Rote Liste Grosspilze - Vapko
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5 > Interpretation und Diskussion der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> 55<br />
5 > Interpretation und Diskussion<br />
der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong><br />
5.1 Interpretation<br />
Insgesamt konnten 4960 Grosspilzarten beurteilt werden. Die Datengrundlage dazu<br />
wurde für 2956 Arten als genügend für eine Beurteilung nach den Gefährdungskriterien<br />
der IUCN eingestuft. Gut ist sie insbesondere für die Arten, die in den Stichprobenaufnahmen<br />
gefunden worden sind.<br />
Je besser die Datengrundlage, desto sicherer ist die Aussage bezüglich Gefährdungsgrad.<br />
Es zeigte sich, dass insbesondere die 1874 mit LC als nicht gefährdet eingestuften<br />
Arten dies mit grosser Sicherheit sind, wenn sich in nächster Zeit die Umweltbedingungen<br />
nicht radikal und schnell verändern.<br />
Insgesamt 937 (32 %) Pilzarten mit genügendem Kenntnisstand für eine entsprechende<br />
Aussage müssen als gefährdet angesehen werden.<br />
Ein Vergleich mit anderen europäischen <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n zeigt, dass in Schweden (Gärdenfors<br />
2005) 4000 <strong>Grosspilze</strong> nach den Kriterien der IUCN beurteilt wurden und<br />
davon 16 % in eine Gefährdungsklasse fallen. Dies kommt den schweizerischen Verhältnissen<br />
sehr nahe, wo unter Berücksichtigung der DD-Arten 19 % in eine Gefährdungsklasse<br />
fallen.<br />
In den Niederlanden (Arnolds & van Ommering 1996) dagegen wurden von 2475 beurteilten<br />
<strong>Grosspilze</strong>n 67 % als irgendwie bedroht eingestuft. Eine solch alarmierende<br />
Situation ist in der Schweiz nicht vorhanden.<br />
5.2 Diskussion<br />
Gefährdungsursachen<br />
Die Ursachen der Gefährdung lassen sich in der Regel nicht direkt aus den IUCN-<br />
Gefährdungskategorien ableiten. Sie müssen unabhängig und separat von den Einstufungen<br />
in Gefährdungsklassen erforscht werden, insbesondere wenn sich Habitatsverluste<br />
oder Änderungen in der Habitatsqualität zeigen.