sie einen<br />
Cache gef<strong>und</strong>en haben.<br />
Einige Tage später machten sie<br />
mit einem Minibagger den Aushub,<br />
mehrere Eimer Beton kamen<br />
z<strong>um</strong> Einsatz <strong>und</strong> schon stand <strong>das</strong><br />
300-Kilogramm-Ungetüm. Sie<br />
erhielten <strong>die</strong> Freigabe <strong>und</strong> der<br />
Cache war erreichbar. Weit mehr<br />
als 400 Besuche konnte er bisher<br />
verzeichnen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bewertungen,<br />
<strong>die</strong> hinterlassen werden,<br />
reichen von fasziniert bis überschwänglich.<br />
Michelle fügt noch<br />
an: „Wir freuen uns über jeden,<br />
der unsere Caches findet. Doch<br />
alle sollen bitte <strong>das</strong> Coronavirus<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Beschränkungen beachten.<br />
Unsere Caches laufen nicht<br />
weg.“<br />
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juli / august <strong>2020</strong> | 21
Allerlei im TASSILOland<br />
Snacken, Sammeln<br />
<strong>und</strong> Beraten<br />
Snacks & Fingerfood aus dem Online-Kochbuch<br />
Sauber<br />
g’spart!<br />
Tassiloland | Die drei Damen der Hauswirtschafterei<br />
haben erstmals ein Kochbuch als E-Book auf<br />
den Markt gebracht. Es heißt „Snacks, Fingerfood &<br />
Co“ <strong>und</strong> ist der erste Teil einer neuen Kochbuchserie<br />
aus der „kleinen Hauswirtschafterei“. In jedem<br />
<strong>die</strong>ser Bücher verstecken sich künftig mehr<br />
als 30 Rezepte <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong>s Thema „Food“. Wer<br />
schon jetzt Lust auf süße, pikante <strong>und</strong> vegetarische<br />
Häppchen hat, kann <strong>das</strong> erste E-Book über<br />
stolze 75 Seiten ab sofort auf der Internetseite<br />
der Hauswirtschafterei (<strong>die</strong>hauswirtschafterei.de)<br />
für 6,99 Euro downloaden. Die Online-Version ist<br />
letztlich auf allen Tablets, Smartphones <strong>und</strong> PC-<br />
Bildschirmen abrufbar.<br />
Althandy-Sammlung für guten Zweck<br />
>>> E-Book zu gewinnen.<br />
„<strong>tassilo</strong>“, ihr Regionalmagazin,<br />
verlost drei Mal<br />
ein E-Book der Hauswirtschafterei<br />
z<strong>um</strong> Thema<br />
Snacks, Fingerfood & Co.<br />
Schicken Sie uns bis 15.<br />
<strong>Juli</strong> eine E-Mail mit dem<br />
Stichwort „Snack it!“ an<br />
info@<strong>tassilo</strong>.de.<br />
Bitte auch Name, Adresse <strong>und</strong> Telefonn<strong>um</strong>mer<br />
angeben. Das Los entscheidet, der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
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Erdgas <strong>und</strong> Ökostrom<br />
von Energie Südbayern.<br />
Gut versorgt mit günstiger Energie <strong>und</strong><br />
ausgezeichnetem Service.<br />
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0800 0 372 372 (kostenlos)<br />
Tassiloland | In Zeiten von Corona hatten viele<br />
Menschen ungewohnt viel Zeit, zuhause ausz<strong>um</strong>isten.<br />
Dabei entdeckt wurden zahlreiche<br />
alte Handys <strong>und</strong> Tablets. Laut Schätzungen der<br />
Deutschen Telekom schl<strong>um</strong>mern in deutschen<br />
Haushalten <strong>r<strong>und</strong></strong> 128 Millionen (!) Altgeräte, <strong>die</strong><br />
wertvolle Materialien wie beispielsweise Gold,<br />
Silber <strong>und</strong> Platin beinhalten – alles Rohstoffe, <strong>die</strong><br />
in Entwicklungsländern <strong>und</strong> in vielen Fällen unter<br />
unmenschlichen Bedingungen mit mühevoller<br />
Handarbeit abgebaut werden.<br />
Aus <strong>die</strong>sem G<strong>r<strong>und</strong></strong> initiierte ÖDP-Politiker Andi<br />
Reichel aus Oberhausen eine Handy-Sammelaktion,<br />
an der sich inzwischen mehrere Männer <strong>und</strong><br />
Frauen aus dem kompletten <strong>Weilheim</strong>-Schongauer<br />
Landkreis beteiligen. Sie sammeln <strong>die</strong> Mobilgeräte<br />
von allen interessierten Bürgern ein <strong>und</strong><br />
reichen sie dem Telekom-Partner „teqcycle“ für<br />
fachgerechtes Handy-Recycling weiter. Der Erlös<br />
daraus kommt wieder<strong>um</strong> Bildungsprojekten der<br />
Mission „EineWelt“ in Liberia, El Salvador <strong>und</strong><br />
Bayern zugute.<br />
Nähre Infos z<strong>um</strong> Projekt sowie zu allen Abgabestellen<br />
in der Region hält Andreas Reichel<br />
unter der N<strong>um</strong>mer 08802 / 8756 sowie<br />
<strong>die</strong> Internetseite www.handyaktion-bayern.de<br />
bereit. <br />
js<br />
22 | <strong>tassilo</strong>
Kostenlose Beratung z<strong>um</strong><br />
Thema „Existenzgründung“<br />
<strong>Weilheim</strong> | Ein Unternehmen zu gründen <strong>und</strong> dauerhaft<br />
erfolgreich zu führen, ist eine anspruchsvolle<br />
Aufgabe, <strong>die</strong> viel Fachwissen, Mut <strong>und</strong> einen hohen<br />
Arbeitseinsatz erfordert. Sowohl <strong>das</strong> Landratsamt<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau als auch <strong>die</strong> IHK für München<br />
<strong>und</strong> Oberbayern unterstützt den Sprung in <strong>die</strong><br />
Selbstständigkeit, bietet regelmäßig kostenlose Beratungen<br />
z<strong>um</strong> Thema Existenzgründung, aber auch<br />
zu Themen wie Existenzerhaltung, Vertrieb, Marketing<br />
<strong>und</strong> weitere Unternehmer-relevante Punkte<br />
an. In Sachen Terminvereinbarung werden alle Interessenten<br />
gebeten, sich entweder bei Harald Hof,<br />
betriebswirtschaftlicher Berater der IHK, zu melden.<br />
Er ist telefonisch erreichbar unter 0881 / 92547428<br />
oder per E-Mail unter harald.hof@muenchen.ihk.<br />
de. Die richtigen Ansprechpartner für <strong>die</strong> kostenlose<br />
Existenzgründer-Beratung im Landratsamt<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau, <strong>die</strong> immer donnerstags von 10<br />
bis 13 Uhr stattfindet, sitzen in der Stabsstelle Wirtschaftsförderung.<br />
Sie sind erreichbar unter<br />
0881 / 681-1520 oder wirtschaftsfoerderung@lra-wm.bayern.de.<br />
<br />
js<br />
Blütenduft <strong>und</strong> Farbenpracht<br />
Dießen | Endlich wieder eine frei zugängliche<br />
Kunstausstellung: Unter dem Titel<br />
„Florales“ zeigt <strong>die</strong> Dießener Künsterlin<br />
Annunciata Foresti ihre jüngsten bildnerisch<br />
gestalteten Bl<strong>um</strong>enbetrachtungen.<br />
Es sind Bilder von Eindrücken aus dem<br />
Garten <strong>und</strong> der Wildnis <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> ihr Atelier.<br />
Die Ausstellung hat bereits am Freitag,<br />
26. Juni, <strong>um</strong> 19.30 Uhr mit einer feierlichen<br />
Eröffnung durch den Landsberger<br />
Landrat Thomas Eichinger begonnen.<br />
Und dauert nun an bis einschließlich 5.<br />
<strong>Juli</strong>. Geöffnet ist <strong>die</strong> Ausstellung in <strong>die</strong>sen<br />
zwei Wochen<br />
jedoch nur<br />
an den Sams<strong>und</strong><br />
Sonntagen<br />
zwischen<br />
14 <strong>und</strong> 18 Uhr.<br />
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Lektüre regionaler Genüsse:<br />
<strong>die</strong> Gewinner unserer Mai / Juni-<strong>Ausgabe</strong><br />
Tassiloland | Saisonal <strong>und</strong> regional ist voll im Trend. Passend<br />
dazu hat Ihr Regionalmagazin „<strong>tassilo</strong>“ in der Mai / Juni-<strong>Ausgabe</strong><br />
drei Exemplare des kulinarischen Hofladenführers der Tutzinger<br />
Autorin Dr. Eva-Maria Schröder verlost. Die 96 Seiten dicke <strong>und</strong><br />
mit 300 messerscharfen Fotos versehene Lektüre haben Andrea<br />
Hofer aus Penzberg, Gerda Lukas aus Murnau <strong>und</strong> Isabell Barke<br />
aus <strong>Weilheim</strong> gewonnen. Die zweite Verlosung – Konzertkarten<br />
für <strong>das</strong> „Corazón-Quartett“, <strong>das</strong> im Rahmen der 18. Kulturwoche<br />
in Murnau aufgetreten wäre – ist leider den Corona-Maßnahmen<br />
z<strong>um</strong> Opfer gefallen. Allerdings nur temporär. Die Tickets, gewonnen<br />
von Dieter Müller aus Murnau-Hechendorf, Gisela Treiber aus<br />
<strong>Weilheim</strong> sowie Iris Girgner aus Penzberg, behalten ihre Gültigkeit.<br />
Der Nachholtermin wird rechtzeitig<br />
unter www.murnau.de bekanntgegeben.<br />
Unabhängig davon bedankt sich <strong>das</strong><br />
Team „<strong>tassilo</strong>“ für <strong>die</strong> rege Teilnahme<br />
an unseren Gewinnspielen <strong>und</strong><br />
möchte an <strong>die</strong>ser Stelle auf Heimaträtsel,<br />
E-Book-Snacks <strong>und</strong><br />
Wanderführer hinweisen.<br />
Viel Erfolg!<br />
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Saisonal <strong>und</strong> regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />
Snacks sind wieder<br />
voll im Trend<br />
ROBERT SCHWINGHAMMER, KLAVIERBAUER<br />
Tassiloland | Vor <strong>r<strong>und</strong></strong> 15 Jahren<br />
waren fünf Mahlzeiten am Tag <strong>die</strong><br />
Regel. Neben ausgiebigeren Speisen<br />
z<strong>um</strong> Frühstück, Mittag- <strong>und</strong><br />
Abendessen standen ges<strong>und</strong>e<br />
Kleinigkeiten für Zwischendurch,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel Obst, Gemüse oder<br />
Studentenfutter, für den Vor- <strong>und</strong><br />
Nachmittag auf dem Speiseplan<br />
von Alt <strong>und</strong> Jung. Das Problem:<br />
Rasch entwickelte sich aus dem<br />
snacken ges<strong>und</strong>er Zwischenmahlzeiten<br />
ein ebenfalls deftiger Akt<br />
des Speisens, indem beispielsweise<br />
Wurst- <strong>und</strong> Fleischsemmeln<br />
sowie pappsüße Gebäcke oder<br />
Kuchen in Massen verschlungen<br />
wurden. Dass fünf deftige Mahlzeiten<br />
am Tag logischerweise viel<br />
zu unges<strong>und</strong> <strong>und</strong> nicht wirklich<br />
Strandfigur-fördernd sind, muss<br />
nicht erst der Hausarzt im Rahmen<br />
der nächsten Routineuntersuchung<br />
diagnostizieren. Insofern<br />
flachte der „Fünf Mahlzeiten<br />
am Tag“-Trend wieder ab, hin<br />
zu „lieber drei Mal gescheit, dafür<br />
zwischendurch nix“. Im Laufe<br />
der vergangenen Jahre aber hat<br />
sich der Alltag der meisten Bürger<br />
stark gewandelt. Im digitalen<br />
Zeitalter des ständigen Höher,<br />
Schneller <strong>und</strong> Weiter ist <strong>das</strong> tägliche,<br />
warme, ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ergiebige<br />
Mittagessen, handgekocht<br />
von Mama oder Oma, nur noch<br />
in wenigen Haushalten existent.<br />
Vor allem in größeren Ortschaften<br />
<strong>und</strong> Städten gewinnen deshalb<br />
Snacks wieder zunehmend an Bedeutung,<br />
werden in bestimmten<br />
Vierteln schon jetzt an jeder Ecke<br />
angeboten. Auffallend sind neben<br />
altbekannten Klassikern wie Leberkässemmeln,<br />
Sandwiches oder<br />
Döner <strong>die</strong> zahlreichen ges<strong>und</strong>en<br />
Bio-Snacks, <strong>die</strong> es auch im Tassiloland<br />
in ausgewählten Läden zu<br />
kaufen gibt. Das brachte letztlich<br />
auch <strong>die</strong> drei Damen der Hauswirtschafterei<br />
auf <strong>die</strong> Idee, <strong>das</strong><br />
Thema „Snack“ intensiver aufzugreifen.<br />
„Wir sind zwar mehr der<br />
Fan von Brotzeiten in der Gemeinschaft“,<br />
sagt Silvia Schlögel. Doch<br />
angenommen, jeder der beruflich<br />
stark eingespannten Kollegen kreiert<br />
am Vorabend einen leckeren<br />
Snack in größerer Menge, nimmt<br />
ihn am nächsten Morgen mit in<br />
<strong>die</strong> Arbeit <strong>und</strong> tauscht ihn gegen<br />
einen anderen aus? „Dann hätten<br />
wir <strong>das</strong> Ziel einer gemeinschaftlichen<br />
Brotzeit mit einer großen<br />
Auswahl an ges<strong>und</strong>en Leckereien<br />
auch erreicht.“ Ob für zwischendurch,<br />
oder gleich als Ersatz eines<br />
Hauptgerichtes zu Mittag?<br />
Jedem selbst überlassen. Im Folgenden<br />
werden mit „Wiener im<br />
bayerischen Schlafrock“, „Rettich-Carpaccio<br />
mit geräucherter<br />
Forelle“ <strong>und</strong> „Erbsen-Wrap“ drei<br />
sündhaft-leckere Snack-Rezepte<br />
der Hauswirtschafterei genauer<br />
vorgestellt:<br />
Wiener im<br />
bayerischen Schlafrock<br />
ZUTATEN HEFETEIG:<br />
500 g Mehl<br />
1 EL Salz<br />
1 EL Honig<br />
30 g weiche Butter<br />
20 g Hefe<br />
Wiener im<br />
bayerischen Schlafrock<br />
FÜLLUNG:<br />
4 – 5 Wiener<br />
ZUM TAUCHEN:<br />
1 Packung Natron (à 50 g)<br />
ZUM BESTREUEN:<br />
2 – 3 EL grobes Salz<br />
ZUBEREITUNG: Für den Hefeteig<br />
<strong>das</strong> Mehl mit Salz, Honig <strong>und</strong> Butter<br />
in eine Schüssel geben. Die<br />
Hefe mit 280 ml warmem Wasser<br />
verrühren <strong>und</strong> mit dem Knethaken<br />
unterkneten. Zugedeckt an einem<br />
warmen Ort eine St<strong>und</strong>e gehen lassen.<br />
Den Teig nochmals durchkneten<br />
<strong>und</strong> zu einem schmalen Rechteck<br />
ausrollen. Die Breite sollte der<br />
Länge der Wiener entsprechen.<br />
Eine Wiener auf eine Seite des<br />
Teiges legen, einrollen <strong>und</strong> den<br />
Teig abschneiden. Am Rand festdrücken.<br />
Die restlichen Wiener auf<br />
24 | <strong>tassilo</strong>
Kräutersalz, Pfeffer<br />
1 rote Paprikaschote<br />
100 g Feta- oder Bergkäse<br />
Rettich-Carpaccio mit Räucherforelle<br />
<strong>die</strong>se Weise ebenfalls in den Teig<br />
rollen. Jede Teigrolle in fünf bis<br />
sechs Stücke schneiden.<br />
Z<strong>um</strong> Tauchen 2 l Wasser aufkochen<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> Natron langsam einrieseln<br />
lassen. Jeweils drei bis vier<br />
Teigstücke gleichzeitig in <strong>die</strong> leicht<br />
siedende Lauge geben <strong>und</strong> ca. 30<br />
Sek. ziehen lassen. Zwischendurch<br />
vorsichtig <strong>um</strong>drehen. Mit einem<br />
Scha<strong>um</strong>löffel entnehmen. Abtropfen<br />
lassen <strong>und</strong> in eine gefettete<br />
Auflaufform setzen. Mit dem Salz<br />
bestreuen <strong>und</strong> backen.<br />
Backzeit: ca. 30 Minuten bei 200 °C<br />
(180 °C)<br />
Rettich-Carpaccio<br />
mit geräucherter Forelle<br />
ZUTATEN:<br />
1 Rettich<br />
Salz<br />
2 rote Äpfel<br />
1 EL Zitronensaft<br />
125 g geräuchertes Forellenfilet<br />
30 g Löwenzahnblätter o. Rucola<br />
Die Forellenfilets in Streifen<br />
schneiden. Löwenzahnblätter (Rucola)<br />
waschen, putzen <strong>und</strong> trocken<br />
schleudern.<br />
Rettich- <strong>und</strong> Apfelscheiben fächerartig<br />
auf vier Tellern anrichten. Die<br />
Forellenfilets <strong>und</strong> den Löwenzahn<br />
(Rucola) darüber verteilen.<br />
Die Zutaten für <strong>das</strong> Dressing miteinander<br />
verrühren <strong>und</strong> über <strong>das</strong><br />
Carpaccio geben.<br />
Erbsen-Wrap<br />
ZUTATEN PFANNKUCHEN:<br />
250 g Mehl<br />
2 – 3 Eier<br />
350 ml Milch<br />
Salz<br />
Butterschmalz z<strong>um</strong> Ausbacken<br />
FÜLLUNG:<br />
400 g Tiefkühl-Erbsen<br />
200 ml Gemüsebrühe<br />
1 Knoblauchzehe<br />
120 g Schmand<br />
80 g Butter<br />
ZUBEREITUNG: Für <strong>die</strong> Pfannkuchen<br />
<strong>die</strong> Zutaten miteinander<br />
verrühren <strong>und</strong> in heißem Butterschmalz<br />
vier große Pfannkuchen<br />
ausbacken. Auskühlen lassen.<br />
Für <strong>die</strong> Füllung <strong>die</strong> Erbsen in der<br />
Gemüsebrühe ca. 5 Minuten kochen.<br />
Abgießen <strong>und</strong> abkühlen<br />
lassen. Die Knoblauchzehe schälen<br />
<strong>und</strong> vierteln. Mit dem Schmand<br />
<strong>und</strong> der Butter zu den Erbsen geben<br />
<strong>und</strong> mit einem Stabmixer pürieren.<br />
Pikant würzen.<br />
Die Paprikaschote waschen, putzen<br />
<strong>und</strong> fein würfeln. Den Fetakäse<br />
grob zerbröseln, wird Bergkäse<br />
verwendet, <strong>die</strong>sen reiben.<br />
Die Erbsencreme auf den Pfannkuchen<br />
verstreichen. Paprikawürfel<br />
<strong>und</strong> Käse darüberstreuen. Die<br />
Pfannkuchen aufrollen <strong>und</strong> 2 St<strong>und</strong>en<br />
kühl stellen.<br />
Ihr Team „<strong>tassilo</strong>“ wünscht Ihnen,<br />
liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
gemeinsam mit den drei Damen<br />
der Hauswirtschafterei viel Spaß<br />
<strong>und</strong> Erfolg beim Ausprobieren der<br />
leckeren Snacks. Und für alle, <strong>die</strong><br />
beim Ausprobieren <strong>die</strong>ser Rezepte<br />
auf den Geschmack gekommen<br />
sind: Auf Seite 22 stellen wir Ihnen<br />
<strong>das</strong> neue Kochbuch der Hauswirtschafterei<br />
vor. Es geht <strong>um</strong> Snacks.<br />
Und erscheint, auch aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der<br />
Corona-Krise, <strong>die</strong>smal als ePaper.js<br />
DRESSING:<br />
3 EL Weißweinessig<br />
4 EL Rapsöl<br />
1 EL Kräutersenf<br />
Salz, Pfeffer, Zucker<br />
Schnittlauch<br />
ZUBEREITUNG: Den Rettich schälen,<br />
evtl. längs halbieren <strong>und</strong> in<br />
Scheiben hobeln. Salzen, 10 Minuten<br />
ziehen lassen <strong>und</strong> abgießen.<br />
Die Äpfel waschen, halbieren <strong>und</strong><br />
entkernen. In Scheiben schneiden<br />
<strong>und</strong> sofort mit dem Zitronensaft<br />
beträufeln.<br />
Erbsen-Wrap<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 25
SC Huglfing verschiebt 100-Jahr-Feier<br />
Gerhard Polt kommt trotzdem<br />
Huglfing | Weibliche Rollen durften<br />
im Theater des Katholischen<br />
Burschenvereins Huglfing nicht<br />
von Frauen besetzt werden. Das<br />
fanden <strong>die</strong> meisten der damaligen,<br />
aktiven Mitglieder derart<br />
daneben, <strong>das</strong>s sie demonstrativ<br />
ausgetreten sind <strong>und</strong> einen neuen<br />
Verein gründen wollten. Einen<br />
Verein, der für Gleichberechtigung<br />
zwischen Mann <strong>und</strong> Frau steht.<br />
So entstand im Jahre 1920 der<br />
Radfahrer-Club Huglfing. „Es war<br />
damals <strong>die</strong> einzige Sportart, über<br />
<strong>die</strong> man viele Mitglieder gewinnen<br />
konnte“, sagt Bernhard Kössler,<br />
heutiger Vorsitzender des SC Huglfing,<br />
über <strong>die</strong> Sparten-Spezialisierung<br />
„Rad“. Als jedoch im Jahre<br />
1932 <strong>die</strong> Sparte Fußball dazukam,<br />
passte <strong>das</strong> mit dem Vereinsnamen<br />
nicht mehr. Die logische Folge im<br />
Jahre 1934: Der Verein wird <strong>um</strong>benannt<br />
– aus dem Radfahrer-Club<br />
wird der Sportclub Huglfing, der<br />
nun beliebig viele Abteilungen<br />
unter einem Dach einen kann.<br />
Zwar lagen <strong>die</strong> Aktivitäten des SC<br />
während des Zweiten Weltkriegs<br />
(1939 bis 1945) auf Eis. 1946 aber<br />
haben <strong>die</strong> Fußballer den Club wiederbelebt.<br />
Und seither ging es in<br />
WERK OBERLAND<br />
Sachen Vereinsentwicklung nahezu<br />
ungebrochen bergauf. 1964<br />
zählte der Verein bereits 120 Mitglieder.<br />
Es kamen <strong>die</strong> Abteilungen<br />
Kegeln, Tischtennis <strong>und</strong> Damen-<br />
Gymnastik hinzu. Gefolgt von Ski,<br />
Tennis, Leichtathletik, Taekwondo<br />
<strong>und</strong> – ganz neu seit Anfang <strong>2020</strong><br />
dabei – eine Line-Dance-Gruppe.<br />
Damit bietet der SC Huglfing ein<br />
facettenreiches Breitensportangebot<br />
für alle Altersklassen, welches<br />
auch von der Bevölkerung gut angenommen<br />
wird. Denn heute zählt<br />
der Verein mehr als 1 200 Mitglieder<br />
– angefangen bei den jüngsten<br />
mit fünf, aufgehört bei den ältesten<br />
mit weit über 80 Jahren.<br />
Feiern Trachtler <strong>und</strong><br />
Sportler gemeinsam?<br />
Den Auftakt der SC-Geschichte machten <strong>die</strong> Radelfahrer.<br />
Links zu sehen: Das Gründungsbild aus dem Jahre 1920.<br />
Z<strong>um</strong> 100-jährigen Jubilä<strong>um</strong> haben<br />
<strong>die</strong> aktiven Mitglieder <strong>um</strong> Vorsitzenden<br />
Bernhard Kößler ein tolles<br />
Festwochenende auf <strong>die</strong> Beine gestellt.<br />
Highlight wäre der Auftritt<br />
des Bayerischen Kult-Kabarettisten<br />
Gerhard Polt gewesen – <strong>die</strong> Huglfinger<br />
haben ihn bekommen, obwohl<br />
er heuer auf Abschiedstournee<br />
gehen wollte, allein deshalb<br />
noch stärker gefragt gewesen war<br />
bei den Veranstaltern als ohnehin<br />
schon. Insofern wäre es eine<br />
riesengroße Ehre gewesen für<br />
<strong>das</strong> 2 800 Einwohner starke Dorf.<br />
Und jetzt? „Natürlich ist es extrem<br />
schade, <strong>das</strong>s wir unser 100-Jähriges<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona nicht im Jubilä<strong>um</strong>sjahr<br />
feiern können“, sagt<br />
Bernhard Kößler, der gemeinsam<br />
mit einem Festausschuss <strong>die</strong>ses<br />
Festwochenende vom 23. bis 26.<br />
<strong>Juli</strong> bereits vor gut zwei Jahren<br />
angefangen hatte zu planen. Komplett<br />
darauf verzichten kommt für<br />
den SC Huglfing aber nicht in Frage.<br />
„Deshalb haben wir uns dazu<br />
entschlossen, <strong>die</strong> Feier 2021 nachzuholen.“<br />
Und zwar so, <strong>das</strong>s auch<br />
<strong>das</strong> Rahmenprogramm größtenteils<br />
gleichbleiben soll. Will heißen:<br />
Gerhard Polt, <strong>die</strong>ser einzigartige<br />
Ausnahmekönner, der seine<br />
Abschiedstournee natürlich auch<br />
verschieben musste, kommt nun<br />
im nächsten Jahr nach Huglfing.<br />
Genaugenommen am Samstagabend,<br />
24. <strong>Juli</strong>. Wichtig zu wissen<br />
26 | <strong>tassilo</strong>
Ein riesiger Erfolg war der Kreisliga-Aufstieg im Jahre 1999.<br />
ist nur: Alle Polt-Fans, <strong>die</strong> bereits<br />
für <strong>2020</strong> eine Karte ergattern<br />
konnten, müssen ihr Glück höchstwahrscheinlich<br />
erneut versuchen –<br />
ihre <strong>2020</strong>er Karten verlieren <strong>die</strong><br />
Gültigkeit, <strong>das</strong> Geld wird rückerstattet.<br />
Wann genau der neuerliche<br />
Kartenvorverkauf für den Kabarett-<br />
Abend mit Gerhard Polt startet,<br />
gibt der Verein rechtzeitig auf seiner<br />
Internetseite www.sc-huglfing.<br />
de bekannt. Der Polt-Termin steht<br />
also. Eventuell sogar im Zentr<strong>um</strong><br />
einer einzigartigen Festkonstellation.<br />
Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>: 2021 feiert auch<br />
der Huglfinger Trachtenverein seinen<br />
100. Geburtstag. Erste Stimmen<br />
aus der Bevölkerung wurden<br />
bereits laut, doch eine gemeinsame<br />
Feier auf <strong>die</strong> Beine zu stellen.<br />
Fußballer freuen sich<br />
auf Kunstrasenplatz<br />
Trachtler <strong>und</strong> Sportler an einem<br />
Tisch? „Ich persönlich könnte<br />
mir <strong>das</strong> sehr gut vorstellen“, sagt<br />
Bernhard Kößler. Erstens gebe es<br />
in Huglfing ohnehin einige Vereinsmitglieder,<br />
<strong>die</strong> sowohl im<br />
Sportclub als auch bei den Trachtlern<br />
oder in der Musikkapelle aktiv<br />
sind. Darüber hinaus sei eine regelmäßige,<br />
Vereins-übergreifende<br />
Zusammenarbeit <strong>das</strong> große Ziel<br />
des Vereinsvorsitzenden. „Es hat<br />
mal eine Zeit gegeben, wo man <strong>die</strong><br />
Leute aus einem anderen Verein<br />
oder einer anderen Sparte des SC<br />
gar nicht gekannt hat.“ Das sei –<br />
insbesondere für einen kleineren<br />
Ort wie Huglfing – in Kößlers<br />
Augen ein No-Go. „Ich wünsche<br />
mir, <strong>das</strong>s unsere Mitglieder über<br />
den Tellerrand ihrer Sportart hinausschauen.“<br />
An <strong>die</strong>ser Stelle<br />
erinnert er an <strong>die</strong> erfolgreichsten<br />
Zeiten des SC zurück. Das war z<strong>um</strong><br />
einen der Bayernliga-Aufstieg der<br />
Tischtennis-Mannschaft im Jahr<br />
1990. Und z<strong>um</strong> anderen der Kreisliga-Aufstieg<br />
der Fußballer im Jahr<br />
1999. „Als wir <strong>die</strong> Meisterschaft mit<br />
einem feierlichen Zug durchs Dorf<br />
gefeiert haben – musikalisch <strong>um</strong>rahmt<br />
von der Blaskapelle.“ Auch<br />
da waren Trikot <strong>und</strong> Lederhose<br />
erfolgreich vereint. Apropos Trikot:<br />
Die Fußballer dürfen sich auf einen<br />
neuen Kunstrasenplatz ohne Mikroplastik<br />
sowie auf einen neuen<br />
Naturrasenplatz freuen. Läuft alles<br />
nach Plan, kann bereits im Frühjahr<br />
2021 darauf gespielt werden.<br />
Und auch <strong>die</strong> Tennisabteilung wird<br />
momentan wiederbelebt. „Zu Zeiten<br />
von Steffi Graf <strong>und</strong> Boris Becker<br />
erlebte unsere Tennisabteilung<br />
einen Boom, der <strong>die</strong> vergangenen<br />
Jahre jedoch stark abgeflacht ist.“<br />
Das ändert sich derzeit wieder<br />
z<strong>um</strong> Positiven, was ganz nach dem<br />
Geschmack der damaligen Gründungsmitglieder<br />
sein dürfte. Noch<br />
erfreulicher für sie: Seit einigen<br />
Jahren wird in Huglfing erfolgreicher<br />
Mädchen- <strong>und</strong> Frauenfußball<br />
gespielt. Mehr Emanzipation im<br />
Sport – <strong>und</strong> damit auch Gleichberechtigung<br />
– geht nicht.<br />
js<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 27
Penzberger Fußballer zocken jetzt virtuell<br />
Vom Rasen<br />
vor <strong>die</strong> Konsole<br />
Marlon Markart (oben)<br />
<strong>und</strong> Mirko Buric.<br />
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Penzberg | Als Mitte März <strong>die</strong><br />
Nachricht kam, <strong>das</strong>s der Bayerische<br />
Fußball-Verband e.V. (BFV)<br />
im Zuge der Corona-Krise den<br />
Spielbetrieb für alle Ligen aussetzen<br />
würde, waren auch Marlon<br />
Markart <strong>und</strong> Mirko Buric betroffen.<br />
Die beiden 16-Jährigen kicken<br />
gemeinsam in der A-Jugend des<br />
ESV Penzberg: Marlon im Mittelfeld,<br />
Mirko als rechter Verteidiger.<br />
Als dann auch noch ihre Realschule<br />
in Penzberg <strong>die</strong> Tore schloss,<br />
hatten <strong>die</strong> beiden vor allen Dingen<br />
eines: viel Zeit. Doch es gab eine<br />
Alternative z<strong>um</strong> echten Fußballspiel<br />
auf dem grünen Rasen. Mirko<br />
erzählt: „Wir haben auf vielen<br />
Internetseiten <strong>die</strong> Nachrichten gesehen,<br />
<strong>das</strong>s der BFV E-Sport-Turniere<br />
veranstaltet. Ich habe dann<br />
Marlon <strong>und</strong> mich direkt für einige<br />
Wettbewerbe angemeldet <strong>und</strong> es<br />
lief immer besser.“<br />
E-Sport erfreut sich seit Jahren<br />
großer Beliebtheit <strong>und</strong> hat eine<br />
ganz eigene Industrie hervorgebracht.<br />
Profis spielen <strong>um</strong> hohe<br />
Preisgelder, reisen weltweit zu<br />
Turnieren, wo sie sich vor tausenden<br />
Zuschauern in den Sta<strong>die</strong>n,<br />
<strong>und</strong> Millionen an den heimischen<br />
Bildschirmen, untereinander<br />
messen. Auch <strong>die</strong> Fußballsimulation<br />
FIFA gehört zu den Computerspielen,<br />
bei denen <strong>um</strong> Ruhm,<br />
Geld <strong>und</strong> Ehre gezockt wird.<br />
Viele B<strong>und</strong>esligamannschaften,<br />
wie beispielsweise der FC Augsburg,<br />
führen eigenen E-Sport-<br />
Teams, <strong>die</strong> den Verein in einer<br />
virtuellen B<strong>und</strong>esliga vertreten.<br />
Der BFV veranstaltete <strong>die</strong> erste<br />
„eClub Championship“ im Jahre<br />
2019. 250 Teams mit je zwei Spielern<br />
gingen an den Start. Die Final<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
wurde im Juni in einer<br />
Location in Landshut ausgespielt.<br />
Sieger wurden <strong>die</strong> Brüder Philipp<br />
'phlip1989' <strong>und</strong> Yannic 'yannic0109'<br />
Bederke. Eigentlich spielen<br />
sie eben für jenes Profiteam<br />
des FC Augsburg, sind aber auch<br />
noch Mitglieder bei ihrem Heimatverein<br />
TSV Oettingen. Denn <strong>das</strong><br />
ist eine der Bedingungen für <strong>die</strong><br />
Teilnahme: Die Spieler der Teams<br />
müssen Mitglieder eines Vereins<br />
sein, der z<strong>um</strong> BFV gehört.<br />
BFV gründet<br />
E-Sport-Sparte<br />
Johannes Kanz ist beim BFV Projektleiter<br />
für den Bereich E-Sport.<br />
Der 26-Jährige ist mit <strong>die</strong>ser Aufgabe<br />
mittlerweile Vollzeit ausgelastet.<br />
Er schildert <strong>die</strong> Entwicklung<br />
des E-Sports beim BFV: „Im Mai<br />
2018 wurde auf dem Verbandstag<br />
beschlossen, E-Sport mit in <strong>die</strong><br />
Satzung aufzunehmen. Seitdem ist<br />
ziemlich viel passiert <strong>und</strong> wir haben<br />
einige Turniere durchgeführt.“<br />
Die „EClub Championship“ wird<br />
zunächst in den Bezirken ausgespielt:<br />
Oberbayern, Niederbayern,<br />
Unter-, Mittel- <strong>und</strong> Oberfranken,<br />
Schwaben, Operpfalz <strong>und</strong> Pfalz.<br />
Pro Verein dürfen sich drei Zweierteams<br />
anmelden. Die Sieger in<br />
jedem Bezirk bestreiten schließlich<br />
<strong>das</strong> große Finalturnier. Es geht <strong>um</strong><br />
Preisgelder für <strong>die</strong> Mannschaftskassen<br />
der Vereine. Die Leistung<br />
der E-Sportler ist also eng mit<br />
den echten Clubs verknüpft. Das<br />
ist durchaus Absicht, wie Kanz<br />
erläutert: „Natürlich freuen sich<br />
<strong>die</strong> Vereine, wenn ihre E-Sportler<br />
erfolgreich sind. Und wir fördern<br />
auch <strong>die</strong> Identifikation der jungen<br />
Leute mit ihrem Heimatverein. Der<br />
Wettbewerb mit lokalen Konkurrenten<br />
wird auf <strong>die</strong>se Weise interessanter.“<br />
Training, Strategie<br />
<strong>und</strong> Taktik<br />
Mirko „Fifagoat19“ Buric <strong>und</strong> Marlon<br />
„Marlon__3107“ Markart vertreten<br />
seit einigen Wochen den ESV<br />
28 | <strong>tassilo</strong>
Penzberg in<br />
den virtuellen<br />
Turnieren.<br />
Und<br />
<strong>das</strong> durchaus<br />
erfolgreich.<br />
Die<br />
Bilanz von<br />
Marlon liest<br />
sich gut: 1.<br />
Platz beim<br />
„Oberland<br />
eCup“ (35 Teilnehmer), 5. Platz<br />
beim „SC Armin FIFA-Cup“ (65),<br />
9. Platz beim „Büchsenberger E-<br />
sports Cup <strong>2020</strong>“ (56) <strong>und</strong> 17. Platz<br />
beim „FCN x HIVE Cup #P2“ (155).<br />
Mirkos größte Erfolge waren ein 5.<br />
Platz bei der „Rhön-Challenge #1“<br />
(67) <strong>und</strong> der 17. Platz beim „FIFA<br />
#StayAtHome Cup #3“ (113). Die<br />
Spielzeit beträgt zweimal sechs<br />
Minuten. Gespielt wird im sogenannten<br />
85er-Modus, was bedeutet,<br />
<strong>das</strong>s alle Spieler <strong>die</strong>selbe virtuelle<br />
Spielstärke haben – egal, ob<br />
man Bayern München, 1860 oder<br />
den FC Augsburg wählt. Chancengleichheit<br />
ist somit garantiert. Bisher<br />
spielten <strong>die</strong> beiden einsam vor<br />
dem heimischen Bildschirm, aber<br />
bei der „eClub Championship“<br />
müssen sie z<strong>um</strong> ersten Mal als<br />
Team antreten. Corona war dafür<br />
verantwortlich, <strong>das</strong>s der Start des<br />
Wettbewerbs aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Kontakbeschränkungen<br />
immer wieder verschoben<br />
werden musste. Da <strong>die</strong>se<br />
Ende Mai <strong>2020</strong> aber gelockert<br />
wurden, konnte der erste Spieltag<br />
für den 02. Juni angesetzt werden.<br />
Marlon <strong>und</strong> Mirko freuen sich auf<br />
den Wettbewerb <strong>und</strong> trainieren<br />
bis zu drei St<strong>und</strong>en am Tag gegen<br />
befre<strong>und</strong>ete Teams. In Sachen<br />
Strategie <strong>und</strong> Taktik müssen Kompromisse<br />
gemacht <strong>und</strong> Absprachen<br />
getroffen werden. Marlon<br />
favorisiert <strong>das</strong> 4-2-2-2 Spielsystem,<br />
Mirko <strong>das</strong> 4-2-3-1. In der Regel<br />
richten sie sich aber nach den<br />
Gegnern <strong>und</strong> während einer Partie<br />
wird häufig <strong>um</strong>gestellt. Mirko gibt<br />
dazu einen Einblick: „Wenn ich<br />
in Führung gehe, stelle ich nicht<br />
viel <strong>um</strong>, denn anscheinend passt<br />
es ja. Aber wenn ich hinten liege,<br />
verstärke ich <strong>die</strong> Offensive. Entweder<br />
verliere ich dann hoch oder<br />
schaffe es noch einmal zurückzukommen.“<br />
Sie sind sich einig, <strong>das</strong>s<br />
es durchaus hilfreich sei, wenn<br />
man von Fußball generell etwas<br />
Ahnung hat. Pressing, Steilpässe,<br />
hohe oder tiefe Verteidigung,<br />
Standardsituation – auf <strong>die</strong> Feinheiten<br />
kommt es an <strong>und</strong> nur viel<br />
Training führt zu Automatismen.<br />
Spielen Nervosität <strong>und</strong> Druck eine<br />
Rolle? „Bei den ersten drei Turnieren<br />
bin ich jeweils in frühen R<strong>und</strong>en<br />
rausgeflogen. Da spielt <strong>die</strong><br />
Nervosität noch keine große Rolle.<br />
Wenn man dann aber im Halbfinale<br />
ist <strong>und</strong> es <strong>um</strong> Preisgeld geht,<br />
wird man <strong>um</strong>so nervöser“, sagt<br />
Marlon. Direkten Kontakt zu den<br />
Gegnern hat man während des<br />
Spiels nicht, aber natürlich spielt<br />
<strong>die</strong> Beobachtung der kommenden<br />
Konkurrenten eine Rolle. Ungefähr<br />
eine St<strong>und</strong>e vor dem Anpfiff<br />
wissen sie, gegen wen es geht.<br />
Dann wird schnell nachgeschaut,<br />
welche Platzierungen <strong>die</strong> anderen<br />
schon erreicht haben oder ob<br />
sie gar Profis sind. Aber auch vor<br />
den Berufskickern ist Marlon nicht<br />
bange: „Es ist nicht so, <strong>das</strong>s man<br />
da völlig chancenlos ist. Man wird<br />
nicht abgeschlachtet <strong>und</strong> verliert<br />
haushoch.“<br />
Das Hobby<br />
z<strong>um</strong> Beruf machen?<br />
Die beiden Schüler sind in jedem<br />
Falle begeistert bei der Sache <strong>und</strong><br />
wollen sich auch für <strong>die</strong> „eFootball<br />
League“ des BFV anmelden, sobald<br />
<strong>die</strong>se neu startet. Sie denken<br />
sogar darüber nach, ob sie eine<br />
Karriere als E-Sport-Profi anstreben<br />
sollen. Mirko plant aber nach<br />
dem Schulabschluss erst einmal<br />
den Besuch der FOS in Bad Tölz<br />
<strong>und</strong> eventuell ein anschließendes<br />
Studi<strong>um</strong>. Marlon wird eine Ausbildung<br />
z<strong>um</strong> Chemikant beginnen.<br />
„Wir müssen einfach öfters mal<br />
gegen Profis spielen. Wenn <strong>die</strong><br />
merken, <strong>das</strong>s wir dagegenhalten<br />
können, werden sie auf uns aufmerksam<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Dinge können<br />
sich entwickeln. Es wird schon irgendwie<br />
klappen“, zeigen sie sich<br />
optimistisch.<br />
Der erste Spieltag beim „BFV<br />
eClub Championship <strong>2020</strong>“ endete<br />
für <strong>die</strong> Jungs am 2. Juni jedoch<br />
tragisch: Die erste R<strong>und</strong>e war zwar<br />
locker, denn sie hatten ein Freilos<br />
bekommen. In der zweiten flogen<br />
sie allerdings wegen technischer<br />
Probleme aus der Partie gegen SC<br />
Grüne H.Ismaning III raus – <strong>und</strong><br />
<strong>das</strong> Spiel wurde gegen sie gewertet.<br />
Natürlich saß der Frust tief,<br />
aber <strong>das</strong> nächste Turnier kommt<br />
bestimmt. <br />
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juli / august <strong>2020</strong> | 29
Murnau-Werdenfelser aus der Lichtenau<br />
Rinderzucht<br />
z<strong>um</strong> Rasseerhalt<br />
<strong>Weilheim</strong>-Lichtenau | Die Geschichte<br />
der Murnau-Werdenfelser-Rinder<br />
ist lang <strong>und</strong> bewegt.<br />
Auch wenn <strong>die</strong> Herkunft nicht eindeutig<br />
geklärt ist, handelt es sich<br />
doch <strong>um</strong> <strong>die</strong> einzige autochthone,<br />
also eingeborene Rasse in Bayern.<br />
Im Jahre 1896 wurden <strong>r<strong>und</strong></strong> 62 000<br />
Murnau-Werdenfelser im Freistaat<br />
gezählt. Waren es 1950 noch 200<br />
landwirtschaftliche Betriebe, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>se Rinder hielten, sank <strong>die</strong> Zahl<br />
bis 1980 auf dramatische zwei. Der<br />
Staat griff ein, förderte den Erhalt<br />
der Rasse <strong>und</strong> legte eine Genreserve<br />
mit 25 Tieren an. Aber selbst<br />
im Jahr 2005 gab es gerade mal 113<br />
Kühe <strong>und</strong> sechs Bullen mit drei unterschiedlichen<br />
Blutlinien.<br />
Die Milchleistung <strong>und</strong> der Fleischertrag<br />
sind geringer als bei den<br />
neuen hochgezüchteten Rassen,<br />
<strong>und</strong> Traktoren ersetzten <strong>die</strong> Ochsen<br />
in der Landwirtschaft. Seit<br />
1986 findet sich <strong>das</strong>, im Vergleich<br />
eher kleinere, aber sehr kräftige<br />
Rind, auf der Roten Liste der bedrohten<br />
Nutztierrassen wieder.<br />
Kategorie 1: Extrem gefährdet.<br />
Die Situation <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Murnau-<br />
Werdenfelser hat sich in den letzten<br />
Jahren wieder etwas entspannt,<br />
man geht von <strong>r<strong>und</strong></strong> 3 000 Tieren in<br />
Bayern aus. Einige Züchter haben<br />
<strong>das</strong> Rind neu entdeckt <strong>und</strong> arbeiten<br />
wirtschaftlich mit den Tieren.<br />
Die geringere Milchleistung wird<br />
durch <strong>die</strong> höhere Lebenserwartung<br />
der Kühe ausgeglichen. Das<br />
Fleisch erfreut sich mittlerweile<br />
großer Beliebtheit <strong>und</strong> wird auch<br />
von etablierten Warenhäusern<br />
im Programm geführt. Das Amt<br />
30 | <strong>tassilo</strong><br />
für Landwirtschaft in <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau unterstützt <strong>die</strong> Züchter<br />
mit 100 Euro pro Tier im Jahr. Im<br />
Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />
wird etwas mehr bezahlt.<br />
Eine kleine Herde<br />
entsteht<br />
Die Eheleute Ursula <strong>und</strong> Michael<br />
Riedle hatten von der Situation<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Murnau-Werdenfelser<br />
gelesen. Eigentlich sind sie mit<br />
ihrem erfolgreichen Bauunternehmen<br />
stark ausgelastet. Ursula<br />
Riedle ist allerdings auf einem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb in<br />
Hohenfurch aufgewachsen <strong>und</strong><br />
betrachtet ihre eigene „Ranch“ in<br />
<strong>Weilheim</strong>-Lichtenau als Ausgleich<br />
zu stressigen Tagen im Büro. 2015<br />
begannen sie mit dem Bau des<br />
Stalls, der für 15 Tiere ausgelegt<br />
ist. Ehemann Michael schildert <strong>die</strong><br />
Motivation: „Wir wollten keine konventionellen<br />
Rinder aus wirtschaftlichen<br />
Gründen halten. Es geht uns<br />
gar nicht <strong>um</strong> einen kommerziellen<br />
Ansatz, wir wollen dazu beitragen,<br />
<strong>die</strong>se Rasse zu erhalten. Wenn auch<br />
nur in kleinem Rahmen. Wir sind<br />
Michael Riedle hat ein Herz<br />
für Murnau-Werdenfelser.<br />
keine Züchter, sondern<br />
Förderer der<br />
Murnau-Werdenfelser-Rinder.“<br />
Von einem befre<strong>und</strong>eten<br />
Jäger, der selbst eine kleine<br />
Zucht aufgebaut hatte, kauften <strong>die</strong><br />
Riedles, für <strong>r<strong>und</strong></strong> 5 000 Euro, je<br />
zwei junge Kühe <strong>und</strong> Ochsen. Die<br />
Tiere waren ein halbes Jahr alt <strong>und</strong><br />
gemeinsam aufgewachsen, was<br />
<strong>die</strong> Eingewöhnung am neuen Ort<br />
erleichterte. Unterstützt werden sie<br />
dabei von einem Zuchtwart, der sie<br />
regelmäßig besucht, beratend zur<br />
Seite steht <strong>und</strong> vor allen Dingen<br />
über den Stammba<strong>um</strong> der kleinen<br />
Herde Bescheid weiß. Denn Inzucht<br />
muss <strong>um</strong> jeden Preis vermieden<br />
werden. Ursula Riedle betont, <strong>das</strong>s<br />
<strong>die</strong> Herde ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> langsam<br />
wachsen solle, bis der Stall vielleicht<br />
irgendwann einmal voll ist.<br />
Angesichts des relativ kleinen Genpools<br />
der Murnau-Werdenfelser<br />
wird über <strong>die</strong> Blutlinien genauestens<br />
Buch geführt. Dar<strong>um</strong> kümmert<br />
sich <strong>das</strong> Landeskuratori<strong>um</strong> der<br />
Erzeugerringe für tierische Veredelung<br />
in Bayern e.V. (LKV). Die<br />
Eheleute Riedle wissen nun also,
wer <strong>die</strong> Eltern <strong>und</strong> Großeltern ihrer<br />
Rinder sind. Die Besamungsstation<br />
Greifenberg (BSG) veröffentlicht<br />
regelmäßig einen Katalog mit den<br />
zur Verfügung stehenden Stieren.<br />
Die kommen dann allerdings<br />
nicht persönlich<br />
vorbei, sondern<br />
<strong>das</strong> Sperma wird<br />
tiefgefroren vom<br />
Tierarzt gekauft.<br />
Es gibt mittlerweile<br />
wieder mehrere<br />
Züchter zwischen<br />
Garmisch <strong>und</strong> Peiting,<br />
<strong>die</strong> sich auch kommerziell<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Erhaltung<br />
der Rasse kümmern. 2019 gab<br />
es einen „Weltkongress“ <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Murnau-Werdenfelser in Greifenberg,<br />
wo sich über 250 Züchter<br />
<strong>und</strong> Förderer trafen. Ein Team<br />
von Akademikern kümmert sich<br />
aktiv <strong>um</strong> <strong>die</strong> „genomunterstützte<br />
Inzuchtvermeidung <strong>und</strong> Selektion<br />
neuer Bullenlinien“. Im Katalog<br />
finden sich derzeit 15 Bullen zur<br />
Auswahl, drei neue sind alleine<br />
<strong>die</strong>ses Jahr schon dazu gekommen.<br />
Der Erhalt der Rasse scheint<br />
für den Moment gesichert. Einen<br />
eigenen Stier gibt es auf der<br />
schmucken Farm bei <strong>Weilheim</strong><br />
noch nicht. Ursula Riedle erklärt<br />
war<strong>um</strong>: „Wir haben nun auch ein<br />
kleines Rind. Die Bärbl ist gerade<br />
mal fünf Monate alt. Das ist dem<br />
Stier aber egal, der springt auf alles<br />
drauf, was er sieht. Außerdem<br />
kann man einen Stier nur für eine<br />
Saison behalten, denn sonst hat<br />
man schnell wieder <strong>das</strong> Problem<br />
mit der Inzucht. Im Moment wäre<br />
uns ein Stier noch zu stressig.“<br />
Nachwuchs <strong>und</strong><br />
Schlachtung<br />
Ein Nachbar der Riedles hatte sich<br />
ebenfalls eine Kuh der Murnau-<br />
Werdenfelser angeschafft, aber<br />
schon bald festgestellt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Tier für <strong>die</strong> normale Milchwirtschaft<br />
nicht geeignet war. Also<br />
kauften <strong>die</strong> Riedles <strong>die</strong> Kuh kurzerhand<br />
dazu, so<strong>das</strong>s ihre kleine<br />
Herde auf fünf Tiere anwuchs –<br />
eine fruchtbare Idee, denn <strong>die</strong><br />
neue Kuh gebar schon bald zwei<br />
Kälber. Eines davon ist eben jene<br />
Bärbl, <strong>die</strong> heute munter über <strong>die</strong><br />
Wiese springt. Michael Riedle erinnert<br />
sich an <strong>die</strong> Geburt: „Das ist<br />
einfach ein tolles Erlebnis. Wir waren<br />
auf der Arbeit in Hohenfurch,<br />
als der Anruf kam, <strong>das</strong>s es losgeht.<br />
Dann wurde sozusagen <strong>das</strong> Blaulicht<br />
aufs Auto gesetzt <strong>und</strong> wir sind<br />
z<strong>um</strong> Stall gerast.“<br />
Die zwei Kühe, <strong>die</strong> 2015 den G<strong>r<strong>und</strong></strong>stock<br />
bildeten, sind heute noch da.<br />
Die beiden Ochsen wurden geschlachtet.<br />
Dieser Vorgang läuft<br />
auf dem Naturlandbetrieb relativ<br />
stressfrei ab, wie Michael Riedle<br />
erklärt: „Den ersten Ochsen habe<br />
ich selbst mit dem Bolzenschussgerät<br />
auf der Wiese geschossen.<br />
Bei uns wird kein Tier verladen<br />
<strong>und</strong> weggekarrt, wir machen alles<br />
auf dem Hof. Denn wenn man nur<br />
<strong>die</strong> Familie <strong>und</strong> Verwandte ersten<br />
Grades mit dem Fleisch versorgt,<br />
darf man <strong>das</strong> Tier selbst zerlegen.“<br />
Da Teile des zweiten Ochsen verkauft<br />
werden sollten, musste ein<br />
Metzger vor Ort sein, der <strong>das</strong> ausgeblutete<br />
tote Tier schließlich mit<br />
in einen zugelassenen Schlachthof<br />
nimmt. „Wir füttern nur mit Gras<br />
<strong>und</strong> Heu. Das schmeckt man hinterher<br />
auch. Die Fleischqualität ist<br />
hervorragend <strong>und</strong> bei uns werden<br />
nahezu 100 Prozent des Tieres verwertet“,<br />
versichert Michael Riedle.<br />
Sieht man den Tieren auf der<br />
Weide zu, machen sie einen ges<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> glücklichen Eindruck.<br />
„Ein Tierarzt musste noch nie<br />
gerufen werden“, erzählt Ursula<br />
Riedle <strong>und</strong> lacht. Dann möchte<br />
sie aber noch etwas loswerden:<br />
„Wir möchten uns ganz besonders<br />
bei unserem Nachbarn bedanken,<br />
ohne den <strong>das</strong> hier alles gar nicht<br />
möglich wäre. Wir sind ja auch<br />
noch berufstätig. Er unterstützt uns<br />
bei allen technischen <strong>und</strong> organisatorischen<br />
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juli / august <strong>2020</strong> | 31
Die Wasserwacht im Tassiloland<br />
Ehrenamtlich – aber professionell<br />
Tutzing | <strong>Seen</strong> <strong>und</strong> Flüsse im Tassiloland<br />
lassen ka<strong>um</strong> Wünsche<br />
offen, was Erholung, Naturgenuss<br />
oder auch Freizeitvergnügen am<br />
<strong>und</strong> im Wasser angeht. Erst recht<br />
bei sommerlichen Temperaturen.<br />
Und wenn dabei doch einmal etwas<br />
passieren sollte, man Hilfe<br />
braucht? Dann kommt <strong>die</strong> Wasserwacht.<br />
In der Nähe einiger<br />
Strandbäder oder Yachthäfen sieht<br />
man deren Erkennungszeichen,<br />
einen stilisierten Rettungsring.<br />
Was eine Wasserwacht macht,<br />
scheint klar zu sein: Am Wasser<br />
wachen. Strandaufsicht. Aufpassen,<br />
<strong>das</strong>s nichts passiert. Da gab<br />
es mal <strong>die</strong>se amerikanische Fernsehserie<br />
namens „Baywatch –<br />
Die Rettungsschwimmer von<br />
Malibu“. Die saßen am vielbesuchten<br />
Badestrand unter einem<br />
Sonnenschirm oder auf einem<br />
Wachturm. Suchten ab <strong>und</strong> zu mit<br />
dem Fernglas bedeutungsvoll <strong>das</strong><br />
Wasser ab. Stürzten sich gekonnt<br />
in <strong>die</strong> Fluten, wenn jemand Hilfe<br />
brauchte. Spannende Einsätze<br />
<strong>und</strong> romantische Abenteuer am<br />
laufenden Band. Schöne Bilder.<br />
Sieht so auch <strong>das</strong> Wasserwacht-<br />
Leben im Tassiloland aus? Einer,<br />
der es wissen muss, ist Robert<br />
Lettenbauer von der Wasserwacht<br />
Tutzing. Seit bald 30 Jahren engagiert<br />
sich der heute 43-Jährige in<br />
der Wasserwacht. Ein Praktiker,<br />
der inzwischen als Technischer<br />
Leiter <strong>und</strong> Einsatzleiter des Wasserrettungs<strong>die</strong>nsts<br />
der Wasserwacht<br />
Tutzing tätig ist. Also in der<br />
Wasserrettungsorganisation des<br />
Deutschen Roten Kreuzes.<br />
„Eine Strandaufsicht<br />
sind wir nicht“<br />
Beim Vergleich mit „Baywatch“<br />
schmunzelt Robert Lettenbauer<br />
<strong>und</strong> sagt: „Naja, wohlwollend<br />
könnte man sagen: Es gibt ein<br />
paar Gemeinsamkeiten. Aber<br />
Strandaufsicht oder Bademeister<br />
sind wir schon mal nicht!“<br />
Romantisch könne der Starnberger<br />
See natürlich auch sein. Und<br />
Wasserwachtler seien selbstverständlich<br />
ausgebildete Rettungsschwimmer<br />
– <strong>und</strong> noch viel<br />
mehr. Die Ausbildung <strong>um</strong>fasse<br />
nach Erste-Hilfe-Kurs, Rettungsschwimmabzeichen<br />
in Silber sowie<br />
Schnorchelabzeichen einen<br />
zu absolvierenden Lehrgang als<br />
„Rettungsschwimmer im Wasserrettungs<strong>die</strong>nst“.<br />
Und dann noch<br />
eine Weiterqualifizierung zu <strong>um</strong>fassend<br />
ausgebildeten „Wasserrettern“.<br />
Damit sei man auch<br />
für Sanitäteraufgaben zu Wasser<br />
<strong>und</strong> zu Lande qualifiziert <strong>und</strong> im<br />
Rettungs<strong>die</strong>nst vielseitig einsetzbar.<br />
„Unsere Ausbildung ist also anspruchsvoll<br />
<strong>und</strong> auch sehr praxisbezogen“,<br />
erläutert Lettenbauer.<br />
Professionelles Zusammenwirken<br />
im Team sei <strong>das</strong> A <strong>und</strong> O. Denn:<br />
„Wasserrettung ist eine Teamaufgabe.“<br />
Da müsse jeder Handgriff<br />
sitzen, <strong>die</strong> Rollenverteilung klar<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> Miteinander eingespielt<br />
sein. „Im Mittelpunkt stehen immer<br />
<strong>die</strong> zu Rettenden, auf <strong>die</strong> wir<br />
uns konzentrieren müssen.“ Aus<br />
gutem G<strong>r<strong>und</strong></strong> habe daher <strong>die</strong> kontinuierliche<br />
Aus- <strong>und</strong> Fortbildung<br />
in der Wasserwacht-Ortsgruppe<br />
Tutzing einen hohen Stellenwert.<br />
„Wir verfügen inzwischen über<br />
mehrere, erfahrene Ausbilder, <strong>die</strong><br />
sogar über Tutzing hinaus in der<br />
Wasserwacht-Ausbildung engagiert<br />
sind.“<br />
Das Einsatzspektr<strong>um</strong>, <strong>das</strong> <strong>die</strong><br />
Wasserwacht mit Kompetenz <strong>und</strong><br />
spezialisierter Technik abdeckt<br />
<strong>und</strong> für <strong>das</strong> man sich fit halten<br />
müsse, ist breit, erläutert Lettenbauer.<br />
Vereinfacht ausgedrückt:<br />
alles, was nötig ist, <strong>um</strong> Menschen<br />
am, auf <strong>und</strong> im Wasser zu retten.<br />
Vor allem, vor dem Ertrinken zu<br />
bewahren. „Mit Sicherheit am<br />
Wasser“, lautet deshalb <strong>das</strong> Motto<br />
der Wasserwacht.<br />
Mobil zu Wasser<br />
<strong>und</strong> zu Lande<br />
Jedes Jahr leisten <strong>die</strong> Tutzinger<br />
Wasserwachtler tausende St<strong>und</strong>en<br />
Wach<strong>die</strong>nst an ihrer Station am<br />
Südbad. Vor allem an Wochenenden<br />
<strong>und</strong> Feiertagen im Sommer.<br />
Ihr leistungsstarkes Motor-Rettungsboot<br />
ist ausgelegt, bei jedem<br />
Wellengang auf dem Starnberger<br />
See fahren zu können. Damit<br />
kommen sie in Not geratenen<br />
Schwimmern, Seglern,<br />
Surfern, Kitern,<br />
Tauchern <strong>und</strong><br />
Motorbootbesatzungen zu Hilfe.<br />
„Gerade Segler unterschätzen immer<br />
wieder, wie heftig ein Wetter<strong>um</strong>schwung<br />
am Starnberger See<br />
sein kann. Dann müssen wir ausrücken,<br />
<strong>um</strong> mindestens technische<br />
Hilfe zu leisten“, so Lettenbauer.<br />
Die Tutzinger Wasserwachtler suchen<br />
außerdem vermisste Personen<br />
<strong>und</strong> verlorene Gegenstände,<br />
helfen bei Tauchunfällen, bergen<br />
gesunkene Boote <strong>und</strong> unterstützen<br />
bei Arbeiten am, im <strong>und</strong> unter<br />
Wasser. Ihr Heimrevier ist da, wo<br />
der Starnberger See mit 4,7 Kilometern<br />
am breitesten ist. Es reicht<br />
von der Roseninsel im Norden bis<br />
über Bernried im Süden hinaus.<br />
Neben dem Rettungsboot verfügt<br />
<strong>die</strong> Ortsgruppe über ein speziell<br />
für Wasserrettung ausgestattetes<br />
Fahrzeug, mit Schlauchboot <strong>und</strong><br />
Zusatzmaterial im Anhänger. Eine<br />
mobile Einheit für Notlagen im<br />
Landkreis <strong>und</strong> überregional. Damit<br />
ist sie flexibel <strong>und</strong> kann sowohl ihr<br />
Personal wie auch Material in <strong>die</strong><br />
Nähe von Einsatzorten bringen,<br />
<strong>die</strong> auch an anderen <strong>Seen</strong> oder<br />
Flüssen liegen können.<br />
Die 1952 gegründete Tutzinger<br />
Wasserwacht hat also sowohl eine<br />
32 | <strong>tassilo</strong>
Fester Bestandteil der Wasserwacht<br />
am Starnberger See sind<br />
<strong>die</strong> Rettungs- <strong>und</strong> Bergetaucher.<br />
stationäre Komponente in Form<br />
der Wachstation am Südbad, als<br />
auch eine mobile Komponente zu<br />
Wasser <strong>und</strong> zu Lande. Sie wird<br />
überall da eingesetzt, wo Spezialwissen<br />
<strong>und</strong> spezielle Ausstattung<br />
für <strong>die</strong> Wasserrettung benötigt<br />
wird. Dass <strong>die</strong> Tutzinger auch über<br />
Rettungs- <strong>und</strong> Bergetaucher verfügen,<br />
erweitert <strong>die</strong> Einsatzmöglichkeiten.<br />
Ihre Schnelleinsatzgruppe (SEG)<br />
kann <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr über Funkmelder<br />
alarmiert werden. Denn<br />
<strong>die</strong> Wasserwacht ist eingeb<strong>und</strong>en<br />
in <strong>das</strong> Gesamtgefüge der Rettungsorganisationen.<br />
Auch bei<br />
Großschadenslagen an Land ist<br />
sie als Unterstützungseinheit in<br />
den Alarmplänen berücksichtigt.<br />
Dies alles erfordere, so Robert Lettenbauer,<br />
<strong>das</strong>s sich Wasserwachtler<br />
immer neu auf <strong>die</strong> jeweilige<br />
Situation einstellen, auf <strong>die</strong> betroffenen<br />
Menschen eingehen, <strong>die</strong><br />
richtigen Entscheidungen treffen<br />
<strong>und</strong> passende Lösungen finden. Zu<br />
jeder Zeit <strong>und</strong> bei jeder Witterung<br />
könnten Menschen <strong>die</strong>se professionelle<br />
Hilfe benötigen. Manchmal<br />
sei <strong>die</strong>s auch mit Gefahr für Leib<br />
<strong>und</strong> Leben der Wasserwachtler<br />
verb<strong>und</strong>en. Umso wichtiger sei es,<br />
bestmöglich ausgebildet, motiviert<br />
<strong>und</strong> ein starkes Team zu sein. Was<br />
übrigens nicht selbstverständlich<br />
sei. „Wasserwachtler sind nämlich<br />
ehrenamtlich <strong>und</strong> in ihrer Freizeit<br />
tätig. Da gehört schon einiges<br />
dazu, sich so zu engagieren.“<br />
Besondere Freude bereite dabei,<br />
wenn man erlebt, mit wie viel Eifer<br />
schon Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
an <strong>die</strong>se Aufgabe herangehen.<br />
Wie sie Schritt für Schritt in der<br />
Jugendgruppe <strong>das</strong> nötige Handwerkszeug<br />
erlernen. Sich der Wasserrettung<br />
widmen. Für Motorboot<br />
<strong>und</strong> Technik begeistern. In <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />
hineinwachsen.<br />
Nach allem, was Robert Lettenbauer<br />
so authentisch berichtet hat,<br />
überrascht sein abschließender<br />
Satz: „Als gemeinnützige Organisation<br />
finanzieren wir uns weitgehend<br />
über Spenden.“ Die sind<br />
bei der örtlichen Wasserwacht<br />
sicher besser angelegt als bei<br />
„Baywatch“.<br />
kp<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 33
STOA169 – <strong>um</strong>stritten, aber einzigartig<br />
Säulenhalle<br />
internationaler Kunst<br />
Polling | Künstler Bernd Zimmer<br />
lebt seit 1984 in Polling. Ähnlich<br />
lange schwärmt der heute 71-Jährige<br />
von einem weltweit einzigartigen<br />
Kunstprojekt – von einer nach<br />
allen vier Seiten offenen Halle,<br />
deren Dach getragen wird von mit<br />
Kunst versehenen Säulen. Auf <strong>die</strong>se<br />
außergewöhnliche Idee gekommen<br />
ist er im Winter 1989 / 90, als er<br />
erstmals Südin<strong>die</strong>n bereiste. Dort<br />
faszinierten ihn nicht nur <strong>die</strong> Tempelanlagen<br />
<strong>und</strong> Heiligtümer der<br />
Hinduisten. Auch <strong>das</strong> Dr<strong>um</strong>her<strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> Davor begeisterte ihn: Hallen<br />
<strong>und</strong> Gänge, in denen <strong>die</strong> Gläubigen<br />
vor <strong>und</strong> nach Besuchen der<br />
eigentlichen Heiligtümer verweilen<br />
konnten. Zimmers Gedanke: Eine<br />
ähnliche „Wartehalle“ in Deutschland<br />
errichten, wobei jede einzelne<br />
Säule individuell von einem anderen<br />
Künstler gestaltet werden soll.<br />
30 Jahre später wird seine Idee<br />
Wirklichkeit. Auf einem naturbelassenen<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stück süd-westlich<br />
von Polling, unweit der Roßlaichbrücke<br />
an der B472, entsteht gerade<br />
<strong>die</strong>se Säulenhalle. Getauft<br />
wurde <strong>das</strong> Projekt mit dem Namen<br />
STOA169. Der Begriff „STOA“ geht<br />
auf eines der wirkungsmächtigsten<br />
philosophischen Lehrgebäude<br />
in der abendländischen Geschichte<br />
zurück – eine Säulenhalle auf dem<br />
Marktplatz von Athen. Die Zahl<br />
„169“ steht für 169 Säulen. Letztere<br />
Angabe stimmt inzwischen nicht<br />
mehr. „Aus konzeptionellen Gründen<br />
sind es weniger Säulen geworden<br />
als ursprünglich geplant“,<br />
sagt Bernd Zimmer. 121 anstatt 169<br />
Säulen, <strong>die</strong> mit 3,90 Meter allesamt<br />
gleich hoch sind, jedoch mit<br />
27 bis 91 Zentimetern Durchmesser<br />
unterschiedlich dick. Ursprünglich<br />
sollte jede einzelne Säule separat<br />
im Boden verankert werden. Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
des dort lehmigen, feuchten<br />
Bernd Zimmer (vorne) lebt seit 1984 in Polling.<br />
Er hat <strong>das</strong> STOA169-Projekt initiiert.<br />
Bodens, wäre <strong>die</strong>s allerdings –<br />
wenn überhaupt – technisch nur<br />
sehr aufwändig <strong>und</strong> teuer <strong>um</strong>setzbar<br />
gewesen. Nun stehen <strong>die</strong>se<br />
121 Säulen auf einem 1 400 Quadratmeter<br />
großen Betonf<strong>und</strong>ament<br />
inmitten der Natur.<br />
Künstler<br />
aus aller Welt<br />
Gebaut wird <strong>das</strong> Projekt auf einem<br />
insgesamt 35 000 Quadratmeter<br />
großen Areal, <strong>das</strong> Bernd Zimmer<br />
von einem Landwirt gekauft –<br />
<strong>und</strong> schließlich seiner eigens<br />
gegründeten Treuhandstiftung<br />
„STOA169“ übergeben hatte. Die<br />
Gesamtkosten des Projekts, inklusive<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückskauf, belaufen<br />
sich auf <strong>r<strong>und</strong></strong> 6,5 Millionen Euro.<br />
Ein Viertel der Kosten wird vom<br />
Bayerischen Kulturfonds getragen,<br />
der Rest von der STOA169-Stiftung,<br />
darüber hinaus von der Sparkassenstiftung<br />
sowie von der Art Mentor<br />
Fo<strong>und</strong>ation mit Sitz in Luzern.<br />
Im Kern sind <strong>die</strong> Säulen allesamt<br />
34 | <strong>tassilo</strong>
Die ersten kunstvoll gestalteten Hüllen sind montiert.<br />
aus Stahlbeton aufgebaut. Die<br />
künstlerische Gestaltung erfolgt<br />
letztlich in Form von großen Hüllen,<br />
<strong>die</strong> seit Beginn des Jahres mit<br />
Hilfe eines Autokrans übergestülpt<br />
werden. Bernd Zimmer ist es gelungen,<br />
<strong>das</strong>s jede einzelne Säule<br />
von einem anderen, z<strong>um</strong> Teil namhaften<br />
Künstler designt wurde.<br />
Einige kommen aus Deutschland,<br />
Österreich, Italien <strong>und</strong> der Schweiz.<br />
Andere aus Israel, dem Iran, der<br />
Türkei oder Syrien. Wieder andere<br />
aus China, Japan, Taiwan. Oder aus<br />
Australien, den USA, Mexiko sowie<br />
In<strong>die</strong>n. Insgesamt stammen <strong>die</strong> am<br />
Projekt beteiligten Protagonisten<br />
aus fünf Kontinenten.<br />
Über Sinn, Schönheit <strong>und</strong> Wertigkeit<br />
einzelner Hüllen lässt sich<br />
sicherlich streiten. Die wohl günstigste<br />
Säulenverkleidung ist eine<br />
klassische Schuttrutsche aus dem<br />
Baugewerbe. Die schwerste eine<br />
Aufstapelung von zahlreichen<br />
Metallplatten mit einem Gesamtgewicht<br />
von neun Tonnen. Die<br />
edelste eine aus Holz geschnitzte<br />
Knoten-Hülle, komplett überzogen<br />
mit echtem Gold. Und im Zentr<strong>um</strong><br />
der Halle? Dort steht nicht <strong>die</strong> von<br />
Bernd Zimmer gestaltete Säulenhülle,<br />
sondern eine <strong>r<strong>und</strong></strong>her<strong>um</strong><br />
verspiegelte, in der sich alle anderen<br />
„Werke“ zeigen.<br />
Freier <strong>und</strong><br />
kostenloser Zugang<br />
Aus logistischen Gründen wurde<br />
<strong>das</strong> Vorhaben in zwei Bauabschnitte<br />
unterteilt. Die ersten 81 Säulen<br />
werden bis Ende September mit<br />
Hüllen bestückt. Die restlichen 40<br />
bis z<strong>um</strong> Frühsommer 2021. Final<br />
wird schließlich <strong>das</strong> Dach aus Fertigbeton-Elementen<br />
– integrierte<br />
Aussparungen sorgen für natürlichen<br />
Lichteinfall von oben – auf<br />
<strong>die</strong>se 121 Säulen montiert. Kurz<strong>um</strong>:<br />
Läuft alles nach Plan, ist <strong>die</strong> Säulenhalle<br />
im Sommer 2021 komplett<br />
fertig. Und dann für Mensch <strong>und</strong><br />
Wildtier Tag <strong>und</strong> Nacht frei <strong>und</strong><br />
kostenlos zugänglich.<br />
Es soll ein Ort z<strong>um</strong> Innehalten, Abschalten<br />
<strong>und</strong> Bestaunen werden.<br />
Und ein Ort, der ein Zeichen setzt<br />
in Sachen „globales Miteinander“.<br />
Wie intensiv <strong>das</strong> Projekt von der<br />
regionalen, nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Bevölkerung letztlich<br />
an- <strong>und</strong> wahrgenommen wird,<br />
könne Bernd Zimmer „im Vorfeld<br />
überhaupt nicht einschätzen“. Fakt<br />
ist: Dieses Projekt polarisiert. Pollings<br />
ehemalige Bürgermeisterin<br />
Felicitas Betz wurde <strong>die</strong>sbezüglich<br />
mangelnde Transparenz vorgeworfen.<br />
Vereinzelte Bürger aus Polling<br />
<strong>und</strong> Umgebung sind schlichtweg<br />
entsetzt über <strong>die</strong> Genehmigung<br />
eines solchen Millionen-schweren<br />
Projekts – Größenwahn <strong>und</strong> unnötiger<br />
Flächenfraß in Zeiten offensichtlicher<br />
Naturschutz- <strong>und</strong><br />
Klimawandelprobleme sind deren<br />
Arg<strong>um</strong>ente.<br />
Neubürgermeister Martin Pape<br />
blickt nun zuversichtlich in <strong>die</strong> Zukunft<br />
<strong>und</strong> möchte mit mehr Transparenz<br />
<strong>und</strong> Kommunikation <strong>das</strong><br />
Positive des Projekts in den Mittelpunkt<br />
rücken. Schließlich kann<br />
ein weltweit einzigartiges Kunstprojekt<br />
den touristischen Wert von<br />
Polling <strong>und</strong> Umgebung immens<br />
steigern.<br />
js<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 35
Schutzmasken im Corona-Test<br />
Lieber Abstand halten<br />
<strong>und</strong> Hände waschen<br />
Hohenpeißenberg | Welche ist <strong>die</strong><br />
richtige? Wie muss ich sie tragen?<br />
Ist im Vorfeld eine medizinische<br />
Untersuchung notwendig? Herbert<br />
Fischer hat seit Ausbruch von Corona<br />
h<strong>und</strong>erte E-Mails <strong>und</strong> Anrufe<br />
von Unternehmern, Angestellten<br />
<strong>und</strong> Privatleuten aus ganz Deutschland<br />
bekommen. Viele davon wollten<br />
wissen, welche Maske wirklich<br />
hilft, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Ansteckungsgefahr<br />
mit dem Virus zu verringern. Dass<br />
sich gefühlt <strong>das</strong> ganze Land ausgerechnet<br />
bei ihm erk<strong>und</strong>igt, hat<br />
einen guten G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Er arbeitet<br />
seit 26 Jahren als Prüfingenieur<br />
für <strong>die</strong> Berufsgenossenschaft Rohstoffe<br />
<strong>und</strong> chemische Industrie,<br />
kurz BG RCI. Genaugenommen in<br />
der Zweigstelle des b<strong>und</strong>esweit<br />
tätigen gesetzlichen Unfallversicherungsträgers<br />
mit Hauptsitz in<br />
Heidelberg, <strong>die</strong> sich seit 1955 in<br />
Hohenpeißenberg, Unterbau 71,<br />
befindet. Dort ist man spezialisiert<br />
auf Notfallprävention für Mitgliedsbetriebe,<br />
ist zuständig für <strong>das</strong> Grubenrettungswesen<br />
in Bayern <strong>und</strong><br />
Baden-Württemberg, bildet im Bereich<br />
Atemschutz aus <strong>und</strong> betreibt<br />
eine Prüfstelle für Atemschutz- <strong>und</strong><br />
Tauchgeräte. Im Fachbereich „Persönliche<br />
Schutzausrüstungen“ der<br />
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV), dem Spitzenverband<br />
der Berufsgenossenschaften<br />
<strong>und</strong> Unfallkassen, leitet Herbert<br />
Fischer obendrein <strong>das</strong> Sachgebiet<br />
„Atemschutz“, ist damit auch für<br />
<strong>das</strong> berufsgenossenschaftliche Regelwerk<br />
z<strong>um</strong> Thema Atemschutz<br />
verantwortlich. Kurz<strong>um</strong>: Er kennt<br />
sich bestens damit aus, welche<br />
Prüfingenieur Bernd Fischer im Testlabor für Atemschutz.<br />
Maske aus welchem Material gegen<br />
welche äußeren Einwirkungen<br />
schützen kann – oder eben nicht.<br />
Weil seit Ausbruch des Corona-Virus<br />
<strong>die</strong> vergangenen Wochen <strong>und</strong><br />
Monate verschiedenste Personen<br />
Aussagen in diversen Me<strong>die</strong>n z<strong>um</strong><br />
Thema Schutzmasken getroffen<br />
haben, <strong>die</strong> schlichtweg nicht stimmen,<br />
möchte Herbert Fischer <strong>die</strong><br />
Eigenschaften unterschiedlicher<br />
Schutzmasken nun aus fachlicher<br />
Sicht genauer vorstellen. Konkret<br />
gemeint sind drei verschiedene<br />
Masken, <strong>die</strong> momentan überwiegend<br />
getragen werden: Partikelfiltrierende<br />
Halbmasken, auch als<br />
„FFP-Masken“ bezeichnet, <strong>die</strong> es<br />
in den Klassen FFP1, FFP2 <strong>und</strong> FFP3<br />
gibt – sie werden normalerweise<br />
europaweit im Handwerk, der<br />
Industrie oder im medizinischen<br />
Umfeld eingesetzt. Der M<strong>und</strong>-<br />
Nasen-Schutz, den z<strong>um</strong> Beispiel<br />
Chirurgen während einer Operation<br />
tragen. Und <strong>die</strong> Selbstgenähten,<br />
auch „Community-Masken“<br />
oder „M<strong>und</strong>e-Nase-Bedeckungen“<br />
genannt, <strong>die</strong> von den meisten Privatpersonen<br />
getragen werden.<br />
Modische Hingucker<br />
ohne Schutz?<br />
Die partikelfiltrierenden Halbmasken<br />
mit Kopfhaltebändern werden<br />
auch als „persönliche Schutzausrüstung“<br />
bezeichnet, weil sie den<br />
jeweiligen Träger der Maske vor<br />
äußeren Einwirkungen wie z<strong>um</strong><br />
Beispiel Staub, festen <strong>und</strong> flüssigen<br />
Partikeln sowie biologischen<br />
Stoffen schützt, jedoch aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
eines Ausatemventils – sofern eines<br />
eingebaut ist – nicht <strong>die</strong> direkt<br />
gegenüberstehende Person. Um<br />
gegen Corona geschützt zu sein,<br />
wird beispielsweise im medizinischen<br />
Bereich mindestens mit<br />
einer FFP2-Maske (ohne Ausa-<br />
36 | <strong>tassilo</strong>
temventil), bei intensivem Kontakt<br />
mit infizierten Personen mit einer<br />
FFP3-Maske (ebenfalls ohne<br />
Ausatemventil) gearbeitet. Und<br />
zwar korrekt: Die FFP-Maske hilft<br />
nämlich nur dann, wenn sie stark<br />
enganliegend <strong>und</strong> ideal an <strong>die</strong><br />
Gesichtsform angepasst getragen<br />
wird. Man mit ihr möglichst wenig<br />
spricht, weil sie dadurch bewegt<br />
wird <strong>und</strong> nicht mehr optimal abdichtet.<br />
Und, auf Männer bezogen,<br />
immer frisch rasiert ist – selbst<br />
kurze Bartstoppeln verhindern bereits<br />
ein ausreichendes Abdichten<br />
der Maske. Unabhängig davon ist<br />
<strong>das</strong> korrekte Tragen <strong>die</strong>ser Masken,<br />
sofern sie wirklich richtig<br />
dicht sitzen, belastend. „Dar<strong>um</strong><br />
gibt es im beruflichen Bereich für<br />
<strong>die</strong> Nutzung von FFP-Masken eine<br />
Tragezeitbegrenzung von maximal<br />
zwei St<strong>und</strong>en am Stück, auf <strong>die</strong><br />
eine 30-minütige Maskenpause<br />
folgen muss“, sagt Herbert Fischer.<br />
Darüber hinaus muss den Trägern<br />
<strong>die</strong>ser Masken in regelmäßigen<br />
Abständen eine arbeitsmedizinische<br />
Vorsorge angeboten werden,<br />
<strong>um</strong> arbeitsbedingte Erkrankungen<br />
frühzeitig zu erkennen <strong>und</strong> zu verhüten.<br />
Die Community-Maske. Die medizinische Maske. Die partikelfiltrierende Maske.<br />
Die „OP-Masken“ dagegen, deren<br />
G<strong>um</strong>mibänder lediglich bis hinter<br />
<strong>die</strong> Ohren gezogen werden,<br />
wirken im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e genau anders<br />
her<strong>um</strong>: Sie schützen Andere vor<br />
dem, was der Maskenträger ausatmet<br />
oder ausspuckt. „Natürlich<br />
hält auch <strong>die</strong>se Maske einiges,<br />
wie beispielsweise Blutspritzer,<br />
vom Maskenträger selbst ab“, sagt<br />
Herbert Fischer. Allerdings ist <strong>die</strong><br />
Schutzwirkung einer medizinischen<br />
Maske gegen kleinste Partikel<br />
wie Viren deutlich geringer, da<br />
sie schlichtweg nicht vollständig<br />
abdichtet. Andererseits ist sie gerade<br />
deshalb wieder<strong>um</strong> weniger<br />
belastend für den Träger – eine<br />
Tragezeitregelung gibt es für medizinischen<br />
Schutzmasken nicht.<br />
Und <strong>die</strong> selbstgenähte Community-Maske?<br />
Für sie gibt es keine<br />
„Bauvorschriften“. Entsprechend<br />
breit gefächert ist <strong>das</strong> Spektr<strong>um</strong><br />
der dafür verwendeten Stoffe. Im<br />
Vergleich z<strong>um</strong> Material <strong>und</strong> Aufbau<br />
von FFP- <strong>und</strong> medizinischen<br />
Masken sind sie auch nicht dahingehend<br />
optimiert, bei möglichst<br />
hoher Filterleistung einen möglichst<br />
niedrigen Atemwiderstand<br />
zu erreichen.<br />
Schutz, aber auch<br />
Belastung<br />
Fischers Fazit: „Die medizinische<br />
Schutzmaske stellt für den privaten<br />
Bereich den besten Kompromiss<br />
aus Schutz <strong>und</strong> Belastung dar.“<br />
H<strong>und</strong>ertprozentigen Schutz gegen<br />
<strong>das</strong> Corona-Virus kann jedoch keine<br />
der oben genannten Masken<br />
gewähren. Lediglich <strong>die</strong> Anzahl<br />
der Viren kann – je nach Maske<br />
<strong>und</strong> Trageweise – eingegrenzt<br />
werden, wenn beispielsweise eine<br />
infizierte Person zu einer anderen<br />
Person spricht, <strong>und</strong> <strong>die</strong> dabei<br />
ausgestoßenen Tröpfchen eben<br />
nicht direkt an M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Nase<br />
der gegenüberliegenden Person<br />
gelangen, sondern an der Außenseite<br />
der Maske hängen bleiben.<br />
„Wichtig ist daher auch, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
Masken regelmäßig gewechselt<br />
beziehungsweise gewaschen werden<br />
<strong>und</strong> beim Auf- <strong>und</strong> Absetzen<br />
<strong>die</strong> Hygieneregeln ebenfalls eingehalten<br />
werden“, betont Herbert<br />
Fischer. Will heißen: So lange <strong>die</strong><br />
Maskenpflicht gilt, müssen <strong>die</strong><br />
Masken dort, wo es vorgeschrieben<br />
oder empfohlen wird, natürlich<br />
<strong>und</strong> auch „richtig“ getragen<br />
werden. Z<strong>um</strong> Beispiel in Supermärkten.<br />
Ansonsten, insbesondere<br />
im Freien, ist <strong>das</strong> einfachere Mittel<br />
gegen eine COVID-19-Ansteckung<br />
<strong>die</strong> Vermeidung von Menschenansammlungen,<br />
<strong>die</strong> Abstandhaltung<br />
zu anderen Personen von eineinhalb<br />
bis zwei Metern sowie regelmäßiges<br />
Händewaschen. js<br />
vrsta.de/spende<br />
25.000 Euro<br />
für Sportvereine<br />
in der Region!<br />
You‘ll never walk alone!<br />
Das Leben hat sich durch <strong>die</strong> Corona-Pandemie immens verändert,<br />
auch Sportvereine mussten ihre Trainingseinheiten <strong>und</strong> Aktionen<br />
einstellen. Gerade in <strong>die</strong>sen schweren Zeiten möchte <strong>die</strong> VR Bank für<br />
<strong>die</strong> regionalen Sportvereine da sein <strong>und</strong> spendet deshalb 500 Euro an<br />
<strong>die</strong> Mehrspartensportvereine im Geschäftsgebiet.<br />
VR Bank<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 37<br />
Starnberg-Herrsching-Landsberg eG
Kulturwanderungen durchs Tassiloland<br />
Auf den Spuren des Blauen Reiters<br />
Tassiloland | Kennen Sie, liebe Leser,<br />
nicht auch den einen Fre<strong>und</strong><br />
oder <strong>die</strong> eine Fre<strong>und</strong>in, <strong>die</strong> privat<br />
wie beruflich bereits <strong>die</strong> ganze<br />
Welt bereist <strong>und</strong> auch gesehen haben,<br />
sich vor der eigenen Haustüre<br />
jedoch wenig bis gar nicht auskennen?<br />
Ob es nun am mangelnden<br />
Heimatinteresse, am nicht wirklich<br />
ausgeprägten Orientierungssinn<br />
oder schlichtweg anderen Interessen<br />
liegt, sei an <strong>die</strong>ser Stelle mal<br />
dahingestellt. Fakt ist: Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
der Corona-Pandemie verbringen<br />
<strong>die</strong>ses Jahr viele Weltenb<strong>um</strong>mler<br />
erstmals seit langer Zeit ihren<br />
wohlver<strong>die</strong>nten Sommerurlaub zuhause.<br />
Und sie werden mit großem<br />
Erstaunen feststellen, wie Vielfältig<br />
Landschaft, Tiere, Kultur <strong>und</strong> Menschen<br />
im Oberland sind. Möglicherweise<br />
ist <strong>die</strong> schier grenzenlose<br />
Vielfalt sogar überfordernd.<br />
Lieber Radeln, Wandern, Bergsteigen,<br />
Baden, Segeln, SUPn? Lieber<br />
Sehenswürdigkeiten, Kinos oder<br />
Museen besuchen? Lieber z<strong>um</strong><br />
Kaffeeklatsch an einen Dorfplatz,<br />
z<strong>um</strong> Eisessen <strong>um</strong> <strong>die</strong> Ecke oder<br />
z<strong>um</strong> Lieblingsitaliener? Sicherlich<br />
erleichtert <strong>das</strong> jeweilige Wetter <strong>die</strong><br />
Entscheidungsfindung in Sachen<br />
„Was packen wir morgen an – eher<br />
draußen oder drinnen, eher kultiviert<br />
oder sportlich?“ Unabhängig<br />
davon wäre natürlich ein Buch,<br />
eine App oder eine Karte mit Tipps,<br />
Ideen <strong>und</strong> Anregungen von Vorteil,<br />
<strong>um</strong> dem Sommerurlaub Dahoam<br />
etwas mehr Struktur zu verleihen.<br />
Eine geeignete Literatur für Urlaub<br />
im Tassiloland <strong>und</strong> Umgebung<br />
ist sicherlich der Wanderführer<br />
„Blaues Land“. Er beinhaltet 25<br />
Halbtages- <strong>und</strong> Tageswanderungen<br />
sowie fünf lohnenswerte<br />
Ausflugsziele, <strong>die</strong> allesamt auf <strong>die</strong><br />
2 000 Jahre alte Kulturgeschichte<br />
im bayerischen Voralpenland hinweisen.<br />
Geschrieben hat ihn ein<br />
Mann, der sich sowohl in der Welt<br />
als auch Dahoam bestens auskennt.<br />
Christian Rauch, wohnhaft<br />
in Eglfing, gelernter Diplom-Ingenieur<br />
in der Elektrotechnik, jedoch<br />
seit <strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Jahren als freier Autor<br />
<strong>und</strong> Journalist aktiv. Er schreibt<br />
für <strong>Magazin</strong>e, Zeitungen <strong>und</strong> Fachbücher.<br />
Am liebsten über Schönes,<br />
Kreatives <strong>und</strong> Spannendes. Etwas<br />
mit Reisezielen, an denen man<br />
Orte mit interessanten Geschichten<br />
entdecken kann. Kein W<strong>und</strong>er, <strong>das</strong>s<br />
seine Wanderbücher überwiegend<br />
von Bergen, Landschaften <strong>und</strong> Wegen<br />
handeln, <strong>die</strong> Genuss mit Sport,<br />
Ausblick <strong>und</strong> besonderen kulturellen<br />
Entdeckungen verbinden. Und<br />
in <strong>die</strong>se Kategorie passt auch sein<br />
Wanderführer „Blaues Land“ ganz<br />
hervorragend. Es geht <strong>um</strong> Wanderungen<br />
als Lebensgefühl, als Quelle<br />
der Entspannung <strong>und</strong> Entdeckung<br />
– <strong>um</strong> <strong>die</strong> Suche nach Spuren<br />
des Blauen Reiters. Oder einfacher<br />
ausgedrückt: Um Wanderungen,<br />
<strong>die</strong> jeder schafft, <strong>und</strong> <strong>die</strong> jedem<br />
gefallen.<br />
Das Format passt<br />
in jeden Rucksack<br />
144 Seiten, 110 Fotos, GPS-Daten<br />
z<strong>um</strong> Download <strong>und</strong> 25 Wander-<br />
kärtchen in drei unterschiedlichen<br />
Maßstäben sowie eine Übersichtskarte<br />
<strong>um</strong>fasst <strong>das</strong> Kulturwander-<br />
Werk „Blaues Land“. Angefangen<br />
mit einem Künstlerspaziergang<br />
durch Murnau. Aufgehört mit<br />
Wanderungen zwischen Steingaden<br />
<strong>und</strong> der Wieskirche. Dazwischen<br />
greift er Touren <strong>und</strong> Sehenswürdigkeiten<br />
<strong>um</strong> zahlreiche<br />
<strong>Seen</strong>, Moorlandschaften, <strong>die</strong> Ammergauer<br />
Alpen, <strong>das</strong> Wettersteingebirge,<br />
Klosterbauten, Schlösser,<br />
Wetzsteinmühlen <strong>und</strong> vieles mehr<br />
auf. Das in Farbe gedruckte Buch<br />
ist 20 Zentimeter hoch <strong>und</strong> 12,5<br />
Zentimeter breit. Es passt also in<br />
jeden Wanderrucksack. Erhältlich<br />
ist <strong>das</strong> Werk in allen hiesigen<br />
Buchhandlungen z<strong>um</strong> Preis von<br />
16,90 Euro. js<br />
> > > Wanderführer gewinnen<br />
Ihr Regionalmagazin<br />
„<strong>tassilo</strong>“ verlost drei<br />
Exemplare des Wanderführers<br />
„Blaues Land“.<br />
Schicken Sie uns bis 15.<br />
<strong>Juli</strong> eine Postkarte mit<br />
dem Stichwort „Kulturwanderungen“<br />
an „<strong>tassilo</strong>“,<br />
Birkland 40, in 86971<br />
Peiting. Oder eine E-Mail<br />
an info@<strong>tassilo</strong>.de. Das Los<br />
entscheidet, der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen.<br />
38 | <strong>tassilo</strong>
DAS TASSILO-Heimaträtsel<br />
Die kleinere Schwester<br />
Tassiloland | Über <strong>die</strong> Tassilolinde<br />
von Wessobrunn haben wir bereits<br />
mehrfach berichtet. Sie gilt<br />
als drittgrößte Linde Bayerns, steht<br />
unter Naturdenkmalschutz <strong>und</strong> ist<br />
benannt nach dem gleichnamigen<br />
Herzog, Tassilo III., der unter<br />
<strong>die</strong>ser Linde den Tra<strong>um</strong> vom Bau<br />
des Klosters Wessobrunn hatte –<br />
<strong>und</strong> sich <strong>die</strong>sen auch verwirklichen<br />
konnte. Bis heute steht <strong>die</strong><br />
Linde auch nur wenige Meter von<br />
der Wessobrunner Klostermauer<br />
entfernt. Interessanterweise aber<br />
gibt es im Tassiloland noch weitere,<br />
naturgeschützte Linden, wovon<br />
eine ebenfalls nach dem früheren<br />
„Baiernherzog“ benannt ist. Sie ist<br />
deutlich kleiner, steht auch nicht<br />
in der Nähe einer Klostermauer<br />
<strong>und</strong> wird anders betitelt. Auf einer<br />
neben ihr angebrachten Infotafel<br />
steht nämlich geschrieben: „Die<br />
alte Thassilo-Linde“, <strong>die</strong> einem<br />
kleinen Weiler in der Region zuzuordnen<br />
ist. Allzu weit entfernt steht<br />
sie zur berühmteren Linde am Wessobrunner<br />
Kloster allerdings nicht.<br />
> > > des letzten rätsels Lösung<br />
Wo sich <strong>das</strong> Denkmal mit der Aufschrift „Golgotha-Kapelle“ befindet, wollten wir<br />
von Ihnen in unserer Corona-bedingten Notausgabe wissen. Die richtige Lösung:<br />
Am Prälatenweg südlich von <strong>Weilheim</strong>. Unter zahlreichen richtigen Einsendungen<br />
<strong>das</strong> notwendige Losglück hatte <strong>die</strong>smal Ute Schmid aus Raisting, <strong>die</strong> sich auf einen<br />
Fresskorb der Schönegger Käse-Alm mit leckeren Bärlauch-Sorten freuen durfte.<br />
Luftlinien-betrachtet dürften es nur<br />
wenige Kilometer sein. Darüber hinaus<br />
ist <strong>die</strong>se „kleinere Schwester“<br />
Teil eines öffentlichen Radwegenetzes<br />
aus dem Landsberger Ra<strong>um</strong>,<br />
<strong>das</strong> an insgesamt 100 besonderen<br />
Bä<strong>um</strong>en <strong>und</strong> dazu passenden Geschichten<br />
vorbeiführt. Wir möchten<br />
nun von Ihnen, liebe Leser, wissen:<br />
In welchem Weiler steht <strong>die</strong> mit<br />
„h“ geschriebene Thassilo-Linde?<br />
Schicken Sie uns bis 15. <strong>August</strong><br />
eine Postkarte mit dem Stichwort<br />
„Heimaträtsel“ <strong>und</strong> der richtigen<br />
Lösung an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in<br />
86971 Peiting. Alternativ können sie<br />
auch per E-Mail an info@<strong>tassilo</strong>.de<br />
teilnehmen. Zu gewinnen gibt es<br />
wieder einen leckeren, der Jahreszeit<br />
angepassten „Biergartenkorb“<br />
der Schönegger Käse-Alm. Wir<br />
wünschen viel Erfolg!<br />
js<br />
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• Flachdachabdichtungen<br />
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> > > Impress<strong>um</strong><br />
„<strong>tassilo</strong>“<br />
„<strong>tassilo</strong>“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />
Birkland 40, 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-27<br />
Mail: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Stand bei Drucklegung im Juni <strong>2020</strong> – Auflage: 64000 Exemplare<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Sept. / Oktober <strong>2020</strong>:<br />
Freitag, 28. <strong>August</strong> <strong>2020</strong> (Anzeigenschluss: 10. <strong>August</strong> <strong>2020</strong>) –<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
<strong>und</strong> weitere technische Angaben finden Sie auf www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Klaus Papenfuß, Ernst-Dietrich Limper<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler, Christian Lechner<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> — Zahlreiche Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />
Fotos: mauritius images, Felix Baab, Johannes Schelle, Ludwig Holzapfel/Gut Geratshof, my-electroboat.com, Adobe Stock, Sepp Deimel, Klaus Papenfuß,<br />
Guggen Mountain, Hoffmann/Healy, Ernst-Dietrich Limper, Bettina Eder, Kurt Zarbock, Annunciata Foresti, Archiv Gemeinde Huglfing, Bernhard Maier, SC<br />
Huglfing, Marlon Markart, Mirko Buric, Wasserwacht Tutzing, Fabian Huber, Edi Carda, Thomas Zick, Fabien Baldino, Felix Pitscheneder/STOA169 Stiftung,<br />
Christian Rauch, Schönegger Käse-Alm, Landratsamt <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
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juli / august <strong>2020</strong> | 39
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Staatl. geprüfter Bautechniker<br />
BAU- UND<br />
SPRENGUNTERNEHMEN<br />
Bachstraße 1 x1 82398 x Etting<br />
Telefon 08802-323 x Fax08802-559<br />
x Mobil 0172-4366019<br />
eMail: n-morgenroth@gmx.de<br />
Erlebnis Lechflößerei<br />
Mit dem historischen Fernhandelsfloß auf Fahrt<br />
➜ Termine: im <strong>Juli</strong>, <strong>August</strong> <strong>und</strong> September, jeden Sonntag<br />
<strong>um</strong> 14.00 Uhr <strong>und</strong> 16.00 Uhr <strong>und</strong> auf Anfrage<br />
➜ Startpunkt: Bootshaus am Schongauer Lechsee<br />
➜ Kosten: Erwachsener € 15,00 · Kind: € 10,00<br />
➜ Anmeldung: Telefon 0 88 61 21 41 81<br />
Gefördert durch <strong>das</strong> Bayerische Staatsministeri<strong>um</strong> für Ernährung,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten <strong>und</strong> den Europäischen Landwirtschafts -<br />
fonds für <strong>die</strong> Entwicklung des ländlichen Ra<strong>um</strong>s (ELER).<br />
www.schongau.de<br />
08809/1061<br />
Janetzky<br />
Balkone u.Zäune<br />
Alu - Edelstahl - Holz<br />
Www.balkonjanetzky.de<br />
193 Gutscheine für<br />
156 Institutionen<br />
Tassiloland | Das Thema „Urlaub<br />
Dahoam“ ist <strong>die</strong>ses Jahr präsent<br />
wie selten zuvor. Zwar stehen<br />
<strong>die</strong> Chancen gut, <strong>das</strong>s bis z<strong>um</strong><br />
Beginn der Sommerferien am 27.<br />
<strong>Juli</strong> alle innereuropäischen Grenzen<br />
wieder geöffnet haben <strong>und</strong><br />
Reiseverkehr durchwegs erlaubt,<br />
ja sogar erwünscht ist – schließlich<br />
gilt es <strong>die</strong> Tourismus-Branche<br />
national wie international wieder<br />
anzukurbeln. Trotzdem schwingt<br />
stets <strong>die</strong>ses ungute Gefühl mit,<br />
<strong>das</strong>s Corona doch schlimmer sein<br />
könnte, als es <strong>die</strong> – Stand jetzt<br />
– geringen Infektionszahlen<br />
in Bayern<br />
<strong>und</strong> Deutschland<br />
darstellen. Vereinzelte<br />
Krankheitsverläufe,<br />
auch bei jüngeren<br />
Männern <strong>und</strong> Frauen<br />
ohne nennenswerte<br />
Vorerkrankungen,<br />
haben auch in der<br />
Region gezeigt, <strong>das</strong>s<br />
mit COVID-19 wahrlich<br />
nicht zu spaßen<br />
ist. Insofern haben<br />
sich aus gutem<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong> viele Bürger<br />
des Tassilolandes<br />
fest dazu entschlossen:<br />
„Wir verbringen<br />
den Sommerurlaub<br />
<strong>die</strong>ses Jahr daheim.“<br />
Denn sollte sich <strong>das</strong><br />
Virus widererwarten<br />
doch wieder verstärkt<br />
ausbreiten, fühlt man<br />
sich in heimischem<br />
Gefilde mit einem<br />
g<strong>r<strong>und</strong></strong>soliden Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />
schlichtweg<br />
besser aufgehoben als in einem<br />
fremden Land mit nicht bekannten<br />
Ges<strong>und</strong>heitsstandards <strong>und</strong><br />
Sprachbarrieren. Abgesehen davon<br />
bietet <strong>das</strong> bayerische Oberland<br />
– ob mit oder ohne von der<br />
Regierung auferlegten Schutzmaßnahmen<br />
– derart viele Möglichkeiten<br />
der Freizeitgestaltung,<br />
<strong>das</strong>s in Sachen Genuss <strong>und</strong> Action<br />
niemand zu kurz kommen wird.<br />
Weder <strong>die</strong> Rentner, noch <strong>die</strong> Singles,<br />
noch <strong>die</strong> Jugendlichen <strong>und</strong><br />
jungen Familien. Das wissen auch<br />
<strong>die</strong> Tourismusverantwortlichen<br />
des Landkreises <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
<strong>die</strong> trotz Corona wieder einen<br />
kunterbunten Ferienpass für<br />
alle Schüler <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
bis z<strong>um</strong> 18. Lebensjahr herausgebracht<br />
haben.<br />
Kraxeln, Schlendern<br />
<strong>und</strong> Schwimmen<br />
Der „Pfaffenwinkel Ferien-<br />
(s)pass“, so der offizielle Name, ist<br />
ein Gutscheinheft mit 193 kostenlosen<br />
oder vergünstigten Angeboten<br />
in ganz Bayern <strong>und</strong><br />
darüber hinaus. Zoobesuche,<br />
Ponyreiten, Wanderungen<br />
mit Eseln, ein<br />
R<strong>und</strong>gang durchs Reptilienhaus<br />
sowie Spiel,<br />
Spaß <strong>und</strong> Abenteuer<br />
im Schongauer <strong>und</strong><br />
Wolfratshausener Märchenwald.<br />
Spaghettieis<br />
schlecken, Kaffee<br />
schlürfen <strong>und</strong> Schnitzel<br />
mit Pommes essen.<br />
Höhlenbesuche, Wanderungen<br />
durch atemberaubende<br />
Schluchten,<br />
Kraxeleien in Klettergärten<br />
<strong>und</strong> Boulderhallen.<br />
Minigolf spielen,<br />
Modelleisenbahnen bestaunen<br />
<strong>und</strong> Kegel beim<br />
Bowlen abrä<strong>um</strong>en. Familieninterne<br />
Wettrennen<br />
im Gokart starten,<br />
Bestzeiten auf diversen<br />
Sommerrodelbahnen<br />
anvisieren, Hüpfen in<br />
Trampolinparks <strong>und</strong> In-<br />
40 | <strong>tassilo</strong>
doorsporthallen, aber auch jede<br />
Menge Action in Freizeitparks.<br />
Eine Stadtreise durch <strong>die</strong> Bayerische<br />
Landeshauptstadt München.<br />
Aussichtsreiche Fahrten mit<br />
Bergbahnen, Schiffen <strong>und</strong> Bussen.<br />
Besuche in historischen <strong>und</strong><br />
künstlerisch wertvollen Museen,<br />
Schlössern, Theatern <strong>und</strong> Kinos.<br />
Und nicht zu vergessen: Kostenlose<br />
oder vergünstigte Eintritte in<br />
mehr als 20 (!) Hallen-, Frei- <strong>und</strong><br />
Seebädern, <strong>die</strong> sich alle in näherer<br />
oder etwas weiterer<br />
Region befinden.<br />
Kurz<strong>um</strong>: Die Liste<br />
der Ferienpass-Attraktionen<br />
ist ohne Übertreibung<br />
verdammt lang <strong>und</strong> bietet wirklich<br />
alles, was <strong>das</strong> Herz von Kindern,<br />
Jugendlichen <strong>und</strong> Eltern begehrt.<br />
Zwei Euro günstiger<br />
als im Vorjahr<br />
Besonders hervorzuheben: Im<br />
Vergleich z<strong>um</strong> Vorjahr kostet der<br />
„Pfaffenwinkel Ferien(s)pass“<br />
heuer zwei Euro weniger – also<br />
vier statt sechs Euro. Erhältlich<br />
ist er ab Anfang <strong>Juli</strong> in allen Gemeinde-<br />
<strong>und</strong> Stadtverwaltungen,<br />
in allen Geschäftsstellen der<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongauer Raiffeisenbanken<br />
<strong>und</strong> Sparkassen, in der<br />
Geschäftsstelle des Kreisjugendrings<br />
in <strong>Weilheim</strong>, in<br />
sämtlichen Jugendzentren,<br />
im Amt für Jugend <strong>und</strong> Familie<br />
in <strong>Weilheim</strong>, im Amt für<br />
Jugend <strong>und</strong> Familie in Schongau<br />
sowie in zahlreichen Schulen.<br />
Und zwar auch für nichteinheimische<br />
Kinder <strong>und</strong> Schüler unter<br />
18 Jahren. Darüber hinaus gilt<br />
<strong>das</strong> Gutscheinheft in Kombination<br />
mit dem Oberländer-Busschülerticket,<br />
mit dem <strong>die</strong> Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen (Schüler <strong>und</strong><br />
Berufsschüler) alle Ferienpassattraktionen<br />
im bayerischen Oberland<br />
kostenlos via Bus erreichen<br />
können. Will heißen: Eltern, Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche sparen sich<br />
mit dem Pfaffenwinkel Ferien-<br />
(s)pass, der einen Gesamtwert von<br />
450 Euro aufweist, jede Menge<br />
Geld. Außerdem <strong>die</strong>nt er als ideales<br />
Leitbuch in Sachen „Was kann<br />
ich im Rahmen der Sommerferien<br />
Dahoam alles unternehmen?“<br />
Sofern es <strong>die</strong> Corona-<br />
Situation erlaubt<br />
Herausgeber des Pfaffenwinkel<br />
Ferien(s)passes ist <strong>das</strong> Amt für<br />
Jugend <strong>und</strong> Familie des Landkreises<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona weisen <strong>die</strong><br />
Verantwortlichen ausdrücklich<br />
darauf hin, <strong>das</strong>s einige Attraktionen<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> angeordneter<br />
Schutzmaßnehmen möglicherweise<br />
nicht wie gewohnt genutzt<br />
werden können. „Die Pandemie<br />
hat uns bei der Erstellung des<br />
Passes natürlich schwer beschäftigt“,<br />
sagt Wolfgang Herz vom<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongauer Amt für<br />
kommunale Jugendarbeit. Umso<br />
mehr wünscht er den Kindern,<br />
Jugendlichen <strong>und</strong> Familien, „weitestgehend<br />
normale Sommerferien<br />
verbringen zu können, <strong>um</strong> sich<br />
nach <strong>die</strong>ser turbulenten <strong>und</strong> sehr<br />
anstrengenden Zeit etwas erholen<br />
zu können“. Herz <strong>und</strong> Kollegen<br />
war gerade wegen der Corona-<br />
Pandemie wichtig, den Ferienpass<br />
auch für <strong>2020</strong> in gewohntem<br />
Umfang auf <strong>die</strong> Beine zu stellen.<br />
Er soll <strong>die</strong> zahlreichen Familien<br />
zur kreativen Gestaltung der Sommerferien<br />
animieren <strong>und</strong> für eine<br />
willkommene Abwechslung z<strong>um</strong><br />
phasenweise verstörenden Alltag<br />
sorgen. Gleichzeitig macht der<br />
Pass natürlich auf <strong>die</strong> zahlreichen<br />
Freizeitangebote in der Region<br />
aufmerksam, was wieder<strong>um</strong> den<br />
Tourismus ankurbeln sollte. Insofern<br />
ist der Ferienpass im Jahr<br />
<strong>2020</strong> mehr denn je eine klassische<br />
Win-Win-Situation für Privatleute<br />
<strong>und</strong> Gewerbetreibende.<br />
Vorausgesetzt, <strong>die</strong> Situation <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> Corona lässt <strong>das</strong> Einlösen des<br />
Gutscheinheftes weitestgehend<br />
uneingeschränkt zu.<br />
js<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 41
juli/
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>Juli</strong> bis 31. <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />
mi 01.07.<br />
Diessen<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
penzberg<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Rasenglück. Die<br />
Erfindung des Elfmeterschießens“<br />
im Muse<strong>um</strong>. Kosten: 7 €. Bis 4.10.<br />
murnau<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Forsteranger<br />
Parkplatz<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
8 €. Online-Anmeldung erforderlich<br />
unter www.murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
bernried<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Unzertrennlich!“<br />
Rahmen <strong>und</strong> Bilder der Brücke-<br />
Künstler im Buchheim Muse<strong>um</strong>.<br />
Bis 05.07., Eintritt: 10 €<br />
do 02.07.<br />
weilheim<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im BRK-Haus<br />
peiSSenberg<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
august <strong>2020</strong><br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
Starnberg<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
murnau<br />
9.30 bis 14.30 Uhr<br />
Moosführung „Von Bulten,<br />
Drischen <strong>und</strong> Köcheln“. Mit Dipl.<br />
Biologe Dr. Helmut Hermann.<br />
Kosten: 12 €. Online-Anmeldung<br />
erforderlich unter www.murnau.de/<br />
de/erlebnisse.html<br />
fr 03.07.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im BRK-Haus<br />
andechs<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Sommer-Freitag mit Bowling,<br />
guter Musik, Lichteffekten, gutem<br />
Essen auf der Terrasse <strong>und</strong> leckeren<br />
Cocktails im Bowling Islands.<br />
Uhrzeiten können abweichen. Um<br />
Anmeldung wird gebeten. Weitere<br />
Infos unter www.bowling-islands.de<br />
feldafing<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
sa 04.07.<br />
Diessen<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
Starnberg<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
andechs<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
murnau<br />
so 05.07.<br />
11.30 bis 13.00 Uhr<br />
Themenführung durch <strong>die</strong> Barockkirche<br />
St. Nikolaus. Treffpunkt<br />
in der Kirche. Keine Anmeldung<br />
erforderlich<br />
andechs<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
schongau<br />
14.00 <strong>und</strong> 16.00 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei — mit dem<br />
historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.<br />
Siehe Anzeige Seite 40<br />
peiSSenberg<br />
mo 06.07.<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />
Peiting <strong>und</strong> Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
di 07.07.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
murnau<br />
mi 08.07.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Forsteranger<br />
Parkplatz<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
8 €. Online-Anmeldung erforderlich<br />
unter www.murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
polling<br />
19.30 Uhr<br />
Dämmerschoppen im Weinkeller<br />
des Rathauses<br />
peiSSenberg<br />
do 09.07.<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
Starnberg<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
penzberg<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
murnau<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Moosführung „Geschichte <strong>und</strong><br />
Geschichten vom Murnauer<br />
Moos“. Mit Traudl oder Stefan<br />
Bergmeister. Kosten: 10 €. Online-<br />
Anmeldung erforderlich unter<br />
www.murnau.de/de/erlebnisse.<br />
html<br />
fr 10.07.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
21.00 Uhr<br />
Serenade mit 3 000 bunten Kerzenlichtern<br />
<strong>und</strong> Bläserensemble<br />
in der Au<br />
andechs<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Sommer-Freitag mit Bowling,<br />
guter Musik, Lichteffekten, gutem<br />
Essen auf der Terrasse <strong>und</strong> leckeren<br />
Cocktails im Bowling Islands.<br />
Uhrzeiten können abweichen. Um<br />
Anmeldung wird gebeten. Weitere<br />
Infos unter www.bowling-islands.de<br />
söcking<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
> > > Blutspendetermine vom roten kreuz<br />
Do, 2. <strong>Juli</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />
Fr, 3. <strong>Juli</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />
Do, 16. <strong>Juli</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Peißenberg, Mittelschule<br />
Mo, 3. <strong>August</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Murnau, Kultur- u. Tagungsz.<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 43
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
sa 11.07.<br />
weilheim<br />
16.00 Uhr<br />
Rosenfest am Rosengarten<br />
18.00 Uhr<br />
9. KunstBändiger Sommernacht<br />
mit der Band Rowa Ash, Grill,<br />
Liegewiese, Kunstausstellung <strong>und</strong><br />
Theater bei Bistro Hänsel's<br />
Diessen<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
andechs<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
tutzing<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
so 12.07.<br />
eberfing<br />
11.00 Uhr<br />
Führung in der Sternwarte. Thema:<br />
Sonne <strong>und</strong> ihre Flecken. Ein<br />
Maß für ihre Aktivität.<br />
Nur bei klarem Himmel<br />
andechs<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
schongau<br />
14.00 <strong>und</strong> 16.00 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei — mit dem<br />
historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.<br />
Siehe Anzeige Seite 40<br />
murnau<br />
mo 13.07.<br />
9.30 Uhr bis 13.00 Uhr<br />
Leichte Mooswanderung mit<br />
Reinhard Klein. Treffpunkt: Wanderparkplatz<br />
am Ähndl. Kosten:<br />
12 €. Online-Anmeldung erforderlich<br />
unter www.murnau.de/de/<br />
erlebnisse.html<br />
di 14.07.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
mi 15.07.<br />
Diessen<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
peiSSenberg<br />
do 16.07.<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden in der Mittelschule<br />
Diessen<br />
16.00 Uhr<br />
8. Kultur am See an den Seeanlagen<br />
bis 18.07.<br />
murnau<br />
9.30 bis 14.30 Uhr<br />
Moosführung „Von Bulten,<br />
Drischen <strong>und</strong> Köcheln“. Mit Dipl.<br />
Biologe Dr. Helmut Hermann.<br />
Kosten: 12 €. Online-Anmeldung<br />
erforderlich unter www.murnau.de/<br />
de/erlebnisse.html<br />
feldafing<br />
fr 17.07.<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
söcking<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
sa 18.07.<br />
andechs<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
tutzing<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Bewegung. Entspannung, Tanz im<br />
Tanzstudio, Bräuhausstraße 1a.<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />
kreativitaet-in-bewegung.de oder<br />
0160 / 90151168<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
Murnau<br />
so 19.07.<br />
11.30 bis 13.00 Uhr<br />
Themenführung durch <strong>die</strong> Barockkirche<br />
St. Nikolaus. Treffpunkt<br />
in der Kirche. Keine Anmeldung<br />
erforderlich<br />
polling<br />
16.00 Uhr<br />
Premiere „Don Giovanni im<br />
Taschenformat“. Die Fortführung<br />
von Mozarts „Zauberflöte im<br />
Taschenformat“ im Bibliotheksaal<br />
schongau<br />
14.00 <strong>und</strong> 16.00 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei — mit dem<br />
historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.<br />
Siehe Anzeige Seite 40<br />
di 21.07.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
mi 22.07.<br />
Diessen<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der Von-<br />
Eichendorff-Straße 1<br />
murnau<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Forsteranger<br />
Parkplatz<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau.<br />
Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 8 €. Online-Anmeldung<br />
erforderlich unter www.murnau.de/<br />
de/erlebnisse.html<br />
peiSSenberg<br />
do 23.07.<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
murnau<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Moosführung „Geschichte <strong>und</strong><br />
Geschichten vom Murnauer<br />
Moos“. Mit Traudl oder Stefan<br />
Bergmeister. Kosten: 10 €. Online-<br />
Anmeldung erforderlich unter<br />
www.murnau.de/de/erlebnisse.<br />
html<br />
14.30 bis 16.00 Uhr<br />
Themenführung „Auf den Spuren<br />
von Gabriele Münter“. Treffpunkt<br />
vor dem Rathaus. Kosten: 8 €.<br />
Online-Anmeldung erforderlich<br />
unter www.murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
fr 24.07.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
feldafing<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
söcking<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
Rottenbuch<br />
juli/<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
44 | <strong>tassilo</strong>
sa 25.07.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Ausstellung „Zwischen Himmel<br />
<strong>und</strong> Erde“ von Sybille Thebe<br />
im Stadtmuse<strong>um</strong>. Bis 6.9. Siehe<br />
Anzeige Seite 14<br />
Diessen<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
20.00 Uhr<br />
Serenade am See am Dampfersteg.<br />
Ausweichtermin: 26. <strong>Juli</strong><br />
polling<br />
19.00 Uhr<br />
Jakobus-Fest an der Jakobi-<br />
Kapelle<br />
andechs<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
eberfing<br />
so 26.07.<br />
11.00 Uhr<br />
Führung in der Sternwarte. Thema:<br />
Sonne <strong>und</strong> ihre Eruptionen.<br />
Beobachtet mit speziellen Filtern<br />
im H-alpha Licht. Nur bei klarem<br />
Himmel<br />
august <strong>2020</strong><br />
schongau<br />
14.00 <strong>und</strong> 16.00 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei — mit dem<br />
historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.<br />
Siehe Anzeige Seite 40<br />
di 28.07.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
mi 29.07.<br />
Diessen<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der Von-<br />
Eichendorff-Straße 1<br />
murnau<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Forsteranger<br />
Parkplatz<br />
murnau<br />
do 30.07.<br />
9.30 bis 14.30 Uhr<br />
Moosführung „Von Bulten,<br />
Drischen <strong>und</strong> Köcheln“. Mit Dipl.<br />
Biologe Dr. Helmut Hermann.<br />
Kosten: 12 €. Online-Anmeldung<br />
erforderlich unter www.murnau.de/<br />
de/erlebnisse.html<br />
fr 31.07.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
andechs<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Sommer-Freitag mit Bowling,<br />
guter Musik, Lichteffekten, gutem<br />
Essen auf der Terrasse <strong>und</strong> leckeren<br />
Cocktails im Bowling Islands.<br />
Uhrzeiten können abweichen. Um<br />
Anmeldung wird gebeten. Weitere<br />
Infos unter www.bowling-islands.de<br />
feldafing<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
söcking<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
Starnberg<br />
sa 01.08.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
polling<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt auf dem Kirchplatz<br />
so 02.08.<br />
weilheim<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
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Kostenlos<br />
Murnau<br />
11.30 bis 13.00 Uhr<br />
Themenführung durch <strong>die</strong> Barockkirche<br />
St. Nikolaus. Treffpunkt<br />
in der Kirche. Keine Anmeldung<br />
erforderlich<br />
polling<br />
10.30 Uhr<br />
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schongau<br />
14.00 <strong>und</strong> 16.00 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei — mit dem<br />
historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.<br />
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mo 03.08.<br />
andechs<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
weilheim<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
16.00 bis 16.45 Uhr<br />
Lesezeit! Die LeseRatten lesen vor<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
in der Stadtbücherei. Für Kinder<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
von 4 bis 9 Jahre. Eintritt frei<br />
www.bowling-islands.de<br />
peiSSenberg<br />
Rottenbuch<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
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der Bücherei<br />
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murnau<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
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di 04.08.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
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Eintritt 3 €<br />
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andechs<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
murnau<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Bitte Anmelden. Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
8 €. Online-Anmeldung erforderlich<br />
unter www.murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
peiSSenberg<br />
do 06.08.<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
Starnberg<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
murnau<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Moosführung „Geschichte <strong>und</strong><br />
Geschichten vom Murnauer<br />
Moos“. Mit Traudl oder Stefan<br />
Bergmeister. Kosten: 10 €. Online-<br />
Anmeldung erforderlich unter<br />
www.murnau.de/de/erlebnisse.<br />
html<br />
14.30 bis 16.00 Uhr<br />
Themenführung „Auf den Spuren<br />
von Gabriele Münter“. Treffpunkt<br />
vor dem Rathaus. Kosten: 8 €.<br />
Online-Anmeldung erforderlich<br />
unter www.murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 45
feldafing<br />
fr 07.08.<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
sa 08.08.<br />
Diessen<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
andechs<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
murnau<br />
so 09.08.<br />
11.30 bis 13.00 Uhr<br />
Themenführung durch <strong>die</strong> Barockkirche<br />
St. Nikolaus. Treffpunkt<br />
in der Kirche. Keine Anmeldung<br />
erforderlich<br />
eberfing<br />
11.00 Uhr<br />
Führung in der Sternwarte.<br />
Thema: Sonne <strong>und</strong> ihre Materieauswürfe.<br />
Auswirkungen auf <strong>die</strong><br />
Erde. Nur bei klarem Himmel<br />
andechs<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
schongau<br />
14.00 <strong>und</strong> 16.00 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei — mit dem<br />
historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.<br />
Siehe Anzeige Seite 40<br />
murnau<br />
mo 10.08.<br />
15.30 bis 17.00 Uhr<br />
Themenführung „Murnau <strong>und</strong><br />
Emanuel von Seidl“. Treffpunkt:<br />
Rathaus. Kosten: 10 €. Online-Anmeldung<br />
erforderlich unter www.<br />
murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
di 11.08.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
murnau<br />
mi 12.08.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Forsteranger<br />
Parkplatz<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
8 €. Online-Anmeldung erforderlich<br />
unter www.murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
polling<br />
19.30 Uhr<br />
Dämmerschoppen im Weinkeller<br />
des Rathauses<br />
do 13.08.<br />
peissenberg<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
murnau<br />
9.30 bis 14.30 Uhr<br />
Moosführung „Von Bulten,<br />
Drischen <strong>und</strong> Köcheln“. Mit Dipl.<br />
Biologe Dr. Helmut Hermann.<br />
Kosten: 12 €. Online-Anmeldung<br />
erforderlich unter www.murnau.de/<br />
de/erlebnisse.html<br />
fr 14.08.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Kräuterbuschen binden mit<br />
Kräuterpädagogin Andrea Buchhauer<br />
im Mehrgenerationenhaus.<br />
Anmeldung bis 10.08. unter der<br />
0881 / 9095900<br />
feldafing<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
söcking<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
sa 15.08.<br />
Mariä Himmelfahrt<br />
andechs<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
so 16.08.<br />
andechs<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
schongau<br />
14.00 <strong>und</strong> 16.00 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei — mit dem<br />
historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.<br />
Siehe Anzeige Seite 40<br />
mo 17.08.<br />
weilheim<br />
16.00 bis 16.45 Uhr<br />
Lesezeit! Die LeseRatten lesen vor<br />
in der Stadtbücherei. Für Kinder<br />
von 4 bis 9 Jahre. Eintritt frei<br />
murnau<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Themenführung „Kunsthistorischer<br />
Spaziergang“. Treffpunkt<br />
vor dem Rathaus. Kosten: 8 €.<br />
Online-Anmeldung erforderlich<br />
unter www.murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
weilheim<br />
di 18.08.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
mi 19.08.<br />
Diessen<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der Von-<br />
Eichendorff-Straße 1<br />
murnau<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Forsteranger<br />
Parkplatz<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
8 €. Online-Anmeldung erforderlich<br />
unter www.murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
Starnberg<br />
do 20.08.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
murnau<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Moosführung „Geschichte <strong>und</strong><br />
Geschichten vom Murnauer<br />
Moos“. Mit Traudl oder Stefan<br />
Bergmeister. Kosten: 10 €. Online-<br />
Anmeldung erforderlich unter<br />
www.murnau.de/de/erlebnisse.<br />
html<br />
andechs<br />
fr 21.08.<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Sommer-Freitag mit Bowling,<br />
guter Musik, Lichteffekten, gutem<br />
Essen auf der Terrasse <strong>und</strong> leckeren<br />
Cocktails im Bowling Islands.<br />
Uhrzeiten können abweichen. Um<br />
Anmeldung wird gebeten. Weitere<br />
Infos unter www.bowling-islands.de<br />
juli/<br />
feldafing<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
46 | <strong>tassilo</strong>
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
tutzing<br />
sa 22.08.<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
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Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />
kreativitaet-in-bewegung.de oder<br />
0160 / 90151168<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
so 23.08.<br />
eberfing<br />
11.00 Uhr<br />
Führung in der Sternwarte.<br />
Thema: Sonne <strong>und</strong> ihre unruhige<br />
Oberfläche. Beobachtet mit speziellen<br />
Filtern im H-alpha Licht. Nur<br />
bei klarem Himmel<br />
andechs<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
di 25.08.<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
mi 26.08.<br />
Diessen<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der Von-<br />
Eichendorff-Straße 1<br />
murnau<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Forsteranger<br />
Parkplatz<br />
Starnberg<br />
do 27.08.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
fr 28.08.<br />
Heute erscheint<br />
der neue Tassilo<br />
weilheim<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
tutzing<br />
sa 29.08.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
Rottenbuch<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
schongau<br />
so 30.08.<br />
14.00 <strong>und</strong> 16.00 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei — mit dem<br />
historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.<br />
Siehe Anzeige Seite 40<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler<br />
vorbehalten<br />
schongau<br />
14.00 <strong>und</strong> 16.00 Uhr<br />
Erlebnis Lechflößerei — mit dem<br />
historischen Fernhandelsfloß auf<br />
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.<br />
Siehe Anzeige Seite 40<br />
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Anschrift<br />
„<strong>tassilo</strong>“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Termine: veranstaltungen@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Anzeigen: anzeigen@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Anregungen / Kritik: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />
august <strong>2020</strong><br />
Das Impress<strong>um</strong> finden Sie auf Seite 39.<br />
Tel.: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-20<br />
www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
juli / august <strong>2020</strong> | 47
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Mit einer Ausbildung bei Roche.<br />
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Wann: Samstag, 10. Oktober <strong>2020</strong><br />
Beginn: 09:30 Uhr, Ende: 13:30 Uhr<br />
Wo: Nonnenwald 2, Penzberg, Gebäude 371<br />
Wer: für Schüler*innen ab 13 Jahren, Eltern,<br />
Lehrende, Interessenten<br />
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Wann: Samstag, 10. Oktober <strong>2020</strong><br />
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Der Erfolg von Roche beruht auf Innovationskraft, Neugier <strong>und</strong> Vielfalt – <strong>und</strong><br />
<strong>das</strong> mit über 94.000 Experten in mehr als 100 Ländern. Indem wir konven tionelles<br />
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