Landshuter Mama Ausgabe 22
Familienmagazin, Familien, Kinder, Eltern, Familienleben, Erziehen, Fördern, Schule, Freizeit, Mama-Burnout, Selbstgemacht, Basteln, Outdoor, Urlaub, Nationalparks, Produkt-Tipps, Gesundheit, Geburt, Kurse, Treffpunkte, Termine, Bayern, Niederbayern, Landshut
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Aufgabe sieht“. Zitat: „Es heißt ja „Home-Schooling“, nicht School-Schooling.“ Jetzt<br />
verstehe ich die Welt nicht mehr. Also komme ich nun abgehetzt vom Job, empfange<br />
ein weinendes Kind, das mir gleich mitteilt, dass sie da „nie mehr hingeht, in diese<br />
Schule“ – es steht kein Mittagessen auf dem Tisch und statt Haushalt und Spielen<br />
folgt der tägliche Kampf um die neuesten Matheaufgaben. Sonst gibt’s Rüffel von<br />
der Klassenleitung, die praktischerweise im isolierten Homeoffice sitzt.<br />
Getoppt wurde die Notbetreuung während der Schulzeit vom Ferienbetreuungsangebot<br />
der bayerischen Regierung. Aufgrund vorgezogener Urlaube in der Shutdown-Zeit<br />
durften die Kinder berechtigter Personengruppen für die Notbetreuung<br />
in die Schule gehen. Fairerweise wurde im Elternbrief der Schule gleich aufmerksam<br />
gemacht, dass es sich nicht um ein Ferienangebot mit Spiel und Spaß handelt,<br />
sondern um ein reines Aufsichtsangebot. Die Kinder mögen doch bitte ein Federmäppchen<br />
mitbringen zum Malen. Präventiv meldeten sich täglich die vom Ferieneinsatz<br />
äußerst begeisterten Lehrkräfte abends telefonisch, ob das Kind morgen<br />
wirklich nochmal kommt. Dank dieses Li-La-Laune-Programms war mein Kind<br />
somit am letzten Tag das Einzige, aber ich hatte keine Wahl, ich musste arbeiten.<br />
Hätte ich nur eine Alternative gehabt. Ja, wir alle müssen Opfer bringen und auch<br />
ich hätte mich über ein paar freie Tage wie zu Jahresanfang geplant, sehr gefreut.<br />
Willkommen in der freien Wirtschaft! Deshalb übersteigt es auch meine Vorstellungskraft,<br />
dass es Lehrkräfte, die sich hoffentlich aus freien Stücken für ihren<br />
Beruf entschieden hat, als unzumutbar betrachten pro Schicht vier Stunden! und je<br />
nach Größe des Kollegiums ein bis zwei Mal in den Pfingstferien mit ein paar Kindern<br />
eine gute Zeit zu verbringen und alle Hebel in Bewegung setzen, diesem Dienst<br />
zu entgehen.<br />
Wie geht’s weiter? Um für mich als Alleinerziehende zu sprechen: Ich wäre wirklich<br />
dankbar, wenn das Angebot der Notbetreuung weitergeht und: ich bin darauf<br />
angewiesen. Ich gehe weder vormittags in den Sport noch zum Kaffeetrinken,<br />
versprochen! Aber bitte liebe Lehrer, organisiert die Notbetreuung neu! Es entlastet<br />
Alleinerziehende in keinster Weise (und an dieser Stelle darf ich wohl auch<br />
für die „systemrelevanten“ Eltern sprechen), wenn zu all den Herausforderungen<br />
im Job und Co. noch zusätzliche Baustellen entstehen. Wir wurden dazu berechtigt,<br />
die Notbetreuung zu nutzen, weil wir arbeiten müssen. Und das heißt, Leben<br />
und Unternehmen retten, das Wirtschaftssystem aufrecht erhalten, das Familieneinkommen<br />
bestreiten, Steuern zahlen und somit auch die Beamtenbesoldung zu<br />
finanzieren.<br />
Traurige Kinder, die nicht verstehen, wieso Lehrer in der Notbetreuung nicht<br />
bei den Arbeitsaufträgen helfen, aber auch kein kreatives Alternativprogramm<br />
anbieten, das diesen Nachteil wett machen würde, sind Sorgen on top, die wir ganz<br />
gewiss nicht brauchen. Was haben wir Eltern, denen oft das Wasser bis zum Hals<br />
stand, auch ohne pädagogisches Studium in den letzten Wochen mit unseren Kindern<br />
gelernt, gebacken, gebastelt, genäht und gespielt– ist es wirklich von verbeam-<br />
26 <strong>Landshuter</strong> <strong>Mama</strong> | ERZIEHEN UND FÖRDERN<br />
teten, qualifizierten Fachkräften zu<br />
viel verlangt, einfach während ihrer<br />
Arbeitszeit ihren Job zu machen?<br />
Liebe Lehrer, macht bitte Schluss<br />
mit der Lüge der Notbetreuung!<br />
Verlasst alte Denkmuster und öffnet<br />
Euch für die Bedürfnisse der Kinder,<br />
die Euch anvertraut wurden!<br />
Aber stopp! Wir haben ja gelernt<br />
Verständnis zu haben. Für alle<br />
Gruppen und Meinungen in unserer<br />
Gesellschaft, verbunden durch das<br />
große Ziel, Corona zu bekämpfen.<br />
Doch vergesst bitte die Kinder nicht.<br />
„Zurück zur Schule“, heißt nicht<br />
gleichzeitig „zurück zur Normalität“.<br />
Denn das, was unsere Zöglinge<br />
erwartet, ist eine neue Art der<br />
Schule. Die Experten von Kulturministerium<br />
und Schulen sollten sich<br />
in erster Linie Gedanken machen um<br />
die Kinderseelen, die in den vergangenen<br />
Wochen ganz unfreiwillig in<br />
diverse Spannungsfelder geraten<br />
sind. Es ging in vielen Familien ums<br />
Überleben, ob wörtlich oder im übertragenen<br />
Sinne. Diese Eindrücke,<br />
die unsere Kinder egal aus welchem<br />
Familiensystem stammend, nachhaltig<br />
beeinflussen, müssen aufgearbeitet<br />
werden. 6- bis 10-jährige Kinder<br />
zwischen Unterricht, Notbetreuung<br />
oder Großeltern und gestressten<br />
(alleinerziehenden) Eltern brauchen<br />
auch in der Schule wieder Freude,<br />
ein besonders warmes Nest, Freunde,<br />
Fürsorge und Verständnis.<br />
PS: Heute war nach 13 Wochen der<br />
erste reguläre Schultag für meine<br />
7-jährige . Zum Start gab´s gleich<br />
eine Leistungsfeststellung in Mathematik.<br />
Mein Urteil: pädagogisch<br />
äußerst wertvoll!<br />
Wir begleiten euch mit viel Einfühlungsvermögen<br />
und Fachwissen durch Schwangerschaft,<br />
Geburt, Wochenbett und die Anfangszeit<br />
mit einem kleinen Wunder in den Armen.<br />
Genießt diese intensive und kostbare Zeit.<br />
Uns ist es wichtig, dass Ihr euren eigenen Weg<br />
durch Schwangerschaft und Geburt gehen<br />
könnt. Dafür steht auch unser Geburtshaus<br />
zur Verfügung.<br />
Die Hebammerei<br />
Waldsteig 2, 84032 Altdorf<br />
Tel. Meike 0160 90863873<br />
Tel. Magdalena 0173 5275202<br />
Sprechstunde: Mi, 9:00 – 11:00 Uhr<br />
(Anmeldung erforderlich)<br />
www.hebammerei-landshut.de<br />
benkler.com · 2020