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Nr. 7 / 2011 - September - Ev. Grunewald-Gemeinde

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Fortsetzung von Seite 13<br />

an dem sich die Vertreter aller wesentlichen<br />

religösen Gruppen seither<br />

kontinuierlich austauschen und zum<br />

gegenseitigen Verständnis beitragen.<br />

Trotz meiner Wertschätzung für den<br />

Dialog mit Andersgläubigen auf Augenhöhe<br />

ist für mich im Arbeitsbereich<br />

Ökumene am meisten offen geblieben.<br />

Aber irgendwann ist jede Arbeitszeit<br />

dann doch einmal begrenzt.<br />

6<br />

Im Herbst 2009 beginnen die Vorversuche<br />

für einen neuen Gottesdienst<br />

von Jugendlichen für die Alle. Ein gutes<br />

Jahr später wird der erste vollständig<br />

von Jugendlichen vorbereitete und<br />

durchgeführte Zenitgottesdienst gefeiert.<br />

Sonntags, wenn die Sonne am höchsten<br />

steht, in der Mitte des Tages ... nicht<br />

in Konkurrenz, sondern in Ergänzung<br />

zum herkömmlichen Sonntagsgottesdienst<br />

mit der gewohnten Liturgie ...<br />

wenn die Langschläfer annähernd genug<br />

geruht haben ... uns darüber klar<br />

werden, was Gott uns schenkt und fragen,<br />

was unsere Antwort darauf sein<br />

könnte ... versuchen gerade aktuelle<br />

Fragt mich jemand nach meiner Herkunft,<br />

dann antworte ich „aus dem<br />

gemütlichen Städtchen Sonneberg am<br />

Rande des Thüringer Waldes“. Das<br />

klingt sehr ländlich, heißt<br />

es dann oft. Und in der<br />

Tat ist Sonneberg eher das<br />

Gegenteil zur Großstadt<br />

Berlin: überschaubar, ruhig,<br />

volkstümlich und von<br />

bewaldeten Hügeln umgeben<br />

- ein echtes Wanderparadies.<br />

Von jener<br />

Ruhe und Gemütlichkeit<br />

habe ich zwischen 1979<br />

und 2003 eine gehörige<br />

Portion abbekommen.<br />

Die Kombination mit Volkstümlichkeit<br />

und Überschaubarkeit war es<br />

allerdings, die mich nach dem Abitur<br />

und meiner Ausbildung als Krankenpfleger<br />

das Weite suchen ließ.<br />

Abschied<br />

Themen aufzugreifen ... begleitet und<br />

musikalisch gerahmt von der Jugendband<br />

... ein Anfang.<br />

7<br />

Im „Planungsausschuss für Personal<br />

und Struktur“ des Kirchenkreises<br />

werden die Überlegungen, wie unsere<br />

kirchliche Arbeit dauerhaft gesichert<br />

werden kann, immer intensiver bearbeitet.<br />

Ich merke, dass mir durch die intensive<br />

Kooperation der letzten Jahre<br />

in vielen Arbeitsbereichen das Denken<br />

in <strong>Gemeinde</strong>grenzen ganz fremd<br />

geworden ist. Auch die Angst vieler<br />

Menschen, durch übergemeindliche<br />

Zusammenarbeit gehe der <strong>Gemeinde</strong><br />

etwas verloren, kann ich immer weniger<br />

nachvollziehen. Die Wirklichkeit<br />

spricht eindeutig gegen diese Angst.<br />

Fast hoffe ich für die Linde wie für die<br />

anderen <strong>Gemeinde</strong>n, dass sich unsere<br />

komplizierten Gliederungen und aufwändigen<br />

Verwaltungsstrukturen bald<br />

auflösen mögen, damit wir die Aufmerksamkeit<br />

wieder frei bekommen<br />

für die eigentliche Verkündigungsaufgabe<br />

und die Arbeit mit den Menschen<br />

Der neue Vikar an der Lindenkirchengemeinde stellt sich vor<br />

Auf diese Weise kam ich in die<br />

traditionsreiche Stadt Leipzig. Die<br />

neu gewonnene Freiheit sog ich in<br />

mich auf und genoss sie mit Freunden<br />

beim Feiern, Musizieren,<br />

Theaterspielen und beim<br />

Tüfteln vor dem Computermonitor<br />

- Hobbys,<br />

denen ich bis heute treu<br />

geblieben bin.<br />

Beruflich beschäftigte<br />

ich mich als Student mit<br />

der Theologie. Wie es dazu<br />

kam, lässt sich schwer in<br />

einem Satz beschreiben,<br />

weshalb ich es erst gar<br />

nicht versuche. Dass die<br />

Bachstadt ein markanter Punkt auf<br />

meiner Lebenskarte bleiben wird, liegt<br />

aber nicht zuletzt daran, dass dort<br />

auch das Glück der Liebe nach mir<br />

griff und ich 2008 heiratete.<br />

und für die Menschen.<br />

Ab <strong>September</strong> <strong>2011</strong> packe ich meine<br />

sieben Sachen und werde Pfarrer bei<br />

der <strong>Ev</strong>angelischen Studierendengemeinde.<br />

Meine Arbeitsbasis wird dann<br />

neben der Golgatha-Kirche, Borsigstr.<br />

5 in Berlin-Mitte liegen. Ich freue mich<br />

auf die neuen Herausforderungen<br />

durch eine Generation, die in unseren<br />

Ortsgmeinden kaum vertreten ist. Die<br />

<strong>Ev</strong>angelische Studierendengemeinde<br />

wendet sich an über 200.000 Studierende<br />

an knapp 40 Hochschulen.<br />

Wöchentliche <strong>Gemeinde</strong>abende sowie<br />

Seelsorge und Krisenbegleitung<br />

(notfalls auch auf Englisch oder Französisch)<br />

gehören hier ebenso zu den<br />

Aufgaben wie die gemeinsam mit Studierenden<br />

gestalteten Gottesdienste,<br />

z.B. in der Golgatha-, Marien- oder der<br />

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.<br />

Ich danke allen Wegbegleiterinnen<br />

und Wegbegleitern der letzten siebeneinhalb<br />

Jahre in der Linde und im Kirchenkreis<br />

Wilmersdorf für die gemeinsamen<br />

Erfahrungen und alles, was ich<br />

hier lernen konnte.<br />

2010 folgte der Studienabschluss<br />

und eine unmittelbare Zusage zum<br />

Vikariat, die mich mit Schwung in<br />

die offenen Arme Berlins trieb und<br />

geradewegs als Vikar in die Lindenkirche.<br />

Wenn es jetzt zuweilen hektisch,<br />

bunt und schrill zugeht und mich<br />

jemand fragt: „Wenn Sie in diesem<br />

Jahr noch Urlaub hätten, wo würden<br />

Sie hinreisen?“, dann antworte ich<br />

alles Mögliche, manchmal aber auch:<br />

„Nach Sonneberg, denn da ist es ruhig<br />

und überschaubar - ein richtiger Ort<br />

zum Erholen“.<br />

Und wenn Sie wissen wollen,<br />

warum ich gerade Theologie studiert<br />

habe, dann fragen Sie mich persönlich.<br />

Ich freue mich auf ein nettes Gespräch<br />

mit Ihnen!<br />

Ihr Vikar Sandro Vogler<br />

<strong>September</strong> <strong>2011</strong> 19

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