Rote Liste Grosspilze - Vapko
Rote Liste Grosspilze - Vapko
Rote Liste Grosspilze - Vapko
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> der gefährdeten <strong>Grosspilze</strong> der Schweiz BAFU / WSL 2007 24<br />
sive Mykorrhizapilzen gefunden worden. Auffallend viele gefährdete Arten sind unter<br />
den sogenannt «übrigen Humusbewohnern» zu finden, es sind dies bodenbewohnende<br />
saprotrophe Pilze (ohne die Mykorrhizapilze) sandiger bis humusreicher Böden, die<br />
möglicherweise wie die Mykorrhizapilze unter dem Einfluss von schädlichen Luftdepositionen<br />
(Düngung, Umweltgifte) stehen. Beachtlich ist auch der Anteil gefährdeter<br />
Arten bei den holzbewohnenden Arten.<br />
Abb. 9 > Die Anteile aller beurteilten Grosspilzarten (inklusive DD-Arten) bezüglich Lebensweise<br />
resp. Substrattyp und die Anteile der entsprechenden Arten aus einer Gefährdungskategorie (CR/EN/VU).<br />
Anzahl Arten<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
1541<br />
Mykorrhiza-Arten<br />
347<br />
1368<br />
Holzbewohner<br />
219<br />
1024<br />
übrige Humusbewohner<br />
3.11 Gefährdung nach Lebensräumen<br />
256<br />
519<br />
Streubewohner<br />
67<br />
Moosbewohner<br />
203<br />
102<br />
21<br />
98<br />
7 20<br />
Dung<br />
alle <strong>Grosspilze</strong><br />
Gefährdete Arten<br />
Fast drei Viertel aller <strong>Grosspilze</strong> kommen im Wald vor. In landwirtschaftlich genutzten<br />
Flächen (Agrarland), welche insbesondere Wiesen und Weiden, aber auch Äcker<br />
und Obstanlagen beinhalten, sind nur gerade 16 % der Arten zu finden. Beachtlich ist<br />
die Artenvielfalt mit 7 % aller Arten auch in Siedlungsgebieten, insbesondere in Ballungsräumen<br />
mit Parkanlagen. Moore und die alpine Stufe beherbergen anteilsmässig<br />
nur wenige Arten, dafür handelt es sich um Arten mit engen Standortsansprüchen.<br />
Werden nur die gefährdeten Arten betrachtet so ändern sich die Anteile an den diversen<br />
Lebensräumen beachtlich. Prozentual am meisten gefährdete Arten sind in Mooren zu<br />
finden, gefolgt von alpin verbreiteten Arten und solchen im Agrarland. In Wäldern<br />
kommen nur 15 % aller gefährdeten Arten vor. In Mooren wie in der alpinen Stufe sind<br />
die Populationen in der Schweiz bei all diesen Arten klein und geringste Veränderungen<br />
am Standort genügen, um unerwünschte Bestandesschwankungen, d.h. Rückgänge<br />
auszulösen. Im Agrarland sind es insbesondere die mageren Trockenwiesen und -weiden,<br />
welche einen hohen Anteil an gefährdeten Arten haben.<br />
übrige